Wina und das Mädchen mit dem Frosch

Autoren: Lukas Lambertz, Oliver H. Herde, Sylvia Mauch, Ulrich Goedecke und andere

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Bei eben jenem angekommen, schnattert Allebaztilf los, bevor Flitzabella auch nur die Lippen auseinander bekommt: "Hallo, ich bin Allebaztilf und die Große hier heißt Flitzabella. Wir und die kleine Dame würden gerne mit an eurem Tisch sitzen, sind denn die Plätze noch frei?" Dabei zeigt sie mit ihrer Hand auf den jeweils Vorgestellten, um dann regungslos zu verweilen und die Angesprochenen zu mustern.

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Wina zeigt ihre Fröhlichkeit bei der Vorstellung der Puppe dadurch, dass sie ein klein wenig in die Knie geht und vergnügt lächelt. Ihren Fredo aber hält sie dicht an die Brust gepresst. Vor allem dem anderen Mädchen gilt ihre Aufmerksamkeit.

SM

Fasziniert beobachtet Linai mit großen Augen die sprechende Puppe. Zwar weiß sie, dass die nicht wirklich spricht - schließlicch ist sie ja schon groß - aber so toll würde sie auch gern reden können, ohne dass man es sieht. Bei den lustigen Namen muss sie grinsen. Das Antworten auf die Frage überlässt sie lieber den großen. Sie schaut zu dem kleinen Mädchen, und ihre Blicke kreuzen sich. Ein wenig schüchtern lächelt Liani sie an.

IG

Alofsmund muss bei dieser Vorstellung schon schmunzeln, fragend schaut er Avon an. "Was meint Ihr, Avon, hat es noch etwas Platz für drei weitere hungrige Mägen? Ein zusätzlicher Stuhl, und wir hätten alle Platz."

LL

Auch Avon kann seine Belustigung nicht verstecken. "Ich denke schon, dass wir noch Platz haben." Dann setzt er einen kritischen Blick auf. "Aber nur unter einer Bedingung: Der da" - dabei nickt er zu der Puppe herüber - "soll nicht so gierig auf meinen Teller gucken. Ich gebe nichts ab."

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"Du musst ja auch nichts abgeben, hier gibt's bestimmt genug für alle!" kommt die altkluge Antwort der Puppe. "Aber danke für die Plätze. Los hol mal noch nen Stuhl, Große", plappert sie so, das man nicht weiß, mit wem genau sie gerade redet.
Nun wird es Flitzabella doch zu bunt, und sie wirft mit recht ernstem Ton ein: "Jetzt aber mal langsam meine Kleine, wenn du dich nicht ordentlich benimmst, wirst du den Abend wohl in der Tasche verbringen!"
Dann wendet sie sich ihrerseits an die Anwesenden: "Schön, dass wir mit an diesem Tisch sitzen dürfen." Und zu Wina gewandt: "Setz dich doch schon, kleine Dame, ich hole nur noch einen Stuhl."

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Die Kleine erwidert das Lächeln auch etwas scheu, doch wird es schnell verwegener.
Als sie sich setzen soll, schaut sie nach links und rechts, ob es zwei Plätze neben dem anderen Mädchen gibt. Denn so, wie sie es mitbekommen hat, soll jeder - auch Fredo - einen eigenen Platz haben.
Passenderweise ist auch tatsächlich der Stuhl neben der Älteren frei, ebenso der wiederum links davon um die Ecke am Tischende. Folglich setzt Wina ihren kleinen Freund sorgsam auf jenen Platz. Das Geschehen auf dem Tisch wird er von dort allerdings ob seiner geringen Größe kaum mitbekommen.
Anschließend beginnt Wina, auf das Sitzmöbel zwischen Fredo und dem Mädchen zu klettern.

SM

Die Aussage ihres Onkels, das Essen betreffend, lässt Linai auch wieder an ihr eigens denken. Sie dreht sich wieder um und setzt sich richtig auf den Stuhl, während neben ihr der Platz von dem anderen Mädchen besetzt wird. Linai beginnt wieder zu essen und beobachtet dabei das Mädchen. Jetzt lächelt sie sie schon ein wenig mutiger an.

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Auf der Suche nach einer freien Sitzgelegenheit schaut sich Flitzabella noch einmal gründlich im Raume um. Dann wendet sie sich dem Tisch mit den freien Stühlen zu.

LL

Avon wendet sich wieder dem Essen zu. Er möchte sein Essen beenden, um dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit den anderen Menschen am Tisch schenken zu können.

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Oben angekommen, muss Wina sich noch zum Tisch umdrehen. Dabei vergewissert sie sich davon, dass sie bei leichtem Ducken unterhalb des Tisches Blickkontakt zu Fredo herstellen kann.
Anschließend schaut sie wieder zu dem anderen Kind. Da jenes offenherziger wird, gilt dies für Wina um so mehr. Sie lächelt ein wenig kokett und blinzelt mit den Lidern. Zugleich wird ihr Gegenüber nach auffälligen Dingen abgesucht. Die fröhlichen Punkte auf dem Kleidchen gefallen Wina sehr gut, aber noch mehr fasziniert sie die Frisur des Mädchens. "Das ist aber eine schöne Schnecke!" verkündet sie und zeigt mit ausgestrecktem Arm darauf. "Kann ich sowas auch mal haben?"

SM

Linai freut sich über das Kompliment des Mädchens. Sie dreht den Kopf ein wenig, so dass die andere die Frisur noch besser sehen kann. "Ich kann dir welche machen, wenn du möchtest."

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Aus der Formulierung schließt Wina, dass sie gleich mehrere Schnecken angeboten bekommt. Dies auszuprobieren, ist sie natürlich ebenso neugierig. "Ohja, bitte!" erwidert sie föhlich aufgeregt und doch zugleich fast flehentlich, als hätte sie es nicht gerade eben selbst angeboten bekommen.
Die Unterlippe unter die obere Zahnreihe geklemmt, die Hände ein klein wenig angehhoben, wartet sie erwartungsvoll lächelnd, als müsse das andere Mädchen sogleich anfangen.

SM

"Dreh dich um, dann mach ich dir welche aus deinen Zöpfen." Während sie das sagt, greift sie ihren kleinen Rucksack und kramt nach einer Weile einen alten Hornkamm heraus. Dabei plappert sie weiter: "Meine Mutter hat sie mir früher immer gemacht" - hier stockt Linai kurz, als wenn sie überlegen muss, was sie sagen wollte - "aber jetzt kann ich sie mir selber machen!"

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Sogleich folgt Wina der Anweisung, dreht sich ein wenig weg und hält erwartungsfroh still, so gut sie kann. Zwischendurch schaut sie aber doch zweimal nach hinten, was das größere Mädchen da so lange wühlt. Dass Allebaztilf plötzlich auch Schnecken haben will, bekommt sie dabei so wenig mit wie deren Rückkehr oder das laute Gelächter am Nebentisch.

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Flitzabella kommt mit einem Stuhl und der Puppe darauf zurück. Dabei fällt den beiden Rothaarigen ins Augen, das die Mädchen scheinbar etwas mit einem Kamm und ihren Haaren vorhaben. Schon gerät Allebaztilf völlig aus dem Häuschen: "Ich will auch Zöpfe. Mach mir welche, große! Bitte, bitte!"
"Hey, mein Bauch knurrt , das heißt ich habe Hunger. Zöpfe kann ich dir nachher machen, wenn ich gegessen habe", entgegnet Flitzabella, strenger als man es bei ihr vermutet hätte, aber auch so leise, dass man es kaum hören kann.

