Allerlei Übergänge

Verfasser: Oliver H. Herde, Ralf Büngener und andere

RB

Fast verschüttet Jana einen Teil ihres Tees, als sie über Widumirs Äußerungen kichert, während sie zum großen Tisch hinübergeht. Aber sie antwortet nicht, weil gerade der Vater des Gesprächsthemas in die andere Richtung vorbeigeht.
Am Tisch angekommen, wendet sie sich an die Runde: "Guten Morgen, falls wir uns den noch nicht gewünscht haben und guten Appetit allerseits. Dürfen wir uns zu Euch gesellen?"

GH

Eigentlich möchte Gutlli den Satz gerne auch fortsprechen, aber just in diesem Augenblick tauchen der Herr Widemir und die dann doch etwas zu dramatische jugendliche Schönheit von gestern abend wieder auf. Man soll nicht unhöflich sein, aber dennoch kann sich die Häuslerin nicht recht solch unruhige Menschen an diesem Tisch vorstellen. Aber auf die geäusserte Anfrage hin kann man doch auch nicht mit 'nein' erwidern.
So zieht es die Alte vor, so zu wirken, als habe sie gar nicht erst etwas gehört, und führt rasch und nippend ihr Trinkgefäss zum Munde. "Ja, Tee", murmelt sie dabei, um ihre geistige Abwesenheit zu markieren. Dem Alter wird man es nachsehen, nicht mehr in allem so gut folgen zu können, und dazu noch etwas schwerhörig zu sein.

OHH

Widumir bemerkt nicht nur das Fortgehen des Wassermüllers, sondern auch das Aufstehen und Niedersetzen der holden Melida. Was hat das arme Ding nur? Außer dem unflexiblen Vater, natürlich. Aber das mag ja schon genügen.
Derart auf das eine Fräulein fixiert, prallt er unaufpassenderweise gegen das andere. Eigentlich wäre es ja zu erwarten gewesen, dass Jana nicht durch den Tisch hindurchgeht. So sind sie!
"Hups! Alles noch ganz?" Dabei schaut er mehr an sich als an Jana herab, obgleich er seiner Erinnerung gemäß nicht allzu viele Vasen in den Beuteltaschen mitführen dürfte.

RB

Jetzt hat Jana doch noch Tee verschüttet. Kaum hat die Guttli 'Ja, Tee' gesagt, da pladdert es auch schon neben ihr auf den Boden. Wie gut, dass Jana nicht direkt hinter ihr stand, sonst wäre er wohl auf den Kopf der Alten getropft.
"Oh, ich bitte um Verzeihung", entschuldigt sich die Junge automatisch, sobald sie ihr Gleichgewicht wieder eingefangen hat. Dann blickt sie sich um und wirft dem von hinten Schubsenden einen Blick zu, der Alain in den sofortigen Selbstmord treiben würde.

OHH

Wimperklimpernd schaut Widumir dem Gesicht gewordenen Vorwurf entgegen, dann jedoch hinter sich, wo er auf den Unsichtbaren Schurken verweis, welcher ihn, den völlig Unschuldigen, seinerseits von hinten angestoßen hat.
Bei dieser Gelegenheit muss der bedrängte Schelm auch noch das Entschwinden Melidas mitbekommen. Echt schade, aber daraus wäre wohl eh nie was geworden. Für einen Moment ist Jana vergessen.

VW

Immer noch mit einem fragenden Blick in Richtung der Skaldin die Teekanne schwenkend, realisiert Posh das Malheur, in welches der junge Narr die schöne Schauspielerin gebracht hat, und ist gleichsam hin- und hergerissen, wem von den Damen er nun den Tee einschenken soll.

