Die endlose Weite eines großen Tisches

Autoren: Julia Richling, Oliver H. Herde, Ralf Büngener und andere

RB

Erkans Blick bleibt bei der Gestalt hängen, die zum zweiten Mal am heutigen Abend wie die Hauptfigur in einem Bühnenstück die Treppe in die Realität heruntersteigt. Diesmal sogar unter Applaus des Publikums, der zwar nicht ihr gilt, aber gut in das Bild passt. Amüsiert stellt er fest, dass sie keine Schuhe trägt.
Um anzudeuten, dass er ihr gerne an einen gemeinsamen Tisch folgen möchte, erhebt sich der Tulamide, immer noch klatschend. Mit einer leichten Drehung des Körpers macht er einen Durchgang zum Nebentisch optisch frei. Sein Blick ruht dabei weiterhin auf der somit Eingeladenen.
Das Würfelspiel ist für den Magister damit zugunsten interessanterer Unterhaltung beendet und die Tatsache, das Zulhamina gleich ganz allein an ihrem Tisch sitzen wird, für ihn nicht wichtig genug, um ihm bewusst zu werden.

OHH

Zulhaminas Brauen hüpfen empor, als nun auch der letzte an ihrem Tisch Vorbereitungen zum Aufbruch zu treffen scheint. Oder will er nur die soben die Treppe Herunterkommende auf sich aufmerksam machen und somit an den Tisch einladen?
Irgend etwas lässt Zulhamina diese Idee wieder verwerfen. Eigentlich alles: Warum sollte er einen - freilich rein theoretisch - bereits überbesetzten Tisch um einen weiteren Gast bereichern? Was sollte ihn hier bei einer Sklavin halten, wenn alle für ihn wohl viel interessanteren Mitspieler das Weite gesucht haben?
So schaut die kleine Frau blinzelnd von ihm zu der Herrin und wieder zurück. Jene könnte vermutlich eine angenehme Gesellschaft bieten, in jedem Falle aber wohl eine ungewöhnliche. Immerhin ist sie heute schon ein paar Male aufgefallen.

JuR

Langsam und vorsichtig wie eine Blüte am Morgen öffnet sich Joalla erneut den Eindrücken. Verspätet erwidern ihre Lippen das Lächeln der Bardin, das längst nicht mehr ihr gilt. Ihre Hände kommen zum Stillstand, ruhen - Fingerspitzen an Fingerspitzen - beieinander.
Dann kehrt ihre Aufmerksamkeit wieder zu dem Magier zurück. Wie könnte sie einer von einem derart wundervollen Lächeln begleiteten Einladung jemals widerstehen? Zumal sie sehr neugierig ist, was es wohl mit dem Mädchen, bei dem sie sich entfernt erinnert, es am Brunnen gesehen zu haben, auf sich haben mag.
Also bewegt sie sich, aufmerksam weitere Gerüche, Anblicke und Stimmungen um sich herum wahrnehmend, auf den Kamintisch zu. Offenbar entgeht es ihr, dass die Einladung eigentlich dem größten der Tische gilt.
An ihrem Ziel angekommen, blickt sie zunächst auf die auf dem Tisch liegenden Münzen und Würfel, dann zu den beiden ungleichen und doch irgendwie ähnlichen Verbleibenden. "Na?" meint sie schließlich, um eine bessere Einleitung verlegen, "was macht ihr beiden so?"

RB

Als Joalla den Abstieg beendet und den Boden der Bühne erreicht hat, beendet Erkan den Applaus. Ihren Anblick genießt er allerdings weiter, während sie sich nähert.
'Ihr beiden?' wundert sich der Tulamide. Erst nach einem kurzen Moment des Nachdenkens wird ihm klar, was das Nordlicht - oder sollte er Licht des Nordens denken? - meint. 'Aber sie ist doch nur...' Die von ihm schon fast vergessene Sklavin mit ihm in einem Wort zusammenzufassen, erscheint ihm nur solange fast als Beleidigung, bis er sich klar gemacht hat, dass dieses Licht aus einer anderen Kultur scheint.
Dieser Gedanke, sie zusammenzufassen, auf den er allein nie gekommen wäre, amüsiert den Magister so sehr, dass er sich wieder zum Tisch dreht und Zulhamina fast schelmisch zuzwinkert. "Wir haben Phex gehuldigt", antwortet er, auf Würfel und Münzen deutend, "und die junge Dame", er wundert sich selbst ein wenig, wie flüssig ihm das über die Lippen geht, "war von ihm so gesegnet, dass sie daraufhin dein Verhalten nachahmte und Sumu huldigte." Er macht eine kurze Pause, in der er dem Mädchen einen weiteren amüsierten Blick schenkt.
"Da unsere Mitspieler allerdings unterwegs sind, Zulhaminas Begleiter zu suchen, ist das Spiel wohl bis auf Weiteres beendet. Es sei denn, du bestehst darauf, eine Runde zu spielen. Ansonsten schlage ich vor, dass wir", es braucht nur wenig guten Willen, um den Winkel seines schweifenden Blickes so zu interpretieren, dass das Mädchen mit einschließt, "uns wieder an den großen Tisch setzen. Dann kannst du nicht nur deine Schuhe wiedertreffen, sondern wir haben auch noch genug Platz für Ysidra, wenn sie zurückkehrt und... Majong." Wieder dreht er sich so, dass er mit einer Hand auf den Tisch hinter sich deuten kann.

OHH

Es gibt keine Chance des Aufkommens für die Frage, ob sie zu früh mit dem Klatschen aufgehört hat. Denn als nun die kleine Frau von vorhin und vorvorhin auf den Tisch zuhält, verschwinden auch Wirt und Magus gleichsam den Bardinnen folgend im Hintergrund.
Um so erstaunlicher die begrüßenden Worte der Rothaarigen. 'Ihr beiden?' schließt sie sich verwundert ihrem Vordenker an. Aber jener rettet Zulhamina gekonnt aus der Not.
Ein neues Rätsel lässt nicht auf sich warten. Sumu? Die Bemerkung muss irgendwie mit ihrem Sturz vom Stuhl zusammenhängen, da sonst nichts Bemerkenswertes geschehen ist.
Eine mögliche Einladung an den Nachbartisch entgeht Zulhamina dabei vorerst. Auf eine solche Ehre käme sie auch gar nicht von allein.

JuR

Still entzückt ruht Joallas Blick auf dem tulamidischen Magier wie auf einem gemütlichen Lager und lauscht seinen Worten, wie jemand, der ein kunstvolles Gemälde betrachtet. Auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob sie sich ihre Interpretation mit der Intention des Lautmalers treffen - gerade die Huldigung Sumus lässt einigen Spielraum für wirre Assoziationen - genießt und bewundert sie die Phantasie und Mühe, mit der ihr Gefährte der kommenden Nacht Sachverhalte in bunte Farben hüllt.
"Aufwachen!" schnarrt es da hinter ihr und obgleich die Worte nicht ihr gelten, verfehlen sie ihre Wirkung nicht. Die junge Frau zuckt schuldbewusst zusammen.
"Das ist eine ausgezeichnete Idee", stimmt sie eilig zu, um sich dann lächelnd an das Mädchen zu wenden. "Es freut mich, dich kennenzulernen, Zulhamina" - Namen laut zu wiederholen soll ja helfen, "ich heiße übrigens Joalla." Sie streckt der Verehrerin Sumus die Hand entgegen.

OHH

Jetzt wird ihr auch noch die Hand gereicht! Die Leute und speziell dieser Abend werden immer absonderlicher. Aber da es grob unziemlich wäre, die so freundliche Geste einer Herrin zurückzuweisen - und natürlich, weil jene zudem noch so sympathisch ist - nimmt Zulhamina nach kurzem Zögern, doch ohne allzu langes Nachdenken das dargebotene Körperteil an.
"Äh." Ja, genau. Und weiter?
Ein Knickslein ist nie verkehrt. Zudem vielleicht ein paar von einem scheuen Lächeln von unten herauf begleitete passende Worte: "Das ist sehr freundlich von Euch, Herrin, und freut mich mindestens ebenso." Hoffentlich klingt das der Angesprochenen nicht zu übertrieben, kommt es doch von Herzen!

RB

Wo Erkan gerade so praktisch in der Mitte steht, betrachtet er die ihn Umgebenden, mit denen er sich gleich an einen Tisch gesellen möchte. Zulhamina gehörte bis eben noch nicht dazu. Allerdings vermutet der Tulamide, dass die Albernierin sich über alle Standesunterschiede hinwegsetzen und sie mitnehmen wird. Verspätet fällt ihm jetzt auf, dass das Mädchen ja sonst ganz allein am Tisch gesessen hätte. Da sie bis jetzt vor allem durch Unauffälligkeit aufgefallen ist, wird sie wohl nicht stören.

JuR

"Bitte nenn mich Joalla", erwidert die Geweihte mit einem sanften Lächeln, während sie versucht, das Gesicht des Mädchens im durch das Kaminfeuer und die Kerzen nicht übermäßig erhellen Raum zu erkennen. "Das ist in Ordnung so. Ich bin nur eine Dienerin."
Sanft streicht ihr Daumen über die dargebotene und mittlerweile in der ihren gehaltene Hand. Wie zierlich alles an ihr ist. "Möchtest du mit uns an den großen Tisch kommen?"

OHH

Eine Dienerin? Wer mag ihre Herrschaft sein? Bestimmt wohl ist es ein bezahltes Dienstverhältnis, wie hierzulande mangels Sklaventum so viel verbreiteter als in der Heimat.
Aber gut, so wird sich Zulhamina ein 'Ja, Herrin Joalla' sparen und nickt erst einmal nur, zumal schon wieder die nächste Frage an sie herantritt.
Kurz wird der so nahe Stehende beäugt. Anscheinend hat er keine Einwände gegen Zulhaminas Beisein. Drum bestätigt sie die vermeintliche höfliche Aufforderung nicht ganz ohne weitere Berücksichtigung ihrer tatsächlichen kleinen eigenen Freude darüber mit: "Jawohl, Joalla; sehr gern." Man könnte meinen, der Name sei einfach dort ersetzend eingefügt, wo üblicherweise die Anrede der Herrin hingehört. Und schon wieder wird geknickst.

RB

Die Dienerin Radschas enttäuscht die Erwartungen des Tulamiden nicht. Damit sind sie also schon zu dritt. Also schreitet er zur Tat, indem er sein Glas und den Weinkrug ein weiteres Mal zur Hand nimmt.
Nachdem das Geschehen ist, wendet der Magier sich dem ebenfalls in der Nähe des großen Tisches stehenden Majong zu und spricht ihn von der Seite an, aus Höflichkeit gegenüber den Umgebenden auf Garethi: "Collega, wenn Ihr so gütig wäret, es zu gestatten, würden wir", eine Handbewegung mit dem Krug zeigt in die ungefähre Richtung der beiden jungen Damen, "Euch und Eurer Gemahlin... gerne an diesem Tisch Gesellschaft leisten. Ich brenne schon darauf, mich mit Euch über alte und neuere Zeiten auszutauschen. Schon so lange kam ich nicht mehr in den Genuss Ysidras geschätzter Gesellschaft, dass ich wie ein neugieriger Flegel wirken werde, wenn sich meine Wissbegierde mit den vielen Fragen, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben, Bahn bricht. Gekrönt dadurch, dass ich zu hoffen wage, dass Ihr mir Gelegenheit geben werdet, auch Euch kennenzulernen, ein Angebot, dass reziprok natürlich auch von meiner Seite besteht, so Ihr es wünscht." Die Worte werden begleitet von einem höflichen Lächeln, das ins Freundliche tendiert, wenn Erkan von Ysidra spricht.

JuR

Schon wieder ein Knicks. Da kann Joalla fast gar nicht anders, als die Hand auszustrecken und mit den Fingern fröhlich durch das Haar des Mädchens zu wuscheln wie ein ordnender Schnabel durch Gefieder. Gut, sie könnte durchaus anders, aber sie möchte nicht.
Wie zwei Regentropfen fließt die Berührung sachter Fingerspitzen anschließend Stirn und Schläfen hinab, und sind dann durch den zarten Stoff des Schleiers zu spüren.
Irgendwo neben, hinter ihr strömen Worte in der angenehmen Färbung ihres tulamidischen Freundes, während ihr Blick weiterhin aufmerksam jede Regung in dem schmalen Gesicht mit den großen dunklen Augen verfolgt.

