Autoren: Christian Rückert, Dierk Dominicus-Schleutermann, Michael Rieck, Oliver H. Herde, Patrick Schubert und andere
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Leicht schnaufend kommt er am großen Tisch an. In der Tat, das fein geschnittene Antlitz und der Knochenbau weisen recht eindeutig auf einen Elfen hin, der dort sitzt.
Wie war das Wort? Ach ja: "Sannjasala, darf ich mich dazusetzen? Ich bin Waienn."
DDS
"Aber bitte, gerne. Sag mal, ist dieser Spieß da nicht etwas unhandlich?" Der Weiße deutet auf die offensichtlich schwer zu balancierende Pike.
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"Da hast du nicht ganz unrecht. Aber eine Pike gehört nun einmal zu der Grundausstattung eines Pikeniers. Man benützt sie hauptsächlich, feindlichen Reitern im Kampfe beim Absteigen behilflich zu sein..." Über seinen Wortwitz schmunzelnd, lehnt Waienn die Waffe in die Ecke, lässt dann seinen schweren Rucksack zu Boden gleiten und setzt sich schlussendlich neben dem höchstvermutlichen Elfen nieder, welchen er sogleich erwartungsvoll lächelnd betrachtet.
DDS
Der Elf wäre im Stehen sicher knapp über 9 Spann groß und sieht aus, als hätte er an jeder nur erdenklichen Stelle Muskelpakete. Lange weißlich-silberne Haare rahmen ein fast dreieckiges Gesicht ein, in dem graue Augen die ungewöhnliche Hautblässe noch weiter betonen. Das Hemd und auch die Hose des Elfen haben eigentümlicherweise exakt die gleiche Farbe wie die Haare und sehen unter Aspekten der Wärmehaltung absolut winteruntauglich aus. Um so mehr fallen 5 leuchtendrote Seidentücher auf, die den Beobachter geradezu zu blenden scheinen: Je eins um die Stirn (wodurch die Ohren fast völlig bedeckt sind) und jeden Oberarm und Oberschenkel, so daß die Enden etwa 15 Finger weit über den Knoten hinaushängen.
"Beim Absteigen...? Ach soooo..." Es hat einen Moment gedauert, aber dann scheint der Elf den Witz doch verstanden zu haben.
"Aber da wäre ein Bogen doch sicher viel effektiver. Ich meine: Wenn du einem Reiter im vollen Galopp deinen Spieß in den Bauch rammst, dann könnte ihn das doch umbringen..."
Der ehrlich besorgte Blick des Elfen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch Ariondriel ein ganz hübsches Waffenarsenal hat: Eine degenartige Waffe aus schwarzem Metall, einen bemalten und mit Federn verzierten Knochen, der es größenmäßig sicher mit so manchem Streitkolben aufnehmen könnte, mehrere Dolche mit Griffen aus Glas und natürlich der unvermeidbare Langbogen nebst Köcher.
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Zuerst scheint der Elf zu verstehen, doch seine letzte Bemerkung wiederlegt dies und läßt das Schmunzeln des Uniformierten verschwinden. "Ich sagte ja: Feindliche Reiter. Es ist üblich, jene umzubringen, die eine Gefahr für einen selbst darstellen. Bei den Elfen" - das Wort klingt fragend - "ist dies, soweit ich weiß, nicht anders."
Er rückt sich auf seinem Platz zurecht, um bequem zu sitzen, dann seufzt er wohlig, unwillkürlich die Speisereste auf dem Tische betrachtend.
DDS
"Elfen haben üblicherweise das Interesse, eine Konfliktsituation möglichst unbeschadet zu überstehen. Es ist uns aber ebenso lieb, wenn der Feind davonläuft, denn sein Tod gibt uns nichts. Weder essen wir das Fleisch von Orks, Goblins oder Menschen, noch fertigen wir Gegenstände aus den Körpern der Toten.
Aber jeder Angreifer, der entkommt, kann davon berichten, wie aussichtslos sein Kampf war, und er kann dadurch andere davon abhalten, uns anzugreifen.
Was also gewinnen wir, wenn wir töten?"
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Herrje, dieser Elf scheint die Menschen erst sehr kurz zu kennen - und doch lange genug, um ein paar besonders schlechte Exemplare getroffen zu haben. Zudem fehlt ihm die Gelassenheit jener Elfen aus Waienns Heimat, welche sich mit den Marotten ihrer menschlichen, zwergischen und goblinischen Nachbarn längst abgefunden haben. Mit derartigen Vorträgen vorwurfsvoll leidenden Untertones hatte er nicht gerechnet, als er sich hier niederließ.
"Was du sagst, gilt im Allgemeinen auch für meine Artgenossen und mich selbst. Es ist auch durchaus nicht meine Hauptaufgabe, Reiter von ihren Pferden zu stoßen, ebenso wie die Pike nicht das einzige Gerät ist, welches ich mit mir führe." Dabei weist er ernst auf den prallen Rucksack. "Allerdings hängt es nun einmal von der Einsicht des Gegners ab, zu fliehen. Und im Krieg gelten ohnehin besondere Regeln." Zum Ende hin schaut er immer auffälliger auf die diversen Waffen des Gesprächspartners.
DDS
"Krieg ist eine seltsame Sache. Ich verstehe es nicht, und ich hoffe, daß ich ihn nie verstehe. Wir Elfen kämpfen eigentlich nur im Überlebenskampf."
Der Weiße bemerkt natürlich die offensichtliche `Waffeninspektion' Waienns. "Interessierst du dich allgemein für Waffen, oder hast du eine besondere Frage? Ich habe noch einige Waffen im Stall liegen gelassen."
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Zu den Krieg betreffenden Worten nickt Waienn nur verständnisvoll. Als der Elf aber von noch weiteren Waffen spricht, werden des Pikeniers Augen vor Überraschung - ja fast vor Schreck - immer größer und größer, und auch sein Mund öffnet sich fassungslos. "Noch mehr!? Nein, wirklich, ich bin an Waffen nur so weit interessiert, wie sie mich schützen. Diese Pike" - er weist flüchtig rückwärts - "ist ohnehin nicht viel mehr als eine Art Schmuckstück..." Ihm wird bewußt, daß der Elf dies kaum nachvollziehen können dürfte.
"Ich wunderte mich nur, wofür du diese Waffen brauchst", erklärt er eilig.
DDS
"Ich selbst brauche sie nicht." Ariondriel wundert sich etwas über die ablehnende Haltung des angeblichen Pikaniers: Zinnpikaniere gehören zu den Zinnsoldaten, also müssten doch Pikaniere zu den Soldaten gehören, und Soldaten sind doch wiederum Menschen, die Krieg und Waffen als tägliche Beschäftigung ausüben.
"Ein Freund hat mich gebeten, wenn mir etwas Interessantes in die Hände fällt, dann möge ich es ihm mitbringen. Er sammelt.
Aber so einen Spieß, wie du ihn da hast, habe ich bisher nur bei Zinnfigürchen gesehen."
Unbewusst verirren sich die Finger der linken Hand zu den Amuletten am Hals und beginnen damit zu spielen.
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Gutmütig lächelnd lauscht Waienn den Worten des Elfen. Das erklärt einiges. Die Amulette mit den Göttersymbolen sind vermutlich auch für einen befreundeten Sammler.
"Diese Pike", erklärt er, wobei er die Bezeichnung wie zur Korrektur besonders betont, "ist eine Spezialanfertigung. Normale Piken messen noch einen ganzen Schritt länger.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß dich das Thema Waffen nicht besonders interessiert. Jedenfalls trifft dies für mich zu. Meine eigentliche Aufgabe ist nicht das Schlagen, sondern das Heilen von Wunden."
DDS
"Du bist Heiler?!" platzt es aus Ariondriel heraus. Eben dachte er noch, dieser Mensch wäre ein Soldat! Und was für ein Zufall: Nasreddin ein Heiler, Ariondriel wohl auch, wenn man... ach, der liegt ja noch da.
Der Weiße hört auf, mit den Amuletten zu spielen, und greift nach dem mit Papier und Pergament gefüllten Umschlag sowie der Weidener Einreisebescheinigung auf dem Tisch.
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"Äh... ja...?" erwidert Waienn verunsichert. Der wird doch keinen Freund haben, der Heiler sammelt!
DDS
Waienns schlimmste Befürchtungen werden scheinbar war, als Ariondriel antwortet: "Ich habe da nämlich gerade jemanden kennengelernt, der Heiler sucht. Er müsste eigentlich gleich wiederkommen." Der Weiße deutet auf den Berg an Geschirr, auf dem noch genug zu Essen
ist, daß eine Flucht von Nasreddin ausgeschlossen scheint.