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Alofsmund verbeugt er sich leicht in die Richtung der Rothaarigen. "Willkommen Flitzabella und Allebaztilf, mein Name ist Alofsmund, ein Seemann auf dem Weg in seine Heimat. Ich kann zwar keine Schnecken binden, doch wenn du nicht warten willst und solch schöne Zöpfe wie meine möchtest, dann kann ich dir sicher helfen", fügt er mit einem Zwinkern in Richtung von Allebaztilf hinzu.

SM

Kurz begutachtet Liani die schon vorhandenen Zöpfe des Mädchens. "Ich werd sie aufmachen und ein bisschen höher neu flechten - dann sitzen die Schnecken auch höher", erklärt sie.
Somit fängt sie an, erst den einen Zopf aufzulösen, vorsichtig durchzukämmen und dann wieder ordentlich zu einem neuen Zopf zu flechten. Mit dem zweiten verfährt sie genauso. Damit fertig, rollt sie jeden Zopf zu einer kleinen Schnecke und bindet die schwarzen Schleifen so darum, dass alles hält. Während ihrer Arbeit ist sie so konzentriert, dass ihre Zungespite aus dem linken Munwinkel hervorschaut und sie ganz verstummt. Nur ab und zu dreht sie sanft den Kopf des Mädchens in die Richtung, die sie braucht.

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Durch die Vorstellung und das Angebot völlig aus dem Häuschen, plappert Allebaztilf laut herum, während Flitzabella sich auf dem letzten freien Stuhl niederlässt und die Tasche über die Schulter abstreift: "Au ja, dann mach du mir Zöpfe, Alofsmund. Die von euch Nordleuten sind ja auch nicht ohne. Wenn ich einen Bart hätte, könntest du mir den ja auch flechten, aber Schnecken möchte ich da nicht drin haben, auch nicht in den Haaren. Die sind so glitschig und schleimig, und man bekommt sie so schlecht wieder da raus. Ich muss es wissen, ich hatte schon mal welche!"
"Ach, nu hör auf", mischt sich Flitzabella jetzt wieder ein, während sie fleißig in ihrer Tasche am kramt. "Das war nur eine, und die hatte auch noch ein Haus. Eine dicke Nackte wäre noch schlimmer gewesen."

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Den fachlichen Kommentar ihrer Barbierin kommentiert Wina lediglich mit einem kurzen Nicken. Dann müht sie sich um so mehr, still zu sitzen, derweil ihre Mimik sich stetig unruhig wandelt. Vorwiegend in freudiger Erwartung, stielt sich hin und wieder eine kleine Verzerrung der Gesichtszüge, wenn es ein klein wenig ziept. Aber Wina hält das selbstverständlich tapfer aus, denn sie ist schon sehr auf ihre Schnecken gespannt. Zudem muss sie zwischendurch immer wieder über den Unfug grinsen, den die Puppe gegenüber gerade verzapft.

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Nachdem Allebaztilf etwas ruhiger wird, vertieft sich Flitzabella wieder in die unendlichen weiten ihrer Tasche. Davon wird sie so abgelenkt, das auch die Puppe sehr stumm erscheint.

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"So", beendet Linai ihre Arbeit mit den Haaren des jüngeren Mädchens. "Du musst ein bisschen vorsichtig sein. Ich hab keine anderen Haarnadeln und konnte sie nur festbinden. Wenn du dich zu viel bewegst, lösen sie sich wieder auf. Gefällts dir?" fragt sie fast ein bisschen ängstlich. Aber dabei dreht sie sich wieder zu ihrem Teller, setzt sich ordentlich hin und nimmt einen Bissen der nur noch lauwarmen Mahlzeit. Dann schaut sie in Erwartung einer Meinung wieder zu dem Mädchen.

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Da sie mit Haarnadeln keine Erfahrung hat, nimmt Wina das mal so hin. Wie ernst sie dabei die mahnenden Worte befolgt, sieht man an ihrer auf einmal irgendwie etwas aufrechteren und vor allem unbeweglicheren Haltung. Bloß nicht die Frisur zerstören, bevor sie sich damit gesehen hat! Ob es wohl irgendwo ein Spiegelblech oder eine Wasserfläche gibt?
Wie eine feine Dame mit steifem Nacken drecht sie sich der neuen Freundin nach. Zugleich tastet sie vorsichtig auf den Haaren herum, um schon einen Eindruck zu bekommen. Auf jeden Fall freut sie sich unverkennbar strahlend über diese neue Erfahrung.
"Ja, fein! Ich möchte mich irgendwo anschauen!" ruft sie aufgeregt.

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Ihre Zunge hat sich ob der Anstrengung ihren Weg durch die Zähne gebahnt und vorwitzig schaut die Spitze zwischen den Lippen Flitzabellas hervor. Doch scheinbar führt die Suche der Rothaarigen nicht zum Erfolg und so beginnt sie, nach und nach den Inhalt ihrer großen Tasche auf den Tisch zu legen. Dabei kommt ein Beutelchen mit Murmeln, einige Würfel aus Bein und Holz, mehrere Handpuppen, zwei kleine Bälle in grün und rot, sowie verschiedene Malutensilien wie Kreide, Tusche und Federn zum Vorschein.
Nachdem all das seinen Weg auf den Tisch gefunden hat scheint sie mit einem Mal das gefunden zu haben, was sie so angestrengt suchte, und das obwohl ihre Tasche noch lange nicht leer sein kann. "Ah, da bist du ja endlich", flüstert sei in die Tasche hinein, "hast dich wieder versteckt." Mit diesen Worten zieht sie triumphierend einen einfach verzierten Silberlöffel aus der Tasche und hält ihn in die Höhe.
Ebenso plötzlich wird sie sich der Zuschauer bewusst und legt eben jenen Löffel recht fix und etwas verlegen auf den Tisch vor sich. Dann fängt sie an, all die Sachen wieder in die Tasche zu stopfen. "Entschuldigung, Entschuldigung", spricht sie dabei etwas Gedankenverloren, doch ist nicht auszumachen, ob es an die Tischnachbarn oder den Löffel gerichtet ist.

LL

Als das kleine Mädchen neben seiner Nichte kundtut, dass sie mit Linais Werk zufrieden ist, richtet auch Avon seinen Blick auf sie. Nach einem kurzen prüfenden Blick beteuert er seine Bewunderung: "Also, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, es hat sich gerade eine Vinsalter Hofdame an unseren Tisch gesetzt." Mit gespieltem Ernst fährt er fort: "Ihr müsst aber sehr aufpassen. Wenn euch die Jungs erst einmal so sehen, werden sie nicht mehr von eurer Seite weichen. Ich weiß das. Ich war selbst mal einer."

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Geduldig schaut Wina zu, wie Flitzabella nach einem Spiegel sucht - bis ihr klar wird, dass das gar nicht der Fall ist. Enttäuscht kräuselt sie die Unterlippe hinab.
Die Worte des Mannes ringen ihr zunächst ein belustigtes Lächeln ab. Aber ob sie so viele Jungs um sich haben will, wo sie sich gerade vorhin auf dem Wall von Solstono mit einem gezankt hat?
Unschlüssig tastet sie weiter auf den Schnecken herum. Sie hätte sie doch gern gesehen - besonders, wenn sie hübsch sind. "Kann ich mich nicht wo anschauen?" fragt sie noch einmal zaghaft.