MW

Majong wendet sich, so angesprochen, Erkan zu, lächelnd, freundlich, offen und doch wie eine Katze, die einen Schmetterling begutachtet, ob er denn fliegen wird und der spielerische Sprung sich lohnt. "Willkommen, unser Platz ist der Eure. Dere bewegt sich weiter, und wir werden alle manche Runde zu berichten wissen."

RB

Mit einem Nicken nimmt der Tulamide die poetisch klingenden und von dessen seltsamem Glauben geprägten Worte des Maraskaners zur Kenntnis. Dann begibt er sich zunächst zu seinem alten Platz und stellt Karaffe und Glas dort ab. Mit einem Blick unter den Tisch vergewissert Erkan sich, wo die Schuhe stehen, begibt sich dann zum zugehörigen Stuhl und rückt ihn ein Stück ab.
Dann geht sein Blick zu Joalla und Zulhamina. Das Wuscheln und die anschließende Berührung lassen ihn Schmunzeln. Daraus wird ein Grinsen, während er die Geweihte leise anspricht: "Nichts liegt mir Sohn der Ungeduld ferner, als mich zu erdreisten, euch unterbrechen zu wollen, also lasst euch bitte in eurem Tun nicht stören. Aber wenn Euer Gnaden dann soweit sein sollten, dass Sie belieben, sich zu setzen, ist es gerichtet. Geruhst du dieses Mal den Stuhl anzunehmen, den dein untertänigster Diener sich dir auszusuchen erdreistete?" Dabei schielt er auch ein bisschen auf das Gesicht des Mädchens, ob es ihm gelungen ist, es durch seine Selbstbetitelung als Diener der Dienerin weiter zu verwirren.

OHH

Derweil der Magus mit einem weiteren in Sitzplatzverhandlungen übergeht - die erstaunliche Anzahl der Zauberkundigen fällt Zulhamina noch gar nicht recht auf - versteht die rothaarige freie Dienerin mit unvermutetem Male, die Aufmerksamkeit des Mädchens ganz an sich zu binden. Verschwunden die Frage, ob dieser beiläufig aufgeschnappte Rezipock wohl auch ein Zauberer sei.
Solch zarte Freundlichkeit, solch warme Gunstbezeugung hat Zulhamina bislang einzig von ihrer gegenwärtigen Herrin erfahren. Ein eigenartiger Impuls rauscht von den Fingerspitzen Joallas ausgehend durch Zulhaminas Körper und verleiht ihm hier und dort eine wohlige Gänsehaut. Dies Geschehen verstärkt sich mit dem Weg der Finger. Gleichsam paralysiert starrt die Kleinere die ebenfalls Kleine an, ein fast glückselig zu nennendes Lächeln um die Lippen.
Der wundervolle Zustand wird gestört durch die Worte des Magus. Wie aus einer Trance geweckt, blinzelt Zulhamina in seine Richtung, ganz sacht und kaum sichtbar mit dem Oberkörper schwankend. Noch mehr Diener?

JuR

Obgleich das zarte Gespinst des Schleiers die Dunkelheit im Raum zur Verbündeten genommen hat und das Lächeln Zulhaminas vollständig verbirgt, findet es sich wie durch eine klare Wasseroberfläche gespiegelt auf Joallas Lippen wieder. Dort blüht es auf wie eine Seerose, je länger sie voll Zuneigung und Staunen die klare und zugleich vielschichtige Schönheit vor ihr bewundert.
Als schließlich eine vertraute Stimme erklingt und die endlose Kette der Dienerschaft das Mädchen leicht schwanken lässt, bewegt sich die eben noch wandernde Hand an ihren Rücken, um sie sanft zu stützen.
Dann sieht sie zu dem ihr Ergebenen und lächelt ihn liebevoll an. Tatsächlich ist sie in diesem Moment von Zuneigung und Glück fast so überwältigt, dass sie sich nicht sicher ist, ob es nicht doch ihre eigenen Beine sind, die ihre Sicherheit erneut verloren haben.
"Hab vielen Dank", erwidert sie leise und kann nur hoffen, dass er weiß, wie sehr sie seinen Humor und seine Fürsorglichkeit schätzt, "aber wenn du nichts dagegen hast, möchte ich, dass sich Zulhamina den Platz aussucht, an dem sie am liebsten sitzen mag, und ich setze mich dann daneben."
Während der Blick wieder zu der erwählten Führerin zurückkehrt, löst die Hand, die sich eben noch auf ihrem Rücken befand, die Hand, die noch immer die Finger des Mädchens halten, ab.

OHH

SIE soll einen Platz aussuchen!? Einen Stuhl, natürlich, wie man annehmen muss. Eine neue Probe? Ünschlüssig glotzt Zulhamina auf den großen Tisch wie auf ein Perlmorfu oder ähnliches bizarres Wesen, von dem sie noch nicht mal je gehört hat.
Auch noch der Tisch mit den meisten Plätzen! Aber dies mag zum Vorteil werden, da es so aussieht, als habe er somit ein Oben und Unten. Welchens Ende welches ist, scheint auch klar: Als Ranghöchster will man doch alles mitbekommen und in den Raum hineinsehen können, anstatt ungewisse Vorgänge hinter seinem Rücken zu ahnen.
So tasten Zulhaminas Finger zögerlich nach der nächstgelegenen Rückenlehne, wobei ihr Blick fragend die Gesichter der dienenden Freien sucht.

JuR

Joallas erwiderndes Lächeln ist ebenso freundlich wie auch nichtssagend, als wäre jeder Anschein von Zustimmung oder Widerspruch sorgfältig daraus entfernt worden. Oder gar nicht erst aufgekommen.
Statt dessen nimmt die Geweihte die Karaffe und das Glas, welche die Belegung des Platzes daneben anzeigen und lässt sie einen Stuhl weiterwandern. Hinter diesen tritt sie dann auch und zieht ihn einladend zurück.
"Geliebter" - ihr ist bewusst, dass die Anrede mit einer Vielzahl derzeit unzutreffender Implikationen verbunden ist, doch da sie genau ihrem Empfinden entspricht, macht sie sich keine Mühe, eine gesellschaftlich akzeptablere Lösung zu suchen - "würdest du mir abermals das Verschmähen des von dir so trefflich ausgesuchten Platzes verzeihen und deinerseits nun dem Angebot deiner ebenso ergebenen wie ungehorsamen Dienerin folgen, hier Platz zu nehmen?"

OHH

Hat Zulhamina etwa jemanden vom Platz verdrängt? Die Dinge standen zwar nicht nahebei, aber nebenan. Es mag also eine indirekte Vertreibung gewesen sein, die unangenehm genug wäre. Entsprechend schuldbewusst kommt ihr Seitenblick von unten herauf zu dem Magier.
Schon lenken fallende Worte die Überlegungen in neue Bahnen. Dass die beiden jeweils Diener des anderen sind, ist wohl weniger Ausdruck dieser fremdartigen Kultur als ein Spiel zwischen ihnen. Ein Liebesspiel. Irgend etwas daran lässt Zulhamina sich erst einmal unter der Nase reiben, bevor sie sich dann den neu zu besetzenden Stuhl zurechtrückt.

MW

Majong beobachtet die Tischtändelei neben und hinter sich kaum. Ohne den Blick von der Tür zu wenden, spricht er: "Dienerin der Schönheit, es wäre ein Geschenk, wenn du Erkanijan, Ysidra und mir Plätze nebeneinander schaffen könnest. Vielleicht den zum Ende der Tafel am Regal, falls es keine Mühe bereitet, und den in meinem Rücken?"

RB

Als Zulhamina sich den eigentlich für Joalla bestimmten Stuhl aussucht, tritt Erkan einen halben Schritt zurück. Jetzt muss die Geweihte sich entscheiden. Sie wollte ja neben dem Mädchen sitzen, also bleiben entweder Erkans angestammter Platz oder der gegenüber.
Er deutet der liebenden Dienerin gegenüber eine kurze Verbeugung an, bevor er ihr antwortet: "Geliebte, welch Bube könnte sich erdreisten, meiner geliebten Wüste nicht zu verzeihen und welch Sohn der Dummheit würde ein Angebot der im Regen Erblühenden ablehnen?"
An seinem eigenen ehemaligen Platz vorbeigehend, erklärt er mit Kennermiene: "Diesen Platz kann ich aus eigener Erfahrung rundheraus empfehlen. Ich habe dort sehr schöne Zeiten in angenehmster Gesellschaft verbracht und wünsche, dass er dir ähnliche Erlebnisse beschere." Mit diesen Worten ist Erkan bei Joalla angekommen. Einen Augenblick verharrt er, legt seine Hand sanft auf ihre, die Lehne haltende, neigt leicht den Kopf und blickt ihr direkt in die Augen. Bevor er allerdings Gefahr läuft, in diesen Oasen zu ertrinken oder sich zu einem Kuss hinreißen lässt, nimmt er ihr Angebot an, sich von der selbsternannten Dienerin den Stuhl zurechtrücken zu lassen und setzt sich.

JuR

Joalla dreht sich um, so dass sie sich auf die Tischplatte setzen könnte und nimmt den Augenkontakt wieder auf. Sie lässt die Finger sanft über seinen Nacken wandern, streicht ihm liebevoll mit der anderen Hand über die Wange, murmelt "Das wird er zweifellos" und beugt sich vor, ihn so zu küssen, wie man eben jemanden, den man liebt, küssen würde, wenn der Abschied nur einen Herzschlag entfernt sein kann.

OHH

Wiederum wird viel Sorgfalt in den bestmöglichen Abstand des Stuhles zum Tisch gelegt. Sollte Zulhamina an diesem Abend nochmal von einem herunterfallen, machte sie sich ja restlos lächerlich - sofern das nicht eh schon der Fall sein sollte.
Bevor sie sich dann allerdings niederlässt, fällt ihr noch einmal all das Geld ein, welches nun völlig unbeobachtet auf dem soeben verlassenen Nachbartische liegt. Unschlüssig fragend schaut sie die Herrschaften an, dann zur Türe und wieder zurück.

MW

"Ähm... Werte Helferin der Küchengeister..."

VW

Die Anspannung verlässt die Magd und erzeugt im Hinauseilen ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht der Magd. "Was kann ich Euch Gutes tun?" tönt es denn auch fröhlich aus Sionas Kehle.

MW

"Sagt, der Wein am Tisch, ist der schon für meine Gefährtin und mich? Könnt Ihr ihn sonst einfach zusammen mit dem ersten Teil Essen bringen?" Am Tisch scheint derweilen Radschas Laune über die Anwesenden zu schwappen.

OHH

Bereits der Kuss des nunmehr offenkundig erscheinenden Liebespaares lässt Zulhamina verlegen den Blick senken. Auf der Suche nach einem neuen Beobachtungsobjekt streifen ihre Blicke die hinzugetretene Magd und den anderen Magier. Nichts, bei man sich einmischen müsste oder auch nur dürfte.
So schlängelt sich das Mädchen achtsam auf den neuen Sitzplatz. Einstweilen sind die Münzen hinter ihr vergessen. Zu sehr ist sie damit beschäftigt, das weitere Vorgehen des Paares zu übersehen. Was für eine faszinierend gemusterte Tischplatte!

JuR

Vom Forschergeist berührt, kommt es den im Nacken für die gewünschte Anziehung sorgenden Händen in den Sinn, ebenfalls auf weitere Wanderschaft gehen zu wollen. Da ist noch so viel Verborgenes, dem sie nur allzu gern zu Leibe rücken würden. Doch hier ist der Verstand ausnahmsweise wach und sein Blick scharf, als ein vorwitziger Finger meint, so einfach mir nichts dir nichts unter des Magiers Robe verschwinden zu können. Kleinlaut wird die Expedition abgebrochen, denn selbst schlimme Finger müssen einsehen, dass dieses Beet Teil einer anderen Geschichte ist, die an einem anderen Ort erzählt werden will.