"Ich hätte dich aber eher für einen Soldaten gehalten, und die tun doch normalerweise eher das Gegenteil von Heilern, oder nicht?"
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Jemand, der Heiler sucht? Nun, das könnte möglicherweise gerade recht kommen. Man wird sehen.
"Nun, ich bin Soldat, aber mit medizinischen Aufgaben - und so..." Seine brauen zucken unschlüssig herum. Dieser Elf kennt sich so schlecht aus, daß Waienn gar nicht weiß, wo er anfangen soll. Und dabei wollte er doch nur ein wenig nett plaudern, während er ißt. Unwillkürlich schaut er suchend zur Theke hinüber.
DDS
Ariondriel folgt zunächst Waienns suchendem Blick zur Theke, aber nachdem da niemand wirklich interessantes steht, vermutet er mal, daß der Pikanier-Heiler-Soldat nur nach dem Wirt Ausschau hält.
"Also läuft das in etwa so ab: Du stellst dich mit deinen Soldatenfreunden in zwei Gruppen gegenüber auf, dann haut ihr euch und anschließend hilfst du den Verletzten? Da bleibt doch nur eine Frage: WARUM?"
Scheint so, als müsste Waienn entweder das Thema wechseln oder das Konzept des Krieges erläutern.
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Erschreckend, wie trefflich der Elf die Szenerie zu beschreiben beschreibt! Allerdings nicht erschreckend genug, Waienn von einem Schmunzeln abzuhalten.
Dann wird er etwas ernster, denn das Warum ist genau der springende Punkt. "Weißt du, sicherlich sieht es für einen Außenstehenden so aus, doch die Arten der Kriegsführung sind so vielfältig wie die Gründe dafür. Wenn eine Partei angegriffen wird, so muß sie sich verteidigen. Das haben auch die Elfen schon mehrfach in der Geschichte dieses Kontinents getan, nicht wahr?
Nun wirst du mich nach den Gründen des Angreifer fragen, und ich muß gestehen, daß ich diese zwar aufzählen, aber nur schwerlich selbst alle nachvollziehen könnte. Manchmal ist es ein Streit zwischen zwei Ländern, der seit Jahren oder Jahrhunderten dauert, und dessen Ursprung kaum mehr jemand kennt."
Und bevor es nun einen Vor- oder Einwurf gibt, erklärt Waienn abschließend wie zur Entschuldigung: "Glaub mir, ich habe mit diesen Dingen so gut wie nichts zu tun! Ich bin kein Söldner!"
DDS
"Die Notwendigkeit, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen, die kennen wir Elfen auch. Aber für den Angriff gibt es bei uns nur einen einzigen Grund: Der Kampf ums Überleben."
Jahrhundertealter Streit? Wer von diesen kurzlebigen Menschen, die keinen Gedanken lange behalten können, würde sich wegen etwas Vergessenem schlagen? Naja, vielleicht ist es ganz gut, daß Ariondriel die Menschen noch immer nicht versteht.
"Aber was meinst du, wenn du sagst, du bist kein Söldner? Ist das nicht das gleiche wie `Soldat'?"
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Die Situation ist Waienn sichtlich peinlich, hat er doch gegen die Worte des Elfen über den Krieg wenig einzuwenden.
Als viel angenehmer dagegen empfindet er die Fragen nach ihm selbst."Verzeihung, ich hätte wohl sagen sollen: Kein gewöhnlicher Söldner. Es ist richtig, daß ich Sold empfange..." Er stutzt kurz, scheint in Gedanken abzudriften und wirkt dabei etwas unzufrieden, doch dann fängt er sich wieder. Stolz schwillt seine Brust mit dem bunten Wappen an, als er mit neu erstarkter Stimme fortsetzt: "Also, ich stehe in den Diensten eines Bataillons, dessen Zielsetzung weniger der Kampf ist, als vielmehr die Völkerverständigung und der friedliche Handel!"
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"Ein Battaillon? Ist das so jemand wie ein Graf?" Nicht, daß Ariondriel eine konkrete Ahnung hätte, was ein Graf ist, aber es ist gut, unwichtigen Dingen einen Namen zu geben. Man kann sie dann leichter vergessen.
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Offenkundig belustigt, erwidert Waienn: "Aber nein, ein Bataillon ist eine Abteilung innerhalb einer Armee. Normalerweise sind solche Einheiten ständig beisammen, um etwaige Gegner zu beeindrucken und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern. Aber wie gesagt: Ich bin in einem besonderen Bataillon." Der Stolz dabei ist ihm deutlich anzusehen.
Da tritt die Tresendame Siona mit seinem Wein an den Tisch. "Oh, herzlichen Dank! Ich bin schon sehr neugierig." Und sogleich nippt er genüßlich an dem Getränk.
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Siona möchte die Neugier des Uniformierten - worauf, auf den Wein? Na, so leicht wird er wohl keinen besseren bekommen - nicht abwarten, zuviel ist noch zu tun, wie ein Blick auf die dunkelblonde Frau, die gerade neu ein- und an die Theke hingetreten ist, weiterhin klarmacht. So muß es im Taubenschlag des Kalifen zugehen.
"Euer Essen kommt dann auch", fügt sie noch hinzu und wendet sich wieder zurück zur Theke hin.
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"Abteilung? Einheit? Sind das denn nicht gegensätzliche Begriffe? Ich meine: Eine Abteilung ist doch gerade AB-geteilt und damit eben NICHT mehr Bestandteil der Einheit, des Ganzen...
Ich sehe schon: wenn ich nicht einmal ein ganz normales Bataillon verstehe, dann wird es mit dem `ganz besonderen' sicher auch nichts werden..."
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Noch nickt Waienn dankend der Bedienung nach, als der Elf sich wieder in sprachliche Schwierigkeiten stürzt. Lieber schnell den guten Wein abstellen, bevor noch etwas vor Schreck verkippt wird - oder in die Atemwege gelangt!
"Aber etwas Abgeteiltes kann doch für sich eine Gesamtheit darstellen, nicht wahr? So wie... die Frucht eines Baumes.
Ein Bataillon ist eine Gruppe innerhalb einer Armee."
DDS
"Ach so..." Ariondriel scheint jedenfalls teilweise zu verstehen. "Ja, das macht sprachlich Sinn. Und das ganz besondere an deiner `Einheit' ist also, daß sie eben keine Einheit ist?"
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Alle Wetter, dieser Elf kann Fragen stellen! Gut, daß sie nicht so nach am Kamin sitzen, denn Waienn kommt fast ein wenig ins Schwitzen, vor geistiger Anstrengung!
"Hrmnja, also das ist sicher nicht ganz falsch, wenn auch nicht das, was ich eigentlich meinte. Aber du hast schon Recht: Unser Bataillon trifft recht selten zusammen."
Unwillkürlich hält er das Thema damit für abgeschlosse. Dieser Elf ist zwar sehr neugierig, wogegen im Grunde ja auch nicht einzuwenden ist, aber wirklich interessieren wird ihn wohl weder die militärische, noch die merkantile Seite des Bataillons.
Eine andere Frage hängt noch im Raume, seit Waienn an den Tisch trat: "Wie heißt du eigentlich?"
PS
Jemand tritt heran. "Hesinde zum Gruße, Talison mein Name. Ist einer diese Plätze noch frei?" Dabei deutet er auf die offensichtlich unbenutzten Stühle.
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Die letzte Frage Waienns überrascht Ariondriel - obwohl sie vollkommen berechtigt ist. "Oh, habe ich das nicht gesagt? Man nennt mich Ariondriel Steht-zwischen-den-Völkern."
Apropos `steht': Da steht jemand und bittet um einen Platz. Und es spricht ja auch nichts dagegen. Menschen sind ja so umständlich. Ob es wohl auch ein Heiler ist? Die scheinen sich ja am Tisch zu sammeln.
Mit einem Handzeichen bedeutet der Elf dem Neuankömmling, wo er sich einen Platz aussuchen mag.
"Ich bin hergekommen, um mich mit einem Magier zu treffen. Kennst du Elcarna Arkadas aus Brabak? Oder seine Schülerin, Magistra Grünschnabel?"
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Freundlich nickt der Mann Ariondriel zu und meint "Habt Dank!" Daraufhin macht er es sich neben Waienn bequem und denkt sich ob der aufgefangenen Wortfetzten: `Interessante Leute hier.'
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Sichtlich abgelenkt, nickt Waienn dem schlanken Mann zu, vergißt gar das Vorstellen ebenso, wie darüber nachzudenken, ob jener ein Sicherheben als höflich erkennen würde.
Auch über Ariondriels Beinamen nachzusinnen, wird ihm keine Zeit gelassen, da der Elf nach anderen Leuten fragt. Grübelnd führt er den Zeigefinger an Mund und Nase. "Nicht, daß ich wüßte. Ich war noch nicht in Brabak, und an diese Namen kann ich mich leider nicht erinnern."
