Neuer Tisch, neues Glück?

Autoren: Lukas Lambertz, Oliver H. Herde, Robin Lengelsen und Sylvia Mauch

OHH

Nein, nein, sich dort hinzuzusetzen, hat er auch nicht recht die Lust.
Statt dessen beobachtet Yashkir noch, wie der Orangeberobte mit jeder weiteren Geste seines Fortkommens auf sich aufmerksam zu machen versucht. Man darf sich eben durch Kleidung nicht täuschen lassen: Das ist ein Gaukler nach Leib und Seele!
Sich weiter umblickend, stellt Yashkir fest, dass eigentlich nur an einem einzigen Tisch noch mehr als ein Platz frei ist. Doch der Anblick des Mischlings von vorhin bringt ihn auf einen Gedanken. Vielleicht weiß jener irgendwelche Schleichwege an der Seuche vorbei. Die Schausteller wollen ja vermutlich nicht über die Grenzen dieses Landes hinaus.
Mit wenigen ausladenden Schritten, die den Rock jedes Mal weit entfalten, tritt er an den Kamintisch heran und blickt auf den Halbmoha hinunter, während er sich am aufgestellten Stabe festhaltend leicht hinunterbeugt. "Verzeih, junger Mann... kommst du gerade aus dem Süden...?"

RL

Schon nach zwei Löffeln sieht Arlan wieder von der Suppe auf und mustert den plötzlich neben ihm aufgetauchten Schwarzgekleideten. Jener sieht aus als käme er selber aus dem Süden.
"Naja, nicht jetzt gerade. Vor drei, vier Monaten bin ich von Altoum zurückgekehrt. Aber setz dich doch." Er nickt in Richtung des freien Stuhls und wirft einen fragenden Blick in die Richtung von Cordovan und Nerada um sich zu versichern, dass sie nichts dagegen haben.

LL

Fröhlich nimmt Cordovan wahr, dass noch ein Gast sich zu ihnen an den Tisch setzen will. "Ja bitte, setzt Euch zu uns", spricht er den sich auf seinen Stab stützenden Mann an. Gespannt wartet er darauf, was Arlan über seinen Aufenthalt im Süden zu berichten hat.

OHH

Vermutlich ist er selbst schuld, geduzt zu werden, wenn er selbst damit anfängt. Auch wenn er doch so ehrwürdig seinen Stab mit sich führt. Naja, diese Wilden haben eben kein Benehmen. Anscheinend war dieser hier kein Sklave - oder lediglich in einem schlampigen Haushalt.
Aber das geht Yashkir ja nichts an. Wichtiger ist nun, ob er sich wirklich hinzusetzen soll, wenn der Junge vielleicht gar nichts weiß und kein Platz für den Dicken ist. Andererseits, wer weiß, wann der wiederkommt - obe er überhaupt wiederkommt!
"Tja, wenn Ihr meint... Also gut." Er gleitet auf den freien Platz, wobei er seinen Rock etwas aufgefächert hält. "Ich wollte eigentlich nur fragen, ob jemand Schleichwege kennt, die an der Seuche und vor allem den sie bewachenden Söldnern vorbeiführen."

SM

Nerada rutscht ihren Tee noch ein bisschen zur Wand rüber, damit der Schwarzgewandete sich nicht unerwünscht fühlt. Sie nickt dem Menschen zu, dabei dreht sie sich ein wenig auf ihrem Stuhl nach rechts, so dass sie alle am Tisch Sitzenden gut im Blick hat und den Fragenden eingehend mustern kann.

RL

Arlan nimmt noch zwei Löffel Suppe, während sich der Mann setzt, und blickt ihn dann nachdenklich an. Es ist ja der, der ihm vorhin an der Tür geholfen hat. Trotzdem macht er einen seltsamen Eindruck. Ob er Magier ist? Das wäre eine Erklärung.
"Tut mir leid, da kann ich nichts zu sagen. Wir sind mit einem Schiff gefahren. Das hat das Institut in Kuslik organisiert. Oder vielmehr Doctor di Sessingol, unser Expeditionsleiter."