VW

"Sicherlich. Der Wein ist bereits für Euch und Eure Gefährtin. Das Essen wird gerade zubereitet. Aber vorher soll ich Euch noch einen schönen Gruß seites der Köchin ausrichten. Ihr ist nicht ganz klar, um welche Gewürzmischung es sich bei der angeforderten handelt, weshalb sie mich mit verschiedenen Kostproben zu Euch schickt, die Euch genehme auszusuchen. Vielleicht erkennt Ihr ja sogar Euer damaliges Geschenk wieder?" Und mit diesen Worten präsentiert die Magd die drei Gewürzbehälter, die ihr Sarina übergeben hat.

MW

"Preiset die Schönheit; mal sehen, was das Alter daraus gemacht hat, wenn es noch da ist."

OHH

Während die einen schon fast peinlich vorankommen und dies bei den anderen noch offen ist, wird Zulhamina bei der Suche nach Ablenkung endlich das fremdartige Lied bewusst, welches nun den Raum erfüllt. Diese Sprache hat sie noch nie gehört. Aber zuhören lässt es sich doch schön - bis draußen ein Ruf erschallt. Ob sie den Herrn schon gesehen haben?
Angestrengt lauscht das Mädchen, wobei sie die gegenwärtigeren Geräusche beisetezuschieben sucht.

JuR

"Woran denkst du?"

RB

"Gerade eben dachte ich über die Ehe nach", antwortet Erkan wahrheitsgemäß. "Davor betrachtete ich ein Thema, dass ich die Minuten zuvor komplett ignoriert hatte, nämlich die Welt um uns herum. Und noch etwas früher beschäftigte mich die Analogie zu der Frage, die du gerade ausgesprochen hast: Was wohl hinter diesen betörenden Oasenaugen in diesem wunderschönen und verwirrend interessanten Kopf vorgehen mag", fasst er seine Gedanken in heiterem Plauderton zusammen.
"Und das Thema Ehe braucht dich nicht zu erschrecken", beruhigt er schmunzelnd, wobei seine Hand ihre Seite streichelt, "ich meinte nur, deine Worte schon einmal in einer Anekdote über ein altes Ehepaar gehört zu haben."

OHH

Beim Heiraten muss Zulhamina nicht an sich selbst denken, sondern schon wieder an ihre Herrin. Ein seltsam unwilliges Gefühl überkommt sie dabei. Eines, wie sie es noch nicht näher kennengelernt hat. Irgendwie passen die exotische Musik und das unverständliche Lied ganz gut zu dieser nun rätselhaften Stimmung, in welcher noch immer die Unklarheit über den Verbleib ihres Überbringers gar nicht mal so unterschwellig mitschwingt.
Leider erbringt die sich nun öffnende Vordertüre kein erhellendes Ergebnis - es sei denn, man wolle die weiße Robe einer der Hereintretenen als solches nehmen. Fast scheint das Kleidungsstück der Frau ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Noch eine Magierin? Ob wohl eine Zauberschule oder so etwas in der Nähe liegt?
Im Bestreben, die bisherigen Magii in Gedanken zu sammeln und zu zählen, bekommt Zulhamina von dem weiteren Geturtel der beiden am Tische kaum mehr etwas mit. Lediglich das Gewürzproblem und der Weggang der Magd werden ganz am Rande wahrgenommen.

JuR

"Stell dir vor, als du siebzehn warst, da hab ich selbst an nichts anderes als an Brüste gedacht. Und... ganz fürchterlich geschrien, wenn ich... wenn ich nicht an ihnen saugen durfte... DAS ist ein schlimmeres Bi..." Mit der letzten Silbe geht die Beben durch den Körper, als das Gelächter beschließt, sich von so einer lächerlichen Handfläche nicht aufhalten zu lassen. In ihrer Not beugt sie sich nach vorne, um den kichernden Mund an der Brust des Tulamiden zu bergen. Eine Bewegung, die ungewollt neue Assoziationen weckt, was es nicht gerade einfacher macht, sich rasch wieder zu beruhigen.

OHH

Frau Joallas Gelächter reißt Zulhaminas Gedanken wieder zurück an den Tisch. Irgendwas war mit Brüsten. Nichts, woraus man auf Anhieb schlau werden könnte. Nachgrübelnd führt das Mädchen einen Zeigefinger an die Lippen hinter dem Schleierchen und schielt verstohlen zu dem eigenartigen Paar hinüber.

RB

"Das Trinken wird allerdings noch etwas auf sich warten lassen", warnt der fürsorgliche ältere Herr das kichernde, aber immerhin nicht schreiende Bündel an seiner trockenen Brust. Er hat nämlich beim Hochschauen gerade entdeckt, dass die Küchenfee, zwar signalisiert hat, das sein Bestellwunsch bei ihr angekommen ist, allerdings scheint sie zunächst Dringenderes in der Küche zu tun zu haben.

JuR

Langsam beruhigt Joalla sich und mit einem zittrig-wohligen Seufzen lässt sie das, was vom Lachanfall übrig blieb, hinausfließen. Nachdem sie sich wieder mehr aufgesetzt hat, streicht sie sich die Tränen aus den Augen.
"Ich weiß nicht, ob ich jemals etwas hatte, was der größte Teil der Gesellschaft unter einer Beziehung versteht", beginnt sie unvermittelt, von sich selbst zu erzählen. "Der Tempel und die Geweihten waren meine Familie. Vor allem Branwen, eine Novizin, die kurz nach mir in den Tempel kam. Wir waren vom Charakter her sehr unterschiedlich, was anfangs zu einigen Konflikten geführt hat, aber mit der Zeit haben wir gelernt, uns gegenseitig zu ergänzen. Als ich nach Festum geschickt wurde, haben uns ein, zwei Briefe geschrieben, aber seitdem ich auf Reisen bin, habe ich nichts mehr von ihr gehört. Dennoch hat sie einen kleinen Garten in meinem Herzen und das wird auch immer so sein.
Und ansonsten gibt es neben ihr nur noch Alrik, meinen Begleiter. Oder wie er sich heute gleich wieder nennen mag. Aber die Beziehung ist... naja. schwierig und irgendwie ungeklärt. Wir sind kein Liebespaar, weder im körperlichen Sinne noch sonst irgendwie. Ich glaube, wir wissen selbst nicht, was wir füreinander sind. Mal sind wir Geweihte und Schutzbefohlener, mal Schutzbedürftige und Beschützer, manchmal sagt er, dass es Schlimmeres gäbe, als den Weg mit mir bis zum Ende zu gehen, aber das klingt immer nach einer Notlösung bei ihm. Und manchmal bin ich mir unsicher, ob ich ihm bei seiner Suche überhaupt von Nutzen bin..." Das zärtliche Lächeln, das eben noch ihre Lippen umspielte, weicht einem sanften Ausdruck von Traurigkeit. Sie versucht, es abzustreifen, aber völlig will ihr das nicht gelingen.
"Ansonsten hatte ich natürlich viele sexuelle Kontakte. Aber die waren meist entweder Göttinnendienst oder hatten eine seelenheilkundige Funktion."

OHH

Obgleich eigentlich seltsam vom Thema fasziniert, kann sich Zulhamina doch nur schwer auf die vielen schnellen Worte Frau Joallas konzentrieren. Jene scheint etwas zu suchen, von dem diese kaum genug Vorstellung überhaupt für eine solche Suche hat. Dennoch - oder gerade deswegen? - scheinen sie darin einander zu ähneln.
Die Hand ist an die Wange weitergewandert, hat sich dort abgelegt, als wolle sie die Konfusität besänftigen oder gar niederdrücken. Da fällt dem Mädchen der Blick des Magus zur Türe hin auf. Es lässt den ihren folgen, wobei sich die Hand träge vom Kopfe mitbewegen lässt. Dort bespricht die weiße Magierin etwas mit noch so einem Stabträger. Diesmal nur ein gewöhnlicher Stecken? Scheint, als wollten sie gleich herkommen.
Die Türe hinter ihnen tritt für einen Moment wieder in den gedanklichen Vordergrund der verlassenen Sklavin.

RB

Erkan nimmt Joalla etwas fester in den Arm, was tröstend und nicht besitzergreifend wirken soll. "Seelenkeilkundig?" entfährt es ihm überrascht, als sie endet.

JuR

"Ja, genau genommen war das der Schwerpunkt meiner Ausbildung. Das geht von frisch vermählten Paaren, für die Rahjas Gabe bislang ein Tabuthema war und die große Hemmungen besitzen, einander zu berühren, über Menschen, die aus verschiedenen Gründen lange keine Zärtlichkeit mehr erfahren haben und sich ihrer für unwert halten bis hin zu den schwierigen Fällen, die mit Körperkontakt qualvolle Erinnerungen verbinden und langsam lernen müssen, dass es auch anders sein kann."

OHH

Theoretisch könnte sich Zulhamina bei alledem angesprochen fühlen, was Joalla sagt. Sie tut es nicht. Es ist zu allgemein formuliert, und das Mädchen kommt auch gar nicht recht auf den Gedanken, es könne auch Sklaven betreffen, zumal es eh kaum zuhört. Denn vor allem ist da diese furchtbar weit entfernte Tür, die so enttäuschend wenig tut.

JuR

Während die undankbaren Augen noch beteuern, dass dies keinesfalls ihren wahren Interessen entspricht, bleibt es den Lippen, dem Gegenpaar ein sehnsuchtsvolles "Bis bald" zuzuflüstern, ehe die folgsamen Beine den obersten Weisungen folgen und sich zu Boden begeben.

OHH

Irgendwann sind die beiden Nahenden so dicht heran, dass Zulhamina schwerlich noch an ihnen vorbeiträumen kann. Magierin und, hm, irgendwas. Ein Reisender eben ohne besondere Kennzeichen, wenn man berücksichtigt, dass blonde Haare hierzulande nichts allzu Besonderes sind.
Was wird sich wohl durch ihr Kommen für eine Sklavin ändern? Bestimmt sind es dann einfach mehr Leute, die sie nicht beachten. In jedem Falle kann sie sich dadurch nur verlorener vorkommen. Wenn sie wenigstens etwas abseits auf dem Boden sitzen dürfte!
Noch etwas wandelt sich. Die Musik ist plötzlich verschwunden. Irgendwie schade, hatte sich Zulhamina doch gerade so auf die Melancholie darin eingelassen, wenn sie diese zwischenzeitlich auch ein wenig vergessen hat.
Scheu wird zum Bardinnentisch hinübergelächelt. Wird diesmal nicht geklatscht?
Der suchende Blick kreist umher und landet bei der Herrin, nein, Frau Joalla, die wohl jetzt beabsichtigt, ihren ursprünglich vorgesehenen Platz zu beziehen. Also hübsch artig lächeln! Irgendwann geht auch dieser Abend vorüber.

RB

Auch wenn der Tulamide kein Wort verstanden und nicht aufmerksam gelauscht hat, erinnert er sich doch, dass die Melodie sein Herz berührt und sein Wohlbefinden gesteigert hat. Also stimmt er ein und spendet ebenfalls Beifall, während sein Blick wandert.

OHH

Da sind sie, die Klatschlaute! Von anderswo ebenso wie - besonders wichtig für Zulhamina - am eigenen Tisch. Rasch stimmt sie mit ein, mehr höflich als begeistert, belastet sie doch die innere Traurigkeit und Unruhe noch zu sehr.
Der Blick beginnt dabei wieder, umherzuirren und bleibt kurz darauf erneut an den beiden Herannahenden hängen.

JuR

Als sich die zierliche Bardin verneigt und das Lob an ihre Begleitung weitergegeben hat, lässt Joalla ihre Handflächen mit langsam abnehmender Geschwindigkeit und Lautstärke aufeinanderklatschen, bis nichts mehr zu hören ist.
Schließlich zieht sie sich den Stuhl zwischen Erkan und dem Mädchen zurecht und nimmt darauf Platz.