JA

Wegen der beiden an den Tisch getretenen Leute ist Twina etwas abgelenkt und merkt erst gar nicht, dass der Barde noch immer die Teekanne hält. Erst ein kurzer Blick über den Tisch, ob dort Tücher liegen, rückt dieses Bild in ihre Aufmerksamkeit. Fast ein wenig erschrocken hebt auch sie ihm ihren Becher entgegen, während Tygrid zufrieden schmatzt und weiter ihr Rührei in sich hinein schaufelt.
"Danke dir", schiebt sie Skaldin noch nach, auch mit einem Blick auf ihre Tochter, die sich wohl vor lauter vollem Munde nicht kenntlich zeigt.

GH

So ganz hat die Alte es über ihren Versuch, ruhig und sich heraushaltend ihren Tee zu sich zu nehmen, nicht mitbekommen, was für Malheure um sie herum gerade vorgehen. Nur dass dicht neben ihr Flüssigkeit auf den Boden klatscht und es arg unruhig wird, das merkt sie schon. Das hatte sie ja bereits geahnt.
Innerlich seufzt sie auf, setzt den Becher wieder ab, damit er nicht auch noch überschwappt, behält ihn aber dabei fest in den Händen. Dann schaut sie erst ernst in die Runde und lässt sich schließlich mit einer gewissen Strenge vernehmen: "Sagt mal, Kinder, was macht ihr da eigentlich?" Die Neuankömmlinge am Tisch werden dabei entschieden in den Blick genommen.

VW

Posh, gerade im pflichtschuldigen Einschenken des Tees, zuckt innerlich wie äußerlich ein wenig zusammen, als sich die Guttli äußert. Himmel, da scheint es doch wirklich mehr als eine Tante Fanny zu geben.

Schleunig schnappt sich die Magd einen Lappen und eilt den Teeverschlabberern am großen Tische entgegen.

RB

Nachdem sie ihren wütenden Blick nach hinten abgeschossen hat, wendet sich Jana wieder dem Tisch zu und den vielfältigen Aktivitäten, die sie mit ihrem Missgeschick verursacht hat. Dabei sind doch nur ein paar Tropfen auf den Boden gefallen. Außerdem fällt ihr auf, dass noch niemand ihre Frage nach dem Platznehmen positiv beantwortet hat. Also ergreift sie selbst die Initiative und die Frage der Guttli auf: "Ich sollte mich wohl besser erst einmal hinsetzen, bevor noch ein Malheur passiert."
Gesagt, getan, geht sie einen Schritt weiter und nimmt am Kopfende des Tisches, so weit wie möglich von der Alten entfernt, Platz.

VW

Die Magd erreicht den Tisch und findet bestätigt, was die Schauspielerin bereits für sich festgestellt hat. So groß wie es aussah, war das Malheur denn doch nicht. So fährt sie nur kurz mit dem Lappen über die Tischplatte, lächelt noch mal allen zu und begibt sich sogleich wieder zur Theke.

Posh nickt Jana versonnen zu. "Soll ich wieder auffüllen?"

OHH

Was haben die sich nur alle wegen der paar Tropfen! Zumal das doch eigentlich nur gefärbtes Wasser ist. Und dass die Jana vor der Guttlich ausreißt, wäre ja beinahe ein Schmunzeln wert.
Achselzuckend schlendert Widumir den Tisch zwei, drei Schritte entlang zum nächstbesten Platze, welcher genau zwischen den beiden ungleichen Frauen steht. Bedeutungsvoll schwebt er auf die Sitzfläche hinab und breitet seine Finger auf dem Tische aus.

GH

Gut, dann sitzen ja alle, die Pladderei scheint behoben, und es wird ruhiger. Ein wenig zusammengezogen hat die Häuslerin gewartet, jetzt lächelt sie still in sich hinein und entspannt die Glieder. Manchmal kann es helfen, sich mit ein wenig Kraft bemerkbar zu machen. Und mehr Beachtung als nötig, will sie dem allen auch gar nicht weiter schenken. "Na dann - uns allen ein gemütliches Speisen!" lässt sie in die Runde verlauten und schenkt, mit den Händen den Teebecher umschließend, der gütigen Herrin ein stilles Tischgebet.

