Die Einladung

Autoren: Oliver H. Herde, Stefan Unteregger, Sven Weinmann und andere

OHH

Heute scheint sich das Wetter den politischen Wirrungen anpassen zu wollen. Schon seit dem Mittag haben die Winde mit dem Land gespielt. Bald hat es sich zugezogen und zu stürmen und zu regnen begonnen, dass die Felder wogen und sich die Bäume biegen. Hin und wieder klappert auf dem Gehöft ein Fensterladen oder knarrt ein Balken, doch das Feuer im Kamin prasselt friedlich und versönlich.
Etwas - wohl eher jemand, doch würde man in besseren Kreisen gewiss bei 'etwas' bleiben - hüpft die Straße von Osten herauf. Die Gestalt ist in einen weiten, schmutzigen Mantel mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze gehüllt und entweder darunter mit Gepäck versehen oder buckelig.
Sie... Er... ES springt zwischen den Pfützen herum, dass die Füße halbwegs trocken bleiben. Dabei krakehlt es mit einer schrillen Stimme herum: "Sich regen bringt Regen, die Erde wird nass; da haben die Rehegenwürmer viel Spaß. Sie baden und waschen die Strümpfe dabei, die ihnen so äääähnlich..." Bei diesem Wort gleitet die Gestalt aus und plupst der Länge nach in eine größere Pfütze.
Ein unwilliges Brummeln kommt unter der Kaputze hervor, welches nun keinen Zweifel mehr über das männliche Geschlecht zulässt, wenngleich es sich um eine noch halbwegs junge Stimme handelt: "Zu viel, zu viel, viel zuviel! Besonders nass, das Wasser heut'!" Ein verschnupftes Schniefen unterbricht das Selbstgespräch. "Geradezu pitschig!"
Ein wenig erhebt sich die Gestalt, wohl, um sich auf alle Viere zu stellen. Nach kurzem Schütteln wie bei einem Hund richtet sie sich ganz auf.
"Und immer mehr, wie unverschämt!" Erneutes Schniefen. "Nicht schön."
Wesentlich langsamer und ohne jegliches Tänzeln oder Springen geht der verhüllte junge Mann weiter. "Ich stell' mich jetzt unter, so!" verkündet er an irgend jemanden, als er das Gehöft erblickt, woraufhin seine Schritte eilig über die nasse schwarze Straße platschen.
Noch bevor er das Haus erreicht, bemerkt er an der Türe eine schlanke Frauengestalt in robuster Reisekleidung. "Hm!" erklingt es hell unter der Kaputze, ohne dass sich an Geschwindigkeit oder Richtung des Ummäntelten etwas verändert.
Ein zweites "Hm" wird deutlich tiefer und unwilliger gebrummt, als die Frau so eilig hinein entschlüpft und die Türe sich schon wieder hinter ihr schließt.
"Haha, mir entkommst du nicht!" meint der Kapuzinierte mit einem Tone, als stände er mit dem Theaterdegen auf der Bühne. Auch das Schwingen des Mantels passt durchaus dazu. Dennoch zeigt sich keine Waffe, noch beginnt der Mann zu rennen.
Lediglich behende, gleitet er vor die Türe, dort innezuhalten und unvermutet ganz in Ruhe zu dem grün angelaufenen Kuferschild emporzublicken, welches die Form eines Ebers hat und unstet im gerade etwas nachlassenden Winde schaukelt.
"Danke", erwidert der Mann auf irgend etwas und nickt dazu. Zweifellos spricht er zu dem Schilde. Allerdings mag er sich nicht auf eine längere Unterhaltung einlassen, sondern wendet sich mit einem "Bis später!" schwungvoll zur Türe hin ab und ergreift die Klinke. Dynamisch tritt er ein und schließt hinter sich sogleich wieder, das Wetter auszusperren.
Der schlaksige junge Mann, welchen man nun unverhüllt betrachten kann, trägt recht bunt zusammengewürfelte Kleidung: Unter einem kurzärmeligen dunkelroten Hemd ragen die langen blauen Ärmel eines anderen hervor, am Unterleib mit einem gelb-schwarz gestickten Stoffgürtel zusammengehalten, an welchem einige kleinere Beutel und ein Messer in Lederscheide hängen. Die körperbetonende Hose hat ein grünes und ein violettes Bein und verschwindet unten in schmutzigen Stiefeln mit breiten kurzen Fransen um die Schäfte.
Kurz schüttelt der Mann seinen Kopf mit dem wild zerzausten rotblonden Haar, welches sich dadurch nicht wirklich zur Ruhe begibt, sondern noch immer zu allen Seiten vom Schädel fort ragt. Dann blickt er sich aus großen neugierigen Augen in einem stupsnasigen Gesicht im Schankraum um.
Da sich alle Gäste und Wirtsleute soeben am Kamin mit dem benachbarten Tresen und einem Tische versammelt haben, tut der Neuankömmling einen Schritt in den Raum hinein und verbeugt sich höchst artig - wenngleich wortlos - zu der Gesellschaft. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, die tiefgehende Bewegung und beinahe lächerlich steife Haltung müssten ihn gleich vornüber stürzen lassen, doch da richtet sich der gewiss kaum Zwanzigjährige bereits wieder auf und schaut noch einmal vorwitzig umher, bevor er seine Schritte dem Tresen zu lenkt.

SU

Der prüfende Blick des Wirtes richtet sich auf den bunten und für einen Fahrenden bisher uncharakteristisch wortkargen Neuankömmling, der auf die Theke zuhält. Das grüßende "Travia mit Euch!" aus Tesdens Mund hat einen fast auffordernden Charakter, während der Eberwirt den jungen Mann eingehender mustert.