RB

Nach und nach fallen andere Gäste in den Beifall mit ein und die Bardin freut und bedankt sich. Damit kann Erkan seinen Beifall beenden und seine Hände einer neuen Tätigkeit zuführen. Schmunzelnd folgt Erkan Joallas Blick zu seiner sich nähernden Freundin. Als müsse sie sich durch einen Aerogeleo kämpfen, erscheint es ihm quälend langsam, wie sie auf ihn zukommt.
Der Magier beugt sich vor und greift nach dem Glas, das immer noch so steht, wie Joalla es zu Beginn der Umsetzaktion abgestellt hat. Der dankbare Blick wandert wieder zu der sich gerade setzenden Um- und Exbesetzerin, während der Ex-Besessene sich glücklich noch einmal das in der Zwischenzeit Geschehene durch den Kopf gehen lässt. Kurze Zeit später geht ein Schluck Wein den gleichen Weg.

SD

Ysidra stimmt nicht in den Applaus ein. Jetzt gilt ihre Aufmerksamkeit, Verstand und Herz anderem, anderen. Sie erwidert Erkans Lächeln, dann folgt ihr Blick Joalla, die ihren Platz auf Erkans Schoß zugunsten des Stuhls rechts von ihm aufgibt, trifft dann den der Verfolgten. Versonnen lächelt sie sie an, löst sich dann jedoch nahezu abrupt, um sich der nur am Rande wahrgenommenen Gestalt am Fußende des Tisches zuzuwenden.
Eine verschleierte Frau. Auch wenn der Schleier sehr dünn zu sein scheint, verbirgt er das Gesicht darunter im Kerzenlicht sehr gut. Doch nach der nur spärlich bedeckten Figur zu urteilen, ist die Frau deutlich jünger als Joalla, fast noch ein Mädchen. Das muss die von dem vermissten Tulamiden Begleitete sein. Demzufolge ist sie wohl nicht mit Erkan angereist, auch wenn sie ähnlicher derographischer Herkunft sein könnten. Ysidra bedenkt sie mit einem freundlichen Blick. Ob sie Garethi spricht? Noch während sie darüber nachdenkt, fällt ihr das Halsband auf. Eine Sklavin? Hier?! Die junge Frau wirkt sehr verunsichert, was ob des Verschwindens ihres Begleiters - Besitzers?! - nicht verwundert. Um dies nicht noch zu verschlimmern, entschließt sich Ysidra, sie vorerst nicht anzusprechen, und belässt es bei dem wohlmeinenden Blick und einem leichten Nicken.

MW

Der Weg zum Strand, das Peitschen des Wassers gegen die Alabasterklippen - nein, Klatschen... Nur langsam kehrt der Mann wieder zurück ins hier und jetzt, schaut sich verträumt-verwirrt um, findet Halt an der hellen Gestalt auf dem Weg zu ihm und der Woge des Handgeklappers um ihn.

OHH

Da Zulhamina von der Magierin bemerkt wird, strafft sich ihre Haltung noch ein klein wenig, während ihre Hände in den Schoß sinken, will sie doch einen guten ersten Eindruck machen. Nicht, dass sie sonderliche Neugier erwarten würde.
Ob jene Herrin auch zu den von Fadim ibn Shahasan erwähnten Sklavenhassern gehört? Oder ist sie eher in die Richtung des tulamidischen Magus einzuordnen? Bei den vielen verschiedenen Leuten wird es bestimmt schwierig werden, sich zugleich sklavengeziemend und unsklavisch genug zu verhalten.
Trotz dieser Aussichten ringt sich Zulhamina ein liebenswertes Lächeln ab, welches von mehrmaligem Blinzeln und einem erwidernden Nicken begleitet wird.
Recht besehen, muss das dem letzteren vorangegangene so oder so Wohlwollen von solchem Umfang bedeuten, dass es Zulhamina beruhigen sollte. Das kommt dann bestimmt auch gleich. Schon fliegt der prüfende Blick zu dem anderen Neuling.

VW

Vorsichtig setzt die Magd die Obstschale neben die Trinkgefäße auf den Tisch und ergänzt Kneipchen und Kuchen. Ein herzliches Leuchten wird den beiden Magii zuteil, während Siona ihnen ein freundliches "Wohl bekomms" zukommen lässt.

JuR

Es sich auf ihrem Stuhl bequem machend, fährt Joalla fort, die sich vervollständigende Tischgesellschaft zu betrachten. "Willkommen zurück", spricht Joalla die beiden an, als sie das Gefühl hat, dass der rechte Zeitpunkt dafür gekommen ist. "Es ist schön, Euch wiederzusehen."

LR

Nestario behält ein grundsätzliches Lächeln bei, als er die am Tisch Versammelten zunächst nur mit diesem und seinen Blicken grüßt. Bei der Begrüßung durch die Rahjani kann er nicht anders, als das Lächeln sich ehrlich verbreitern zu lassen. Dann bricht das Lächeln einen Augenblick.

JuR

"Mein Begleiter schläft", erwidert Joalla auf die unausgesprochene Frage und schenkt dem Suchenden ein wärmendes Lächeln.
"Verehrte Bringerin der Köstlichkeiten...?" spricht sie die Magd an.

OHH

Wie seltsam der Mann zwischendurch dreinschaut! Für Zulhamina kann das allerlei Ursachen haben vom plötzlichen Unwohlsein bis hin zu einem unschönen Gedanken. Da es aber so schnell wieder verfliegt, sind weitere Gedanken hierzu wohl kaum eine faszienierende Beschäftigung.
So eilen die Blicke wieder zwischen all den Personen am Tische umher und zittern Momente lang von der Magd zur unbewiesenen Dienerin und wieder zurück.

VW

"Womit kann ich dienen?" Bereiterin der Köstlichkeiten ist zu voll von Andeutungen. Dienerin der Freudenvollen? Rätin der großen Himmelsstute? Nein, das passt vom Stil her so gar nicht zu dem wundervoll altmodischen Sprachstil, deren sie sich beide zu bedienen trachten. "Oh" - was, nur was kann sie anbringen, wo ihr die Anrede auf den Lippen abzusterben droht - "Meisterin wundervoller Spiele." Wie dieses hier, fügt sie in Gedanken hinzu.

RB

Während der Wein den Gaumen des Magiers erfreut und seine Kehle benetzt, betrachtet er über den Rand des Glases die weiteren Vorgänge. Er folgt Ysidras Blick zu Joalla, sieht das versonnene Lächeln der Freundin und bleibt selber mit dem Blick bei der Geliebten hängen. Auch auf Erkans Gesicht ist bei diesen Betrachtungen ein Lächeln erschienen, das weiter leuchtet, als er sich vorbeugt, um sein Glas wieder abzustellen.

JuR

Die Meisterin der Spiele rutscht ganz unmeisterhaft aufgeregt auf ihrem Stuhl herum - gewissemaßen ein körperlicher Ausdruck ihrer durcheinanderwuselnden Gedanken. "Oh wackere Erfüllerin unmöglicher Wünsche", fabuliert sie schließlich munter einfach drauflos, "meine Queste ist folgender Art. Es bedarf einer Speise, die meinem abwesenden Gefährten - je nach dem, wann er zu erwachen gedenkt - sowohl im warmen, denn auch im erkalteten Zustand munden möge. Da ich selbst kein Fleisch verzehre, wäre guter Rat mir da sehr lieb und teuer."

VW

Sionas Stirn kräuselt sich wie ein windbewegter See und kommt wieder zur Ruhe, dann nistet sich schließlich ein mütterlicher Glanz in ihren Augen ein. "Ich werde einfach mal sehen, ob noch eine gute Scheibe Braten da ist. Die schmeckt heiß wie kalt. Und Brot hat es sicherlich noch genug. Sarina backt immer frisch, müsst Ihr wissen. Und außerdem hat es..."
Die Magd stockt, als ihr klar wird, was sie gerade gesagt hat. Ein verlegenes Räuspern dient der Überbrückung, bis sich die Gedanken wieder geordnet haben, dann fährt sie fort: "Nun ist es mitnichten so, als sei dies alles, was diese bescheidene Herberge an Köstlichkeiten wohlfeil hält. Auch könnten wir Euch und dem Euren die ein oder andere Spezerei vom Quark, gefüllt in zartestes Gebäck kredenzen, um dem Gaumen zu schmeicheln."

FH

Nun hat er Siona wieder eingeholt, und um den Tisch mit dem maraskanischen Magier stehen ebensoviele Leute herum wie daran sitzen. Mit einer Drehung des Oberkörpers bringt Alrik den Forellenteller in seiner Rechten nach vorn und schiebt ihn vorsichtig zwischen den Stehenden hindurch und auf den sitzenden Zauberer zu. "Gelehrter Herr", schiebt sich seine Stimme ebenso wie der stumme Fisch durch die Unterhaltung, "diese Forelle sollte für Euch sein, sagte die Köchin?"

JuR

Sehr angetan lauscht Joalla den anregenden Ergüssen der Herrin geistiger und leiblicher Genüsse. Als diese plötzlich stockt, merkt die Geweihte auf, doch breitet sich ein Grinsen auf ihren Lippen aus, als sie den Hintergrund erkennt.
"Ja, ein Braten wäre eine vorzügliche Option, führwahr", stimmt sie schließlich fröhlich zu. "Des Gebäckes bedarf es nicht, denke -äh- dünkt es mir, jedoch ein Becher roten Weins wäre mir aufs Äußerste genehm."
Danach hält sie inne, um der Magd und den anderen Bestellbedürftigen anzuzeigen, dass die Wiedergabe ihrer Wunschliste damit beendet wäre, sollte es keine weiteren Rückfragen geben.

OHH

Welch gestelzter Wortwechsel zwischen Frau Joalla und der Magd! Ein Spiel, wie letztere zum Glück verrät, auf dass Zulhamina nicht erst ins neuerliche Rätseln geraten muss. Auch ein landesübliches?
Irgendwie ist es dem Mädchen gleichgültig. Ohne momentan an die alles durchdringende Sorge zu denken, fühlt es sich doch erschöpft. So gleitet der leer werdende Blick wieder hinab auf die Tischplatte.

RB

"Oh Meisterin wundervoller Spiele, wenn ich mich erdreisten darf, mich als Vorkoster aufzutun, komme ich nicht umhin, Euer Gnaden zu Eurer vorzüglichen Wahl zu glückwünschen und gleichzeitig der Küchenfee, Erfüllerin unmöglicher Wünsche und verehrten Bringerin der Köstlichkeiten für ihre vortreffliche Beratung zu danken. Ich hatte bereits das Vergnügen mit den von ihr geistreich vorgeschlagenen Köstlichkeiten und da sie mir vortrefflich mundeten, kann ich sie nur wärmstens aber sicherlich auch im kalten Zustand empfehlen." So mischt sich Erkan kurz in das Spiel ein, zieht sich aber alsbald zurück, um weiteren Bestellungen nicht im Weg zu sitzen.

OHH

Dass sich auch der Tulamide der blumigen Sprache bedient, überrascht Zulhamina kaum mehr. Da mag es auch nicht verwundern, wie wenig die neu Hinzugetretenen von sich geben.
Das Mädchen dagegen versinkt immer tiefer in seine Gedanken. Dunkle Bilder von weiten Ebenen, dichten Wäldern, wilden Tieren und Räubern steigen in Zulhamina empor. Was letztere wohl mit ihr anstellen werden, wenn sie keinen schützenden Herrn begleitet?

VW

Die Fröhlichkeit leuchtet in den Augen der Magd, während sich die Tischgemeinschaft sichtlich bemüht, die Konversation so verspielt wie möglich zu halten. Ein weiteres Nicken kommentiert die Bemerkung des Fremdländers, dann richtet sich die Aufmerksamkeit wieder auf die Geweihte: "Soll der rote Tropfen süß wie die Liebe oder herb wie das Gras am Rande des Flusses sein?" Der Blick der Frau geht weiter und fasst das Kind, welches gerade mit dem Köpfchen gen Tischplatte zu streben scheint. "Und soll ich dem jungen Fräulein sein Zimmer zeigen?"

JuR

Hätte sich auf Joallas Gesicht nicht bereits ein Lächeln niedergelassen, wäre es wohl spätestens jetzt soweit. "Den herben, bitte", erwidert sie, kurz das Spiel vergessend, ehe sie wieder in die Schankstube zurückkehrt, "und den Lobpreisungen der Käsetörtchen will ich allzu gerne Folge leisten.
Was die Zimmerführung angeht, müsst Ihr das junge Fräulein selbst fragen", fügt sie mit Blick auf das in der Tat ein wenig müde wirkende Mädchen an.