RB

Kaum sitzt die Schauspielerin, schon wird alles besser. Die Magd entschwindet schneller, als man ihr danken kann.
Als Posh Jana Tee anbietet, blickt sie in ihre Tasse. Die ist zwar noch halb voll, aber etwas warmer Tee aus der Kanne kann nicht schaden. "Ja, gerne", antwortet sie mit dankbarem Lächeln und beugt sich vor, um die Tasse Richtung Tischmitte zu schieben.
Als Antwort auf Guttli schickt sie noch ein: "Guten Appetit allerseits", in die Runde, während sie den Hut wieder abnimmt und neben sich legt.

OHH

Widumir hat selbst gar nicht recht bemerkt, wie er eben Tasse und Stulle auf dem Tisch platzierte, doch nun klappen seine Fingerfächer wieder zusammen und greifen beides zum weiteren Verzehr auf. Zuvor aber kann ein kleines Bäuerchen nicht schaden.

GH

Das war ja klar, schießt es der Guttli durch den Sinn, dass es nun mit der Gemütlichkeit schwerer werden würde. Wie gut, dass sie sowieso mit dem Dankgebet gerade zu Ende war. Um gute Verdauung für ihren Sitznachbarn wagt sie die gütige Herrin nicht zu bitten. Das wäre doch arg unschicklich! Aber freundlich, wie Travia ist, wird sie es auch so wissen und abhelfen - wenn sie denn mag.
"Prosit!" wünscht sie hinüber zu ihrem Nebenmann, ohne den Blick zu wenden. Soll dieser nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als er ohnehin schon hat.
Sicherheitshalber stellt sie den Becher dann doch zurück auf den Tisch und beginnt, sich von der Eierspeise zu bedienen.

OHH

Bei einem so bescheidenen Rülpserli hat Widumir auch keine große Begeisterung oder gar ein Lob erwartet. Dennoch nickt er dankend, wenngleich stumm, steht ihm doch schon wieder der Mund voll bis oben hin.

VW

Vorsichtig befüllt Posh den Becher, weiß er doch um seine kleinen Unzulänglichkeiten in der Motorik. Zugleich zieht er die Stirne kraus, während er über die Frage der Schaustellerin nachdenkt. "Oh Mann, ich habe echt keine Ahnung, wie das Kaff hieß, in dem Fanny und das Onkelchen Roarik auf uns warten. Stolzvorne oder so."
Vorsichtig stellt Posh die Kanne nach erledigter Arbeit zurück. Immerhin gab es schon Gesudel genug heute.

RB

Dankend zieht Jana die Tasse, die ein Becher ist, wieder zu sich heran. Denkend zieht Jana die Stirn kraus. "Stolzvorne, Stolzvorne", murmelt sie. 'Da klingelt doch was.'
"Ja", meldet sie schließlich triumphierend. "An dem Abzweig sind wir vorbei gekommen, der ist hier ganz in der Nähe. Das heißt irgendwie anders, aber ganz ähnlich."
Doch schnell schlägt die Aufregung in Enttäuschung um. "Schade", meint sie, als ihr klar wird: "Dann bist du also in die falsche Richtung unterwegs."

OHH

So ähnlich, aber ganz anders. "Würdedavor vielleicht?" schlägt Widumir hilfreich vor. "Oder Ehranderspitz?" Die letzte Silbe befördert wieder ein paar mit gutem Willen vernachlässigbare Krümel auf den Tisch. Wird Zeit, mit Tee runterzuspülen.