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"Ja? Na, von mir aus..." Der junge Mann blickt sich um, als suche er hinter sich jemanden. Lediglich am Kamintisch sind ein paar Frauen. Und irgendwas kraucht hinter dem Tresen herum, weswegen der bunte sich ein wenig den Hals verrenkt, diese Person näher zu begutachten. "Welche ist es denn?"

SU

Tesdens gerade zaghaft aufgekeimte gute Laune verfliegt ob der frechen Beantwortung seines Grußes schlagartig. Die Brauen des Wirtes ziehen sich zusammen, ein nachdrückliches, mahnendes "Mit so etwas scherzt man nicht!" in Richtung des Buntgekleideten zeigt, was Tesden von Albereien im Zusammenhang mit dem Namen der Herrin des Herdfeuers hält.

OHH

Ehrlich hilflos verdattert richtet der junge Mann sein volles Augenmerk auf den erbosten Wirt. Was hat er denn nun wieder verbrochen!? Wo er jetzt so darüber nachdenkt, kommt ihm der Name bekannt vor. Ganz bestimmt hat er ihn schon kürzlich gehört! Dann endlich ahnt er, worum es gehen muss.
"Vielmalsumverzeihung!" erklärt er und verneigt sich wie eben noch an der Türe, wenngleich nicht gar so tief, würde er sonst doch mit dem Kopf auf die Theke donnern. "Ich bin neu in der Gegend, aber ich grüße dich und die... die Götter, wenn's recht ist. Selbst bin ich Widumir und suche Schutz vor reichlich Wasser von oben."
Erst jetzt wagt er, seinen noch immer dicht über dem Tresen verharrendes Haupt ein wenig zu drehen und prüfend zum Antlitz des Wirtes emporzuschielen.

SU

'Neu in der Gegend... als wäre die Herrin des Herdfeuers eine Lokalheilige, die man hinter dem nächsten Hügel schon nicht mehr kennen muss!' Aber immerhin wirkt der junge Mann nicht wie ein abgebrühter, götterloser Gesell; dafür scheint er jetzt zu aufrichtig zerknirscht. Und dass ein Fahrender - denn um einen solchen muss es sich wohl handeln - nicht allzu oft in der Praiostagsschule gewesen sein dürfte, ist zwar betrüblich, aber wohl ihm selbst nicht unmittelbar zum Vorwurf zu machen.
Die düstere Miene des Wirtes erhellt sich also wieder ein wenig, ein versöhnlich gebrummeltes "Naja, schon gut" quittiert die geradezu absurd höfliche Entschuldigung. "Schutz vor dem Wasser sollt Ihr drinnen wohl finden... und mehr, wenn das Euer Wunsch ist." Ob der Buntgekleidete auch über die nötigen Geldmittel verfügt, um weitere Wünsche äußern zu können, lässt Tesden vorerst offen. Dass der merkwürdige Kerl ihn duzt, fällt dem Wirt schon kaum mehr auf - dafür waren schon zuviele absonderliche Gestalten unter seinem Dach.

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"Fein; danke!" Schon steht der Jüngling wieder kerzengerade vor Wirt und Tresen und kann auch einen Seitenblick auf die inzwischen dort auf irgend etwas wartende Frau werfen, ebenso auf die andere, welche soeben in der Küche verschwindet.
Während sich sein Gesicht rege umherbewegt und verschiedene nachdenkliche oder angestrengte Ausdrücke ausprobiert, suchen die Finger beider Hände in den Beutelchen am Gürtel. "Ich weiß nicht, ob es reicht..." Genau genommen, weiß er nicht mal, wieviel er überhaupt hat. Aber das wird sich ja gleich zeigen.

SU

So ungefähr hat Tesden sich das vorgestellt; aber vorerst beschränkt er sich darauf, dem Herumgekrame des jungen Mannes geduldig zuzusehen. Ein warmes, trockenes Plätzchen und ein wenig heiße Suppe kosten ja nicht viel, und der Gast sieht nicht so aus, als würde er komplizierte Sonderwünsche äußern.

OHH

Aus den verschiedenen Behältnissen sammelt Widumir ein paar kleine Münzen zusammen und hält sie dem Wirte auf flachem Handteller hin. Drei Heller und vier Kreuzer sind es, die ihm sehr matt entgegenblinken. "Bekomme ich dafür von dir wohl etwas Warmes zu Essen?"

SU

Die finanzielle Situation des jungen Mannes ist zwar nicht gerade rosig, aber für seine derzeitigen Wünsche durchaus ausreichend. "Freilich", brummelt Tesden und tippt auf einen der Heller. "So einer reicht für einen ordentlichen Teller Kartoffelsuppe." Gedanklich nimmt er sich auch gleich vor, dafür zu sorgen, dass dieser Teller ein besonders ordentlicher wird; der Gast sieht aus, als würde es ihm nicht schaden.

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"Oh, fein!" freut sich selbiger und legt genau den fraglichen Heller auf den Tresen. "Das klingt lecker; ich möchte eine." Die anderen Münzen lässt er diesmal gemeinsam in einem der Beutelchen verschwinden.
"Ist recht", mischt sich unvermutet die Köchin neben dem Wirte ein. "Kommt gleich." Dann aber wendet sie sich an den Herrn des Hauses: "Die Dame dort am Kamintisch hätte gern ein Zimmer und diese Taschen schon mal hinaufgebracht..."
Widumirs Blick folgt unwillkürlich dem Fingerzeig der Enddreißigerin.