VW

Ein Nicken bestätigt Wein- und sonstige Wünsche. Dann richtet sich der Blick auf die kleine Dame: "Nun, mein Kind? Bist du müde?" Die Stimme bekommt jenen mütterlichen Klang, der überall auf Dere gleich sein muss.

OHH

Selbst der unaufmerksamen Zulhamina kann nicht länger entgehen, dass man von ihr spricht, da man auch MIT ihr spricht. Aufgeweckt richtet sie den Oberkörper empor.
"Müde? Nein, ich... ja..." Irgendwie schon. Natürlich liegt das auch etwas an der Aufregung, auch wenn ihr dies nicht recht bewusst ist. "Ein bisschen, aber ich warte lieber auf den Herrn Fadim ibn Shahasan."
Warum hat sie das erwähnt? Ach ja, vom Zimmer war die Rede, wie sie sich aus beiläufigem Mithören erinnert. "Wir waren schon oben", versichert sie daher freundlich lächelnd von unten herauf.

RB

"Ysidra! Mag draußen die Sonne untergehen und der Tag sich schlafen legen, bringt deine Ankunft doch Licht an diesen Tisch und weckt mein Herz mit Freude. Scheint doch allnun die langersehnte Gelegenheit zum Austausch von Gedanken und Erlebnissen gekommen, sofern nicht wieder jemand aus den Pantoffeln zu kippen oder abzustürzen geruht." Schmunzelnd blickt der Tulamide sich um, sich vergewissernd, dass keine Gefahr droht, wobei diese Überprüfung bei dem Mädchen, das er nicht mehr als Sklavin ansehen sollte, etwas länger dauert.
Schließlich endet der Rundumblick bei Ysidras Begleiter: "Und du hast noch einen weiteren Gast mitgebracht, auf dass kein Stuhl leer bleibe, auf den sich böse Geister setzen könnten. Das ist wohl getan. Seid mir willkommen, Freund meiner Freundin, meine Wenigkeit namens Erkan al'Lese ben Besser aus Khunchom ist hocherfreut und begierig, Eure werte Bekanntschaft zu machen." Ein offenes Lächeln und Kopfnicken begleiten diese Begrüßungsworte.

LR

"Nestario, Nestario Salmoranes. Die gelehrte Dame war so freundlich, mich zu dieser erlauchten Gesellschaft hinzuzubitten." Eine Geste verfolgt nicht allzu aufdringlich den Weg seiner Gönnerin. "Hocherfreut", setzt er noch hinzu.

VW

"Wie immer du möchtest, mein Kind." Das mütterliche Lächeln strahlt zu dem kleinen Mägdelein hinüber, dann dreht sich die Magd in Richtung des Knechtes und schenkt diesem einen dankbaren Blick.

SD

"Dom Nestario, Ihre Gnaden Joalla" - Ysidras freie Hand hebt sich kurz in der Bezeichneten Richtung, ohne tatsächlich auf sie zu zeigen, ein Lächeln reist über den Tisch zu ihr - "kennt Ihr bereits? Und die Ankunft meines Gatten konntet Ihr ja nicht übersehen." Ihre Rechte vollführt eine ähnliche Geste wie zuvor zum neben ihr sitzenden hin. "Majong da Merijan, Magus Tuzakiensis", stellt sie ihn vor.

JuR

Joalla lenkt ihre träge Aufmerksamkeit wieder in Richtung des Mädchens. "Herr Fadim ist dein Begleiter?" stellt sie die bei der Antwort des Mädchens entstandenen Frage, ehe diese Gelegenheit hat, ihrem Geiste unbemerkt zu entkommen.

LR

"Sagt, gelehrter Herr, ist's wohl recht, wenn ich gleich hier Platz nehme?" fragt Nestario, die Hände vorsichtig besitzergreifend auf der Stuhllehne platzierend.

RB

"Es ist nicht nur Recht, Dom Salmoranes, sondern eine überaus gute und intelligente Wahl. Bitte, lasst Euch nur nieder und genießt mit uns den Abend. Die Freude darüber ist ganz auf meiner Seite. Und offenbar hatten meine Nachbarn mir selbige schon voraus. Daraus schließe ich, dass ihr euch entweder schon kanntet, gemeinsam gereist oder zumindest gleichzeitig eingetroffen seid."
Er lässt die Frage implizit im Raum hängen und blickt den noch immer Stehenden freundlich interessiert an. Dabei nimmt er wahr, dass die geliebte Geweihte neben ihm beginnt, das Mädchen zu befragen. Zwar interessieren ihn ihre Antworten nicht sonderlich, aber es freut ihn, Joallas Stimme zu hören und sie neben sich zu wissen, auch wenn sie gerade beide mit Anderen beschäftigt sind.

OHH

Leider kommt Zulhamina nicht auf die eher unhöfliche Idee, einfach zu bejahen. Im Grunde redet sie auch sehr gern über sich; es gibt - oder gab zumindest früher - nur so wenig Gelegenheit. Die aufkommende neue Gewohnheit mit der neuen Herrin andererseits begünstigt einen ungehinderten Drang zu offenherziger Rede durchaus.
So nickt sie eifrig, artig, nur ganz am Rande daran denkend, dass jener Herr ja ständig von Vorsicht und Unauffälligkeit sprach. "Ja, Herrin" - ups, zu spät, egal - "er bringt mich nach Bettana." Am liebsten möchte sie gleich noch mehr herausplappern, doch fügt sie erst einmal zum geistigen Luftholen lediglich hinzu: "Frau Joalla."

SD

Niemandem scheint aufzufallen, dass Ysidra die vierte Person am Tisch nicht vorgestellt hat, und niemand der Anwesenden, die den Namen der jungen Frau kennen könnten, scheint die fehlende Vorstellung nachholen zu wollen. Stattdessen wendet sich Joalla der Unbenannten im Gespräch zu, Erkan und Dom Nestario diskutieren des Letzteren Platzwahl, die Ysidra ebenfalls gutheißt und auf die sie ja hingearbeitet hatte. So löst Ysidra ihre Linke aus Majongs Hand und legt beide Hände auf die Rückenlehne des gewählten und zugleich übrigen Stuhls. Leicht hebt sie das Sitzmöbel an, um es lärmlos vom Tisch abzurücken.

JuR

Die Geweihte nickt verstehend. "Und was machst du dort in Bethana?" hakt sie interessiert nach. Dabei wandert ihre Hand, ganz so als wäre sie eine von der sich Unterhaltenden unabhängige Instanz, langsam zu dem Arm ihres Geliebten und streicht sanft darüber.

OHH

Ein klein wenig irritiert ja jene so eigenmächtige Hand im Hintergrund, aber anderes geht nun mal vor. "Vor allem meiner Herrin Gesellschaft leisten, aber sicher findet sie auch andere Aufgaben für mich." So ganz sicher ist sich Zulhamina selbst noch nicht, wofür sie eigentlich angeschafft wurde. Dem allgemein guten Gefühl in dieser Sache kann das jedoch keinen Abbruch tun. Entsprechend begleitet ein schon wieder entspannteres Lächeln die Ausführung.

RB

Erkans freundlich interessiertes Lächeln wird etwas breiter. Dann wandert sein Arm an der besuchenden Hand entlang. Die Hände finden und fassen sich. Ein leichter Druck sagt lautlos: 'Ich bin hier bei dir.' Und ein Streicheln der Finger sagt: 'Ich liebe dich auch.'

LR

"Höchst scharfsinnig, gelehrtester Herr", entgegnet der Wahrsager dem Magier, während seine Blicke unstet über den Tisch und die an ihm Sitzenden fliegen und er - weniger geräuschlos als seine Gönnerin - den Stuhl bewegt, um auf ihm Platz zu nehmen. Als er weiterspricht, suchen seine Augen wieder die seines Gesprächspartners. Das Lächeln wird das eines Jungen. "Verzeiht mir die Keckheit, Euch herauszufordern - wenn es mir auch ein allzu leichtes Spiel für einen Diener Hsinds scheint: Erratet Ihr, welche der drei Möglichkeiten die zutreffende ist?"

RB

Da eine weitere Verbreiterung des Lächelns die Schmerzgrenze zu erreichen droht, wandern stattdessen die Augenbrauen des Magiers erfreut in die Höhe und er beginnt zu verstehen, warum Ysidra die Gesellschaft dieses Mannes schätzt. "Derlei Keckheit ist mir ein Vergnügen."
Sogleich beginnt er laut zu denken, wobei sein Blick immer wieder zum Gesicht des Herausfordernden zurückkehrt, um dort vielleicht einen Hinweis zu finden, ob er richtig liegt, zwischendurch aber zu den im Folgenden angesprochenen Personen springt: "Da Ysidra es für nötig hielt, Euch ihren Gatten vorzustellen, mit dem sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit heute zusammen gereist ist - auf die Art der Reise will ich hier nicht näher eingehen - kann ich die zweite Möglichkeit getrost verwerfen.
Allerdings habt Ihr sie auch nicht gerade erst draußen getroffen, denn dann wüsste sie nicht, dass Ihr ihre Gnaden schon getroffen habt ebenso wie besagten Gatten. Indes ist es vorstellbar und keineswegs abwegig, dass Ihr Ysidra schon länger kennt, aber bislang noch nicht die Gelegenheit hattet, Collega Majong kennen zu lernen." Hier schleicht sich ein kurzes, verschmitztes Lächeln in die nachdenkliche Miene unter dem Turban.
"Hier fehlen mir die klaren Anhaltspunkte, so muss ich also tatsächlich raten. Und obwohl der durchaus vertraut scheinende Umgang zwischen euch anderes nahezulegen scheint, vermute ich, dass ihr euch heute erst begegnet seid."
Obwohl er zu einer Antwort gelangt ist, besagt der Ton, dass er nach einer kurzen Pause weiterzusprechen gedenkt: "Unabhängig von der Richtigkeit meiner Spekulation bleiben allerdings offene Fragen, die ich Euch nun zur Beantwortung zurückreiche: Primo: Was hielt Euch von der Vorstellung ab, als Ihr den Collega saht? Secundo: Was habt Ihr in der Zeit zwischen Eurer ersten und zweiten Begegnung mit Ysidra getan?" Zufrieden lehnt er sich zurück und hätte die Hände über dem Bauch gefaltet, wenn nicht die linke Besseres zu tun hätte.

JuR

Während ihre Finger den Druck der Hand erwidern und ihr Daumen die Seite des anderen Erkundet, zwingt sie ihre Gedanken zu dem Mädchen und der Herrin, die in Bethana auf es wartet, zurück. "Und was macht dein Begleiter gerade?"

LR

Die Züge des Wahrsagers sind zwar freundlich und - sozusagen auf einer allgemeinen Ebene - offen, aber für die Dauer des Spiels dennoch beherrscht. Erst am Ende der Ausführungen zollt das Jungenlächeln dem Zauberer Applaus. "Im Kombinieren wie im Raten, hochgelehrter Herr, beweist Ihr große Fertigkeit! Alle Achtung!" Eine nur leicht angedeutete Verbeugung unterstreicht die Gratulation. "Zwei Antworten sind also ein gerechter Lohn. Die erste:" - er öffnet die Hände, als wolle er einen Vogel oder eine Fliege in die Freiheit entlassen - Nichts. Nun... allerhöchstens seine Vorstellung." Ein Zwinkern.
"Die zweite Antwort" - hier gerät das Lächeln ins Wanken - "tja... ebenfalls nichts, fürchte ich. Eigentlich hatte ich mich nur kurz ausruhen wollen, und siehe da - selbst Gestirne haben sich in dieser Zeit von der Stelle bewegt. Glücklicherweise ist der Abend noch nicht um."

OHH

Nicht allein allgemeine Neugier lässt Zulhamina dem unmittelbar benachbarten Gespräch lauschen, auch Frau Joallas diesbezügliche Aufmerksamkeit tut ein Übriges. Fraglos ist es auch immer gut, um die Gedanken der Leute zu wissen, um sie besser einschätzen zu können. Leider lassen die bislang noch recht verwirrenden Inhalte Zulhaminas Gesicht etwas zusammenknautschen.
Jenes faltet sich bei der an sie gerichteten Frage neu, wobei die kleinen Gräben der Haut nun ein Hauptzentrum auf der Stirn suchen. "Ich fürchte, ihm war nicht gut. Er lief eilig hinaus, kurz bevor wir das Würfelspiel begannen."
Der Wink mit dem Finger zum Kamintisch hinüber lässt das Mädchen sich nicht genug umwenden, um schon jetzt die am Boden stattfindende Annäherung des Gefiederten zu bemerken.