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Winas Frage holt Flitzabella entgültig ins Hier und Jetzt. Sie schaut neugierig zu der Kleinen herüber, bemerkt jetzt die Schnecken und reicht Wina dann den Löffel herüber. "Einen Spiegel aus Kristall oder Silber habe ich leider nicht, aber in dem Löffel kannst du dich auch ansehen. Sieht sehr hübsch aus", lobt sie das andere Mädchen.
Da meldet sich auch Allebaztilf wieder zu Wort, indem sie Alofsmund mitteilt: "Hey Großer, was ist jetzt mit meinen Haaren. Ich hätte gern die Zöpfe, die du mir versprochen hast. Aber keine Schnecken, Tang oder Fische einflechten, einverstanden?"

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Halb klettert Wina auf den Tisch, um an den Löffel heranzukommen. Dann hält sie ihn sich in allen möglichen Winkeln vor, wobei ihre Augen wie daran festgeheftet immer hinterherrollen. Viel erkennen kann sie allerdings leider nicht.
Denn wie immer Wina den Löffel auch hält, ist ihr Spiegelbild recht klein und steht zudem verwunderlicherweise auf dem Kopfe! Da sie bislang nur Holzlöffel kannte und somit keine Erfahrungen mir solcher Art von Lichtbrechung hat, ahnt sie nicht, dass sie den Löffel einfach umdrehen und von der Rückseite her ansehen müsste, um zumindest wieder richtig herum zu erscheinen.

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Linai freut sich sehr darüber, dass zum einen das andere Mädchen sich so freut und zum anderen über das Lob ihres Onkels und der Frau mit der Puppe. Damit niemand sieht, dass sie ganz rote Wangen bekommt, nimmt sie ihren Milchbecher hoch und ihr Gesicht verschwindet eine Weile dahinter, während sie trinkt. Schließlich hat Tante Ondwina immer gepredigt, dass man nicht zu stolz auf ganz normale Leistungen sein soll. Daran denkend, schämt sie sich ein bisschen, da sie ja gerade tatsächlich stolz ist, dass das Mädchen so nette Komplimente über ihre Frisur bekommt. Vor Lianis Augen erscheint das mahnende Gesicht ihrer Tante und sie errötet hinter ihrem Becher noch ein wenig mehr.

LL

Der Braten hat Avon müde gemacht. Andächtig reibt er sich über seinen Bauch und lehnt sich zurück. Satt und zufrieden schaut er sich in der Runde um. Dann fällt sein Blick wieder einmal auf Linai, die scheinbar ihren Becher mit einem Zug zuleeren versucht. "Du hast ja einen Durst! Aber verschluck dich nicht. Wir können gerne noch einen Becher für dich bestellen."

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Belustigt schaut Flitzabella Wina dabei zu, wie diese versucht, sich zu erkennen. "Wenn du ihn umdrehst, kannst du dich besser erkennen, kleine Dame."
Kaum, dass sie diesen Hinweis ausgesprochen hat, meldet sich Allebaztilf wieder zu Wort: "Sag mal Große, kannst du mir mal helfen?" fragt sie etwas kleinlaut. "Sonst muss ich wieder allein auf den Tisch klettern, und das dauert doch immer so lange."
"Natürlich kann ich dir helfen!" bekommt sie zur Antwort und landet kurze Zeit später vor Alofsmund auf dem Tisch.
"Jetzt kann es losgehen, ich bin soweit", erklärt sie ihm in einem Ton, wie ihn kleine Besserwisser besitzen. Dabei schaut sie ihm ins Gesicht und grinst - was sie immer tut.

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Die Puppe vor sich in die richtig Position drehend, beginnt Alofsmund die Haare zu entwirren und dann zu flechten. Dabei dreht er die Puppe immer wieder in die ein oder andere Richtung und schaut sich am Ende sein Werk an, die Zöpfe der Puppe zeigen eine gewisse Ähnlichkeit zu den seinen.
"So jetzt fehlen nur noch ein paar Bänder, damit die Zöpfe nicht wieder aufgehen. Hast du vielleicht irgendwelche Bänder für deine kleine Freundin dabei?" Fragend schaut er Flitzabella an.

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"Oooh!" ist Winas erster und für ein paar Momente einziger Kommentar, als sie die Rückseite des Löffels betrachtet. Damit hätte sie nicht gerechnet, und sie kann es sich auch nicht recht erklären. Andererseits ist die Frisur ja viel wichtiger! Nach all den Komplimenten kommt sie trotz des kleinen Abbildes, welches sie im Gegensatz zu dem Löffel nicht umdrehen kann, doch zu dem Schluss, sehr mit ihrer Barbierin zufrieden zu sein. Betuhlich lächelt sie, wie sie sich das von einer feinen Dame vorstellt.
Das Gespräch um Durst oder nicht erinnert sie aber an den ihren. "Wann bekomme ich meine Milch?" fragt sie daher laut. Die ungeheure Geschwindigkeit, mit welcher der Thorwaler Zöpfe zu flechten weiß, entgeht ihr dabei ganz.

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Wieder beginnt Flitzabella in der Tasche zu kramen. Doch diesmal geht es recht fix, und so hält Flitzabella dem Thorwaler recht schnell mehrere grüne Bänder entgegen. Bei der ganzen Sucherei wäre ihr fast die Frage nach der Milch entgangen, doch da ist ja auch noch Allebaztilf, die ebenfalls laut verlangt: "Au ja, ich will auch Milch oder Apfelsaft!"
Mit dieser Bestellung der Puppe kommen Flitzabella alte, schlechte Erinnerungen wieder in den Sinn. "Nein, keine Milch, beim letzten Mal musstest du drei Tage auf der Leine trocknen und hast die ganze Zeit alle im Tempel genervt mit deinem Gequengel! Warst doch selber schuld, wenn du dir alles überschüttest." Dabei macht die große Rothaarige ein gespielt ernstes Gesicht.
"Aber du, kleine Dame bekommst natürlich sofort deine Milch", wechselt sie wieder einmal das Thema. Dabei schiebt sie den Stuhl nach hinten, steht auf und begibt sich zur Theke.

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"Danke." Alofsmund beugt sich etwas vor und nimmt die Bänder entgegen. Das mit dem Flechten hat ja schnell geklappt, aber bei Mädchen ist sicher der einfache Abschluss, den er bei seinen Zöpfen bevorzugt, nicht angebracht. Daher müht er sich redlich einige Zeit mit Schleifen für die Zopfenden der Puppe ab, doch das Ergebnis ist eher von zweifelhafter Qualität. Etwas ratlos hält er die Puppe vor sich hin.

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Ganz artig nickt Wina und lächelt erwartungsfroh Flitzabella nach, wobei ihre Sitzhaltung wieder eine sehr aufrechte wird.
Doch schnell fällt ihr Blick auf die Puppe, deren Zöpfchen nun mehr oder weniger fertig sind. Süß sieht sie aus! Daher bleibt das Lächeln in Winas Gesichtchen auch erhalten und nähert sich eher noch dem Allebaztilfs an.
Plötzlich aber fallen ihr bei den Schleifchen die eigenen ein, und schnell hält sie danach Ausschau, wo die eigentlich abgeblieben sind. Doch nirgends sind die Samtbänder zu sehen!
Unwillkürlich greift sich Wina wieder in die Haare, und tatsächlich! Dort fühlt sie die Gesuchten, wie vorhin ja auch schon. Sie hatte es nur vergessen.
Verlegen senkt sie die Hände wieder und schaut die anderen Leute am Tisch an, vor allem das Mädchen.