GH

Freudig kauend hat die Alte nur ein Ohr frei, um dem Gespräch neben sich zu lauschen. Das andere hat genug damit zu tun, die Morgenstille zu genießen, so wie es Tygrid und ihre Mutter offensichtlich auch tun. Stille ist nicht nur, wenn nicht geredet wird. Das ist auch die Freude, vollkommen aufzugehen in dem, was man gerade tut. In Guttlis Fall also frühstücken.
Dennoch ist es ihr besser hörendes Ohr, das den jungen Leuten zugewandt ist, und welches daher nicht umhin kann, an ihrem Rätseln teilzuhaben. Das Weib erfasst nach einigen Wendungen, worum es in dem Wortwechsel geht. "Solstono", wirft sie nebenbei ein, nachdem sie erstmal den Bissen runtergeschluckt hat. "Ihr meint gewiss Solstono. Da komme ich nämlich her."
Die Krümel übersieht sie. Entweder aus Wohlerzogenheit oder weil ihre Augen lange nicht mehr so gut sind, wie früher. Vielleicht ist auch beides der Fall.

VW

"HA!" entfährt es dem Barden. "Genau. Solstono. Dorthin sind Onkel und Tantchen gefahren. Und dort sollen wir auch heute auf sie treffen. Was ein Glück, dass wir alle Plakate geklebt bekommen haben."

RB

"Solstono", ruft auch Jana erfreut aus, "das war's! Das stand auf dem Schild.
Na Posh, dann hast du ja eine ortskundige Führerin" - mit drohender Stimme beendet sie den Satz - "die um die Gefahren des Bruches weiß. Zumindest, wenn du deine Damen rechtzeitig aus dem Bett kriegst."
Die Krümel übersieht sie. Inzwischen hat sie sich an Widumirs Essgewohnheiten gewöhnt.
"Was habt ihr denn für Plakate geklebt?" Musiker, die aufs Geratewohl durchs Land ziehen, kleben keine Plakate. Das geht nur, wenn man einen Plan hat, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein. "Gibt es ein Fest oder schlagt ihr dauerhaft irgendwo Quartier auf?"

OHH

Oho, eigene Plakate haben die Herrschaften! Das klingt auch in Widumirs Ohren sehr professionell. Seine Sache wäre dies nicht. Viel zu viel Planung, Gestaltung, Arbeit und Geld wären dafür nötig. Und wer weiß, ob er dann wirklich am Ort des Geschehens wäre, wenn er angeblich auftritt!
Da beißt er lieber nochmal ab.

GH

Dank der Lautstärke in der die junge Fahrende sich äußert, bekommt die Häuslerin zumindest den ersten Teil ihrer Worte mit. "Oh nein, liebe Freunde", wehrt sie mit erhobenen Händen ab. "Dort gehe ich nicht hinein - nicht mehr in meinem Alter! Den Weg, den der Jumcarli damals benutzt hat, den habe ich einmal gewusst - aber das ist lange her. Und mir zu folgen, wäre wohl das Beste, wenn Ihr in Zukunft der Wasserköinigin Eure Weisen darbieten wollt!" Sie lacht kurz auf und lässt die Hände wieder sinken.
"Aber es hat auch gar keine Not. Wie damals führt der alte Binsenweg an Bruch und Weiher entlang und wird Euch sicher ins Dorf geleiten. Da werdet Ihr auch den Steg sehen, auf dem wir als Kinder gespielt haben."
Dann hält die Alte kurz inne, denn sie erinnert sich, etwas von Plakaten gehört zu haben. Merkwürdig! Solche hat sie gar nicht gesehen auf ihrem gestrigen Weg. Aber da kam sie auch vom Triftbauern und das ist möglicherweise die andere Richtung als die, aus der der Herr Posch mit seiner Begleitung gekommen ist.
Ihre Augen beginnen zu funkeln und zu strahlen, als sie sich überlegt, warum man wohl Plakate aufhängt. "Nein, sagt", ruft sie aus, "hör ich recht, es soll ein Fest geben?" Tanz und Gesang und ein großes Mahl. "Das wäre ja wunderbar!"

VW

"Ja, nu..." Der Spielmann ist recht überrascht, dass man hier augenscheinlich das Konzept von Konzerten nicht so richtig kennt. "Ein Fest wirds schon sein, aber keines mit freiem Bier und so. Morgen abend spielen die berühmten Ceilidhghans in diesem Solzvorno im Krug auf und bringen albernische Weisen zu Gehör."