JuR

Auch der Geweihten entgeht die Annäherung des Gefiederten, deren Blick es unterlässt, dem Wink zu folgen, um von der - ihr ohnehin nur zur Hälfte zugänglichen - Mimik der anderen nichts zu verpassen. Doch entgegen ihrem Vorsatz kann sie nicht verhindern, dass die Aufmerksamkeit nach unten sinkt, einen Moment, bei dem Lederhalsband hängen bleibt, um dann wieder nach oben zurückzukehren.
Auch ihre Stirn wird von Gedankenmassenbewegungen gefaltet. "Hmmm", sagt sie schließlich, "Gibt es irgendwelche Fragen, die du an mich hast? Oder irgendwas, das ich für dich tun kann?"

GH

Da niemand guckt, guckt der Grauvogel einen kleinen Moment nach schräg oben, nickt dann einige Male heftig und setzt dann seinen Weg über den Boden zielstrebig in Richtung des nächsten Schutzschattens fort. Vor sich spürt er intensiv die Gegenwart eines der großen Wesen, aber just unter dessen Sitz lockt auch eine beruhigende Deckung. Da keiner schaut, schaut der Federalte ein letztes Mal hinauf, bevor er sich daran macht, im Halbdunkel zu verschwinden.

OHH

Wirklich erstaunlich, wie diese Herrin - Zulhamina muss annehmen, dass sie gegen die eigene Aussage doch eine ist - immer noch eine verwunderliche Handlung draufzusetzen vermag. Es gibt wohl nur ein Schlimmeres als eine Herrschaft, die man nicht einzuschätzen vermag: eine, die nicht weiß, was sie will.
"Fragen, Herrin!?" Sicher, man könnte vieles fragen. Zum Beispiel, ob sie schon einmal das Meer gesehen hat. Dieses unvermutete Angebot hingegen verwischt für den Moment derartige Gedanken. Entsprechend unruhig werden die Beine etwas unter dem Stuhl umsortiert.

GH

Gerade, als der Gefiederte sich im Schutze der Halbhöhle verbirgt, kommt dort Bewegung auf. Teile, die offensichtlich zum Körper eines der Großen gehören, verschieben sich. Der Vogel weicht mit gesträubten Kopffedern ein wenig zurück, dann aber obsiegt die Neugierde. Da ist etwas spitz Zulaufendes, das nicht aus warmer Haut besteht, sondern eher eine Hülle aus festem Material ist. Ganz vorsichtig öffnet der Graue den Schnabel und streckt den Kopf nach der sich ihm darbietenden Schuhspitze aus.

JuR

"Sieh mal, es ist für mich so", beginnt Joalla und stellt sogleich fest, dass ihr zum vernünftigen Gestikulieren die zweite Hand fehlt. Da ihr allerdings Erkans Berührung noch mehr fehlen würde, beschränkt sie sich darauf, die linke Hand mit der Handfläche nach oben vor sich zu halten.
"Es fällt dir offenbar schwer, mit mir ein Gespräch zu führen, ohne mich als Herrin anzureden, woraus ich schließe, dass du mich auch als solche siehst. Durch diese Ungleichheit weiß ich nicht, ob wir uns gerade einfach nur so von Mensch zu Mensch unterhalten oder ich gerade ein Verhör führe, weil du dich nicht berechtigt fühlst, selbst Fragen zu stellen, Themen vorzuschlagen oder sonst zu tun, was du tun möchtest. Und da ich Verhöre nicht mag, sollte meine Frage als Bitte dienen, mir mitzuteilen, was du tun oder worüber du sprechen möchtest."
Sich leicht hebende Augenbrauen ersetzen die Frage, ob sie ihre Perspektive verständlich machen konnte.

OHH

Das ohnehin kaum verständliche Gespräch der Stabträger dringt nun vollends in den Hintergrund, da Zulhamina so sehr beansprucht wird. Ihre Augen weiten sich in Erkenntnis. "Ach sooo!" Ein sinkender Blick, ein verlegener Augenaufschlag mit zugehörigem Lächeln.
Tja, was könnte sie fragen? Einer der Füße wagt sich wieder nach vorne, während der andere noch zögert. Zugleich strafft sich die Haltung wieder, wobei die Hände aber noch den Schutz des Schoßes beanspruchen.
Die erste Antwort hingegen - beziehungsweise die Frage - ist im Grunde einfach: "Seid Ihr nun eine Dienerin, oder war das so eine Art Spiel?" Man muss ja mal endlich wissen, mit wem man es zu tun hat!

MW

Ist jener, der den Diskuss wirft, Diener der Sehnsucht des Diskuss, geworfen zu werden? Ist der Diskuss Diener oder Teil des Werfenden? Dient eine Hand? Herrscht ein Kopf?

JuR

Beim Laut der Erkenntnis sinken die Augenbrauen an ihren angestammten Platz zurück, während die Mundwinkel freudig auseinanderstreben und Grübchenfalten in die Wangen schieben. Als ihr Gegenüber dann seine Frage stellt, ähneln ihre Gedanken jenen des Maraskaners - wenn auch ohne die Erwähnung runder Wurfwaffen.
"Das ist eine sehr gute Frage", bemerkt sie und lehnt sich leicht nach vorne, wodurch das Händchenhalten ein wenig ungelenk und unbequem wird, "aber auch eine ziemlich knifflige. Was macht denn für dich eine Dienerin aus?"

OHH

Zum Glück bekommt Zulhamina nicht die Gedanken des Maraskaners mit. Die Sache gestaltet sich kompliziert genug, da eine Frage die andere ablöst. Dies soll dann jetzt mal ein Ende finden!
"Nun... Eine Dienerin muss tun, was man ihr befiehlt, und bekommt dafür entweder eine Bezahlung oder Versorgung, Schutz und Unterkunft." Etwas blinzelnd geht der Blick ins Leere und der Frage nach, ob Zulhamina denn überhaupt selbst mit dieser Antwort zufrieden ist. Ein kaum sichtbares Lächeln und die Neufokussierung der Frau Joalla können darauf schließen lassen.

JuR

Befehle befolgen im Austausch gegen Bezahlung oder Schutz... Im Grund gäbe es nach dieser Beschreibung nur wenige Menschen, die keine Diener wären. Seien es nun die Kundschaft, der Lehnsherr, der Vorgesetzte, die Gilden oder die Kirchen - wenn man nicht gerade als Einsiedler der Welt entrückt lebt, gibt es immer jemanden, auf dessen Wohlwollen man angewiesen ist und dessen Wünsche und Anforderungen man nachkommt. Allerdings ist es wohl nicht das, worauf das Mädchen hinaus möchte.
"Ja", erwidert Joalla freundlich, "in diesem Sinne bin ich eine Dienerin. Ich befolge die Weisungen meiner Kirche und werde dafür von ihr versorgt. Allerdings gibt es auch Zeiten wie diese hier, in denen ich ohne einen bestimmten Befehl meiner Göttin diene und mich bemühe, die Interessen meiner Kirche angemessen zu vertreten."

GH

Eine der stoffumhüllten Extremitäten schiebt sich nach vorne. Der alte Vogel unter dem Tisch mag zwar ängstlich sein wie die meisten seiner Artgenossen. Doch bei einer solchen Versuchung ist die Neugier einfach stärker. Von allen ungesehen, verengen sich die Pupillen, und das Federkleid legt sich an. Dann wird der Hals ausgefahren, der Schnabel öffnet sich ein weiteres Stück... und fasst sehr vorsichtig, aber doch spürbar, zu einer ersten Prüfung zu.

RB

Um Joallas unbequeme Haltung etwas aufzulösen, öffnet Erkan seine Hand und lässt sie ihren Unterarm hinaufgleiten bis zum Ellenbogen. Dort verharrt er.

OHH

Eine neue Frage taucht auf: Was bedeutet nochmal der Begriff Kirche? Allerdings erklärt sich das im Anschluss aus dem Zusammenhang heraus. Als Götterdienerin - wirklich eine höchst seltsame Erfindung der Ausländer! - ist Joalla nicht direkt etwas von dem, was Zulhamina sich bis eben im Geiste als Möglichkeiten vorgestellt hat. Oder doch? Es klingt nach einer gedungenen Gehilfin. Dann ist ja alles klar, was Zulhamina hierzu wissen muss.
Nun könnte man nach den Interessen der Göttin - ach nein, der Kirche - fragen. Da spürt Zulhamina eine höchst unerwartete Berührung am Fuß. Ruckartig springt sie vom Stuhl auf, welcher hierdurch zugleich eine Handbreit nach hinten verschoben wird. Ihr Blick gilt sogleich der berührten Stelle, während sich die Hand ausholend zu einer abwehrenden Bewegung vorbereitet.

GH

Angesichts der plötzlichen Bewegung vor ihm breitet der Grauvogel schreckdurchfahren seine Schwingen aus, während er sich mit offenem Schnabel hoch aufrichtet und zugleich einen Satz zurückhüpft. Als sich dann noch die schützende Höhle über ihm verschiebt, wendet er sich vollends zur Flucht. Der Weg nach vorne und hinten scheint gleichermassen verbaut, so dass einzig der Ausbruch zur Seite bleibt. Nach ein paar schnellen Schritten dorthin federt sich das Federtier kräftig vom Boden ab und nimmt eine scharfe Flugkurve, bei der es fast die Wand streift und - gerade noch einem Schaden entrinnend - auf dem nächststehenden Tisch landet.

JuR

Von der beginnenden Erzählung des dummen Mannes und der ihren Arm hochwandernden Berührung ihres Geliebten ein wenig abgelenkt, zuckt Joalla erschrocken zusammen, als ihr Gegenüber so plötzlich aufspringt. Unwillkürlich weicht sie ein wenig zurück, was sie dem Magier dieses Mal unabsichtlich näher bringt.
'Eine Maus?', lautet die erste Hypothese beim Blick der Aufgefahrenen, da erhebt sich die Fledermaus flatternd in die Lüfte und landet als geflügelter Begleiter des Alten auf dem Nebentisch. Mit einem "Puh" entfleucht die angesammelte Luft den geweihten Lippen.

LR

Sprung und Vogel bringen auch den Erzähler beinahe auf die Beine und zumindest aus dem Fluss. Nach dem ersten Schrecken fasst er sich jedoch rasch wieder.
"Tja, Überraschungen allerorten", scherzt er. "So wie am Brunnen, als unser dummer junger Mann gleich zweimal gründlich daneben lag, als es darum ging, zwei hochedle Herrschaften" - der Blick wechselt betont zwischen der Dienerin ihrer Göttin und dem leicht entflammbaren Zauberer - "als das zu erkennen, was sie waren."

RB

Joallas plötzliche Bewegung beendet des unentschlossene Verharren von Erkans Hand. Durch ihr Näherrücken wandert die Hand auf den sich nähernden Rücken. Gleichzeitig beugt der Magier sich selbst etwas vor, um zu sehen, was dort vor sich geht, wodurch die Hand bis zur Taille der Zusammengezuckten vorgeht. Und wo sie schon mal da ist, kann sie auch gleich da bleiben und die Geliebte beruhigend, beschützend, berührend in den Arm nehmen.
Der andere Arm, der sich schon nach dem lehnenden Stab ausgestreckt hatte, entspannt sich wieder, als der Verursacher der Aufregung davonfliegt. Der Blick des Tulamiden wendet sich wieder dem Erzähler zu, als der seine Geschichte fortsetzt, die Aufmerksamkeit ist aber zu einem mindestens ebensogroßen Teil auf die hochedle Herrschaft in seinem Arm gerichtet.

SD

Entspannt wie sie ist, sieht Ysidra kaum alarmiert zu der jungen Sklavin. Als etwas durch die Luft entfleucht, macht ihr Herz einen zweiten, erschreckten Hüpfer; doch als sie erkennt, was es ist - ein Vogel, kein siebtsphäriger 'Gruß' - endet der Schreck, bevor er recht begonnen hat.