OHH

Anerkennend bemerkt Yashkir, wie ihm zusätzlich Platz eingeräumt wird, wenngleich er diesen wohl nicht benötigen wird. Dennoch eine zuvorkommende Geste.
An den nach seiner Auffassung schreiend bunt gekleideten Jüngling gibt er zurück: "Ach, wie schade! Solche Beziehungen kann ich leider nicht spielen lassen. Seit Wochen irre ich mit dem Wagen an der Küste entlang, ein bereitwilliges Schiff zu finden!"
Unvermittelt blickt er sich um, dann auf den Herrn neben sich, der eigentlich nicht wie ein Akademiker der profanen Künste wirkt. "Ähm, aber vielleicht... Wohin soll die Expedition denn gehen? Vielleicht könnte ich auf dem Rückweg hinzustoßen, wenn dieser nicht gar zu lange fern liegt."

RL

Verstehend nickt Arlan als der Reisende sein Problem mit dem Weg nach Süden beschreibt. Dann runzelt er jedoch verwirrt die Stirn. "Die Expedition von Doctor di Sessingol in den Süden ist schon abgeschlossen. Ich bin gerade zu meiner ersten eigenen Forschungsreise aufgebrochen. Die führt mich aber eher nordwärts, zu den großen Seen... und diesmal sind meine Mittel auch eher begrenzt." Beim letzten Satz lächelt er gespielt gequält.
Arlans Aussprache weist übrigens nicht wie sein Aussehen auf mohische Vorfahren hin, sondern lässt eher auf einen gebildeten Horasier schließen.

OHH

"Ach so? Kurios!" Kurz lehnt sich Yashkir zurück, als wolle er einen Abstand auch zu dieser Aussage bekommen, um sie aus verschiedenen Winkeln betrachtet zu haben. "Ich dachte, es handele sich um eine Expedition, in dieses Nordland hier..."

LL

Cordovan lauscht interessiert dem Gespräch zwischen Arlan und dem Verhüllten, da er ja auch in Richtung Süden und an der Seuche vorbei will. Etwas enttäuscht muss er feststellen, dass der Derograph ihm diesbezüglich nicht weiterhelfen kann.
So wendet er sich an den Schwarzgewandeten: "Entschuldigt, wenn ich Euch unterbreche. Mein Name ist Cordovan Rodensen. Wir" - Cordovan schaut zu Nerada rüber - "wollen ebenfalls Richtung Süden, genauer gesagt nach Vinsalt und dann nach Neetha. Vielleicht wollt ihr Euch uns ja anschließen. Gemeinsam wäre der Weg sicher nicht so lang. Zwar wissen wir leider auch noch keinen Weg an der Seuche vorbei, aber das wird sich dann sicher noch finden." Erwartungsvoll schaut er den Angesprochenen an.

SM

Nerada setzt ihren Becher wieder auf den Tisch. Sie wendet den Blick vom gerade Gemusterten wieder auf den kleinen Kater am Nachbartisch. Vom Gespräch am Tisch nimmt sie erst wieder etwas wahr, als Cordovan zu Sprechen beginnt. Und was sie da hört, lässt ihre Augen ein wenig größer werden, und wäre sie etwas unbeherrschter, würde sie vor lauter Ärger wohl in Ohnmacht oder Cordovan schreiend an den Hals fallen. So starrt sie aber nur zu ihm rüber und schweigt. 'Was ist bloß in ihn gefahren?! Wie soll ich auf ihn aufpassen, wenn er jeden x-beliebigen Vermummten bittet, ihn zu begleiten! Er kennt ja noch nicht einmal seinen Namen und schon gar nicht seine Absichten! Wie kann man nur so kurzsichtig und naiv sein. Aber nun ist es zu spät, man muss das Beste aus der Situation machen. Außerdem hat der gute Mann ja auch noch gar nicht zugestimmt!' Ungläubig schaut Nerada von Cordovan zum Verhüllten und wieder zurück.

