Zum Tanze!

Verfasser: Oliver H. Herde, Nicole Weber und andere

RB

Jana windet sich um Irinio herum. "Hast du Lust, zu tanzen?" Aus dem gesenkten Blick wird ein einladender Aufschlag aus fröhlichen Augen und der Arm, mit dem sie sich schon einmal einhakt, verrät, dass nein keine akzeptable Antwort ist.
Während sie ungeduldig im Takt wippend auf die Antwort ihres Erwählten wartet, fällt ihr auf, dass das eine sehr praktische Paarung ist. So kann Widumir Melida auffordern. Dass das Vorbild des großen Bruders einen großen Einfluss auf die Entscheidung eines Mädchens hat, weiß sie als kleine Schwester gut.

OHH

Höchst neugierig und ohne Neid beobachtet Widumir die Tanzaufforderung, die er dem jungen Dörfler herzlich gönnt. So, wie er Jana kennt, wird jener auch kaum drumrumkommen. Auch der Eindruck, welchen er von ihm hat, spricht dafür.
Unwillkürlich beginnt Widumirs rechtes Bein, im Takt der Musik zu zucken. Über mehr denkt er allerdings im Moment noch nicht nach. Auch nicht über den letzten Klecks Eintopf in der Schüssel in seiner Hand.

VW

Das Grinsen des Barden geht in die Breite, das Zupfen der Finger wird virtuoser und der Hall der Flöte beschwingt sich zunehmend.

JuR

Vinizarah bleibt einfach im Rhythmus wippend neben dem Kamintisch stehen, wartet ab und nutzt die Gelegenheit, die Anwesenden ein wenig genauer in Augenschein zu nehmen.

LR

Irinios Gesicht wechselt schneller von kalkweiß zu puterrot und zurück, als es für einen Mann gleich welchen Alters gesund sein kann. "Ich... tanze nicht sehr gut, fürchte ich", beginnt er schüchtern. Dann fasst er sich ein Herz (dessen Aufenthaltsort ist auch angesichts des heftigen Pochens kein Geheimnis): "Aber... Ja!"

OB

"Was gibt's, junge Frau?" fragt der Wassermüller freundlich die Herangetretene.
Dann wird seine Aufmerksamkeit aber von einer Bewegung am Tisch abgelenkt. Sein Sohn wird zum Tanz aufgefordert. Von... Horasios Augen quellen schier aus ihren Höhlen. Flausen! Ohne den Blick abzuwenden, tastet er nach Halt. Den verspricht er sich vom Bierhumpen, der da doch irgendwo vor ihm auf dem Tisch stehen muss.

JuR

Der Augenschein fällt auf den bereits bekannten Burschen und die ihn auffordernde Tanzwillige. Da ist es wieder. Dieses Lächeln.
Ehe sie ihre Gedanken weiter vertiefen kann, wird sie von dem Mann, der die Frage nach Tesdens Erbe stellt, angesprochen. Sie holt Luft und bereitet die Erwiderung vor, als er ihr seine Aufmerksamkeit bereits wieder entzieht. Was sich dann auf dem Gesicht des beleibten Herrn zeigt, hat so gar nichts von molliger Mitfreude.
Sie fährt sich ordnend durch das feuchte Haar und macht sich daran, die entfleuchte Aufmerksamkeit wieder einzufangen. "Praios zum Gruße." Meistens genügt das bereits. "Ich kam nicht umhin, hinter dem Tresen euer Interesse an dem dortigen Geschehen zu bemerken und möchte die Gelegenheit nutzen, mich vorzustellen und eventuelle Missverständnisse auszuräumen", fährt sie mit geschmeidiger Klarheit fort, sämtliche am Tisch sitzende Personen betrachtend. "Ich bin Vinizarah Tujow, sozusagen ehemalige Hexe im Dienste der Praioskirche auf der Suche nach dem Ewigen Licht. Und nein, ich bin nicht Alriks Geliebte und halte es für nahezu ausgeschlossen, dass ich es jemals sein werde."