SU

Tesden nickt der Köchin zu, als diese sich des jungen Mannes und seiner Suppenwünsche annimmt. Er wirft einen Blick zum Kamintisch, erklärt "Ich kümmere mich drum" und macht sich auch gleich zu der zimmersuchenden Dame hin auf, den bunten Gast in guten Händen zurücklassend.

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Auch die Köchin nickt nun kurz, woraufhin sie zu einem Durchgang hinaus in ihr Reich entschwindet, wie die dorther herüberwehenden Düfte verraten.
Widumir hingegen verschafft sich einen neuen Überblick über die Verhältnisse im Schankraum, wobei er sich gedankenverloren die Seite kratzt. Neue Leute strömen herein, obgleich das Strömen draußen gar nicht mehr so bedrohlich klingt. Das mag aber am zunehmenden Stimmgewirr und dem gemütlichen Knistern des Kaminfeuers liegen.
Einer dieser Neulinge, der in irgendeiner Weise dem Kriegshandwerk verbunden wirkt, tritt nun an den Tresen heran. Sogleich wird er von Widumir näher in Augenschein genommen, dessen Brauen und Mundwinkel sich spitzbübisch heben. Nebenbei wird das Kinn gekratzt, welches einige kurze Bartstoppeln aufweist.

SJ

Dargon verharrt ruhig am Tresen, während der Wirt noch an einem der Tische beschäftigt ist. Er lehnt sich leicht vor, stützt sich mit den Armen ab und schließt einen Moment die Augen. Die Wärme lässt ihn allmählich die Anstrengung des langen Fußmarsches spüren und auch ein wenig dösen.
Bis er des Blickes des neben ihm stehenden Mannes gewahr wird. Er ist sofort wieder hellwach, dreht sich zu Widumir um und mustert ihn seinerseits rasch von oben bis unten: "Nun?" spricht er ihn fragend an: "Seid auch Ihr gegrüßt, Fremder! Gefällt Euch, was Ihr seht?" Seine Stimme klingt ruhig und freundlich und ein Lächeln umspielt seinen Mund, doch lässt der Blick, mit dem er Widumir mustert, erahnen, dass sich das auch sehr schnell ändern kann.

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Auch die zweite Begegnung in diesem Hause erweist sich wie die erste für Widumir als höchst überraschend. Für einige Augenblicke hat er den Kopf noch etwas angehoben, den Gesichtsausdruck seines Gegenübers genau zu erfassen.
Dann aber lacht Widumir erfrischt auf. Sind die Leute hier auch in beinahe anstrengender Weise überempfindlich, so verfügt dieser doch immerhin über eine gute Portion Wortwitz.
"Ich habe schon buntere Menschen in diesem Land getroffen, aber auf die Farben kommt es ja nicht an", meint er schließlich, derweil sein Blick sich zur hinter die Theke tretenden Magd verirrt.

SJ

Dargon entspannt sich sichtlich. Der Fremde ist nicht auf Streit aus. "Ja, dem kann ich mich nur beipflichten, auch mir sind schon buntere Zeitgenossen begegnet." Mit einem nun offenen und vorbehaltlosen Lächeln fügt er hinzu: "Für mich wäre das allerdings nichts!"
Dargon nickt Widumir noch ein Mal kurz zu und wendet seine Aufmerksamkeit dann der gerade hinter den Tresen getretenen Magd zu: "Verzeiht", richtet er das Wort an sie, wobei er ihr sein entwaffnendes, strahlendes Lächeln schenkt: "Ist es wohl möglich, dass ihr mir einen Augenblick Eurer Zeit schenkt?"

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Kein sehr lustiger Mensch, der Schwarzgewandete! Da er sich nun auf die Magd konzentriert, verliert Widumir schnell das Interesse an ihm und blickt wieder zu den Tischen.
Bei den verschiedenen Mänteln, unter welchen sich auch sein eigener tummelt, findet der Jüngling einen fremdländischen Dotz und eine Frau in für Widumirs Augen fast noch exotischerer Kleidung. Welch ein Kragen! Wie bei... Ja, wobei eigentlich...?
Erst die Seitenblicke der beiden lenken Widumirs Aufmerksamkeit auf einen Mann, welcher soeben eingetreten ist und nun eine hübsche Pfütze hinterlassend dem Tresen naht. Das Bemerkenswerteste an jenem scheinen dem Jüngling die beiden Holzmurmeln in den Haaren. Den kann man ja noch ein Momentchen abwarten - vielleicht ist er witzig. Ansonsten eben doch zu der Frau mit dem Fledermauskostüm.
Vielleicht trifft es auch 'Kragenechse' besser? Nicht, dass Widumir schon eine gesehen hätte, aber irgendwo kam ihm dieser Begriff mal unter.
Das Wiedererscheinen der Köchin hinter dem Tresen hält ihn jedoch wirksam von einer näheren Besichtigung des Kleides am Türtische ab - oder vielmehr die mitgebrachte Suppe. Jene sorgt sogar dafür, dass er sich schon umwendet, bevor die Köchin überhaupt etwas sagen kann.
"Hmmm! Oooh! Das riecht ja lecker!"
Ob der kindlichen Art des Mannes wandelt sich das freundliche Lächeln der Frau zu einem belustigten. Dann stellt sie die Schüssel auf die Theke - "Dann guten Appetit!" - und steuert auch schon das Ende des Schankmobiliars an.
Widumir fällt über seine Suppe her - und schreckt zurück. Warm und heiß sind eben zweierlei. Da hätte seine Ziehfamilie wieder etwas zu lachen gehabt! Übertrieben wehleidig legt er Mittel- und Zeigefinger über die Lippen, was angesichts seiner momentan recht kalten Hände etwas Linderung verschafft. Die Augäpfel rollen derweil wie trostsuchend hin und her.