OHH

Wie schafft der Barde es nur, diesen Namen auszusprechen! Der ist ja viel schwerer als Blaukrautbrotkleid oder - um beim Thema zu bleiben - Plapperpappplakatkaplankleber. Aber das kommt vielleicht auch auf den jeweiligen Vornamen an.
"Oh, alberne Weisen höre ich auch immer gern! Aber Jana will ja irgendwohin, und ich bin einfach zu gutmütig", feixt er seine Reiseleiterin an.

GH

Die Kinnlade der Alten sackt deutlich nach unten, als sie die Ankündigung des Spielmanns vernimmt. Den Göttern sei Dank hat sie aufgekaut und alles heruntergeschluckt.
"Ihr spielt beim Felsenwirt? Da hättet Ihr besser hier auftreten sollen!" lässt sie sich erstaunt vernehmen. "Fragt mich nicht, was ich von diesem ach so familienfreundlichen Menschen halte, der seine eigene Familie mit einer Freundlichkeit behandelt, dass man nur noch fortlaufen kann!"
Sie beißt sich fast auf die Lippen. Vielleicht sollte man so etwas lieber nicht sagen, wenn man Ärger vermeiden will. Aber die Schankmagd steht ihr ja sozusagen hier als ein lebendes Beispiel vor Augen. Und was wahr ist, soll man sagen - und nicht feig sein, ein Unrecht auszusprechen.

VW

Posh grinst der Alten freundlich ins Gesicht. Der Reaktion nach gehört die Kneipe in diesem Sollsonstwas eher zur Kategorie 'Roaric, lass die Pferde angespannt.'
"Hmm. Grundsätzlich würde ich hier gerne aufspielen, nur ist hier weit und breit kein Dorf in der Nähe, so dass wohl kaum so viele Zuhörer zu erwarten wären, als wenn wir in einem Dorf spielen, wo die Leute anschließend ins eigene Bettchen hüpfen können", gibt er zu bedenken.

RB

"Alberne Weisen von weisen Alberniern", nimmt Jana Widumirs letzte Aussage auf. "Und während die Leute gen Bettchen hüpfen, hüpfen wir guten Mutes gen Bethana."
Wie gewünscht, fragt sie Guttli nicht, was jene vom Felsenwirt hält, sondern Twina und Tygrid: "Und in welche Richtung hüpft ihr heute weiter? Richtung Ceilidhghans" - der fremdländische Name rutscht ihr glatt über die Zunge - "oder Richtung Meer?"

OHH

Mancher mag meinen, zungenbrecherische Namen nachzusprechen, sei einem Schelm ein Leichtes. Viel besser gelingt ihnen allerdings eher das Entfremden solcher. Zumal mit vollem Munde.
Allerdings gibt es einstweilen keinen Anlass, das hübsche Schauspiel der Hauptdarstellerin und der illustren Nebencharaktere durch weitere eigene Einwürfe in Gestalt von Worten und Krümeln zu bereichern. Das Brot schmeckt einfach zu gut. Und wenn Widumir es schon nachher tragen muss, so doch lieber im Bauch als am Gürtel.

GH

Dass die junge Dame ihrem Wunsch nachkommt, bemerkt die Guttli gar nicht. Und ohne es zu wissen, ist sie froh darum. Aber die Alte hat auch gar keine Gelegenheit, über dies alles nachzudenken. Viel zu sehr fühlt sie sich von dem Kommentar des Spielmanns berührt.
"Na", antwortet sie zweifelnd, "ich weiß ja nicht! Hier kann es auch ganz schön voll sein, erzählt man sich. Ich selbst bin ja doch eher selten hier. Doch man hört von den vielen Fremden, die hier absteigen. Und weiter wollen, um Abenteuer zu suchen. Da hättet Ihr ohne Frage recht dankbare Zuhörer für Eure Musik."
Einen kurzen Augenblick besinnt sie sich. "Aber das ist ja nun nicht mehr zu ändern. Da will ich nur für Euch hoffen, dass auch zum Felsenwirt eine Menge Leute kommen." Nebenbei nimmt sie noch einmal einen Löffel von dem Gerührten.