RB

Wie Tage haben sich die wenigen Herzschläge bis zu Irinios Antwort gedehnt. Denn gerade weil sie sich nach außen so selbstbewusst gibt, dass eine Ablehnung ausgeschlossen sei, hätte eine solche Jana besonders hart getroffen. Und so lässt die Erleichterung und Freude sie einen kleinen Hüpfer vollführen. Diesen weiß sie gleich in eine schnelle Vorwärtsbewegung Richtung Tanzfläche umzuwandeln. So schnell, dass sie fast vergessen hätte, Widumir mit dem Ellenbogen leicht anzustupsen und über die Schulter vielsagend zu Melida zu blicken.
"Wir wollen ja kein Menuett aufführen, sondern einfach nur ein bisschen Spaß haben", versucht die Schauspielerin ihren Tanzpartner zu beruhigen. Dann sind sie auch schon auf der Tanzfläche angekommen. Die Dame stellt sich dem Herrn gegenüber, vollführt einen höfischen Knicks und beginnt sogleich sich im Takt der Musik zu bewegen. Dabei strahlt sie ihn glücklich an; jetzt ist sie in ihrem Element.

OHH

Ach, was ist das doch für ein köstliches Durcheinander, welches Widumir da betrachten darf! Welch wunderschöne Gesichtsentgleisungen! Welch spaßige Wortwechsel! Hexen und Praioten? So einen Einfall muss man erst einmal haben! Überhaupt eine kuriose und hübsch undurchsichtige Geschichte.
Dann stutzt Widumir aber doch, bevor es notwendig wird, sich vor lachen den Bauch zu halten. Diese Geste von Jana eben. Sein Blick folgt ihrer Aufforderung und landet bei Melida. Mundwinkel ziehen sich auseinander und empor, welchletzteres auch die Brauen tun. "Magst du auch?"

NW

Es dauert einen kleinen Moment, bis Widumirs Worte auch in Melidas Bewusstsein vordringen und sie dann auch ihre Intention begreift.
Wer? Sie? Tanzen?? Mit geweiteten Augen hebt sich das Kinn wieder aus den Händen, der Blick geht unwillkürlich zum Vater, der gerade eh schon so entgeistert guckt...

OB

Des Wassermüllers Blick haftet doch noch ein wenig länger auf seinem Sohn. Oder besser: dessen Tanzpartnerin.
Ein 'Praios zum Gruße' zupft an seiner Aufmerksamkeit. Kaum hat er sich der Sprecherin zugewandt, strömt aus ihr ein Redeschwall, als hätte man das Schott vom Mühlteich hochgezogen. Und was da alles hervorsprudelt! Der Wassermüller weiß gar nicht, worüber er sich mehr erschrecken oder wundern soll. Jede neue Enthüllung wird mit einem verwunderten Blinzeln begleitet. Die Frage des Sitzwarmhalters an sein Töchterlein entgeht ihm dabei genauso wie des Gutwetters Geste.
"Äh", ist am Ende alles, was er zunächst hervorbringt. Viele Fragen zerren und schubsen aneinander herum, bis schließlich unvermittelt eine vorne auf der Zungenspitze zu liegen kommt und sich sogleich in Richtung Lippen freistrampelt. "Warum erzählst du das alles?" fragt Horasio verblüfft, verdutzt und verdattert.

JuR

Nun blinzelt Vinizarah verblüfft als das, was sie eben noch eilig vorwärts durch das Gespräch trug - was auch immer es war - mit der Frage des graumehlierten Herren verpufft. "Das ist eine gute Frage", stellt sie schließlich bedächtig und mit Betonung auf 'gute' fest.

OHH

Immer breiter wird Widumirs Grinsen. Offenbar braucht die arme Melida erst Bedenkzeit oder gar eine Erlaubnis ihres Vaters. Letztere wird dann allerdings auch sogleich stillschweigend verabreicht, da es zumindestens keinen Einspruch gibt.
Beim Überlegen der eigenen Wünsche kann Widumir dem Mädel ja vielleicht ein wenig helfen, indem er aufsteht und ihr fröhlich und fast ein wenig galant die Hand reicht.

NW

Da der Vater mit der jungen Frau - mit 'Hexe' muss sich Melida ja sicherlich verhört haben! - beschäftigt ist, und Irinio bereits der improvisierten Tanzfläche zustrebt, ergreift die Müllerstochter kurzentschlossen Widumirs Hand und lächelt. Rasch noch aus den schweren Holzschuhen geschlüpft und einen Knicks angedeutet.