SW

Sica lächelt die Magd dankend an. Dann wendet er sich an den Buntgekleideten, der seine Suppe löffelt: "Werter Signor, hier an der Theke ist es doch nicht unbedingt bequem; wollt Ihr Euch nicht mit mir an einen Tisch setzen und ein paar Geschichten erzählen?"
Zum Schwarzgewandeten Mann sagt er: "Ihr könnt auch gerne mitkommen, denn allein an der Theke ist es doch langweilig. Ich gebe Euch zwei auch ein Bier aus, na wie siehts aus?"

OHH

Die fremdartige Sprechweise zaubert ein Lächeln auf Widumirs Gesicht, von dessen Kinn die Suppe tröpfelt. Entsprechend hält er letzteres auch sorgsam über der Schüssel, damit nichts wegkommt. "Ein halbes Bier für ein paar Geschichten? Na gut, mach ich." Mit Preisen kennt er sich so wenig aus wie mit Bier, doch etwas zu erzählen, sollte ihm nicht schwer fallen.
"Welchen der Tische?" fragt er und schielt sogleich wieder suppeschlürfend über die Schulter in den Schankraum. Eine eigenartige Verrenkung, die er da feilbietet!

SW

"Wie wäre es mit dem Tisch hinten links? Er ist zur Zeit nicht belegt und er ist näher am Kamin. Ich heiße übrigens Sica", antwortet Sica auf die Frage des buntgewandeten. "Und natürlich bekommt jeder von Euch beiden ein ganzes Bier von mir ausgegeben". Als die Tür aufgeht und drei weitere Personen den Schankraum betreten, guckt sich Sica zu ihnen um. Dann macht er sich auf den Weg, den Tisch zu belegen.

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"Ich bin der Widumir, das sag' ich dir", erwidert der Jüngling, dem abenteuerlich wirkenden Bierausgeber mit wippendem Schritt nachfolgend und weiter an der Suppe schlürfend. "Aber nah am Kamin? Ist es nicht der kaminfernste Tisch?" Suchend rollen die Augen in den Höhlen umher. Vielleicht gibt es ja mehrere Kamine im Raum.
Dabei bleibt Widumirs Blick unwillkürlich an einer soeben eingetretenen Frau hängen, die ihm einen fröhlichen Eindruck macht. In dieser Weise abgelenkt, verlangsamt er seinen Schritt und bleibt deutlich zurück, die Frau über den Schüsselrand anlächelnd.

SW

Sica guckt erstaunt. 'Ich hab was an den Augen', denkt er sich. An Widumir gewandt sagt er: "Ihr habt wohl recht, meine Augen scheinen mich gerade im Stich gelassen zu haben. Dann gehen wir doch zu dem großen Tisch in der Ecke, dort wird es nicht so ziehen wie ganz vorne am Tisch." Leicht mit dem Kopf schüttelnd geht er in Richtung des besagten Tischs.

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Da die Frau ihn nicht bemerkt und Sica weiterspricht, bleibt Widumirs Blick nicht gar zu lange an ihr hängen. Statt dessen schaut er sich wie suchend um. Der andere Bieranwärter ist bereits anderweitig auf Abwegen, ebenfalls bei einer Frau, was Widumir ein Grinsen entlockt. Dann folgt er dem Dunkelhäutigen.

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Als Sica am Tisch ist, setzt er sich auf den Stuhl der nächstmöglich am Kamin ist, aber so, dass er die Tür im Auge behalten kann. Gerade am Sitzen, schlingt er seine Arme um den Körper, so als würde er frieren. 'Hoffentlich kommt bald meine Brühe und die Decke, warum muss es hier im Horasreich nur so kalt sein!' denkt er bei sich. Man sieht, dass er auf Widumir wartet.

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Widumir überlegt nicht lang und pflanzt sich auf dem Platz neben Sica mit dem Rücken zum Fenster nieder. Schließlich möchte er die Leute beobachten können, falls es am Tisch zu langweilig werden sollte!
Die Suppe wird abgesetzt und weitergeschlürft - recht geräuschvoll, denn sie ist noch immer recht heiß. Mit einer Geschichte zu beginnen, fällt ihm nicht ein - das Bier hat schließlich Zeit bis nach der Suppe.
Bald ist nur noch ein Bodensatz in der Schüssel verblieben. Beiläufig kratzt Widumir auch diesem noch mit dem Löffel zuleibe - so sehr auf andere Dinge konzentriert, dass es wenig Gewinn bringt. Zu viele Leute sind vorhanden, deren Gewandungen sich bunt voneinander unterscheiden: Der Mann am Tisch mit seinem Kopftuch und seinen ulkigen Kniebundhosen, drüben der Fette Kerl in der schwarzen Robe mit den faszinierenden Bestickungen, neben ihm die hochkragige Hochnäsige, bei deren Anblick es Widumir im Nacken und in den Fingern juckt...
Ein Stapel Decken am Tresen zieht sein Augenmerk als nächstes an. Sich einrollen und kuscheln? Eine verlockende Idee, doch momentan steht ihm viel mehr der Sinn danach aufzuspringen, die Leute kennenzulernen und etwas zu erleben. Ja, er benötigt Beinfreiheit, auch wenn er noch halbwegs still sitzt und sein unternehmungslustiger Blick nun wieder dem Tischnachbarn gilt.