Derweil hat die Köchin den Tisch erreicht. Und schon bekommen Waienn und sein Nachbar schwungvoll aufgetischt. "Bittesehr die Herren!"
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"Travias Dank, so schnell habe ich noch in keinem Gasthaus etwas zu Essen bekommen", bekommt die Köchin von Talison zu hören, als dieser die bestellte Einerpfanne und das Huhn erblickt und so annimt, daß dies für ihn ist.
Er stellt seinen Becher mit Würzwein an und zieht zunächst die Eierpfanne vor sich. Da er nicht der einzige ist, der etwas bekommt, sieht er sich genötigt, "einen Traviagesegneten Appetit wünsche ich" in die Runde zu werfen.
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`Diese Menschen!' Man kann diesen oder einen vergleichbaren Gedanken recht leicht aus des Elfen Gesicht lesen, wenn man nur hinschaut. Ironisch-amüsiert betrachtet Ariondriel, was die beiden `Neuen' so zu Essen bekommen - und vor allem, wie schnell sie etwas zu brauchen scheinen.
Der Blick des Weißen wandert zu seiner Milch und dann wieder zurück zu den Tischnachbarn, die, wie es Menschen ja immer tun, bei jeder Gelegenheit ihre `Götter' anrufen.
Travia? Das war doch die... die... die...
Suchend fährt die linke Hand an den Hals und geht die einzelnen Amulette durch, während der Elf angestrengt nachdenkt. Nein, Travia ist nicht dabei. Oder doch? Die hatte doch einen Vogel, und hier ist doch einer.
Murmelnd gibt der Elf ein Wort von sich, das aber nicht direkt an einen der Tischnachbarn gerichtet zu sein scheint. "Travia", sagt er, als er das Rabenamulett ertastet.
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Sarina lächelt geschmeichelt auf das Kompliment hin. Weitere Wünsche scheinen einstweilen nicht zu bestehen, also wendet sie sich wieder vom Tische ab.
"Oh, gleichfalls!" erwidert Waienn freudig dem Wunsch seines Nachbarn, wobei er schon begierig auf die Schlachtplatte schielt. Wie das duftet! Sogleich säbelt er sich ein Stück Fleisch zurecht, es anschließend vorsichtig vor den Mund zu führen, wo es ob seiner Hitze kurz abgepustet wird. Dann schiebt er es beinahe andächtig auf die Zunge.
"Ja, Travia" ergänzt er angesichts des Geschmackes selig die aufgrund seiner geschlossenen Augen mißverstandene Äußerung des Elfen.
CR
Nasreddin kehrt zu seinem Platz am Tisch zurück. "Travia zu Gruß!" wendet er sich mit einer leichten Verbeugung an die beiden neuen Gäste am Tisch, bevor er sich mit sichtlicher Begeisterung auf seinen Stuhl fallen lässt (dessen herzerweichendes Knarren und Krachen darauf schließen lässt, daß er über die Rückkehr seines Besitzers deutlich weniger erfreut ist).
"Ismie Nasreddin ibn Abu ibn Neriman ibn Hasrabaal ibn Nazir ibn Suleyman. Erfreut mich, Sie kennenzulernen!" schmettert er sodann den beiden Neuen mit volltönendem Bass entgegen.
PS
Talison unterbricht kurz das Essen und antwortet "Travia zum Gruß" auf die Worte des gewichtigen Gastes. Es dauert wohl zwei drei Sekunden bis er fortfährt. Denn die Sprache des anderen versteht er nur in ganz geringen Brocken. Doch dann ist er doch in der Lage herauszubekommen - wohl mehr schlußfolgernd als übersetzend - daß dieser sich vorgestellt hat. Daher fügt er hinzu: "Ich bin Talison."
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Noch lutscht und kaut Waienn vorsichtig ebenso wie genießerisch an dem Stück Fleisch herum, als sich der wohl monumentalste Gast dieses Abends nähert. Trotz seiner Leibesfülle scheint er keine körperlichen Beschwerden zu empfinden, doch entläßt ihn der uniformierte Medicus noch nicht aus seinem prüfenden Blick. Der arme Stuhl! Vielleicht sollte man lieber einen massiven Stamm...
Tulamide wie Ledergekleideter stellen sich vor. Damit wäre der Pikenier an der Reihe. Während letzterer eine nüchtern-kurze Etikette offenbar bevorzugt, würde sich der Mann aus dem Osten gewiß bei einer ausführlicheren Namensauskuft heimischer fühlen. Als etwas unglücklichen Kompromiss einigt sich Waienn darauf, zwar Name, Titel und Herkunft in voller Länge Anzugeben, aber dafür die Aufzählung des Vaters und Großvaters zu unterlassen.
Höflich erhebt er sich, nachdem er den Bissen heruntergeschluckt hat und erklärt mit ebenfalls angedeuteter Verbeugung an Talison und besonders Nasreddin gerichtet: "Sehr angenehm, Travia und Rastullah mit Euch! Ich bin Oberweibel Waiennui Wratsch, Pharmaceus des Engasalischen Fremdenpikeniersbataillons." Einen winzigen Moment lang überlegt er, ob nicht das Fortlassen militärischer Attribute zugunsten der Ahnen angebrachter gewesen wäre, dann läßt er sich wieder unschlüssig auf seinem Platze nieder.
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Als Waienn bei seinem ersten Stück Fleisch aufgrund großer Hitze erst noch pusten muss, wirft Ariondriel besagtem Bissen einen sehnsüchtigen Blick zu. Wie lange ist es her, daß dem Elfen zuletzt etwas zu heiß war?
Erst die Rückkehr Nasreddins und die damit verbundene Geräuschentwicklung seines Stuhls reißen den Weißen aus seinen traurigen Gedanken, doch es ist bereits zu spät: eine einzelne Träne hat sich aus dem rechten Auge gelöst und ihren Weg Richtung Wange angetreten.
Während der Vorstellung der anderen am Tisch wischt er die Träne beiseite, um bei Waienns Ausführungen in Lachen auszubrechen. Es dauert nunmehr durchaus eine gewisse Weile, bis es ihm gelingt, einige Worte klar herauszubringen: "JETZT versteh' ich!" - ganz so, als hätte Waienn einen Witz gemacht, und bei Ariondriel sei der Groschen deutweise gefallen.
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Ob der Feststellung des Elfen blickt Talison zu diesem hinüber. Dabei macht er ein mehr als fragendes Gesicht. Er versteht nicht, was man an einer Vorstellung verstehen oder nicht verstehen kann.
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"Erfreut mich, Sie kennenzulernen", wiederholt Nasreddin seine Begrüßungsfloskel, während er versucht, die Vorstellung des Soldaten zu übersetzen. Der Einwurf des Elfen bringt seine mühsamen Versuche endgültig zum Erliegen, auch wenn der Gesichtsausdruck des Mannes namens Talison darauf hindeutet, daß auch jener nicht versteht, worum es geht.
"Ihr Soldat?" fragt er deshalb den Soldaten, nur um ganz sicher zu gehen (und etwas Zeit für einen Bissen Brot zu gewinnen).
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Nasreddins Frage war ja eigentlich an Waienn gerichtet, aber Ariondriel kann sich nicht zurückhalten. "Er ist Engasaler Pikanier..." Ariondriel kann sein Lachen zwar allmählich unter Kontrolle bringen, aber ein breites Grinsen mit einem gelegentlichen Glucksen hält sich hartnäckig im Gesicht des Weißen.
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Nachdenklich schüttelt Nasreddin den Kopf, blankes Unverständnis steht in sein Gesicht geschrieben. "Er also Soldat ist", stellt er noch einmal laut fest, nur um ganz sicher zu sein. "Doch was daran tar... ist so komisch? Lam'afham."
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Ariondriel hat durchaus Verständnis für Nasreddins Unverständnis. "Ein Freund von mir liest `Zeitung', das sind Kurzgeschichten über das, was in weit entfernten Regionen passiert. Eigentlich bedeutungslos, aber manchmal erheiternd.
Und die Engasaler Pikanierbanner, das sind die lustigsten von allen. Als Al'Anfa das Kalifat überfiel - irgendwo bei Selem - wurde ein Pikanierbanner dorthin losgeschickt, und es passierte schon kurze Zeit später Festum in nördlicher Richtung.
Und als eine Frau namens Tjeika von Jatleskenau von ihrem eigenen Vater entführt wurde, befreiten sie daraufhin die Zuchtsau Talika - ich weiß zwar nicht, wer das ist, aber sie wussten es wohl auch nicht."