OHH

"Hei!" jauchzt Widumir und zieht Meldia sanft, aber selbstsicher umher, auf dass beide möglichst viel Platz bekommen mögen. Diesen nutzt er auch schon im Herrannahen, indem er zwar bar jeglicher zu erkennender Tanztechnik oder Systematik, doch sichtlich die Musik hörend wie fühlend und somit vollendet im Takte danach herumzappelt.

NW

Von ihren Holzschuhen befreit, zeigt die Müllerstochter durchaus einen leichtfüßigen Schritt und auch ein Gefühl für Rhythmus. Das Zappeln von Widumir untermalt sie mit einem etwas verlegenen Kichern, während sie auf den Fußballen die ersten zaghaften Tanzschritte wagt.

OHH

"Fein!" kommentiert Widumir das Tanztalent Melidas und versucht, sie ebenso wie sich selbst zu drehen, ohne loszulassen. Man hat ja einen gewissen Anspruch an das Ausgefallene. Das ausgelegte Stroh fliegt bei alledem zunehmend höher umher.
Da die Musik schneller spielt, gilt gleiches auch für Widumirs Bewegungen. Wüsste er um die Hoffnung des Barden auf höher fliegende Röcke, würde er vielleicht eilig versuchen, sich einen zu besorgen. So aber kann er sich ganz auf Melida konzentrieren, die trotz allem noch immer einen recht verschüchterten Eindruck auf ihn macht. Wie gut, dass sie jetzt ihn hat, ihre Talente und ihre Lebendigkeit wachzurufen! Zur Aufmunterung grinst er sie breit an.

NW

Melida wirft einen Blick zum Tisch ihres Vaters - er scheint sich nicht am Tanze zu stören. Dann huschen die Augen zu Irinio, der so glücklich und gelöst aussieht wie schon lange nicht mehr. Da macht sich auch auf dem Gesicht der Müllerstochter ein fröhliches Lächeln breit, während sie sich einfach von der Musik und Widumirs Führung treiben lässt.

OHH

Ein wenig sorgt sich Widumir, als Melida sich erst des Vaters und gar Bruders versichern muss, doch dann gelingt ihr ja der Absprung in die Welt der Vergnügungen. Wie, um sie zu beglückwünschen, packt er mit seiner zweiten Hand ihre und wirbelt sich mit ihr in einen Paarkreis hinein, der einstweilen kein Ende absehen lässt.

VW

Und endlich geht es hinein in die Endkurve: Mit einem Bein wild aufstampfend, die Finger kaum mehr als ein Schemen vor den Saiten erhebt der Barde seine Stimme und singt im Kontrapunkt zur Pfeife, untermalt vom vor den Fenstern tobenden Wetter:
"Schietegal, ob es stürmt, ob‘ s schneit,
schietegal, es ist uns’re Zeit,
schietegal, ist der Weg auch weit,
alles schietegal!"

NW

Melida lässt sich einfach führen und hofft nur, dass es ihrem Tanzpartner nicht ebenso schwindelig ist wie ihr. Sollte er sie jetzt loslassen, wäre nicht abzusehen, wohin der Reigen sie treibt.

FH

Ohne den Blick von Vinizarah zu lösen setzt sich Alrik in Bewegung, den Tresen zu umrunden.

OHH

"Schietegal, wir sind bereit, schietegal, wir wollen tanzen!" singt Widumir inbrünstig einen selbstkonstruierten Kehrreim. Dass der Kleinen bereits etwas schummrig wird, registriert er recht zufrieden, denn ein wneig soll das ja so sein. Nur nicht übertreiben, das riecht sonst so unangenehm - fast wie Schiete eben. Drum bereitet er sich auch schon auf das Ende des Tanzes vor und lässt es vor allem mit weiteren Drehungen einstweilen genug sein.

NW

Fröhlich lachend passt sich Melida dem nun wieder gemäßigteren Tanztempo an und quittiert damit auch seinen Gesang. Danach wirft sie einen kurzen Blick zu dem Barden, der sich offensichtlich auch selbst von seinem Lied mitreißen lässt.