SM

Und schon wieder ein Anlass, rot zu werden - aber diesmal kann Liani das ein wenig unterbinden. Etwas leise meint sie nur: "Nein danke; später vielleicht", während sie den Becher absetzt. Nun wendet sie sich wieder ihrem Essen zu und leert ihren Teler endgültig.

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Der Knecht kommt an den Tisch. Nachdem er den Wein und das Huhn abgestellt hat, nimmt er den Bechher in die Hand und schaut die beiden Mädchen fragend an. "Welche der beiden hübschen Damen bekommt denn nun die Milch?"

OHH

Erst senkt Wina geschmeichelt blinzelnd das Köpfchen, aber dann schaut sie wiederum zu dem anderen Mädchen. Nein, das wollte ja nichts mehr, oder? Ein wenig rollt die Kleine noch emporblickend mit den Augen herum, um ganz sicher zu sein, dann meldet sie sich, indem sie beide Hände in etwa auf Kopfhöhe hebt und "Ich!" ruft.
Dass sie sich ja ursprünglich einmal für Saft entschlossen hatte, ist ihr längst entgangen.

SM

Linai schaut nur kurz auf und schüttelt schüchtern den Kopf, als die Frage von Alrik kommt. Schließlich ist in ihrem Becher ja noch ein kleiner Rest drin. Sie hat inzwischen ihr Essen beendet.
Beim Tasten nach einem Tuch zum Fingerabwischen in ihrer Schürzentasche bekommt sie einen Riesenschreck. Das Tuch findet sie, aber das ist ihr sofort egal. ER ist weg - vedammt! Sie schaut sich nevös um, schaut sitzend auf dem Boden umher. Dann wendet sie sich an das kleine Mädchen neben sich: "Hast du Quaks gesehen - meinen Frosch?" flüstert sie aufgeregt. Doch auf eine Antwort wartet sie kaum. Sie rutscht den Stuhl ein wenig nach hinten, beugt sich hinunter, um unter dem Tisch nachzusehen.

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Offenkundig stellt sich Wina sogleich den gesuchten Frosch vor, da sie den Mund breitzieht und große Glupschaugen macht. Dann schüttelt sie den Kopf, denn einen Frosch hat sie heute noch überhaupt nicht gesehen - nur ein Kaninchen, einige Vögel, Pferde, Hunde und ganzganz viele Ameisen.
Für den Moment die Milch vergessend, folgt sie sich seitlich verbiegend dem Blick der Suchenden und schaut ebenfalls unter den Tisch. Aber außer Fredo, der brav auf seinem Stuhl sitzt, kann sie auf Anhieb keine Tiere entdecken.

SM

Linai schaut weiterhin unter den Tisch, deswegen bemerkt sie das Kopfschütteln der Kleinen nicht. Aber das braucht sie ja gar nicht mehr - ihr Herz macht einen Sprung und schon will sie sich von ihrem Stuhl schieben, um den ausgebüxten Quaker wieder einzufanegen. Bei dem Geräusch, als der Stuhl noch ein wenig nach hinten rutscht, macht der Frosch einen Satz. "Nein!" quikt Linai laut und erstarrt mitten in der Bewegung.

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Alofsmund erhebt sich und macht einen ausgleichenden Schritt mit dem linken Fuß. Als er diesen dann fest aufstellt, fühlt es sich an, als ob er in Schlamm oder etwas anderes sehr weiches getreten sei. Das leise, schmatzende Geräusch, was seinem Schritt folgt, geht in dem schrillen Schrei, der plötzlich unter dem Tisch erschallt, unter.

SM

"NEIN!" erschallt es noch einmal unter dem Tisch. "Quaksi!" Linais Stimmlage dreht noch ein wenig höher. Nun kann sie sich auch wieder bewegen und kriecht vollends unter den Tisch. Sie kniet sich vor den großen Menschenfuß, unter dem ihr Freund verschwunden ist, und starrt mit weit aufgerissenen Augen auf das, was noch zu sehen ist. Sie macht eine Handbewegung auf den Fuß zu, zieht die Hand aber rasch wieder weg.
"Quaksi", kommt es nun noch einmal leise und etwas unverständlich aus ihrem Mund! Schon kullern ein paar Tränen über ihre Wange.

OHH

Zunächst muss Wina lachen, als sie durch dessen Gehüpfe doch noch auf den Frosch aufmerksam wird.
Dann aber überstürzen sich die Ereignisse. Ein klobiger Fuß trampelt das arme Tier nieder! Der fröhliche Ausdruck gefriert und zerbricht innerhalb zweier Wimpernschläge. In ihrem Schock kann Wina nichts tun, als zu erstarren und die Augen voller Schrecken aufzureißen.
Dass der Knecht ihre Milch seelenruhig abstellt und einfach wieder geht, bekommt sie dadurch natürlich nicht mit.

LL

Augenblicklich ist Avon hell wach. "Was ist denn, Linai?" Mit ungeahnter Geschwindigkeit taucht nun auch er unter den Tisch und zieht sie darunter hervor. Etwas unbeholfen schaut er in ihr weinendes Gesicht. Noch einmal wiederholt er seine Frage. "Was ist denn passiert?"

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Alofsmund will nun doch lieber rausfinden, was sich da unter dem Tisch abspielt. Der Aufschrei von einem der Mädchen war so entsetzt, dass er umständlich beginnt, seinen großen Körper unter den Tisch zu biegen. Er versucht auf die Knie zu gehen und zerquetscht die letzten Reste des Frosches nun endgültig. Sich nicht weiter um die weiche Substanz kümmernd, spricht er ganz hilf- und verständnislos: "Was ist denn passiert, Kleine?"

SM

Linai will sich Reflexartig von den Händen losreißen, die sie von ihrem kleinen Freund wegziehen wollen. Aber dies gelingt ihr kaum. Als sie aber dann vor ihrem Onkel steht, klammern sich ihre Hände an sein Knie fest.
Sie wendet sich an den riesigen Menschen mit den riesigen Füßen. Ungeachtet dessen, dass er gerade halb unter dem Tisch verschwindet, sagt sie mit Tränenreicher und vorwurfsvoller Stimme: "Du hast ihn umgebracht!" Immer noch kullern dicke Tränen über Linais Gesicht, aber auch Zorn funkelt in ihren Augen.

IG

"Umgebracht, wen?" Mit diesen Worten hebt er den unter der Tischplatte verschwundenen Kopf und wird prompt von ihr aufgehalten. "Mist!"
Umständlich kommt er wieder zum Vorschein und blickt verständnislos in die tränenreichen Augen Linais.

SM

"Quaksi", antwortet Linai im gleichen vorwurfvollen Ton und funkelt Alsofsmund dabei empört an. Hat er das denn nicht gemerkt? "Quaksi, meinen Frosch!"
Inzwidschen haben sich ihre Hände von ihrem Onkel gelöst. Mit der einen wischt sie sich ärgerlich die laufende Nase sauber. Die andere ist zur Faust geballt eng an ihren Körper gedrückt.

LL

"Nun mal ganz langsam, junges Fräulein! Überleg dir gut, wie du hier mit den Leuten sprichst!"
Dann schießt ihm der letze Satz Linais noch einmal durch den Kopf. Laut denkend versucht er dahinterzukommen, was gerade vorgeganngen ist. "Warum hast du einen Frosch? Und warum soll ihn Alofsmund umgebracht haben?"