SW

Sica wartet bis Widumir seine Suppe fertig ausgetrunken hat. 'Wie kann man für eine Suppe nur so lange brauchen!' denkt er sich. Als Widumir fetig ist, spricht er ihn an: "Wie ich schon sagte, ich bin Sica, ich komme aus Brabak und bin auf der Suche nach Abenteuern. Und was treibt Euch an, durch die Welt zu ziehen?"
Dabei wandern Sicas Augen sehnsüchtig zu den gestapelten Decken auf der Theke.

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Es wundert Widumir gar nicht, wie Sica sich zum Tresen hin verrenkt. So muss das schließlich sein, wenn man sich so hinsetzt. "Suchst du die Abenteuer hinter dir?" fragt er und legt den Kopf so weit in den Nacken, dass er den oberen Teil der Wand hinter sich selbst betrachten kann. "Vielleicht kommen sie ja aus einer anderen Richtung.
Ich bin alt genug, um nicht mehr zuhause zu sein", wechselt er unvermittelt das Thema, auf die gestellte Frage zurückkommend. Die eigenartige Haltung hingegen bleibt.

SW

Sica sieht Widumir verwundert an, dann fragt er ihn: "Ich habe keinenfalls gedacht, dass Ihr zu jung wärt, um hier zu sein. Ich suche nur Abenteuer in der weiten Welt. Ihr habt nicht zufälligerweise ein paar Neuigkeiten gehört, wo man hier Arbeit finden kann?" Erwartungsvoll schaut Sica den verenkten Widumir an.

OHH

Eigentlich hat Widumir ja nicht gesagt, weswegen er hier ist, sondern weswegen er nicht zuhause ist. Aber er erkennt das Missverständnis gar nicht als solches.
Vielmehr kehrt er auf Sicas letzte Worte hin mit seinem Augenmerk und auch dem Rest des Gesichst zum Tisch zurück. "Arbeit, brrr!" wiederholt er schnaubend das böse Wort, als habe man einen Eimer Wasser über ihm ausgeschüttet. "Nein, wirklich! Mit sowas kenne ich mich nicht aus..." Sein Bedauern, hierbei nicht weiterhelfen zu können, hält sich in Grenzen.
"Vielleicht fragst du lieber jemanden, der selbst arbeitet." Schon schaut er sich hilfsbereit um, einen solchen zu suchen.

SW

'Was für ein Schwachkopf', denkt sich Sica und schüttelt den Kopf. "Werter Widumir, ich suche nicht nach Arbeit auf Feldern als Bauer, sondern Arbeit bei der man mit Spaß was erlebt und nebenbei Geld verdient." 'Hoffentlich versteht er das' geht Sica durch den Kopf.

OHH

Zwar entdeckt Widumir gerade keine Bauern im Schankraum oder erkennt sie zumindest nicht als solche, doch kann ihm das bei Sicas Worten ja auch gleich sein.
"Ah, Spaß klingt schön! Da mache ich gern mit! Wer bezahlt denn für sowas?"

SW

Sica vergräbt sein Gesicht in den Händen. 'Oh Hesinde beschenke meinen Gesprächspartner mit deinen Gaben!' denkt er sich dabei. "Wenn man zum Beispiel eine holde Maid rettet, kann man für Spaß schon mal bezahlt werden oder wenn jemand mit Kunststücken und Gesang ein Publikum erfreut, kann man für Spaß haben bezahlt werden."
Sehnlichst sieht Sica die Decken an die von der Magd gerade aufgeladen werden.

SR

Sionas erste Anlaufstation ist der große Tisch, wo sie Sica auch gleich eine der Decken reicht. "Bitte sehr. Eine Decke. Möge sie Euch genauso gut von außen wärmen, wie es das Feuer aus Prem von innen tut.
Für Euch auch eine?" fragt sie daraufhin Widumir und betrachtet ihn abschätzend. Der Buntgekleidete scheint zwar trocken zu sein, aber nicht allzuviel auf den Knochen zu haben.

SW

Dankbar nimmt Sica die Decke entgegen. "Seid bedankt werte Signora, die wird mich bestimmt gut warmhalten. Endlich kann ich mein nasses Hemd ausziehen und trocknen lassen!" sagt Sica zur Magd. Diesen Worten lässt Sica Taten folgen, er zieht das nasse Hemd aus und legt es über einen freien Stuhl damit es dort trocknen kann. Zum Vorschein kommt ein muskulöser Oberkörper, zwar nicht so muskulös wie bei einem Krieger aber er kann sich sehen lassen.

OHH

Ein Fräulein retten und Kunststückchen vorführen? Ja, das scheint eine abwechslungsreiche Tätigkeit, zumal es sich ja offenkundig um Beispiele handelt. Unter solchen Bedingungen schließt sich Widumir dem Tischgefährten gerne an.
Einstweilen jedoch muss er sich überlegen, ob er eine Decke gebrauchen kann. Ein Mal wiegt er den Kopf hin und her, dann streckt er den Arm aus, denn stören wird sie ihn schon mal nicht. Auf die geringe Entfernung mag die Magd nun den von Feuchtigkeit dunklen Saum seines Ärmels erkennen.