OHH

Ein wenig geräuschvolles Seufzen entweicht dem schmalbrüstigen Körper. Zulhamina lässt ihre Hand wieder sinken, und überhaupt entspannt sich alles an ihr so sehr, dass man fast eher von erschlaffen reden könnte. Nach einem Schlucken ist sie sogar zu einem Lächeln fähig, das sie erst dem Papageien nachschickt und dann entschuldigend in die Tischrunde wirft.
"Verzeihung, die Herrschaften" - kurz wendet sie sich noch einmal dem Kamintisch zu - "und der Herr Vogel", dem sie noch zunickt, bevor ihre Aufmerksamkeit wieder dem eigenen Tische gilt. "Ich hab mich so erschreckt", erklärt sie der Unnötigkeit entsprechend halblaut.
Etwas zitterig und schnaufend, zieht sie den Stuhl wieder zurecht.

JuR

Joalla blickt sie auf ihre Hand, die sich behutsam der seinen nähert und spürt die feinen Härchen auf seinem Handrücken, als sie mit den Fingerspitzen darüberstreicht.
Dann sieht sie auf und das Mädchen an, lächelt beruhigend und löst die Hand von der Berührung ihres Geliebten, um sie der Erschrockenen leicht entgegenzustrecken. Die Geste hat etwas Einladendes, es liegt keine Forderung darin.

GH

Ganz gewiss hat sich der Herr Vogel auch sehr erschreckt, denn noch steht er ein wenig zitternd auf der offenen Fläche des unbesetzten Tisches, lässt die Flügel hängen und sieht überhaupt recht kläglich aus.
Es gibt so viele Dinge, die man nicht darf, wie den Schnabel ins Holz hacken, Knöpfe abbeißen oder in Fußspitzen kneifen. Das alles zu beachten, ist für einen kleinen Vogel nicht leicht. So blickt er trostsuchend um sich und entdeckt seinen Menschenalten wieder. Dem nähert er sich traurig quiekend, Trippelschritt für Trippelschritt über den Tisch.

RB

Durch Joallas Abwenden erhöht sich zwangsläufig die Entfernung zu Erkan, was es für ihn etwas unbequem macht, die Umarmung aufrecht zu erhalten, zumal der Anlass ja nun nicht mehr gegeben ist. So macht sich die Hand auf den Rückweg, dabei über den Rücken streichend, zögernd, die Berührung aufzugeben. Da die Geschichte gerade stockt und die Hand beschäftigungslos ist, setzt der Tulamide sie gen Weinglas in Bewegung, um einen Genuss durch den anderen zu ersetzen.

OHH

Mit emporgezogenen Brauen betrachtet Zulhamina kurz die dargebotene Hand, bevor sie ihre eigene Rechte leicht wie eine Feder hineinlegt. So recht schlüssig ist das Mädchen nicht, was jetzt kommt. Drum bleibt es erst einmal stehen. Das ist ja ohnehin sicherer als diese Stühle - wie sie ja schon im Voraus geahnt hat.

JuR

Die Geweihte betrachtet die Hand der anderen in der ihren, als wäre es ein kleiner Vogel, und mit der gleichen vorsichtigen Behutsamkeit, mit der sie ein verängstigtes Tier beruhigen würde, streicht sie mit dem Daumen darüber.
Sie legt ein wenig das Kinn in den Nacken, als sie zu ihrem Gegenüber aufblickt und während sie spricht, klingt das nicht, als ob sie mit einem kleinen Mädchen reden würde, dem sie die Welt erklärt, sondern wie mit einer jungen Dame aus fremden Landen, die mit den hiesigen Gebräuchen nicht vertraut ist. "Aber mein Dienst an der Kirche ist nur ein Teil der Wahrheit - und im Augenblick der weniger wichtige", fährt sie mit sanftem Ernst fort, als hätte es die Störung nicht gegeben.
"Im Augenblick bist du diejenige, der ich diene. Mein Wissen, mein Können, mein Wesen und mein Körper stehen dir zur freien Verfügung, und wenn du einen Wunsch hast, den ich erfüllen kann, so ist er mir Befehl. Nicht, weil ich mir dafür eine Gegenleistung erwarte oder erhoffe, sondern weil es das ist, was ich bin und was mich glücklich macht."

OHH

Ein behaglich warmes Gefühl wandert von Zulhaminas umschmeichelter Hand den zierlichen Arm empor und breitet sich von der Schulter unversehens in alle Richtungen aus.
Die Worte nun wiederum ihres Gegenübers lassen sie zunehmend stutzen. Möchte die Herrin - oder Frau Joalla oder wieauchimmer - sie womöglich nicht nur an die Hand, sondern auch auf den Arm nehmen? Jene als Dienerin einer Sklavin? Das muss doch irgendwie anders gemeint sein. Oder sie ist eben doch allem Anschein gerecht werdend verrückt.
Zulhaminas Augen weiten sich, als Joalla sogar ihren Körper anbietet. Eine versteckte Anordnung? Bestimmt keine wirklich unangenehme, wenn man einmal von der Öffentlichkeit absieht, in welcher sie gestellt wird. Aber so sind sie eben, die Herrschaften. Immer für eine kleine Orgie zu haben. Unter nervösem Blinzeln werden die Umsitzenden für Momente in Augenschein genommen.
"Ähm, ähm... Ihr seid sehr großherzig", versucht Zulhamina alles unter einen Hut zu bringen. "Aber hier!?" Das war ein wenig zu laut und von einem Zucken der Hand begleitet. Hoffentlich versteht die Herrin das nicht als Ablehnung! Wie unangenehm und peinlich!

JuR

Bei dem etwas lauteren Ausruf flattern Joallas Lider wie aufscheuchte Vögel, und Furchen in der Stirn stehen als Startbahn bereit.
"Moment", kommt es schließlich beruhigend von ihr, auch wenn nicht ganz klar ist, ob das Wort dem Mädchen oder ihren eigenen Gedanken gilt. Auch in den streichelnden Daumen kehrt Ruhe ein. "Könntest du... hmm... den gedanklichen Faden, der zu dieser Frage geführt hat, für mich entrollen? Nur um sicherzugehen, dass wir hier keinem Missverständnis unterliegen."

OHH

Nun auf ganz andere Weise verwundert, versucht Zulhamina der neuen Aufforderung nachzukommen: "Ihr sagtet, ich solle Euren Körper..." Ja, was genau hat sie eigentlich wirklich gesagt? Sollte die Herrin Joalla es wirklich nur als Angebot gemeint haben?
Hastig bemüht sich Zulhamina um eine diplomatischere Formulierung, welche der Frau Dienerin nicht gleich versteckte Absichten unterstellt: "Ich meine, Ihr habt mir die Möglichkeit..." Nahegelegt? Vielleicht nicht. "...gestattet... Ich dachte, dass es vielleicht Euer Wunsch an mich sei..."
Ratlos kratzt sie sich zwischen Wange und Ohr.

JuR

"Es geht hier nicht um meine Wünsche", stellt Joalla noch einmal ruhig fest und fügt grinsend hinzu: "Was die angeht, hege ich eine gewisse Hoffnung, dass der Herr an meiner Seite sich später ihrer annehmen wird." Gut, das war jetzt nicht unbedingt professionell. Aber wann war sie das schon je?
"Es geht hier darum, ob du im Augenblick einen Wunsch hast, bei dessen Erfüllung ich dir behilflich sein kann. Auf welche Weise auch immer."
Bildet sie sich das gerade ein, oder ist es irgendwie stiller am Tisch geworden? Die Geweihte verkneift es sich, über die Schulter zu blicken, sondern sieht weiter zu der Stehenden auf.

LR

Tatsächlich hat der bisherige Erzähler, nachdem er seine Bestellung abgegeben hat, nunmehr ernste Schwierigkeiten, in seine Geschichte zurück zu finden - angesichts dessen, was er zunächst mit halbem, dann mit einem, jetzt mit beiden Ohren zu verstehen meint. Angesichts der Versprechungen der Rahjani den späteren Abend betreffend, könnte er es seinem Hauptzuhörer kaum verübeln, nunmehr ganz ähnliche Findungsschwierigkeiten durchzustehen... Welche Karten er für diese beiden aufdecken würde, da hat Nestario nicht den geringsten Zweifel.
So oder so: ja, es wird tatsächlich etwas stiller am Tisch.

SD

Noch bevor ihr die am Großteil des Tisches herrschende Stille auffällt, spürt oder eher ahnt Ysidra, dass es für Joallas Sorge um die offenbar verstörte Sklavin besser wäre, wenn die beiden nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückten. Oder, wie sie nach einem Seitenblick auf Dom Nestario gedanklich anmerkt, wieder aus diesem herausrückten. So wendet sie sich an ebenjenen: "Ihr wolltet gerade berichten, wie ein dummer junger Mann gleich zwei 'hochedle Herrschaften' verkannte", knüpft sie an die von ihr selbst unterbrochene Geschichte an.

OHH

Das klingt alles ja schon mal sehr beruhigend. Warum fühlt Zulhamina dann tief im Inneren neben Erleichterung auch ein klein wenig Enttäuschung? Die Idee war doch ganz abwegig! Wie konnte sie die Herrin nur so falsch verstehen?
Aber es steht noch eine Antwort aus! "Ich weiß nicht recht, Herrin. Im Moment bin ich etwas in Sorge, wo mein..." 'Überbringer' könnte hier nur falsch - oder allzu richtig verstanden werden. Besser, sie setzt anders fort: "...wo mein Begleiter, der Herr Fadim ibn Shahasan wohl steckt. Aber der Herr Wirt und ein Magier suchen ihn bereits."

JuR

Sehr gut. Nachdem Joalla während des bisherigen Gesprächs mit dem Mädchen das Gefühl hatte, stark ins Schwimmen gekommen zu sein, fühlt es sich nun an, als hätte sie wieder festen Grund unter den Füßen. Damit kann sie arbeiten.
"Nun" - sie tätschelt die Hand der Besorgten, die sie noch immer hält, sanft - "da gibt es im Moment wohl zwei Möglichkeiten. Entweder wir gehen raus und helfen bei der Suche oder du überlegst dir, was du gerne als Ablenkung tun möchtest, bis wir mehr wissen. Was fühlst du denn im Augenblick noch sonst? Außer Sorge, meine ich. Oder nimmt sie dich vollkommen in Anspruch?" Der warme Klang der Stimme und der ruhige Blick bekunden dabei Freundlichkeit und aufrichtiges Interesse.

RB

In der Pause der Geschichte hat Erkan genug Zeit, seinen Wein zu nehmen. Als dann allerdings Joalla ihren Körper Zulhamina zur Verfügung stellt, stockt die Hand. Dass sich die Lage neben ihm entspannt, kriegt Erkan nur am Rande mit, während er versucht seine eigenen Gefühle und Gedanken zu ordnen.

OHH

Jetzt noch raus in die Dunkelheit? Die finsteren Fensterlöcher, von denen Zulhamina gleich das nächstgelegene ins Auge fasst, verlocken nicht gerade dazu, aufzustehen. Dennoch mag man an den winzigen Bewegungen die Unentschlossenheit des Mädchens erkennen.
"Womit denn ablenken?" erkundigt Zulhamina sich, noch immer auf das schwarze Viereck starrend.

JuR

"Das ist deine Entscheidung", erwidert Joalla munter und löst die Hand von der des Mädchens, um eine ausladende Bewegung zu machen, "Sieh dich einfach um, lausche in dich hinein, was du gerne tun würdest und sprich es aus."
Obwohl sie sich selbst dabei redlich bemüht, dabei so unabgelenkt wie irgendwie möglich zu sein, ertappt sie sich wieder und wieder, nach hinten zu lauschen - und zu ihrer heimlichen Verlegenheit muss sie sich eingestehen, dabei keinesfalls nur das Wohl ihrer Gesprächspartnerin im Sinn zu haben.
Mit einem inneren Kopfschütteln schiebt sie die Gedanken beiseite. Es hat keinen Sinn, sich nun in Sorgen zu verrennen. Dadurch ist nichts gewonnen und Aufmerksamkeit verloren.