RB

Ohne langes Zögern fällt Jana in den Gesang ihres Tanzpartners mit ein. Und dann bricht auch schon das Tanzgewitter neben ihr los. Wilder noch als Widumir huldigt die eben noch ganz manierlich wirkende Frau der Musik. Das ist wirklich ein Auftritt, den man sich nicht entgehen lassen darf.
Ebenfalls hüpfend, wenn auch weniger raumgreifend und im Rhythmus klatschend, wiederholt die Schauspielerin den Kehrreim, auch als die Musik endet. Dabei blickt sie kurz auffordernd von der älteren Tänzerin zum Barden, ob der seine Ankündigung wohl wahr macht.

VW

Die Laute schweigt, der Barde nicht. Denn nun hat es ihn endgültig aus dem Stuhl katapultiert. Während er weiterhin, die Laute in den Händen, sein "Da da dadada da" zum Besten gibt, beginnt er neben seinem Stuhl eine Art Hüpf- und Stampftanz, bei dem der Oberkörper auf der Stelle verbleibt, während die Füße einen kleineren Radius abarbeiten. Dabei blickt er die Guttli mit vor Glück schimmernden Augen an, das Gesicht knallrot und bis in die Haare auf und nieder federnd.
Und gleichzeitig hat auch die Pfeife zugunsten der Singstimme Caitlins ausgesetzt, die eine Art zweite 'Da'-Stimme hinzufügt.

OHH

Mit solch einem schönen Ausklang hat Widumir nicht gerechnet: Obwohl die Musik zuende ist, gilt dies für das Lied noch lange nicht, und so viele singen mit! Auch er selbst fällt nun ohne eigene Variationen in den Chor mit ein und schaut, ob er nicht das andere Paar wenigstens zu einem gemeinsamen Viererkreis bewegen kann, da das kleine Fräulein schon zum Tresen davonkreiselt. In der Rechten noch Melidas Linke, reicht er die freie Hand frohgemut auffordernd Richtung Jana und Müllersbursch.

RB

Während der Gesang vom Tisch bis zur Tanzfläche durch den Raum schallt, gibt die Schauspielerin das Klatschen auf. Stattdessen ergreift sie die angebotene Hand Widumirs und reicht die andere Hand Irinio, um mit ihnen einen Kreis um das hoffentlich bald tanzende Paar am Tresen zu bilden.
Aber dann kommt es doch ganz anders. Zwar versteht Jana nicht ganz, was zwischen den Beiden abläuft, aber es sieht nicht so aus, als würde es bald zum Tanz kommen. Und es passt auch kein fröhliches Singen mehr dazu, eher müsste jetzt irgendwoher eine leise, gefühlvolle Musik erklingen. Langsam lässt sie ihren Gesang ausklingen.
Da erklingt schon die Laute wieder, aber ganz anders. Vielleicht hat der Barde schon die Bedeutung des Augenblicks erkannt und wechselt zu einer passenden Begleitung? Einen Blick hat die junge Dame allerdings nicht für ihn über, denn sie betrachtet fasziniert und völlig undamenhaft, was dort am Tresen gerade passiert - oder nicht.

LR

Ausgelassen nimmt und bietet der Müllersbursch die Hände seinerseits zum Reigen an und freut sich schon, dass der Barde sogleich wieder einsetzen mag, hält dann jedoch, heftig atmend, inne, als er Spannung und Fokus seiner Tanzpartnerin bemerkt und ihrem Blick folgt.

NW

Melida greift nach Irinios Hand und lächelt ihn an, folgt jedoch dann ebenfalls seinem Blick und landet bei Alrik und der jungen Frau. Wie ein gedankliches Echo ihres Bruders formen auch ihre Lippen ein stummes Oh. Auch die Musik hat sich verändert und lädt nicht mehr so recht zu einem fröhlichen Reigen ein. Was ist nur los?

OHH

Als die Musik endet und anders neu beginnt, dringt die allgemeine Verwirrung endlich auch zu Widumir vor, dem aus diesem Anlass sein letztes "Da" ein wenig im Halse verreckt. Schluss mit lustig? Wieso denn bloß? Weil sich am Tresen gerade welche lieben? Oder was immer da vor sich geht und man besser in Frieden lassen sollte.
Auch die noch nachwippenden Beine finden allmählich Ruhe. "Und was machen wir jetzt?" kommt es etwas heiser, doch tatendurstig. So plötzlich kann die Feier doch nicht vorüber sein! Immerhin wurde noch niemand aus dem Fenster geworfen!