SW

Nachdem Sica sein nasses Hemd aufgehängt hat, wickelt er sich in die warme Decke ein, und diese vertreibt langsam aber sicher die nasse Kälte aus Sicas Körper.
Er dreht sich noch einmal zur Magd um: "Werte Signora, ich will nicht unhöflich erscheinen, aber ich warte immer noch auf meine warme Suppe. Und wenn Ihr dann uns zweien je ein Bier bringen könntet, wäre ich sehr zufrieden." Nach einer kleinen Pause fügt er noch hinzu: "Natürlich warte ich, bis ihr die Decken verteilt habt, werte Signora."

SR

Als Siona Widumirs nasse Ärmelränder sieht, reicht sie auch ihm ohne zu zögern eine der Decken. "Heute bleibt wohl keiner gänzlich trocken." meint sie nur dazu, bevor sie sich wieder an Sica wendet: "Zwei Bier. Natürlich. Die Köchin bereitet soeben die Suppe und wird sie Euch bestimmt bald bringen." Bevor sie weitergeht, wartet sie jedoch noch einen Moment ab. Vielleicht gibt es ja noch weitere Wünsche.

OHH

Zwar ist Widumir auch ein sehr ungeduldiger Gesell, doch kommt ihm die Zeit seit der Bestellung Sicas nicht lang vor. Gelangweilt hat er sich jedenfalls noch nicht.
Aber diese Nebensächlichkeit wird durch die Worte der Magd beiseitegewischt. Auch Widumir betrachtet kurz seine Ärmel, welche er vorhin bei seinem Sturz in die Pfütze getaucht hat. Dann nimmt er die decke und wickelt sich nicht etwa darin ein, sondern legt sie so zusammengefaltet wie sie ist auf den Tisch vor sich. Wünsche scheint er momentan nicht zu haben.

SW

"Seid bedankt, werte Signora, das war alles", sagt Sica und nickt ihr freundlich zu. Dann macht er Anstalten, das Gespräch mit Widumir aufzunehmen: "Mir deucht, dass Ihr Euer Brot mit Gaukeleien verdient, also mit dem Unterhalten von Leuten, und Ihr in Euerer Arbeit Spaß habt."

SR

Die Magd nickt nicht minder freundlich zurück und geht dann weiter zum Tisch am Kamin.

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"Jaaaa... hmmmm..." Unschlüssig stützt sich Widumir auf die zusammengefaltete Decke wie auf ein Kissen. "Brot habe ich auch schon bekommen, das stimmt. Aber manche haben auch gar keinen Humor!" Verständnislos schüttelt er den Kopf über die Szenerie, die sich in seinem Gedächtnis wachgerufen hat. "Jeder sollte auch über sich selbst lachen können!"

SW

Nach der Antwort von Widumir verdreht Sica erstmal die Augen. Langsam weiß er nicht mehr, wie er seinem Gegenüber das Abenteuerleben und das Geldverdienen schmackhaft machen kann, da Widumir seine Worte falsch zu interpretieren scheint. Er stößt einen kurzen Seufzer aus und versucht, es Widumir noch einmal einfacher zu erklären: "Ich meinte mit Brotverdienen auch Geldverdienen. Das mit Brotverdienen war nur zum Veranschaulichen für Euch. Denn wenn man Geld verdient, kann man sich dadurch Brot kaufen."
Über das Übersichselbstlachen denkt Sica ein wenig länger nach. "Nicht ein jeder kann über sich selbst lachen, denke ich. Zum Beispiel die Sklaven in Al'Anfa, die haben so ein schweres Leben bei dem PACK, das die Stadt regiert, dass sie sehr wening lachen." Bei diesen Ausführung über die schmutzigste Stadt Aventuriens ist Sica lauter geworden als er wollte, so dass man es an den Nebentischen leicht verstehen könnte.

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Am Nebentisch lacht eine Frau; das ist schön! Es wird viel zu wenig gelacht in diesem Land!
"Ja, Geld... ich verstehe schon", erklärt Widumir. "Ich habe auch welches."
Über Sicas Ausbruch allerdings ist er ziemlich verwundert. "Mit einem Scherz ist alles viel leichter", erklärt er unschlüssig. Denn von Leuten an einem Ort namens All'Anfang oder so ähnlich weiß er ja nun wirklich nichts!

SW

"Sicherlich ist es wenn man scherzt leichter, die Welt zu ertragen, wie sie ist. Aber Scherzen würde Euch bei Sklavenjägern aus Al'Anfa auch nicht helfen." Al'Anfa betont Sica mit einer langsameren Sprechweise.

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Wenn Sklaven eine bestimmte Sorte Menschen sind, dann sind Sklavenjäger folglich Menschenjäger, kombiniert Widumir schlüssig in Gedanken. "Na, du kennst sie besser..." Aber trotz dieses Zugeständnisses zieht sich zunehmend ein breites Grinsen über sein Antlitz. Er würde schon hilfreiche Scherze abzugeben wissen!

SW

Ein zornerfülltes Funkeln fährt in Sicas Augen. "Ja, ich kenne sie! Für das, was sie meiner Familie angetan haben, werden sie büßen. Wenn ich einen von ihnen in die Finger bekommen, zerquetsche ich ihn wie eine Fliege." Dabei vollführt er eine entsprechende Geste. "Ganz langsam." Seine Stimme erklingt mittlerweile eiskalt.

OHH

Wie unlustig! "Äh, jaja, sicher...!"
Etwas verunsichert taxiert Widumir sein Gegenüber. Doch dann schleicht sich wieder ein Grinsen in seine Züge. Etwas summt... und war da nicht eben ein Kribbeln zwischen Sicas Fingern?