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`Verflixt, Waiennui ibn Quanio ibn Perainidano wäre einem Tulamiden gegenüber wirklich angebrachter gewesen', überlegt sich der Uniformierte noch, da reißt ihn ein plötzliches Gelächter aus seinen Gedanken.
Es braucht eine Weile, bis er den Gesprächsfaden aufzunehmen vermag. Offenbar sind ihm Ariondriels Bemerkungen nicht unpeinlich, da Waienn nun verlegen mit den Fingern zu nesteln beginnt.
Am diplomatischsten erscheint eine gewandte Ablenkung des Themas: "Nun, hauptsächlich bin ich Medicus. Seid Ihr derjenige, welcher, wie ich hörte, nach Heilern sucht? Geht es um den Roten Tod im Süden?"
CR
`Noiona hilf!' schießt es Nasreddin durch den Kopf, `Ich bin offenbar von Verrückten umgeben! Ein Elf, der nicht weiß, was er ist! Ein Soldat, der offenbar dumm ist wie Selemer Sauerbrot!' Misstrauisch beäugt er den dritten Gast am Tisch. `Und ich will wohl lieber gar nicht wissen, was im Innern von diesem da vorgeht.'
Zur Beruhigung nimmt er einen großen Bissen Keule, den er dann gedankenschwer zu verschlingen beginnt. `Andererseits habe ich nur das Wort des Elfen für die angeblichen Taten des Soldaten. Nicht gerade eine verlässliche Quelle...' Mit einem Schluck verschwindet der Bissen in die Tiefen von Nasreddins Magen.
Auch wenn der offensichtliche Ablenkungsversuch des Soldaten nichts Gutes ahnen lässt, und die Höflichkeit anderes gebieten mag, ignoriert Nasreddin die Frage Waiennuis und wirft diesem die fragenden Feststellungen an den Kopf: "Verzeihen! Ich ni.. versteh nicht, was die Frau mit die Schwein tut zu haben! Und Selem sind südlich von Vesthuhm, wenn nicht irre." Zwei kohlschwarze Augen haften sich an die des Soldaten und starren in dessen Inneres.
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Waienns Ablenkungsversuch mag bei Nasreddin misslingen, Ariondriel hingegen ist ein gutes Opfer. Man muss Menschen im Gespräch folgen, wenn sie etwas Wichtiges sagen, schnell, ehe sie den Gedanken verlieren.
"Kannst du mir mal das erklären? Man spricht vom `schwarzen Tod', du jetzt vom `roten Tod', und irgend so ein Magier sagte mal etwas von einem schwarzen UND roten Tod. Welche Farbe hat der Tod denn nun?" Gedanklich fügt der Elf noch `Deiner Meinung nach' hinzu.
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Für gewöhnlich ist Waienn zu seinem Leidwesen hoffnungslos überfordert, wenn er von mehreren Leuten gleichzeitig nach Verschiedenem gefragt wird. Auch jetzt droht er die Übersicht zu verlieren, doch nicht wirklich zu seinem Bedauern, da die Worte des Elfen aufs Angenehmste von jenen des Tulamiden ablenken.
Deshalb erwidert der Pikenier auch nur ganz kurz und ausweichend auf Nasreddin: "Ich kann schlecht über Sachverhalte diskutieren, bei denen ich nicht dabei war..."
Und schon wendet er sich Ariondriel zu. Der ist zwar auch ein viel schwererer Fall als die elfischen Thaphthartharath, aber im Moment allemal leichter zufriedenzustellen. Und vielleicht kann Waienns Antwort gar den argwöhnischen Kollegen beruhigen. "Was der Magier meinte, kann ich nicht recht beurteilen. Die anderen Fälle sind einfach Namen für unterschiedliche Krankheiten. Der Rote Tod wird auch Rote Keuche genannt und grassiert zur Zeit nicht allzu weit südlich von hier. Diese Seuche zu erforschen und zu bekämpfen, bin ich unterwegs." `Und zum Glück ist das Leocadia noch nicht recht aufgegangen...'
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"Und ich dachte, die `Keuche' wäre blau. Kein Wunder, daß ihr Menschen keinen Sonnenaufgang genießen könnt, wenn ihr euch nicht einmal auf Farben einigen könnt."
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Von der Diskussion um die Krankheit und dem Einwurf Waienns hinreichend von seinem bohrenden Verdacht abgelenkt, wirft Nasreddin ein: "Verzeihen, Ihr etwas missversteht." - `Um es mal milde zu formulieren.' - "Rote Kaiche ist ganz andere Maradhun als blaue. Blaue Kaiche man leicht... ieberlebt. Rote ist totlich."
Dann wendet er sich dem Soldaten zu: "Will ich... nein... ich will Eure Chutthatunuhn Richrlatunin nicht endern, aber man wird Euch nicht la... dorthin lassen. Ich habe selbst verrsucht!"
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Bei seiner Irrvermutung erntet Ariondriel heftiges Kopfschütteln Waienns, doch Nasreddin klärt den Elfen schneller auf, woraufhin das Schütteln in ein Nicken übergeht.
"Nun, vermutlich muß ich mich nur dorthin setzen, bis wohin man mich läßt, dann kommt die Seuche von ganz allein vorbei", erwidert er schmunzelnd.
"Aber wofür sucht Ihr dann einen Heiler, wenn Ihr mir die Frage gestattet? Oder habe ich etwas mißverstanden?"
Nebenbei gelingt es Waienn, sich auch wieder ein wenig auf sein Mahl zu konzentrieren: Er pikeniert eine Kartoffel auf die Gabel.
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Nun, rot hin, blau her, schwarz sonstwohin... Wenn die Menschen allem und jedem eine, bisweilen sogar zwei Farben zuordnen und sie dann nicht mehr auseinanderhalten können, dann braucht man sich ja nicht zu wundern.
Ariondriel beschließt, dieses Thema also vorerst auf sich beruhen zu lassen. Da stellt Waienn eine interessante Frage: Warum Nasreddin eigentlich Heiler sucht. Ariondriel hat zwar seinen Pass gezückt, aber nach dem Warum hat er nicht gefragt. Oder doch? Der Elf denkt einen Moment nach. Nein, die Frage war nicht nötig. Nasreddin sagte, er wolle lernen. LERNEN!!!
Der Weiße schlägt sich mit der Hand an die Stirn, während seine Lippen (unhörbar) die Isdiraworte für `Ich Idiot!' formen.
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Hastig einen weiteren Bissen Keule herunterschlingend, antwortet Nasreddin nach einem Schluck Wein: "Nun, ich suche Hailer um ma'rifatun... Le'reh... auszutauschen. Ich ebenfalls ein Hailer. Und ich sage Euch, daß Ihr besser fernbleibt dem Süden. Ich kennengelernt Magier, der sagt, daß Kaiche nicht normale maradhun!"
Wieder verschwindet etwas Keule, während Nasreddin misstrauisch das seltsame Verhalten Ariondriels beäugt.
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Nasreddin sagt es: Die Keuche ist keine normale Krankheit. Nicht, wenn sie je nach Farbe tödlich verläuft.
Dann fällt Ariondriel der Seitenblick Nasreddins auf. Natürlich: Menschen mögen ja fast blind sein, aber diese Gestik war ja auch zutiefst menschlich, und für so etwas haben die Rosenohren dann doch wieder ein Auge.
Mit einem (erleichterten?) Lächeln wendet sich der Elf nun direkt Nasreddin zu: "Wie ich schon vorhin sagte, als du so eilig hinaus musstest: Ich würde dir gerne helfen. Brauchst du etwas für die Verdauung?" Mit ziemlicher Sicherheit ist das Lächeln des Weißen freundlich, aber keineswegs spöttisch.
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Für eine epileptische Zuckung ist dieses Stirnklatschen doch allzu geziehlt, also wird es bedeuten, was es normalerweise bedeutet. Folglich wird es vom Pikenier einstweilen ignoriert.
Maradhun bedeutet vermutlich Seuche oder Krankheit, aber das andere? "Was möchtet Ihr tauschen? Kräuter? Für die Verdauung habe ich leider nichts dabei..." Nachdem er sich die Kartoffel in den Mund geschoben hat, wandert seine Hand schon zum Rucksack, als wolle er gleich einmal nachsehen.
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"Wißt Ihr, welche Regionen zu meiden sind? Ich bin im Bezug auf die Seuche nicht auf aktuellem Stand. Da ich aber grob in die fragliche Richtung reisen möchte, wäre ich sehr daran interessiert, die schlimmsten Gebiete zu meiden."