OHH

Es ist ein geradezu verstörender Gedanke, selbst etwas bestimmen zu sollen, noch dazu in diesem geradezu beliebigen Ausmaß. Sicherlich hat ihre neue Herrin Zulhamina schon ein wenig diese noch immer höchst fremde Richtung gewiesen, aber doch noch in halbwegs übersichtlichen Grenzen.
Aus Ratlosigkeit kann auch eine helfende Antwort erwachsen, wenn man sie als gegeben akzeptiert. "Ich glaube, darüber muss ich erst nachdenken, Herrin..." Dem fast bekümmert entschuldigenden Ausdruck entgegen vollführt das Herz einen kleinen Luftsprung eingedenk des erst einmal aufgeschobenen Problems.

JuR

"Aber sicher", erwidert die Geweihte freundlich. Die ausschweifende Hand kehrt für ein kurzes Streicheln wieder. Anschließend entfernen sich beide Hände, als sich Joalla aufrecht hinsetzt.
Als sich hinten im Schankraum die Tür öffnet, fliegt die Aufmerksamkeit dem Vogel des Alten gleich dorthin. "Der Wirt kommt zurück." Gleichzeitig huscht die Hand wie eine Maus, die die Ablenkung nutzt, zu dem Arm ihres Geliebten, um diesen beinahe schüchtern zu berühren.

OHH

Noch während Zulhamina aufgeweckt dem Hinweis folgt und den Kopf zur Türe wendet, blitzt das Gefühl in ihr auf, sich Frau Joalla betreffend richtig verhalten zu haben. Der Eindruck der steigenden Personenzahl in und bei der Türe fegt jedoch alles andere in Zulhamina fort, auch die Bilder von Händen. Lauter etwas beunruhigt wirkende Herren stehen und laufen dort umher. Herr Fadim ibn Shahasan hingegen fehlt weiterhin.

JuR

Einen Moment lang überfällt den Wirt die beklemmende Vorstellung, das Mädchen hätte sich bereits hingelegt und er müsse sie nun wecken, um ihr die schlechte Nachricht zu überbringen, da entdeckt er das Fräulein am großen Tisch. Sogleich legt sich erneut der Ausdruck des Bedauerns auf sein rundliches Gesicht und ein Schütteln des Kopfes, sowie ein leichtes Heben der Schultern bestätigen die gewiss bereits vermutete Ergebnislosigkeit der Suche.

OHH

Allzu eindeutig sind Mimik und Gestik des Wirtes, um in Zulhamina einen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass ihr Überbringer nicht gefunden wurde. Zudem: Er ist nicht da.
Obgleich ihr etwas schwindelig wird und klare Gedanken einstweilen zu wirren Schlieren verwischen, nickt sie dem Wirte langsam, bedächtig zu. Zuerst werden ihr die Folgen dieses Ergebnisses nicht im Kopf, sondern im Bauche klar, als zweites in den Fingern, welche sich nun wieder fester an der Tischplatte halten.
Erst ein Auflachen des tulamidischen Magus lässt sie irritiert zu diesem aufsehen. Es galt wohl nicht ihr oder der vergeblichen Suche, zumindest so viel kann sie gerade erkennen.

JuR

Die Heiterkeit passiert Joallas Bewusstsein wie eine Sternschnuppe, bis sie in der Verlassenheit des Mädchens spurlos verglüht. Wieder stellt sich Joalla vor, sie wäre es, die da stünde und gerade die Nachricht erhält, dass ihr Gefährte nicht aufzufinden sei. Den Schmerz muss sie nicht aus ihrem Innern hervorbeschwören, die Körperhaltung des Mädchens spricht eine deutliche Sprache.
Entschlossen steht sie auf. Danach werden ihre Bewegungen langsamer und bedächtiger, als sie neben die jüngere Frau tritt und ihr behutsam den Arm um die Schultern legt. Ein Angebot von Trost und Geborgenheit, das jedoch auch leicht abgeschüttelt werden kann, sollte es nicht erwünscht sein.

Das Mädchen hat offenbar verstanden und nickt, die Geweihte scheint sich um es zu kümmern und für den Wirt entsteht so die Gelegenheit, sich seinem Knecht zuzuwenden.

RB

Nun wandert die Aufmerksamkeit abrupt von rechts nach links, als Joalla plötzlich aufsteht. Der Blick des Tulamiden folgt ihr, als sie fortfährt, sein Wertesystem aus den Fugen zu heben, indem sie sich auf das Niveau des Mädchens, das nicht als Sklavin zu betrachten Erkan immer noch nicht gelingt, hinabbegibt.

SD

Ysidra folgt Erkans Blick. Sein Gesichtsausdruck entgeht ihr nicht, und sie kann sich denken, was dessen Ursache ist. Ja, für einen Tulamiden wie Erkan dürfte es mehr als eine Herausforderung sein, eine Sklavin als das zu sehen, was Joalla in ihr sieht - einen Menschen wie ihn. Genauso wie es für Joalla unmöglich sein dürfte, die junge Frau als das zu verstehen, was sie für Erkan ist: nur eine Sklavin. Zwar gibt es im Mittelreich Leibeigene, doch sogar dieses Konzept dürfte einer jungen Rahja-Geweihten aus einer Stadt wie Havena fremd sein - wieviel mehr erst der Gedanke, dass ein Mensch verkauft werden kann? Ob Joalla überhaupt ahnt, was das Halsband bedeutet?

OHH

Es erzeugt keine Verwunderung in Zulhamina, dass sich der Wirt nun anderen Dingen zuwendet. Sicherlich hat er noch anderes zu tun. Und selbst, wenn er sich noch um den verschwundenen Gast kümmert, erreicht er im Gespräch mit anderen sicher mehr als mit ihr.
Um so unverhoffter kommt daher die Annäherung der Herrin Joalla. Unschlüssig fragend blinzelt das Mädchen zu ihr empor. Dann blitzt Erkenntnis in den Augen und ein trauriges Lächeln zittert unsicher die Mundwinkel entlang.

JuR

Während Joallas Lippen ein wärmendes Lächeln senden, zeigt der Blick nachtdunklen Augen die Bereitschaft, alles, was die Umsorgte an Traurigkeit teilen möchte, in sich aufzunehmen und in der Tiefe verschwinden zu lassen. Der Rest ihres Körpers bemüht sich, all das zu sein, was in dieser Situation gebraucht und gewünscht werden kann. Eine Stütze, die Halt und die Möglichkeit biete, sich anzulehnen, eine Vermittlerin von Geborgenheit und Trost, die sanft und liebevoll über das Haar des Mädchens streichelt, eine sich vorbeugende und die Stirn mit hauchzarten Küssen bedeckende Erinnerung an all das Schöne, das jenseits der Trauer auf sie wartet.

RB

Als Joalla beginnt, die Sklavin zu umsorgen, wendet Erkan lieber den Blick ab, bevor die unangenehmen Gefühle das zerbrechende Wertesystem überfluten.

OHH

Es ist mal eine ganz neue Art der Verwirrung, welche Zulhamina nunmehr überfällt oder villeicht eher sanft umgibt und einspinnt. Also will die Herrin doch mit ihr...? Was würde die eigene Herrin wohl dazu sagen? Aber wird Zulhamina jene jemals wiedersehen?
Deutlich erzittert der zierliche Körper unter den Herzschlägen. Aufregung über all die Unklarheiten paart sich mit einem überwältigenden Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Kein Widerstand ist zu spüren, eher schon zaghafte Erwiderung.

JuR

Erneut bemerkt Joalla das Ausbleiben einer negativen Reaktion und die vorsichtig Erwiderung, die ihre Beobachtung beim ersten Körperkontakt in der Nähe des anderen Tischs bestärkt. 'Höchstwahrscheinlich kein Missbrauchsopfer', lautet die gedankliche Umsetzung der Beobachtung, 'Zumindest nicht durch eine weibliche Person.'
In ihren Berührungen liegt keine Aufforderung. Ihre Liebkosungen sind zärtlich, haben jedoch auch etwas Mütterliches an sich. Ihr Körper schmiegt sich nicht enger, ihre Finger streichen äußerst züchtig über die Schläfe, die Lippen verlassen die Stirn, als sie sich leicht zurücklehnt, um das Gesicht des Mädchens mit etwas mehr Abstand zu betrachten, während ihr Arm sie noch immer hält.
Verwirrung scheint sie in der Mimik der anderen zu erkennen, soweit das in Anbetracht der unzureichenden Lichtverhältnisse und ob des Umstands, dass der Anblick der unteren Gesichtshälte ihr verwehrt ist, möglich sein kann. Tränen sind nicht zu erkennen.
"Sollen wir hierbleiben", fragt sie schließlich leise, die Stimme kaum mehr als ein sanftes Tasten, "oder möchtest du lieber zu dem Tisch neben der Tür gehen? Da ist es ruhiger." Zwar fühlt sie eine unbestimmte Traurigkeit bei dem Gedanken, erneut auf Erkans unmittelbare Nähe verzichten zu müssen, aber das Wohlergeben der allein Zurückgelassenen hat eindeutig Vorrang.

RB

"...und in Rashdul habe ich auch noch ein paar Kontakte, bei denen ich ein gutes Wort einlegen kann. Aber nach dem, was ihr erzählt, wird Yasar das ja gar nicht brauchen..."

LR

Nestario lässt seinen Blick zur Rahjani schweifen. Wenn die Heitere, die tröstende Göttin ihren Segen teilt, dann sollte man sich nicht abkehren.

SD

Der Blick der Magierin schweift zu Joalla und der Sklavin, bleibt einen Moment länger nachdenklich an Nestario hängen, darüber zu sinnieren.

OHH

Langsam wird der Atem ruhiger. Dennoch: Was für ein verrückter Abend in einem noch verrückteren Land! Aber das dachte sie ja bereits ein oder zwei Male heute.
Als Joalla spricht, schaut Zulhamina zu ihr auf. Die Fragen sind ihr ein Befehl, aber ein willkommener. Beides sollte sie vorsichtshalber nicht zu sehr herauskehren. Bei diesen Überlegungen entgehen ihr die Details von jenem, was der benachbarte Magus über ihre Heimatstadt sagt. Dass sie Blicke auf sich ziehen, hingegen nicht.
Mit Augenaufschlag und leicht zuckendem Mundwinkel erwidert Zulhamina: "Gern, Herrin." Dennoch ist ihr aus irgendeinem Grunde nicht vollends wohl dabei. Bei ihrem Problem wird das kaum weiterhelfen, oder doch? Vielleicht wird die Herrin sich ja dort genauer erklären.

JuR

Joalla lächelt, allerdings fühlen sich ihre Mundwinkel langsam ein wenig so an, als ob sie ganz gerne Feierabend machen und sich ins Bett verkriechen würden.
"Ich beziehe das jetzt mal auf den zweiten Teil der Frage", erwidert sie und nimmt den Arm von der Schulter des Mädchens. "Möchtest du schon mal vorgehen? Ich komme gleich nach."
Ihr Blick bereitet sich darauf vor, voreilig zu dem Geliebten zurückzukehren, als er über den des Wahrsagers stolpert. Sie steht einfach da und sieht zurück. So, als beobachte man eine Katze am Straßenrand dabei, wie sie einen beobachtet. Mit einer gewissen Neugier, aber ohne den Versuch einer Herausfoderung, ohne Verwendung des Lächelns als Köder, ohne Beurteilung der Haltung oder des Umstands des Angeblicktwerdens.

OHH

Man schickt Zulhamina fort - gut. Denn im Grunde bedeutet dies eine Erholung, nicht mehr entweder schief beobachtet oder ignoriert zu werden, sondern einfach bloß allein zu sein. Mal sehen, wie lange. Herrschaften haben so viele Dinge zu bedenken!
Das Mädchen erhebt sich, knickst noch einmal scheu lächelnd für die Runde, wie es sich gehört, dann wendet sie sich ab und dem Tisch bei der Treppe zu. Nur diesen kann die Herrin Joalla gemeint haben, denn jener auf der anderen Seite der Türe ist alles andere als ruhig, da dort alle Stühle besetzt sind.

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Redaktion und Lektorat: OHH 2012