OHH

Rasch verabschiedet sich das Thema Expedition aus Yashkirs Gedankengängen, da es ihm offenkundig in keiner Weise weiterhilft. Noch weiter nach Norden zu reisen, fällt ihm gar nicht ein! Und die Fragen des Handelsmannes führen ja auch schon wieder in eine gänzlich andere Richtung, wenn auch eine belustigende.
So muss Yashkir auch ein wenig lachen, bevor er erwidern kann: "Junger Freund" - vertraulich beugt er sich zu jenem quer über den Tisch vor - "Vinsalt und Neetha liegen wohl südlich von hier aus gesehen, aber keinesfalls im Süden und soweit ich weiß noch nördlich des meidenswerten Pestilenzgebietes! Mein Weg führt sehr viel weiter, in die Wärme der Stadtstaaten und irgendwann auch nach Al'Anfa zurück."

RL

Kurz lässt Arlan ein freundliches Lachen hören, als der Al'Anfaner einen Witz über das Ziel der Expedition macht. Denn was anders als ein Witz sollte es gewesen sein?
Dann nimmt er die Gelegenheit war sich wieder seiner Suppe zu widmen, wirft jedoch immer wieder interessierte Blicke zu Sprechenden, um zu zeigen, dass er weiter zuhört.

OHH

Dass der wohl in verschiedener Hinsicht bunte Mischling - wie er glaubt - über dasselbe lachen kann, wie er selbst, lässt den Verscheierten sich ein wenig mehr mit ihm vertraut fühlen. Doch die späte Stunde hat wohl alle schon ein wenig träge gemacht. Unschlüssig blickt er in die Runde.

LL

Cordovan ist durch das Verhalten des neusten Tischgenossen etwas verunsichert, und seine Hoffnung auf eine gemeinsame Reise relativiert sich auch ziemlich. 'Wer nicht will, der hat schon.'
Den Blick von Nerada, den er sehr wohl bemerkt und verstanden hat, ignoriert er, da der Vermummte ja sowie so lieber allein Reisen möchte. "Ach, die Seuchengebiete liegen also gar nicht auf unserer Strecke? Da bin ich aber beruhigt", antwortet Cordovan als er feststellt, dass das Gespräch schon wieder droht, beendet zu werden. "Unsere Informationen über die Seuche waren leider nicht sonderlich genau, aber das ist ja auch kein wunder, wenn man sie von Seeleuten aus Riva bekommen hat."

SM

'Na also, es regelt sich ja alles von selbst!' denkt sich Nerada. Sie nimmt wider ihren Becher auf, um einen Schluck zu trinken. Sie fragt sich, ob es dann überhaupt sinnvol ist, ihr ursprüngliches Reiseziel zu verfolgen, wenn dort noch diese schwere Krankheit wütet. Aber wohin dann? Cordovan hat ja schließlich einen familiären Arbeitsauftrag! Stirnrunzelnd blickt sie in ihren Teebecher, den sie zwischen ihren Händen hin- und herrollt.

OHH

Wie es scheint, nimmt der grünohrige Handelsjüngling das Gelächter übel, doch ist Yashkir durch dessen letzte Bemerkung widerum dazu versucht. Um einen Rückfall zu vermeiden, räuspert sich Yashkir, dann erkundigt er sich mit bemühter Sachlichkeit: "Ihr -ähm- habt Eure Informationen aus Riva? Liegt das nicht irgendwo fern im ewigen Eis? Warum fragt Ihr nicht ein paar Einheimische, die es doch besser wissen müssten?" Dabei mustert er den Jungen, der doch gar nicht so recht wie einer dieser Nordlandbarbaren wirkt. Dessen höchstvermutliche Begleiterin allerdings durchaus, wenn sie auch gute Manieren hat durchblicken lassen.

RL

Arlan hat, derweil er dem Gespräch lauschte, seine Suppe aufgegessen. Er schiebt den Teller etwas von sich, blickt sich nach Cateki um und ist überrascht und entrüstet, als er den Kater in ungewöhnlicher Lage erblickt. Mit einem Räuspern erhebt er sich.