IG

"Tut mir leid, Linai. Ich habe ihn nicht gesehen. Wenn ihr heute auch hier übernachtet, könnten wir ja morgen, bevor ich wieder gehe, versuchen, einen neuen Frosch zu fangen." Dabei schielt er etwas in Avons Richtung, vielleicht kann der noch eingreifen.

OHH

Wina findet kaum Gelegenheit, aus ihrem Schock herauszufinden, da alle so schnell geht. Das Durcheinander rauscht an ihr vobei wie ein Wasserfall, bei dem man sich vergeblich bemüht, einzelne Tropfen ausfindig zu machen.
Ihr Blick bleibt auf die traurigen Überreste eines durch seine Bewegungen eben noch so sehr Lebensfreude symbolisierenden Tieres. Unbeachtet liegt es dort verteilt, achtlos und gedankenlos zertreten.
Da der große Mann nicht einmal danach schaut, sondern ihm auch noch mit dem Knie zusetzt, muss es einfach Absicht sein. Und nun hallen auch die Worte des anderen Mädchens in ihren Ohren nach, dessen Trauer sie so gut nachvollziehen kann.
So beginnt auch Wina endlich, geräuschvoll aus ihrer Starre des Entsetzens hervorzubrechen und laut zu schreien und zu weinen, dass sie fast vom Stuhle fällt: "Er... er hat Quaksi umgebraaacht!"
Ihre Äuglein sind zusammengekniffen und in eine recht zufällige Richtung gerichtet, könnte sie vor Tränen doch ohnehin nicht viel sehen.

SM

Linia schnieft hörbar und antwortet mit immer noch erstickter und nun wieder ziemlich leiser Stimme: "Aber ich will doch Quaksi wiederhaben - er wollte doch auch mal die Stadt sehen!"
Sie dreht sich zu ihrem Onkel um. "Er ist mir doch heute über den Weg gehüpft und hat mich angeschaut und er hat gesagt, dass er Quaksi heißt! Und dass er mit will in die Stadt und..." Und die Tränen laufen weiter über ihr Gesicht, aber sie scheint ein wenig gefasster.
Unentschlossen schaut sie auf den Fleck, der einmal ihr Froschfreund war. 'Muss man ihn nicht begraben? Aber wie bekomm ich ihn da weg?'

LL

"Siehst du, Linai. Alofsmund hat es nicht mit Absicht getan. Er wollte doch gerade für uns beide noch Milch und Bier holen. Und entschuldigt hat er sich auch. Aber Quaksi wirst du wohl nicht mehr wiederbekommen können. Wie konnte er überhaupt in die Reichweite von Alofsmund kommen?"
In einem hoffnungslosen Versuch probiert der Zimmermann, der kleinen die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.

OHH

Winas durchdringendes Geplärr mildert sich deutlich, als nur genügend Zeit verstreicht, ohne dass sich jemand zwecks Tröstung an sie wendet. Um so ehrlicher wird der Kummer, den sie empfindet und auch ausstrahlt. Der Mund steht nicht mehr offen; statt dessen verknautscht sich ihr gesamtes Gesichtchen zusammen. Die Lippen sind so verkrampft, dass die Mundwinkel fast senkrecht abwärts weisen. Und der von leiser werdendem Schluchzen begleitete Tränenfluss kommt nun erst recht ins Strömen.
Wie gern hat Wina immer auf allen Vieren herumspringend Frosch gespielt und die passenden Geräusche dazu nachgeahmt! In Zukunft wird sie dabei stets an den armen, armen Quaksi denken müssen.

UG

Mit der Zeit wandelt sich Flitzabellas Miene von empört zu traurig, doch versucht sie immer noch in Alofsmunds Augen zu schauen. "Alofsmund, DU bist auf den Frosch getreten!" sagt sie mit überschlagender Stimme, während sich glitzernde Tränen einen Weg über ihr Gesicht bahnen. "Das kann man nicht wiedergutmachen, indem du einen Neuen suchst. Er war ein Geschöpf Tsas und du solltest ihm zumindest die Ehre erweisen und ihn begraben. Ich werde dir dabei helfen, wenn du willst."

IG

Betreten schaut Alofsmund zu Flitzabella hinab. "Ja, ich weiß, es war doch wirklich keine Absicht. Meinst du, den beiden Kleinen geht es dann etwas besser?"
Zweifelnd schaut er auf die verteilten Überreste des Frosches. Was und wieviel soll man vom ihm begraben? Das einfache Zusammenschaben wird sicher wieder den Unmut dieser drei hilflosen Geschöpfe hervorrufen und dann...
Jetzt werden auch noch seine Ohren heiß und rot. "Würdest du mir bitte helfen?" fragt er leise.

SM

Die Tränen, die aus Linais Augen strömen, werden langsam weniger. Aber ab und zu beben ihre Schultern noch und sie muss tief und hörbar einatmen! Mit großen feuchten Augen schaut sie von ihrem Onkel auf Alsofmund und wieder zurück. "Er war in meiner Schürzentasche" - der Blick gleitet an ihrem Kleid hinab - "und da muss er rausgekrabbelt sein, als wir hier saßen." Und schon kullern doch noch ein paar Tränen mehr.
Auf die Bemerkung mit der Beerdigung schaut sie auf und hört aufmerksam zu, was zwischen den beiden Erwachsenen gesprochen wird - anscheinend weiß Flitzabella ganz genau, was zu tun ist.

UG

"Natürlich werde ich dir helfen", antwortet Flitzabella auf die Bitte Alofsmunds und auf die Frage nach den Kindern: "Nun ja, immerhin war er ein Geschöpf Tsas und hat somit ein Begräbnis verdient. Außerdem können sich dann die Kinder von ihm verabschieden." Dabei schaut sie betreten nach unten, wobei ihr Blick zwischen ihren Pantoffelspitzen und dem Frosch hin und her wandern. Alles an ihr spricht dafür, dass sie jetzt nicht zum Scherzen aufgelegt ist.
Dann begibt sie sich zu ihrem Platz und beginnt wieder einmal in ihrer Tasche zu kramen. "Ich suche nur etwas, in dem wir ihn beerdigen können." Kurz darauf hält sie ein buntes Holzdöschen hoch, in dem sich wohl einmal Salbe befunden hat.

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Inzwischen sitzt Wina ganz eingesunken auf ihrem Platz, die Hände zwischen die Oberschenkel geklemmt. Das Gespräch ist nicht dazu angetan, sie zu beruhigen; es mag ein Glück sein, dass sie nicht alles mitbekommt. Wie traurig das alles ist! Sie kann sehr gut verstehen, warum Linai so weinen muss, und deswegen wollen auch ihre Tränen nicht versiegen. Und dem armen Quaksi tut bestimmt alles ganz furchtbar weh.

IG

Vorsichtig geht Alofsmund in die Knie und bemüht sich dabei, nicht wieder in die Überreste des Frosches zu treten. "Danke Flitzabella. Wollen wir ihn in dieser Schachtel beerdigen?"
So, nun kommt der schwierige Teil: den gesamten Frosch irgendwie einsammeln. Vielleicht hat Flitzabella auch hier wieder eine Idee, da man ja schlecht das Besteck nehmen kann, und mit den Fingern?

OHH

Und niemand kommt, Wina in ihrer Trauer zu trösten! Niemand, der sie streichelt oder umarmt. Niemand, der ihr etwas vorsummt oder ihr ein Stücklein der Welt erklärt. Wo sind nur Mami und Papi, wo die Rike, die doch auf sie aufpassen sollte!? Wäre sie doch nur nicht weggelaufen! Ob man sie sucht, sie vermisst? Hat sich Wina je so einsam gefühlt? Dann erinnert sie sich jedenfalls nicht daran. Unbeholfen wischt sie sich über das Gesicht, ohne aber die Kummerströme dauerhaft unterbrechen zu können.