RB

Als Widumir Jana aus ihrer fast träumerischen Betrachtung reißt, nimmt ihr Gesicht schnell eine rote Farbe an. Sie lässt die Hände los, die sie für den nie gestarteten Reigen gefasst hatte, wendet sich betont von dem Paar am Tresen ab und dem klimpernden Barden zu und applaudiert. Um noch mehr Aufmerksamkeit vom Paar weg und auf Musik, Tanz und sich selbst zu lenken, schlägt sie alsbald vor: "Wie wäre es mit etwas Langsamen?" Ihre Hand greift wieder nach Irinios. Fragend sucht sie den Blick der drei verbliebenen Tänzer.

VW

Und als hätte der Barde den Wunsch nach einem etwas langsameren Stück vorausgeahnt, ertönt auch schon seine Stimme unter den Harmonien der Laute, dieweil er seine Kusine auffordernd anblickt.

NW

Auch Melida steht noch ein wenig unschlüssig händchenhaltend mit Widumir und Irinio auf der improvisierten Tanzfläche. Die neue Melodie lädt nicht wirklich zum Tanzen ein, und so lässt sie ein wenig zögernd die Hände los, ihr Blick wandert unschlüssig zwischen Barden, Tanzpartner und väterlichem Tisch herum. Widumirs Frage findet bei ihr zunächst keine Antwort.

OHH

So ein Heimatlied ist ja ganz hübsch, wenn man ein bisschen seufzen will. Für Widumir kommt es jedoch so unvermittelt wie die gesamte Auflösung der Ausgelassenheit. Entsprechend ratlos steht auch er herum, um so mehr, als er niemanden mehr an der Hand hat. Jetzt braucht es schnell einen Jux! Aber welchen nur?

RB

Da Jana noch immer Irinios Hand hält, braucht die junge Frau sich nur in einer eleganten Drehung vor ihren Partner zu bewegen und ihm die freie Hand auf die Schulter zu legen. Solcherart in Tanzhaltung angekommen, blickt sie ihm unschuldig-bittend in die Augen: "Wollen wir noch einmal?"

LR

Irinio schaut versonnen dem entschwindenden Paar nach - ist es eines? Musik schließt abermals sein Herz auf, und er seufzt tiefer und ergriffener, als ihm selbst bewusst ist.
Aber hier, bei der Musik, ist noch jemand, und dieser Jemand weiß, sich wieder ins Gedächtnis eines verträumten jungen Mannes zu bringen. Von kundiger Hand geführt, findet er sich in einer Tanzhaltung wieder, als hätte er nie etwas anderes in seinem Müllersburschenleben getan. "Äh... gern", nickt er eifrig. Dann, weniger souverän: "Äh... wie?" Probeweise wiegt sich der Bursche von rechts nach links nach rechts im Takt, Fragen im Blick.

OHH

Aber Widumir fällt nichts Lustiges ein. Derweil das andere Paar schon wieder tanzt, weiß er nicht recht, ob das für ihn und Melida auch das Rechte wäre. Nicht, dass er sich derartige Kuschelei nicht gut vorstellen könnte! Doch das Heimatlied scheint gar nicht so sehr dazu einzuladen, und Melida wirkt darin ganz derselben Ansicht.
"Magst du erstmal wieder sitzen?"

NW

Geradezu erleichtert nickt die Müllerstochter zu Widumirs Vorschlag und lächelt ihn an. Dann fällt ihr auf, dass er ihre Erleichterung vielleicht auf seine Tanzkünste oder gar seine Gegenwart beziehen könnte und greift rasch wieder nach seiner Hand, um mit ihm gemeinsam zum Tisch des Vaters zurückzukehren.

OHH

Besser hätte es nicht kommen können! Das von Melida ausgehende Händchenhalten nimmt Widumir höchst erfreut auf. Der Weg ist ja ohnehin der gleiche. Verschmunzelt schaut er sie von der Seite her an.

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Redaktion und Lektorat: OHH 2014