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'Was zum...' geht Sica durch den Kopf, als er ein Kribbeln in seiner Hand bemerkt. Irritiert öffnet er seine Hand, und etwas benommen fliegt eine kleine Fliege heraus. 'Wo kommt die den her?' Auf der Suche nach einem Übeltäter streift sein Blick durch den Gastraum und bleibt an dem einzig offensichtlichen Magier im Raum hängen. Dieser ist jedoch in ein Gespräch mit der gutgekleideten Signorina vertieft und so verwirft Sica diesen Gedanken genauso schnell wie er ihm gekommen ist.
Nachdem er seinen Rundblick beendent hat, richtet Sica seinen Blick auf Widumir. Aus diesem wird er immer noch nicht schlau. Er schüttelt seinen Kopf, als ihm derselbe Gedanke wie eben in den Kopf kommt. 'Nee, der war es ganz bestimmt nicht.'
"Euch scheint ja nichts Euren Spaß zu nehmen", nimmt Sica das Gespräch wieder auf.

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Die Fliege ist indes ebenso unwiderbringlich verschwunden wie ihr Fluggeräusch. Lediglich in Widumirs geistigem Gehörgang summt sie noch ein klein wenig vor sich hin, bis Sica neuerlich Worte an ihn richtet.
Breit grinsend schaut er ihm entgegen. "Warum sollte es auch!?" Ganz bewusst verzichtet er auf eine Anknüpfung an das seltsam anstrengende Thema von eben.
Im selben Moment tritt die Köchin an den Tisch heran. "Einmal Eintopf, richtig?" erkundigt sie sich routiniert. Ein Nein erwartet sie offenkundig nicht, da sie die Schüssel bereits vor dem kopfbetuchten oder wohl eher bekopftuchten abstellt.

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Als die Köchin ihm den Eintopft hinstellt, blickt Sica auf und schenkt ihr ein dankendes Lächeln. "Seid bedankt, werte Signora. Ich weiß jetzt schon, dass mir euer Eintopf schmecken wird." Dabei deutet er darauf. Er hofft, der Köchin mit diesen wohlgewählten Worten den Tag etwas schöner zu gestalten, und außerdem kann man nur Freundlichkeit erfahren wenn man selbst freundlich ist.

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Sarina lächelt warm, wenngleich sie die Zuversicht für gespielt und somit eine reine Höflichkeit hält. Ein Seitenblick auf Widumirs Schüssel zeigt ihr, wie sorgfältig diese geleert worden ist. Folglich greift sie danach, um sie abzuräumen, zumal jener Gast mit seiner Aufmerksamkeit soeben zu anderen Tischen abschweift und demnach wohl nichts weiter zu wünschen scheint.

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Sica freut es, dass er der Köchin ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. So hat er auch einen Tipp von Widumir befolgt, dass man mehr lächeln und oder lachen sollte. Obwohl dies nicht immer einfach ist, in dieser harten unbarmherzigen Welt.
Er wendet sich seiner Suppe zu und nimmt den ersten Löffel. Bevor dieser im Mund verschwindet, pustet er, um nicht denselben Fehler wie Widumir am Thresen zu begehen. Dann verschwindet der Inhalt des Löffels in seinen Mund. "Mmmh", kommt über die Lippen Sicas.

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Derweil die Köchin mit seiner Schüssel gen Tresen entschwindet, mustert Widumir noch einmal die Anwesenden im Schankraum. Mit der Hochkragigen muss er sich nachher unbedingt noch beschäftigen! Das wird bestimmt lustig.
Und sonst? Einige kuscheln sich am Kamin in ihre Decken wie Sica auch. Auffälliger erscheint ihm die etwas einsam wirkende Frau drüben am Tisch bei der Treppe. Trotz des schummrigen Lichtes wird sein Blick unwillkürlich auf ihre Füße gezogen.
Achso, sie ist einfach barfuß. Ob der Schatten und gewiss einer guten Portion Schmutzes hat er das nicht gleich erkennen können und für ein faszinierendes Muster gehalten.
Sein Blick wandert wieder zu ihr hinauf. Kurz lächelt Widumir zu ihr hinüber.

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Sica isst seine Suppe ohne groß auf seine Umwelt zu achten. Von ihm ist ein schlürfen zu hören. Nur ab und zu sehen seine Augen zum Thresen auf die Erwartung der Biere, die er bestellt hat. Er fühlt sich sichtlich wohl, da er jetzt von außen und innen gewärmt wird.

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Da das Fräulein ihn wohl nicht bemerkt, drängt sich ein feuchtes Geräusch in Widumirs Aufmerksamkeit. Seine Augen stellen den Tischnachbarn scharf.
Nicht weiter darüber nachdenken, dass jener ja gerade beim Essen ist, fragt Widumir unvermittelt: "Willst du denn auch eine Geschichte erzählen? Ich habe aber kaum mehr Geld übrig."

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Während Sica seine Suppe isst, dringen die Worte Widumirs auf ihn ein. Verwirrt schaut er von seiner Suppe auf und Widumir ins Gesicht. "Entschuldigt was habt Ihr gerade gesagt?" erwidert Sica, da er die Frage Widumirs nicht verstanden hat, als er in seine Suppe vertieft war. Auf Antwort wartend, schiebt sich Sica den nächsten Löffel Suppe in den Mund und schaut Widumir erwartungsvoll an.