SM

Auch Linai kommt das vorhin Gedachte wieder in den Sinn, und sie wendet sich diesmal damit an Flitzabella, da sie ja auch einen schönen Sarg für das arme Tier gefunden hat: "Wie bekommen wir Quaksi in die Schachtel?" Die Tränen sind vorerst ganz versiegt. Linai wischt sich nocheinmal mit dem Ärmel über die Nase und macht einen Schritt auf die Frau zu.

UG

Zielstrebig greift Flitzabella auf die Frage, wie man die sterblichen Überreste in die Schachtel bekommt, in ihre Tasche und zieht ein kleines Messer hervor, kunstvoll verziert und zu klein, um jemanden ernsthaft verletzen zu können. Dabei fällt ihr Blick auf Wina und ihr wird schmerzlich bewusst, was sie die ganze Zeit vergessen hatte.
"Kleine Dame", wendet sie sich mit sanfter Stimme an Wina, "schlimm, das du es mit ansehen musstest. Alofsmund wollte nicht auf Quaksi treten, aber aus versehen ist es doch passiert. Es tut ihm jetzt ganz schrecklich leid, und er ist auch traurig.
Quaksi ist jetzt bestimmt bei Mutter Tsa, wo er frei und fröhlich herumhüpfen kann." Dabei treten ihr wieder Tränen in die Augen. "Kommst du mit, ihn beerdigen, er würde sich sicher sehr darüber freuen."

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Vorsichtig erhebt sich Alofsmund und streicht Wina, die auch er erst jetzt wieder bewusst bemerkt, so sanft wie möglich über den Kopf. "Komm Kleine, gehen wir mit Flitzabella nach draußen."

AB

Loreley schlurft ein weing steif hinüber zu der so bitterlich weinenden Wina.
"Herzchen, Herzchen, was ist denn so schlimm das du mit heißen Efferdstränen das ganze Wirtshaus unter Wasser setzten musst?"

SM

Linai tritt noch ein Stück weiter an Flitzabella heran. "Darf ich die Schachtel nach draußen tragen?" fragt sie schüchtern, die Augen fest auf das Holzkistchen und nicht auf den Froschrest gerichtet.

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Irgendwie bemerkt Wina, dass Flitzabella wohl mit ihr spricht, obgleich sich der groooße Tisch genau zwischen ihnen befindet. Aber ihr Verstehen scheitert an etwas anderem: Wie kann Quaksi woanders sein, wenn er doch noch hier ist? Unschlüssig wischt sie nochmals über die Augen und versucht, den Verstorbenen unter dem Tisch ausfindig zu machen. Er muss doch noch da sein, wenn man ihn beerdigen will!
Dass es eine ganz furchtbar alte Frau ist, die sie plötzlich anspricht, ist ihr gerade nicht so wichtig. Sie streckt die Hand aus, unter den Tisch zu zeigen. Ein neues schweres Seufzen zurchfährt sie, und dann fängt sie wieder an zu weinen, wobei ihre Worte kaum verständlich sind: "Die... die... haben Quahaksi... puttgemaaaacht!"

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Etwas überfordert, dass alle erwarten, dass sie weiß, was zu tun ist, drückt Flitzabella Alofsmund das Messer in die Hand. "Hier, damit sollte es gehen, ich werde das tun, was ich besser kann, mich um Kinder kümmern." Damit überreicht sie ihm auch noch die Dose und umrundet den Tisch. Im vorbeigehen greift sie nach Allebaztilf und drückt sie an sich.
Bei Wina angekommen, kniet sie sich direkt vor das Mädchen und breitet die Arme einladend aus. Die ältere Frau bedenkt sie mit einem Blick, der ihre Dankbarkeit für die Unterstützung zeigt. "Komm Kleine, lass dich trösten."

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Alofsmund geht wieder vorsichtig in die Hocke, um die Überreste von Quaksi mit Hilfe des Messers so vollständig wie möglich in die Schachtel zu überführen. Die auf dem Boden gehen ja noch ganz gut ab, aber die unter seinem Schuh und an der Hose verursachen schon mehr Probleme, die sich auf dem Tisch durch gelegentliche leichte Erschütterungen der Tischplatte und unterdrückte Ausrufe bemerkbar machen.

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Das Stimmgewirr der vielen Leute, das Hin und Her Einzelner und das Heranströmen mehrerer neuer Personen - all dies ist doch arg viel für so ein kleines Mädchen. So bekommt Wina immer weniger von dem immer schneller wirbelnden Trubel mit. Bezüglich des makabren Zusammenschabens eines grausam umgekommenen Fröschleins kann man das für sie nur als Glück bezeichnen.
Allerdings ist sie auch ziemlich überrumpelt, als Flitzabella zwischen ihr und der gar nicht so fernen Tischplatte auftaucht. Deren Einladungsgeste verscheucht den kleinen Schreck aber schnell wieder und wird damit beantwortet, dass sich Wina vorbeugt und wimmernd an Flitzabella kuschelt.

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Nachdem Flitzabella nicht auf die vorsichtige Anfrage antwortet, sondern sich um das andere kleine Mädchen kümmert, fasst sich Linai ein Herz und taucht zu Alofsmund unter den Tisch. "Warte, ich will dir helfen." Sie kniet auf dem Boden und hält ihm beide Hände hin, um ihm die Holzkiste abzunehmen. Wieder versucht sie tapfer, nicht auf den Frosch, sondern auf die Kiste zu schauen, damit ihr nicht wieder die Tränen in die Augen steigen. Trotzig zieht sie die Nase hoch.

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Fast ein klein wenig genießerisch reibt Wina ihre Wange an Flitzabella. Dann aber legt sie den Kopf etwas zurück und schaut ihr verwundert ins Gesicht. "Ja, wirklich!? Schon?" Die Puppe scheint irgendwie nicht so guter Hoffnung zu sein. "Gibt es jetzt doch keine Be... Bederdings?"
Noch immer atmet sie ein wenig ruckweise, weil sie sich noch nicht vollends beruhigt hat und auch ihr Näschen ein wenig läuft. Nebenbei schielt sie auch mal zu der alten Frau und all den anderen Leuten hinauf, die sich hier wohl versammelt haben, um Quaksi zu verabschieden.

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"Eine Beerdigung gibt es schon noch", antwortet Flitzabella, jetzt etwas beruhigter. "Wir wollen uns doch alle noch von Quaksi verabschieden." Dabei hört sie nicht auf, Wina über die Haare zu streichen. "Wollen wir jetzt nach draußen gehen? Wir müssen noch einen schönen Platz für die Beerdigung suchen." Mit diesen Worten schaut Flitzabella fragend in die Runde, um dann wieder Wina anzuschauen.

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Das ist allerdings sehr verwirrend! "Kommt Quaksi denn nochmal zurück, um sich zu verabschieden?" fragt Wina hoffnungsvoll und stellt ihn sich schon gar nicht mehr so zerquetscht vor. Mit Flitzabella und dem Tisch dazwischen, kann sie ja nicht sehen, was Linai und Alofsmund gerade treiben.