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`Phex und Hesinde, gewährt eurem armseligen Diener das Wissen um diese abstruse Sprache und die Flinkheit der Zunge, diese auch zu sprechen!' fleht Nasreddin in stillem Gebet, während er versucht, den Sinn hinter den Worten der anderen zu erkennen. Zu dem Schluss kommend, dass er ganz offensichtlich missverstanden wurde, probiert er erneut, seinen Wunsch zu formulieren: "Suche ich nicht Heilung fier Ver... da'uung? Suche ich ma'rifatun. Nennt man bei Euch Le'reh, glaube ich." Verzweiflung steht in sein Gesicht geschrieben, die dann ploetzlicher Freude weicht: "Suche ich Gabe von Hesinde, um zu dienen Per'ain besser!"
Rasch einen Bissen Brot mit etwas Wein herunterspühlend, wird er von der Frage des bislang recht schweigsamen Dritten überrascht. "Verzeihen, aber ich auch nicht wiss..." Wieder schießt ein Strahlen über sein Gesicht, als er zu Elf und Soldat meint: "Wissen! Suche ich Wissen! Ieber maradhunun!
Verzeihen nochmals", wendet er sich wieder an Talison, "ich nicht genau wissen, wo Kaiche wietet. Gekommen bin ich mit... Schiff aus Al'Anfa. Wollte man uns lassen in Ne'thaa nicht an Land, wegen Kaiche. Auch nicht, nachdem ich gesagt habe, dass ich bin Hailer. So wir gesegelt weiter bis Bell'Hanka, bis auf Magister Triffan."
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Nasreddins Erklaärungen machen es für Ariondriel eher schwieriger, das Anliegen des Tulamiden zu verstehen. Klar, der Mann wollte etwas lernen. Nach seinem vorherigen eiligen Verschwinden zur Tür hinaus mit dem Hinweis, er müsse noch etwas erledigen, glaubte der Elf, dass es bei dem Lerninhalt vor allem um Verdauungsprobleme gehen müsse.
Aber was er mit `He sind' und mit `Per eine' meint, ist für den Weißen nun wirklich nicht mehr nachvollziehbar. Dementsprechend ratlos sieht Ariondriel auch aus, während Nasreddin inzwischen seine Schiffsreise ins Gespräch bringt. Die linke Hand wandert wieder zum Hals, um mit den dortigen Amuletten zu spielen.
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Le-Reh? Leere! Für einen Augenblick erfreut sich Waienn des vermuteten Erfolges, bis er bemerkt, daß dieser ihn auch nicht weiterbringt. Erst Nasreddins weitere vage Ausführungen verhelfen ihm schließlich auf den rechten Weg - beinahe.
Höchst interessiert verfolgt er dessen Reisebeschreibung, wobei er die Gelegenheit zu weiterer Nahrungsaufnahme wahrnimmt. In der Tat ist es für ihn momentan nicht viel mehr als dies, da sein Magen schon nicht mehr so murrt und das Gesprächsthema viel zu interessant ist.
Schließlich erklärt er: "Ach so. Hm. Leider weiß ich auch nichts über einen Maradun. Wer soll das sein?"
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Da seine Erklärungsversuche zumindest teilweise von Erfolg gekrönt zu sein scheinen, versucht Nasreddin nun auch die (vorerst) letzten Unklarheiten zu beseitigen: "So wir heißen Dinge wie blaue oder rote Kaiche. Ich nicht genau weiß wie man heißt bei Euch... Kraak'eiten?"
Wieder verschwindet ein Teil der Keule, von der inzwischen kaum noch ein Drittel auf dem Teller liegt.
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"Ahja, ich verstehe!" gibt Waienn zurück. Er nimmt noch von Fleisch und Kartoffeln zu sich, wärend er einen momentlang nachdenkt, was er denn eigentlich verstanden hat. Irgendwie ist ihm der Anfang schon wieder gedanklich abhanden gekommen.
Dann aber erkundigt er sich: "Welche Krankheiten interessieren Euch denn im Besonderen?"
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Ariondriel beugt sich interessiert vor. Nun wird Nasreddin bald sagen, was genau er lernen möchte. Merkwürdig nur, dass er nichts gegen seine eigenen Verdauungsprobleme tun möchte. Aber bei Menschen gibt es ja ein Sprichwort: Der beste Arzt ist der schlechteste Patient.
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Da der Tulamide noch überlegt, kommt Waienn endlich dazu, seinen Magen zu füllen. Pusten ist für den Menschen kaum mehr notwendig, und vor lauter Genuß vergißt er schon beinahe die gestellte Frage.
DDS
Das Gespräch am Tisch kommt ins Stocken, und so lässt der Elf seine Blicke schweifen. Aha, ein Neueintritt...
Da erstarrt der Weiße: Kann es möglich sein? Ist er doch gekommen? Wer ist das Ziel? Oder will er doch nur reden?
Für etwa eine Sekunde oder zwei starrt Ariondriel mit geweiteten Augen auf Emetriel. Das bisher langsame Klack... Klack... Klack der mit den Amuletten spielenden Finger verwandelt sich in ein Klackklackklack!, als die Gedanken rasen.
Als die Schrecksekunde vorbei ist, sucht Ariondriel: Wo schaut der andere Elf hin, wen fixiert er, der sich (zuerst) nicht umsieht? Währenddessen verschwindet die andere (rechte) Hand laaaaangsam und unauffällig unter der Tischplatte.
Ein Lippenleser könnte ein Wort auffangen, wahrscheinlich ein Name: Valkyrion.
OHH
Ob des nervösen Geklappers neben sich nimmt Waienns Geschwindigkeit der Nahrungsaufnahme weiter ab. Was mag den Elfen so aufregen? Mühsam versucht der Pikenier, dem Blick zu folgen, bis er die Ursache gefunden zu haben glaubt. So etwas sieht man in der Tat selten! Vermutlich braucht jener neue Gast sie aus beruflichen Gründen. "Keine Angst, das ist nur eine Sehhilfe!"
CR
Auf die Frage Waienns legt Nasreddin erst einmal eine als Kauen eines besonders zähen Fleischstücks getarnte Denkpause ein. Allein die Frage, wie die Namen der ihm bekannten Krankheiten in diesen Landen sein mögen, beginnt, Nasreddin massiven Schädelschmerz zu bereiten. Das seltsame Verhalten des Elfen zieht die Grübelei weiter in die Länge, schließlich stellt sich die Frage, ob man über Krankheiten in der Anwesenheit eines offensichtlich Kranken (wenn auch `nur' im Kopf) diskutieren soll.
Als er seine Gedanken genügend geordnet hat, verschwindet der Bissen in Richtung Magen, doch da hat der Soldat auch schon - vorläufig - das Thema gewechselt. Sich in Geduld und Neugier übend (und die Vertilgung des Mittagsmahles weiter vorantreibend), wartet Nasreddin die Antwort des Elfen ab, vermag diese doch vielleicht tiefere Einblicke in dieses verwirrte Wesen zu gewähren.
DDS
Im Moment höchster Erregung spricht jemand Ariondriel von der Seite an. KLACK! Mit einem scharfen, letzten Zusammenstoß der Amulette beendet die linke Hand ihr nervöses Geschäft, während der Elf den Kopf herumreißt und Waienn direkt ins Gesicht sieht. "Was?"
Unglauben und Erstaunen, Verwirrung und Ärger zeichnen sich deutlich in die Gesichtszüge des Weißen.
PS
Talison hat während der Unterhaltung eher passiv mitgehört und dabei seine Eierpfanne vertilgt. Nun nimmt er einen großen Schluck Würzwein und zieht den Teller mit dem gebratenen Federvieh zu sich herüber.
Doch bevor er beginnt, diesen zu verspeisen, fragt er: "Wenn ich Euch richtig verstehe sucht Ihr einen Weg, um die Rote Keuche zu heilen, oder zumindest wollt Ihr mehr darüber erfahren? Falls dem so ist, erzähle ich Euch gerne, was ich darüber weiß."
Erst jetzt fällt ihm auf, wie seltsam es doch ist, einen Elfen mit Symbolen der Zwölf zu finden. Das scheint ihm etwa so ungewöhnlich wie ein Ork als Praiosgeweihter.
DDS
Während Ariondriel Waienns Bemerkung zum Thema Sehhilfe offensichtlich als Ablenkung empfunden hat, scheint Talisons Bereitschaft, etwas über Keuchen (welcher Farbe auch immer) den Weißen daran zu erinnern, dass etwas oder vielmehr jemand potentiell Gefährliches im Raum ist. Der Elf wendet also wieder seinen Blick in Richtung Emetriel, versucht, einen Blickkontakt aufzunehmen. Allmählich entspannt sich bei dieser Gelegenheit auch wieder die linke Hand, die die Amulette umklammert hielt, und beginnt wieder ihr langsames Spiel. Klack... Klack... Klack.