OHH

Derweil der Händler noch eine Antwort überlegt - oder vielleicht auch, ob Yashkirs Frage möglicherweise rhetorischer Natur war - folgen die Augen des Verschleierten etwas irritiert dem Aufstehenden.
Leise knackst es dabei in seinem Nacken, und wiederum erinnert er sich daran, wie furchtbar spät es sein muss. Nicht so spät wie gestern, gewiss, denn man müsste korrekterweise sagen: Nicht so spät, wie heute früh. Oder ist es doch schon wieder gestern? Yashkir einigt sich darauf, dass es wohl am leichtesten ist, heute und gestern nach Schlafphasen zu unterteilen, nicht nach irgendwelchen teuren und hochkomplizierten Vinsalter Eiern, die man sowieso nicht zur Hand hat.
Ein Herzhaftes Gähnen entfährt ihm, das selbst durch das Tuch hindurch deutlich zu erahnen und gut zu vernehmen ist.

RL

"Entschuldigung", meint Arlan, schon mit abgewandten Blick, zu seinen Tischgefährten und geht mit schnellen Schritten zum großen Tisch in der Ecke.

OHH

Dem Aufgestandenen nickt Yashkir zu, dann sich selbst. Ja, es wird Zeit. Die anderen am Tisch sind offenkundig auch schon übermüdet. Und Geweihte vertreibt sich anderweitig die Zeit. Möglicherweise grinst er sich auch eins, wenn Yashkir hier noch länger wartet. Und wenn nicht...
"Nun... Morgen ist auch noch ein Tag..." Damit erhebt sich der Ledergewandete, wobei er sich fast wie ein alter Mann am Stabe emporzieht. "Und der heutige wie der gestrige waren sehr anstrengend für mich. Daher, verzeiht, werde ich mich nunmehr zu Bette begeben." Dass Reisepaar wird mit zwei persönlichen angedeuteten Verbeugungen bedacht.

LL

Cordovan muss sich eingestehen, dass die Frage des Verschleierten durchaus berechtigt ist, und daher ärgert sie ihn um so mehr. Während er noch nach einer Antwort sucht, die ihn nicht vollkommen dumm dastehen lässt erhebt sich Arlan und verschwindet mit einem 'Entschuldigung' in Richtung eines anderen Tischs. Cordovan verfolgt das Geschen nicht weiter, sondern versucht, Nerada noch schnell einen hilfesuchenden Blick zu zuwerfen, bevor sich der Fragensteller wieder auf ihn konzentriert. Eigentlich ist ihm ja klar, dass in solchen Angelegenheiten Nerada absolut keine Hilfe ist, aber sie ist nun mal der einzige vertraute Mensch hier.
Zu seiner großen Erleichterung scheint sich das Problem aber von allein zu lösen, als sich der Vermummte nach einem herzhaften Gähnen erhebt und für den Abend verabschiedet. "Ich wünsche Euch eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf", erwidert Cordovan auf die Verabschiedung, wobei er versucht seine Erleichterung nicht zu deutlich zu zeigen.

OHH

Zuerst hat sich Yashkir ja fast ein wenig geschämt, das Gespräch so unvermittelt abzubrechen. Doch der junge Mann scheint ja fast erfreut über sein Fortgehen. Natürlich mag es sein, dass er sich das nur einbildet. Bei dem Halbdunkel und seinen vertrockneten Augen sollte er auf Beobachtungen nicht mehr viel geben.
Ein letztes Mal nickt er, dann wendet er sich um, der Treppe zu.

SM

Nerada antwortet dem Verschlierten mit einem kurzem Nicken und einem "Gute Nacht." Innerlich hängt sie noch an dessen letzter Bemerkung. Vor sich hin sinnierend, schaut sie noch in Richtung des Vermummten, aber eher durch ihn hindurch auf einen fernen Fleck hinter ihm.
Auch sie merkt jetzt wie müde sie ist. Sie begegnet Cordovans Blick und schaut, ob er irgendwelche Anzeichen zum zu Bett gehen zeigt. Ohne ihn kann sie schließlich nicht nach oben gehen.

OHH

Noch rügt sich Yashkir, dass er den Gruß zur Guten Nacht ob seiner geistigen Umnachtung nicht erwidert hat, als er durch die Nordländerin eine zweite Gelegenheit bekommt. "Euch auch, die Herrschaften!"

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Redaktion und Lektorat: OHH