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Im Näherkommen entrollt sich das ganze Drama um den verschiedenen Frosch vor den verwunderten Augen und Ohren der Alten. Wie auch immer, es ist nicht an ihr, zu urteilen. Dass jedoch inzwischen der so bitter benötigte Seelentrost der Kleinen zuteil wird, das beruhigt Loreley. Obwohl sie eine gewisse Missbilligung über die so lange Verzögerung der Hilfe in der Miene nicht unterdrücken kann.
"Siehste wohl, Kleinchen, jetzt ist die Mama bei dir, und alles ist nur halb so schlimm."
Loreley stützt sich mit einer Hand auf dem Tisch auf und nimmt mit der anderen den Lederbeutel vom Gürtel. Selbigen öffnend und darin suchend fährt sie fort: "Ich hab da auch noch was für dich... wenn die Mama es erlaubt."
In der Hand eine kleine Holzdose, schaut sie Flitzabella fragend an.

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"Nein, er wird nicht zurückkommen. Aber er wird uns bestimmt sehen, wenn er aus seinem Teich schaut", sagt Flitzabella zu Wina, wahrend sie dabei Augenkontakt sucht. Warm und verstandnisvoll strahlen ihre Augen, auch das glitzern der Tränen ist noch zu erkennen.
Doch dann wird ihr Gesprach von der netten, älteren Dame unterbrochen, die in ihrem Beutel kramt. 'Mit wem redet sie denn, wo ist denn die Mutter der Kleinen?' Diese Frage beschäftigt sie eine Weile, bis ihr die Dose entgegen gehalten wird und somit klar ist, dass die Frau Flitzabella für die Mutter hält.
"Oh nein, leider bin ich nicht die Mutter der Kleinen. Aber da ich annehme, dass Ihr selbst Kinder habt, wird es in Ordnung sein, ihr die Schachtel zu geben." Mit diesen Worten schaut Flitzabella auf und fragend gibt sie Loreley den Blick zurück, nur damit gleich darauf ein zweistimmiges "Was ist denn da drin?" der beiden Rothaarigen - Frau und Puppe - zu hören ist.

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Die Mami ist da? Bei den vielen Leuten hält Wina es nicht für unwahrscheinlich, diese übersehen zu haben. Deshalb schaut sie kurz suchend umher, bis die Sprache auf irgendein Geschenk kommt. Sogleich blickt Wina mit großen Augen aufmerksam blinzelnd zu der Alten hinauf. Dabei nickt sie, denn auch wenn sie ihre Mami nicht gefunden hat, ist sie doch der festen Überzeugung, dass die nichts dagegen haben wird.
Voller Neugier wird das Döschen gemustert. Der Frosch ist für den Moment vergessen, und auch die Aufklärung, dass Flitzabella nicht ihre Mutter ist, geht ziemlich an ihr vorüber.

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"Aber Ihr seid zumindest für die Kleine verantwortlich, mit ihr zusammen unterwegs", stellt Loreley an Flitzabella gewandt fest. Mutter oder nicht Mutter, ein so kleines Mädchen kann ja schließlich nicht allein unterwegs sein. Der suchende Blick Winas durch den Raum entgeht ihr indes nicht. 'Lore, da stimmt was nicht.' Doch zuerst gilt es, weiter den Frosch zu verdrängen.
"Was hier drin ist, wollt ihr drei wissen?" Mit verschwörerisch gesenkter Stimme flüstert die Alte: "Dann seht mal her." Und ganz langsam öffnet sie die Dose. Zum Vorschein kommen kleine goldgelbe, klebrig aussehende Klümpchen. "Honigbonbons gefällig?"

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Die Fäustchen vor dem Brustbein aneinandergelegt, schaut Wina aufmerksam auf der Alten Finger. Ganz langsam stiehlt sich ein Schleckermäulchenlächeln in ihr Gesicht, und die Zungenspitze piekst ganz sacht durch die Lippen, als wolle sie auch etwas sehen. Dann nickt Wina eifrig, denn sie möchte sehr gerne von dem Süßzeug kosten. So viel Wasser läuft ihr im Munde zusammen, dass sie nicht mehr gar so durstig ist.

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Auch bei Flitzabella meldet sich der Appetit, oder besser gesagt der Hunger, in Form eines sehr lauten Bauchknurrens. Das hält sie aber nicht davon ab, mit einem Lächeln in die Dose zu greifen und einen Bonbon herauszunehmen. "Danke, ich würde mich freuen, wenn Ihr nachher auch einen von meinen kosten würdet, aber sie sind irgendwo ganz unten in meiner Tasche." Ihr Blick schweift durch den Raum, prüft, ob Alofsmund unter dem Tisch fertig ist, erspäht Winas Lächeln und bleibt dann an ihrem Essen hängen, das gerade ein köstliches "ISS mich!" wispert.
Da Wina noch nicht von den Bonbons gekostet hat und ein Magenknurren auf dem bevorstehenden Ereignis stören würde, begibt sich Flitzabella an ihren Platz, um im Stehen noch ein wenig zu essen.

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Aufmunternd hält Loreley die Schachtel mit den Honigbobons näher unter Winas Näschen. "Nun greif schon zu, Kleinchen. Kannst auch ruhig zwei nehmen."
Das Abwandern von Flitzabella in Richtung ihres Essens nutzt die Alte, um sich näher an das kleine einsame Mädchen heranzuarbeiten. Die Dose bleibt dabei aber immer in Reichweite Winas. Währenddessen fragt Loreley so ganz nebenbei: "Ich bin übrigens die Muttje Lore, und wer bist du?"

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"Die Wina", erwidert das Mädchen sehr fröhlich und artig, bevor es wieder auf das Döschen blickt und die Linke sich langsam aus ihrer Stellung löst. Das leichte Zögern liegt in einer gewissen Ehrfurcht vor der Alten ebenso wie den Honigklümpchen begründet. Zudem überlegt die Kleine eifrig, welche beiden sie wohl nimmt, obgleich sie sich doch alle so sehr ähneln.
Dann endlich schnellt die Rechte vor und holt die andere ein. Mehr oder weniger gleichzeitig greift Wina beidseitig mit Daumen und Mittelfinger einen Bonbon, wobei sich die übrigen Fingerchen deutlich abspreizen.
Genüsslich lächelnd versenkt sie den einen zwischen den Lippen.

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Mit einem Schmunzeln beobachtet Loreley den Zugriff der Kleinen. Ach ja, so jung möchte man nochmal sein...
"Lass es dir schmecken, Wina", sagt sie. Mit einem raschen Seitenblick stellt sie fest, dass sich die anderen nach wie vor mit den Überresten des Frosches beschäftigen. Na, mal schauen ob sie die Kleine nicht noch ein Weilchen ablenken kann.
Laut seufzend und etwas übertreiben ächzend fährt sie fort: "Sag mal, ob ich mich wohl ein Weilchen zu dir setzen könnte? Meine Beine sind alt und nach der langen Reise ein wenig müde." Fragend blickt die Alte Wina an.

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So richtig versteht Wina ja nicht, weswegen die alte Frau erst um Erlaubnis fragt, aber andererseits schmeichelt ihr das auch, weil sie sich dadurch so wichtig und erwachsen vorkommt. Nickend stopft sie den zweiten Bonbon in den Mund, obwohl der andere noch keinesfalls aufgelutscht ist. Wenn einer so lecker ist, sind zwei bestimmt noch leckerer!
Schmatzend schleckt sie scheinbar ohne eine Regel mal Finger der einen, mal der anderen Hand ab, um ja nichts davon zu vergeuden.