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Breit grinsend erwidert Widumir: "Du solltest nicht so viel auf einmal nehmen; da steht ja schon der ganze Kopf unter Wasser! Blublubb!" Zwischen Widumirs Lippen bildet sich eine Blase, die sich immer weiter aus dem Munde heraus ausbeult, bis sie fast faustgroß ist.

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Sica schaut nach der Bemerkung Widumirs über sein Essverhalten auf und ein Lächeln huscht auf seine Lippen. Die Blase schaut er intressiert an 'Gaukler' denkt er sich. Dann antwortert er Widumir ein wenig bissig "Wenigstens tut mir meine Lippe nicht so weh, dass mein Mageninhalt wieder nach draußen will." Dabei deutet er auf die Blase.

OHH

Sie platzt schließlich kaum hörbar und hinterlässt als einzige Spur ein winziges Tröpfchen an Widumirs Lippen, welches er mit einer beiläufigen Handbewegung fortwischt. Nebenbei schaut er wieder unwillkürlich in Richtung der Hochkragigen.

SW

Nachdem er den letzten Löffel seines Eintopfs zu sich genommen hat, lehnt sich Sica entspannt zurück und streckt sich. Dabei fällt die Decke runter, die er vergessen hatte. Ein kräftiges "Aah, das war gut" entfährt seiner Kehle. "So einen köstlichen Eintopf habe ich lange nicht mehr gegessen", redet Sica mehr mit sich selbst als den andern Anwesenden im Gasthaus. Jetzt merkt er auch, dass es wieder kälter um seine Schulter geworden ist und macht sich daran, die Decke wieder aufzuheben.

OHH

Zwar kribbelt es Widumir in den Füßen, diese auf ihn lustig fies wierkende Frau einmal aus der Nähe zu betrachten, doch muss er noch immer an Sicas Bemerkung über schmerzende Lippen denken. Mit der Zunge fährt er sich gründlich und unübersehbar über die eigenen. Da ist aber alles in schönster Ordnung.
"Wie meinst du das?" fragt er, ohne zu bemerken, dass man dies auf Sicas letzte Äußerung betreffs des Eintopfes beziehen könnte.

SU

Mit den ordentlich gefüllten Krügen tritt Tesden an den Tisch heran und stellt die Trinkgefäße behutsam - die schöne Schaumkrone soll doch nicht leiden! - dort ab. "So, bitte - wohl bekomm's!" wünscht er dazu den dort Sitzenden und bleibt noch einen Moment neben dem Tisch stehen, falls jemand die Gelegenheit nützen möchte, noch einen Wunsch zu äußern.

OHH

Widumirs Augen bekommen einen gewissen Glanz, als der Wirt erscheint. Das muss das versprochene Bier sein. "Oh, danke!" ruft er und zieht sich sogleich einen der Krüge heran, um seine Nase in den Schaum zu versenken und zu trinken.

SW

Sica zieht sich seine Decke zurecht und blickt dann zum Wirt, der das langersehnte Bier bringt. "Vielen Dank, Herr Wirt, im Moment benötige ich nichts weiter. Sagt Eurer Köchin von mir, dass der Eintopf mir sehr geschmeckt hat. Ihr könnt froh sein, eine solche Köchin zu haben, Herr Wirt." Bei diesen Worten nimmt er sich zufrieden seinen Krug, um mit Widumir anzustoßen, und wendet sich diesem dann zu und antwortet ihm auf seine Frage: "Wie meinte ich was, werter Widumir?"

SU

Die freudige Aufnahme, die die Krüge am Tisch finden, entlockt Tesden ein zufriedenes Lächeln. Genau so muss es sein; zufriedene Gäste sind ein Anblick, der das Herz des Wirtes erfreut.
Freundlich brummt er noch: "Ich werd's bestellen, und glaubt mir, ich bin froh!" und wendet sich dann wieder in Richtung der Theke, um Sarina das wohlverdiente Lob zu überbringen.

OHH

Für einen Moment fragt sich Widumir, ob ihm Sica wohl auch noch den Anderen Krug geben will, da er ihn ihm so entgegenhebt. Doch wenngleich Widumir auch noch kaum Gelegenheit hatte, mit jemandem anzustoßen, ist ihm dieser Brauch aus der Beobachtung heraus nicht unbekannt. So stößt er - etwas zu hart - mit seinem Krug gegen den anderen.
Unter seinem Schaum-Schnurrbart lässt er ein fröhliches Lächeln erkennen, welches durch die Frage ein wenig ins Zittern gerät. "Was wie was?" Erst beim Ablecken des Schaumes entsinnt er sich des unübersichtlichen Gesprächsverlaufes. "Achso! Wessen Lippe tut denn weh?"

SW

Mit dem kräftigen Stoß von Widumir hat Sica nicht gerechnet, und so schwappt ein Schluck Bier auf seine Hand. 'Passiert', denkt er sich und nimmt einen kräftigen Schluck aus dem Krug, dann gibt Sica die Antwort auf die Frage Widumirs. "Ich denke, Eure Lippe tat oder tut noch immer weh, da Ihr wie mir scheint Euch vorhin an dem Eintopf verbrannt habt, aber es kann auch eine Fehleinschätzung von mir sein." Bei diesen Worten wischt Sica sich die mit Bier benässte Hand an einem Zipfel der Decke ab, da diese ja nach Gebrauch eh wieder sauber gemacht werden muss.

OHH

Das abschließende Einräumen eines Irrtums beruhigt Widumir. "Ja, als Gedankenleser musst du noch üben", erklärt er schmunzelnd.

Weiter geht es mit Ein Fräulein zu erretten


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Redaktion und Lektorat: OHH