VW

"Hmmm. Dann bin ich wirklich gespannt, wie sich das anlassen wird", meint der Spielmann besonnen. "Ich kann ja mal schauen, ob es nach Sonstvorne noch zu einem Konzert hier im Eber reicht. Denn wenn hier wirklich immer so viele Gäste absteigen..." Der Blick des Barden schweift in die Runde. Wenn er sich an gestern Abend erinnert, dann war jetzt die Menge an Gästen nicht wirklich berauschend. Also zumindest für einen Auftritt der Ceilidhghans.

GH

"Oh ja", strahlt die Alte zwischen zwei Bissen, "das macht mal! Da will ich schauen, dass ich dann nochmal herkomme."
Kurz überlegt sie. "Und ein paar Freundinnen kann ich sicher überzeugen, sich mir anzuschließen." Die Häuslerin rechnet mit den Fingern. "So um sieben Leutchen kann ich vielleicht zusammenbekommen."

OHH

Da Mutter und Tochter aus dem Norden wohl noch über Janas Frage nachdenken, beginnt auch Widumir, seine Finger zu zählen. Zum Schlusse kommt er auf zehn prachtvolle, feingliedrige Exemplare - wenig überraschend, aber erfreulich genug, sie sich noch einmal auf dem Tische ausgebreitet zu betrachten.

JA

Still vorsichhinfutternd beobachten Mutter und Tochter die anderen am Tisch sitzenden Personen. Erst nach einer Weile bemerkt Twina, dass sie angesprochen wurde. "Entschuldige, ich war wohl in Gedanken schon halb unterwegs", grinst die Skaldin jene andere an. Sich an der Türe orientierend zeigt sie mit den Händen. "Wir kamen von da die Straße entlang wollen dorthin weiter."
Tygrid schaut sich die mütterlichen Gesten grinsend an, schlüft an ihrem heißen Tee, während sie eher dem Gespräch um das Aufspielen der albernen albernischen Barden verfolgt. "Wollen wir uns nicht einfach die Ceilidhghans anhören? Müssen wir denn schnell weiter? Die singen bestimmt Lieder, die wir noch nicht kennen. Lass uns doch mit Posh mitgehen. Da lernen wir noch was!"
Twina dreht sich zu ihrer Tochter um und strubbelt ihr schmunzelnd über den Kopf. "Ja, das klingt gar nicht so schlecht. Vielleicht machen wir das nachher. Aber erstmal musst du gut essen und deine Sachen wieder zusammenpacken, damit wir bald abreisefertig sind. Sonst läuft Posh nachher ohne uns davon."

RB

Jana hat geduldig ihr Brot aufgegessen, während sie auf die Antwort der Thorwalerinnen gewartet hat. "Dann werden wir wohl mit Avedios allein weiterreisen", meint sie zu Widumir, nachdem sie die Antwort vernommen hat.
Sie blickt in Richtung von Alriks Tisch, da er ja zum Anspannen gebraucht wird, und ist überrascht, dass er nicht mehr da ist, ebenso wenig wie Vinizarah. Sie dreht sich suchend weiter um, aber dort sind nur die Geweihte und die Elfe und hinter der Theke kuschelnd die Magd und der Wirt.
Das bedeutet, dass Alrik sein Frühstück mit Vinizarah beendet hat. Da sie nicht annimmt, dass die beiden in seine Kammer verschwunden sind, wird er wohl wieder bei der Arbeit sein. Und da niemand anders mit ihnen reist, können sie eigentlich aufbrechen. "Bist du soweit?" fragt sie ihren Begleiter.