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"Danke, sehr freundlich von dir."
Loreley hält einen Augenblick inne und schaut von einem Stuhl zum anderen. Dann sieht sie Wina an. "Was meinst du, magst du dich nicht einfach auf meinen Schoß setzten? Dann könnten wir gemeinsam Bonbons naschen." Und sie hält Wina einladend die ausgebreiteten Arme entgegen, während sie alle Anstalten macht, sich auf den von dem Mädchen besetzten Stuhl niederzulassen.

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So sanft wie möglich legt Alofsmund das Tüchlein über die Froschreste, dann nimmt er Linai den Deckel aus der Hand und schließt die Schachtel.
"Flitzabella, wir haben Quacksi in die Schachtel getan. Euer Messer werde ich nachher reinigen, oder wollt Ihr vielleicht erst Euer Mahl beenden? Dann kann ich es auch jetzt tun."

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"Mein, mein, mir kömmen gleich gehem, damm habem wir es himter ums", brabbelt sie mit vollem Mund, was Allebaztilf auf den Plan ruft: "Man spricht nicht mit vollem Mund, du Ferkel!"

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Anscheinend möchte die Alte Wina aufnehmen und sich gewissermaßen unter sie setzen. Dagegen hat die Kleine nichts, zumal wenn weitere süße Kost winkt. Bereitwillig hebt sie die Ärmchen, insbesondere die Ellenbogen, ohne jedoch das Schlecken schon zu beenden.
Dies wird nicht einmal unterbrochen, als sie von der anderen Seite des Tisches her den Namen Quaksi vernimmt. Äußerst aufmerksam und misstrauisch schaut sie hinüber. Also ist Quaksi gar nicht im Teich bei Frau Tsa, sondern in der Schachtel!?

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Mit einem innerlichen 'Ihr Zwölfe, warum werden die Kinder mit zunehmendem Alter immer schwerer' greift Loreley der Kleinen unter die Arme und platziert sich selbst unter Wina und auf den Stuhl. "Siehstdewoll, jetzt haben wir es gemütlich."
Das seltsame Essgebahren der vermeintlichen Mutter Winas sowie die erneute Erwähnung des verblichenen Frosches rufen ein Stirnrunzeln hervor. Jetzt heißt es handeln, wo doch die Kleine allem Anschein nach bereits aufmerksam wird.
"Wo sind denn die.... ah, da." Umständlich mal mit der einen, mal mit der anderen Hand nach der Schatel mit den Bonbons angelnd - dabei Wina mal mit dem einen, mal mit dem anderen Arm umfassend - zieht die Alte die Honigbonbons ganz nah zu Wina und sich heran. "Magst du noch einen? Ach, du hast den Mund ja noch ganz voll. Dann nehm ich jetzt einen." Sprichts und steckt sich eines der klebrigen Bröckchen in den Mund.
"Mmmhhh... Sag mal, Wina, wie bist du denn eigentlich in dieses schöne Gasthaus gekommen? Ich bin ja auf einem Maultier geritten, und du?"
Während die Alte so auf das Kind einredet, hofft sie inständig, dass die anderen mit den Überresten des Frosches endlich den Tisch verlassen und alle weiteren Details über die Beisetzung draußen besprochen werden.

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Zuerst etwas verwundert, findet Wina doch schnell Gefallen an dem Geschaukel auf dem Schoß. Da ist es allerdings gar nicht so leicht, auf eine Holzschachtel zu starren! Und schließlich lenkt das Geplapper doch auch Winas Augenmerk hinter sie und empor zu dem faltigen Gesicht. Ob das wohl wehtut?
"Ich bin auf der großen schwarzen Straße gelaufen und einem Häschen hinterher und bei den Blumen entlang, und Ameisen gab es da auch", berichtet Wina ihrer Erinnerung eher ungefähr rückwärtig denn chronologisch folgend.

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"Linai willst du die Schachtel mit Quacksi nehmen?"
Alofsmund bückt sich nochmal zu seinem Bündel und sucht etwas, was man nutzen könnte, um dem Frosch in der Schachtel ein kleines Loch zu graben. Scheinbar fündig gewörden, verschnuert er sein Bündel wieder, legt seinen geliebten roten Umhang wieder vorsichtig darauf und bewegt sich langsam in Richtung Tür.

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Mit ernstem Gesicht folgt Linai dem riesigen Mann. Mit beiden Händen trägt sie die Schachtel mit ihrem Freund vor sich her, die Augen mehr auf ihn als auf den Weg gerichtet. Kurz schaut sie sich aber noch zu ihrem Onkel um, ob er auch mitkommt.
Jener weiß er immer noch nicht so ganz, was er von der ganzen Aufregung halten soll. Aber da es seiner Nichte so wichtig scheint, geht er halt mit.

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Auch Flitzabella folgt dem kleinen Zug, der sich in Richtung Tür bewegt. Zwar ist sie bei solchen Anlässen sonst diejenige, die sich zu drücken versucht, aber irgendwann muss man ja anfangen, dem Feind ins Auge zu blicken.
'Die kleine Wina ist abgelenkt, auch egal, wenn sie nicht dabei ist. Und Allebaztilf muss es auch nicht unbedingt miterleben.' Mit diesen Gedanken trottet sie hinter den Anderen her, dabei immer noch auf ihrem Essen herumkauend.

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Bei so viel Bewegung und neuerlicher Erwähnung des Froschnamens hilft die beste Ablenkung nichts. Unschlüssig schaut Wina dem Trauerzug nach, dann wieder in das Antlitz der alten Frau. "Wo gehen denn auf einmal alle hin?"

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Na wunderbar, das habt ihr ja großartig hinbekommen. Könnte sie, wie sie wollte, die Alte würde lauthals fluchen. Aber sie muss ja auf die Kleine Rücksicht nehmen.
"Tja, min Süßing, die gehen jetzt alle nach draußen, um sich von Quaksi zu verabschieden." Mitleidig schüttelt Loreley den Kopf. "Weißt du, die wissen nämlich nicht, dass man sich auch ganz einfach hier drinnen verabschieden kann. Quaksi kann nämlich jedes Wort hören, auch wenn es ganz leise geflüstert wird. Wollen wir beiden ihm von hier aus auf Wiedersehen sagen?"
Und die Alte streckt ihren Arm aus und winkt langsam mit der Hand. "Auf Wiedersehen, Quaksi, wo immer du auch hingehst." Ganz leise flüstert sie die Worte, ihre Lippen sind dabei dicht an Winas Ohr.

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Lores Worte lassen offen, ob Quaksi wie vermutet in dem Kästchen ist. Aber das scheint gleich zu sein. Viel wichtiger sind die Gefühle, die in Wina geweckt werden. Denn mag Quaksi sie auch überall hören können, mag sie auch durch die verschiedenen Erklärungen verwirrt sein, so fühlt sie doch, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte. So ein Abschied ist immer traurig, und sie spürt irgendwie, dass sie den Frosch trotz des Abschiedsgrußes wohl nicht wiedersehen wird.
Ihr Näschen, ihre Augen, alles im kleinen Gesichtchen beginnt ein wenig zu zittern. Leise schniefend schaut Wina den Hinausgehenden nach und winkt, indem sie die kleinen Finger ein paarmal zum Fäustchen schließt und wieder öffnet. Wieder kullern ein paar Tränchen, als sie leise wiederholt: "Auf Wiedersehen, Quaksi."
Dann vergräbt sie plötzlich ihr Gesicht an der Alten und hält sich ganz, ganz fest.

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Redaktion und Lektorat: OHH