OHH
Verunsichert blinzelt Waienn den Elfen an. Jener wirkt nicht gerade konzentriert zuhörend, aber Elfen haben ja eine ganz andere Wahrnehmungsweise, also erklärt er nach kurzem Zögern leise, wie beruhigend: "Eine Sehhilfe! Manche Menschen können noch viel schlechter sehen als andere", bemüht er sich, aus elfischer Sicht zu erläutern. Mit solchen Gläsern wird kann man schärfer sehen, so man sie richtig einsetzt."
Derweil nimmt allerdings auch Waienns eigene Konzentration mehr und mehr ab. Informationen über die Keuche? Sollte hier etwa noch ein Heilkundiger am Tische sitzen? Höchst interessant!
DDS
Ariondriel nimmt Waienns Erläuterungen über Sehhilfen zur Kenntnis und nickt dazu - ohne seinen Blick von Emetriel abzuwenden. Andererseits: Waienn müsste nun auch irgendwie `beruhigt' werden, damit er seinerseits die Sache (fälschlich) für erledigt hält. Dazu gibt es ein anerkanntes Mittel: "Aha. Ich verstehe."
CR
Während er weiter den Elf beobachtet, entgegnet Nasreddin auf Talisons Frage und Angebot: "Nun, such ich weniger Weg Kaiche zu heilen. Wenn ich habe verstanden Magi'ster Triffan richtig, man kann nichts tun außer zu setzen auf die... Gaben von Herrin Hesinde und Kraft von Herrin Per'ain. Aber wenn wissen anders, gerne hohre zu. Magi'ster Triffan mir manchmal schien seltsam, in letzter Zait..."
OHH
Mit einem erleichterten Lächeln gibt sich Waienn tatsächlich mit Ariondriels diplomatischer Beendigung des unaufgelösten Mißverständnisses zufrieden und wendet sich vollste Aufmerksamkeit versprühend zu seinem anderen Tischnachbarn um.
PS
"Nun, Ihr habt schon recht. Die rote Keuche vermag wohl nur mit dem Willen der Götter geheilt zu werden. Jedoch las ich von einem Werk, welches aus dem Echsischen übersetzt etwa `Kompendium wider der Daimonischen Seuchen' geheißen wird. Dort stand auch, daß sich mit Hilfe des Orginals dieses Buches die Thesis mehrerer Zauber erlangen lässt, welche gezielt gegen jene Plagen der Gehörnten helfen. Es wird jedoch auch darauf verwiesen, dass jenes Orginal bereits vor vielen Jahrhunderten verschollen ist, und dass die wenigen Abschriften bestenfalls das Entwickeln einer eigenen Thesis erleichtern können, diese jedoch nicht enthalten."
CR
Verstehend nickend (auch wenn er die kaum die Hälfte der Worte begriffen hat), spült Nasreddin die letzten Reste der Keule mit einem Schluck Wein herunter. `Gepriesen sei Hesinde, zumindest ein verständiger Mann', denkt er bei sich, `vielleicht ist der Tag ja doch noch nicht verloren.'
Einen selbstsicheren und wissenden Gesichtsausdruck aufsetzend (`Der gute Heiler erscheine stets allwissend - verbessert Aussicht auf Heilung und Honorar!'), antwortet er Talison: "Ah, dann Magi'ster Triffan gehabten recht. Mich nenne zurecht besten Heiler von ganz Rashdul, aber nicht wissen um Gaben von Hesinde. Magi'ster Triffan auch genannt viele Namen von Wesen und Dingen, die nicht wissen."
Er senkt seinen Bass auf verschwörerisch-geheimnisschwangere Lautstärke: "Glauben, dass wollte conjurieren Diener von jener wider das Leben" - er schlägt das Schutzzeichen wider Dämonen - "um zu zwingen zur Heilung!"
DDS
Was soll man jetzt davon halten? Der Elf mit den roten Augen hat Ariondriel ganz offensichtlich bemerkt und ihm sogar den zweiten Finger gezeigt. Aber was sollte wohl der Rest bedeuten? War es eine Verabredung, oder die Bitte, das kommende Werk zu ignorieren? Ja, der Weiße hat den anderen zu einer Reaktion veranlasst. Aber der wurde nicht etwa nervös oder kam herüber, nein, er gab Ariondriel nur ein neues Rätsel auf.
Ariondriel wendet sich wieder dem Gespräch zu, während noch schwere Gedanken hinter einer gefurchten Stirn vorbeiziehen: Es gibt keine Antworten, aber die Gefahr ist zumindest für den Augenblick gebannt.
Die Menschen, die nichts auch nur zu ahnen scheinen von den potentiellen Gefahren, die sich für einen von ihnen abzuzeichnen schienen, reden hingegen mal wieder von `Thesis' und `Gehörnten', was nichts anderes bedeutet, als dass sie feste Regeln zu sehen glauben für Dinge, die sich jeder Regel entziehen: Dämonen und Taubra.
Vielleicht hat der Elf nicht alles mitbekommen, wo er doch von seinen Gedanken etwas abgelenkt war. Wahrscheinlich verfehlt er sogar das Thema. Aber es geht um eine so universelle Wahrheit, dass er trotzdem einen Diskussionsbeitrag leistet: "Das Volk Daimons hat noch nie eine Lösung geboten."
OHH
Schnell versiegt die Erwartungshaltung aus Waienns Augen. Er hatte sich von diesem ländlich bis wäldlich Gekleideten eher eine interessante Abhandlung über allerlei Kräuterwirkungen oder Krankheitsverläufe erhofft. Statt dessen bekommt er über Gebiete zu hören, die er ohnehin nicht beeinflussen kann. Man ist schließlich Medicus, nicht Magicus!
Manches Mal kommt man sich schon aufs Eigenartigste überflüssig vor, wenn auf dem Schlachtfeld bei jedem Verletzten gleich ein Berobter materialisiert, `Balsamsalabunde!' plärrt und sich mitsamt dem Gesundeten wieder ins Kampfgetümmel stürtzt.
Dem gedanklich wiedergekehrten Elfen kann er deshalb nur zustimmen: "Wirklich! Es muß doch auch Mittel geben für solche, denen die astrale Kraft nicht gegeben wurde! Ich habe zum Beispiel herausgefunden, welch heilsame Wirkung die Wasser der Meere bisweilen aufweisen können."
DDS
Waienns Bemerkung über Meerwasser wirkt überraschend auf Ariondriel: "Meerwasser? Meerwasser hat heilende Wirkung? Das ist doch ungenießbar."
Der Elf scheint sich wieder ganz der Konversation am Tisch zu widmen. Einzig die rechte Hand, die noch immer unter dem Tisch weilt, belegt die Tatsache, dass der Weiße noch immer einen Teil seiner Aufmerksamkeit für `plötzliche Ereignisse' reserviert.
OHH
Erschrocken schaut Waienn den Elfen an, dann schmunzelt er. "Aber nein, nicht trinken! Ich meinte äußerliche Anwendung, sowie Inhalation. Salzwasser hilft bei kleinen Wunden und bestimmten Hautkrankheiten."
CR
Einen winzigen Augenblick lang zerstört ein Stirnrunzeln Nasreddins Fassade der hesindianischen Allwissenheit, während er zunächst vergeblich versucht, die Worte von Elf und Soldat zu übersetzen und miteinander und dem vorher Gesagten in Einklang zu bringen. `Wenn wenigstens einer der Anwesenden auch nur halbwegs des Tulamidischen mächtig wäre', formuliert er gedanklich seinen derzeit drängendsten Wunsch, `dann müsste ich nicht andauernd raten, was sie von mir wollen. Aber offensichtlich verstehen sie sich nicht einmal untereinander, obgleich sie dieselbe Sprache sprechen. Glaube ich jedenfalls...'
Mit belehrendem Tonfall und einem wissenden Lächeln (`Ein breites Lächeln ist stets besser als ein enges Wissen!') wirft Nasreddin ein: "Verzeihen, glauben dass gemeint war Plan von Magi'ster Triffan zu conjurieren Daim'on, la asch-schariba mah'unun bachrunin!"
Diesmal verzichtet er auf einen Ubersetzungsversuch, würde selbiger doch das Bild, welches er aufzubauen versucht, empfindlich stören - zudem eine der 777 väterlichen Weisheiten für erfolgreiches Reden und Verhandeln `Gegen etwas, das man nicht versteht, kann man nicht argumentieren' lautet.
DDS
Waienns Antwort ist für den Elfen unbefriedigend. Ariondriel muss aber dennoch abwarten, bis Nasreddins das Thema verfehlender Einwand fertig ist.
"Nein, die Dämonen hatten wir schon abgetan. Das bringt nichts als Leid über die Welt."
Zurück zum Meerwasser: "Äußerliche Anwendung auf Wunden? Ist das klug? Gibt es nicht eine Redensart `Salz in die Wunden streuen'?" Redensart. Ein gutes Stichwort. Das liefert eine unauffällige Überleitung. Später, wenn es unverdächtig klingt.