OHH

Woweit? Widumir wimperklimpert wundernd wider... das Fräulein, dessen Name unglücklicherweise nicht mit W beginnt.
"Ja, so und noch anders weit bin ich, wohingegen anderes weit nicht gegeben ist, denn Weite ist vergleichsweise von anderem und wiederum der Richtung abhängig", belehrt er sie nach seiner Meinung überaus wortkarg. Aber was will man erwarten, so früh am Morgen und mit so vielen Krümeln zwischen den Zähnen.

RB

Mit dem ersten Wort hat Widumir Janas Frage hinreichend beantwortet, so dass sie den restlichen Wortschwall samt der zugehörigen Krümel einfach über sich hinwegschwappen lässt.
"Also gut", beschließt sie und trinkt den letzten Schluck aus ihrem Teegefäß. Sodann steht sie auf, ergreift den gefiederten Hut und deutet eine Verbeugung in Richtung der Sitzenden an. "Meine Damen, mein Herr, ich wünsche eine angenehme Weiterreise und viel Spaß und Applaus beim Konzert."

OHH

Vom Sitz gehüpft, tut es Widumir seiner hübschen Reisebegleitung nach, wenngleich der gelüftete Hut seinerseits aus nichts weiter denn Luft besteht. Um so winderzeugender dafür ist die großartige Verneigung mitsamt der Handfuchtelei. "Meine lieben Kinder und Kindgebliebenen... ich wünsche dasselbe."

VW

Über das Gesicht des Barden hat sich ein breites Grinsen gelegt, während er fröhlich auf die zu erwartende Zuhörerschaft blickt. "Hmmm. Unter den Umständen werde ich tatsächlich mal einen weiteren Zwischenstopp hier anregen. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht noch einen Auftritt hinbekommen."
Das Lächeln geht eindeutig an die Guttli, um sich anschließend den nordischen Spielleuten zuzuwenden. "Und was die Eile angeht, da braucht ihr ma keine Angst zu haben. Flynn und Caitlin poofen noch, und wenn die poofen, dann kann es schon mal an die Mittagszeit werden, bis die aufstehen. Da werden wir noch genug Zeit haben, um in Ruhe aufzuessen und zu packen."
Dann wendet sich das Lächeln des Seenländers auch den Aufbrechenden zu: "Nun denn, dann wünsche ich euch auch Aves Reiseschuhe und Segen." Und schon macht der Barde Anstalten, sich zu erheben. Das gehört sich schließlich, wenn schöne Frauen sich verabschieden.

GH

Eine gewisse Aufbruchstimmung hält Einkehr, als die junge unruhige Dame sich erhebt und der Herr Wiwedir gleich mit. So richtet die Guttli ihre Augen auf die beiden Abschiednehmenden. In ihrem Alter braucht sie sich wohl nicht mehr zu erheben. Und sie lässt es auch deswegen bleiben, damit nicht noch mehr Unruhe aufkommt.
"Dann wünsche ich auch in Travias Namen eine gute Reise und ein glückliches Ankommen." Wo auch immer das sein mag, solches mag das Weib wie manches andere überhört haben.

RB

Mit einem Lächeln - für Posh - und einem Nicken - für Guttli - bedankt Jana sich für die guten Wünsche. Dann setzt sie den Hut auf und geht zur Theke.
Zufrieden nimmt sie zur Kenntnis, dass sich Wirt und Magd voneinander lösen, so dass sie sie nicht stören muss, und dass Alrik wieder auftaucht, fast gleichzeitig mit Vinizarah von der anderen Seite. Außerdem bemerkt sie überrascht das Schild vom Karren, das noch auf der Theke liegt.

OHH

Warum nicht einmal einen Knicks zum Abschied? Auch reiflichste Überlegungen würden Widumir wohl nicht abzuhalten vermögen.
Dann witscht er der Vorläuferin hinterdrein zum Tresen, allerdings ohne so feinsinnige Betrachtungen seiner Umgebung anzustellen. So langsam freut er sich, bald wieder an die Sonne zu kommen und seinen Bewegungsdrang ausleben zu dürfen.

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Redaktion und Lektorat: Oliver H. Herde im Jahre 2016