OHH
Auch Waienn kann mit Nasreddins Aussage wenig anfangen, zumal er in Ermangelung von Tulamidischkenntnissen gar nicht mitbekommt, wie der sich am Rande auf Meerwasser bezieht. "Dämonen konjugieren?" murmelt er verständnislos.
Da kann man sich schon besser mit der neuerlichen Frage des Elfen beschäftigen. "Salz und Salzwasser sind zweierlei. Auch bei Tränken kommt es sehr auf Mischung und Konzentration an. Ein Gift in vorsichtiger Dosierung, stark verdünnt in anderen Substanzen wirkt so manches mal Wunder. Natürlich ist viel Erfahrung und langes Studium für diese Kenntnisse notwendig." Dabei klingt er so stolz, als dürfe man dies bei ihm als selbstverständlich voraussetzen.
"Und wie gesagt: Kleine Wunden! Größere offene Flächen bedürfen ganz anderer Methoden!" Er wird sehr nachdrücklich in seiner Betonung, um sicherzustellen, daß der Elf nicht demnächst auf seinen vermeintlichen Rat hin mit aufgeschlitztem Leib ins Meer springt.
PS
An den Elfen gewandt meint Talison: "Ihr habt mich mißverstanden. Ich meinte, daß jenes Buch eine Hilfe ist, um den Schrecken, den die Gehörnten verbreiten, zu vertreiben."
Danach faehrt er mit dem nächsten Gesprächspartner fort: "Nun, ich denke mit den Kräutern, die in der Natur wachsen, kann man ebensogut zurechtkommen, wie mit magischen Heilmitteln. Die Krankeiten, welche die Daimonen verbreiten, sind jedoch keine Krankheiten im eigentlichen Sinn, zumindest glaube ich das. Denn wenn sie es wären, dann könnte man sie ja auch wie normale Krankheiten Heilen."
Zuletzt kommt er auf das Wasser zu sprechen: "Und was das Wasser angeht, so ist mir eine Blutstillende Wirkung vom Salzwasser bekannt, mehr aber auch nicht."
DDS
Als Waienn `Dämonen konjugieren' murmelt, gibt Ariondriel völlig geistesabwesend ein "Konjurieren" von sich. Ganz so, als würde er sich dieser Äußerung nicht bewusst werden.
Kleine Wunden sollen also durch geringe Mengen Salz besser werden? Nun, was es nicht alles gibt. `Mineralische Medinzin' gehört jedenfalls nicht zu dem, was Elfen typischerweise praktizieren.
Talisons Versuch, mit dem Gespräch mitzuhalten, bringt dann doch wieder Dämonen ins Spiel. Dass diese Unholde auch für Krankheiten zuständig sein sollen, weckt die Skepsis des Elfen. Aber auch Talison bestätigt eine gewisse Wirkung des Salzes.
"Nun, das mit dem Meerwasser werde ich wohl mal probieren, wenn ich in Küstennähe eine kleine Wunde behandle... aber was du da sagst... dass Daimon auch noch für Krankheiten zuständig sein soll, das ist doch eher wieder so ein menschlicher Zuordnungswahn, wo für alles und jedes ein imaginäres Wesen verantwortlich sein muss."
Bei diesen Worten schiebt sich der Daumen der linken Hand hinter die versammelten Amulette und hebt diese vielleicht zwei Finger breit hervor, was man als `anklagende Präsentation' verstehen könnte.
CR
Langsam beginnt Nasreddins Kopf zu schwimmen, verläuft das Gespräch doch so rasch, dass er kaum mit dem Übersetzen nachkommt. Die Sache mit dem Salz ist ja noch verständlich, auch wenn er selbst (ganz im Gegensatz zu seinen Patienten) Alaun bevorzugt (schließlich sind Narben die Zierde des Kriegers). Aber was hat das jetzt mit der Bringerin der Plagen zu tun? Und wieso kennt der Elf selbige nicht? Oder ist das jetzt wieder ein Missverständnis seinerseits?
Die Fassade des wissenden Lächelns aufrechterhaltend, kaut er auf einem Stück Brot herum und wartet ab, ob sich die Sache für ihn klärt, schließlich scheint sich der Dritte in der Runde wesentlich besser mit den Jenseitigen auszukennen, als er selbst.
OHH
Schon wieder Dämonen! Da kann Waienn nicht mithalten. "Sofern eine Krankheit von Dämonen verursacht wurde, helfen wohl nur Gebete und Magier. Ich bin als Medicus auf bescheidenere Mittel beschränkt und beschäftige mich daher auch nur mit natürlichen Krankheiten, Wunden oder Vergiftungen."
Damit vermeint er, erst einmal aus der Diskussion auszusteigen, sofern sich diese weiter um Sachgebiete jenseits seiner Vorstellungskraft bewegt. Deshalb widmet er sich wieder verstärkt dem Essen. Das Fleisch ist weitgehend verschwunden, nun werden noch die übrigen Kartoffeln gequetscht, um die Soße aufsaugen zu können. Wäre schade drum, letztere nicht ebenfalls gänzlich zu verzehren!
PS
An Ariondriel gewandt erwidert Talison: "Wie kommt Ihr darauf? Es ist doch offensichtlich, dass die Gehörnten schlimmste Seuchen verbreiten, vom Befall des Geistes einmal ganz abgesehen."
DDS
Talisons Frage verdient eine Antwort. Ariondriel ist nicht der Elf, der sie ihm vorenthalten würde. "Sicher, das Volk Daimons nutzt jede Gelegenheit, den vier Völkern zu schaden. Aber meist sind ihre Angriffe doch eher direkter Natur. Sie genießen es, das Brechen des Blickes des Opfers zu sehen. Sie töten aus der Nähe, wenn sie können.
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand von einem der ihren krank geworden wäre. Also frage ich dich: Wie kommst du denn darauf, dass des Daimon Volk Krankheiten verbreitet? Durch Beobachtung, oder weil ihr Menschen immer glaubt, dass ein imaginäres Wesen für alles verantwortlich ist: Die Geburt, den Tod, den Kampf, die Liebe...
Oder anders gefragt: Wie rechtfertigt ihr Menschen eure Existenz, wenn ihr für nichts selbst die Verantwortung tragt?"
Hm. Das ist irgendwie nicht mehr das Thema, das Talison angeschnitten hatte.
PS
Sicher ist das, was Ariondriel da von sich gibt, nicht bar jeder Grundlage, doch sieht sich Talison gewungen, darauf zu Antworten, auch wenn das Thema ein anderes ist. "Sicher, die Daimonen nutzen jede Gelegenheit von Angesicht zu Angesicht zu schaden, dennoch verbreiten sie noch Schrecken, wenn sie gebannt wurden. Sie selbst sind in der Tat recht unempfindlich gegenüber Krankheiten, doch da heißt nicht, dass sie sie nicht verbreiten würden. Habt Ihr noch nie von jenen bedauernswerten Opfern gehört, die zufällig in der Nähe waren, als einer der Gehörnten diese Sphäre betrat. Ich hörte von einer langsam fortschreitenden Krankheit, die Tag für Tag mehr vom Fleisch des Opfers verfaulen lässt. Immer zunächst die Körperteile, die nicht unbedingt lebensnotwendig sind, so dass das Opfer sehr lange unvorstellbare Schmerzen erleiden muss. Das ist real und genau so sind auch die Gehörnten real oder wollt Ihr das anzweifeln? Das hat doch nichts mir der Existenz oder Nichtexistenz von Göttern zu tun."
CR
Nach außen hin gelassen kauend, im Inneren jedoch Blut und Wasser schwitzend, versucht Nasreddin der immer verworreneren Diskussion zu folgen, die nun offenbar ins Philosophische abdriftet.
Bedauerlicherweise stellt dies ein Gebiet dar, für das ihm im Garethi dann doch zumeist die Worte fehlen. Um Dämonen geht es, um Krankheiten (auch wenn die von Talison beschriebene ein absolutes Novum für ihn darstellt) und um den Unglauben des Elfen, dass Dämonen selbige bringen. Der Rest ergibt keinen rechten Sinn, es sei denn, der Elf hinge den gleichen blasphemischen Ideen an, wie der Magister, und das will er kaum glauben. Aber bei Dämonen und Krankheiten, da kennt er sich aus eigener Erfahrung aus, jawohl.
Als wäre es das Natürlichste der Welt, wirft er darum ein: "Verzeihen, aber gesehen so etwas mit eigenen Augen! Ding, was Magi'ster Triffan hiess später wohl Dukklumm", der Ausdruck auf seinem Gesicht verrät, dass dies ein Ereignis ist, an das er nicht gerne zurückdenkt, "angegriffen Freunde von mir. Erst gedacht, nicht schlimm, weil nicht verletzt. Dann bekommen seltsame Siemmptohme, und nichts geholfen! Dann getroffen Magi'ster, und er genannt Kraak'eite Dukklumms Pest. Er mit Freunden weggegangen, und nach zwei Wochen alle gekommen gesund wieder. Aber nie erzählt, wie geheilt, und nichts gefunden in Bücher."
Als sei damit alles gesagt, beißt er wieder in sein Brot.
OHH
Auch Waienn läßt sich wie seine so unterschiedlichen Kollegen vom Dämonen nicht den Appetit verderben. Wie auch, wenn er doch so wenig davon versteht? Auf die Idee, das Thema Krankheiten könne auf jemanden unappetitlich wirken, kommt er erst recht nicht. Im Gegenteil quetscht er seine Kartoffeln mit wachsender Begeisterung zuende, um sich dann gierig den Bauch damit vollzuschlagen.
Dennoch geht das Gespräch nicht vollkommen unreflektiert an dem Medicus vorbei. Das war ihm noch gar nicht aufgefallen: Dämonen werden nicht krank! Wenn das stimmt, müßte man doch den Grund dafür erforschen! Vielleicht ergäbe sich ein Allheilmittel, wenn man ein bestimmtes Teil eines Dämons als Medizin verabreicht?
Kauend versinkt er tiefer und tiefer in spekulativen Gedanken.
DDS
Nasreddins Bericht ist konkreter, fassbarer als alles, was Talison bisher gesagt hat. Und doch: "Ich glaube dir, dass deine Freunde krank geworden sind, und ich glaube dir auch, dass das war, nachdem sie Ärger mit diesem - wie sagtest du? Dukklumm? - hatten. Ich bezweifle aber ganz entschieden, dass dies die Absicht Daimons war. Ich halte das für einen Nebeneffekt, der sich nun einmal ergibt, wenn sich verschiedene Völker treffen und dabei für das jeweilige Volk harmlose Krankheiten an das andere Volk übertragen werden.
Talison, ist dir aufgefallen, dass du jetzt vom Volk Daimons sprichst, als ob sie reale Personen wären, während du sie zunächst als übernatürliche Wesen bezeichnet hast?"
Plötzlich schreckt er aus den Dämonen-Gedanken hoch: Was ist, wenn der andere Elf die Redewendung vom `zweiten Finger' nicht kennt? Dann müssen dessen Handzeichen doch völlig anders gedeutet werden! Was hatte er doch gleich signalisiert? Dann müsste es `Du-ich-5-hinten' gewesen sein oder so. 5 was? Wahrscheinlich Minuten. Und wenn nicht... Nun, im Stall gaebe es durchaus noch etwas, was Ariondriel erledigen
könnte... und sollte.
Ariondriel erhebt sich. "Ich muss mal weg, in den Stall."
Dann aber zögert er noch einen Augenblick, beugt sich noch einmal an seinen Platz und leert den Krug Milch. Wozu ein Risiko eingehen?
OHH
Fast verschluckt sich Waienn, als Ariondriel so unvermittelt aufspringt. Mit seinem vollen Mund kann er kaum eine Rede halten, und wie sollte er den Fortgang auch kommentieren? So hebt er nur kurz bestätigend die Hand und kaut weiter.
Welchem Stück eines Dämonen könnte wohl Heilkraft innewohnen?
PS
"Jetzt bezeichet Ihr sie, als seien sie ein reales Volk, das andere trifft und wie jedes andere an unterschiedlichen Krankheiten leidet. Es ist doch viel mehr eine mischung aus realem Geschöpf und übernatürlicher Macht. Wären sie rein übernatürlich, müssten sie ja Götter sein."
Sich der Bedeutung seiner Worte bewußt werdend, bricht er seine Rede erstmal ab, nach außen versucht er dies mit dem Wunsch nach essen zu tarnen und steckt schnell einen großen Bissen vom Huhn in den Mund.
Eigendlich hätte er jetzt mit einer Antwort gerechnet, doch Ariondriel verschwindet plötzlich vom Tisch, nun gut er wird schon wiederkommen, und es ist durchaus interessant wie die anderen wohl reagieren.
DDS
Tatsächlich findet Talison noch ein heiteres Schlusswort, ehe Ariondriel den Raum verlässt. Der Weiße schüttelt sich vor Lachen, als er sich auf den Weg zur Tür macht.
CR
Tatsächlich reden seine Tischnachbarn genauso wirres Zeug wie fast jeder Magier, den kennenzulernen Nasreddin bislang das (Miss-)Vergnügen hatte (welch Wunder in Rashdul). `Der Elf ist definitiv verrückt!' denkt er sich, als er ihn mit einem Kopfnicken verabschiedet. `Jedes Kind weiss doch, dass es die Götter gibt! Nicht einmal ein verdammter Anhänger des Namenlosen würde dies bezweifeln. Und dieser Talison scheint nicht viel besser! Götter und Dämonen haben nichts gemein, außer dass sie in ewigem Kampfe liegen. Nasreddin, an wen bist du da bloß geraten...'
Um von diesem unschönen Thema (denn Verrückte reagieren häufig sehr gewalttätig, wenn man ihren Wirrglauben in Frage stellt) in vertrauteres Gebiet zurückzukommen, `antwortet' Nasreddin auf Waienns Feststellung mit dem Meersalz: "Was angehen Heilung mit Salz. Müssen probieren... Ala'un? Brennt wie Ingerimms Esse, macht Narben die Zier für Anhänger Rondras aber stoppt Blut...fluss sofort!"
OHH
Direkt angesprochen, wird Waienns Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch zurückgelenkt. Eine höchst interessante Äußerung seines verbliebenen direkten Tischnachbarn hallt noch in den wirren Gängen seines betellerhelmten Hauptes wieder, wie man vage an dem daran herumrutschenden Gebamsel erahnen kann.
"Ja, sicher, Alraun! Aber man hat schließlich nicht immer alles dabei. Gerade an der Küste ist Meerwasser zweifellos einfacher zu beschaffen. Ganz zu schweigen, daß man in aller Regel nicht dafür zu zahlen hat. Allerdings ich bin ohnehin mehr an Krankheiten interessiert."
Wenn Nasreddin nun aber dachte, er hätte damit erfolgreich von dem ihm unliebsamen Thema abgelenkt, so befindet er sich offenkundlich im Irrtume, als der Medicus-Pikenier - oder ist es nicht eher ein Pikenier-Medicus? - verkündet: "Ich vermute, keiner der Anwesenden beherrscht Alt-Güldenländisch? Interessanterweise gibt es in dieser alten Sprache eine Vokabel `Daimon', die auch im Sinne von Gottheit verwendet wurde..."
Man kann ihm ohne Mühe ansehen, wie geistesabwesend er in diesem Augenblick ist, daß er weder den nahenden neuen Elfen bemerkt, noch wie sehr er sich unter Anhängern des Zwölfgötterkultes verdächtig macht.
MR
"Zu Euch setzen würde ich mich gerne", fragt der Elf mit der fast durchscheinenden Haut mit wohlklingender Stimme. Es könnte aber auch eine Feststellung sein... "Emetriel ist mein Name."
Sein Blick wandert von dem aufgeblähten Rosenohr mit dem vielen Goldschmuck zu dem Rosenohr mit den grauen Augen und Vollbart und bleibt schließlich bei dem Träger des blau-rot-silbernen Wappenrockes hängen.
PS
Talisons Aufmerksamkeit liegt derweil bei Waienn. Dieser scheint wohl auch zu den Forschern zu zählen, die sich nicht allzusehr um die religiösen Fanatiker scheren.
"Eine interessante Sache, die Ihr da berichtet. Ich behersche zwar kein Alt-Güldenländisch, doch lassen sich dies nachvollziehen. Denn wenn man den Berichten über die Macht zumindest der Vielgehörnten glauben schenkt, so mögen einige den Göttern an Macht gl..." kurze Pause "kaum nachstehen."
Talison ist gerade in eine Art Informationsbeschaffungswahn gefallen, denn er macht sich derzeit keine Gedanken darüber, dass er mancherorts für diese Aussage verbrannt worden wäre. Vom Elf bemerkt er jedenfalls erst einmal nichts.
OHH
"Hm?" Aus seinen eigenwilligen Gedankenspielen herausgerissen, versucht der Pikenier, die nur unbewußt gehörten Worte seines Nachbarn, bei dem gelegentlich ein undefinierbarer Akzent hervorzutreten scheint, zu rekonstruieren. Offenbar erfordern sie keine Erwiderung, da sie ihm nur zustimmten.
So lächelt er ob dessen nur dankbar, bis ihm der neu Hinzugetretene samt seiner Vorstellung bewußt wird. "Oh, hallo! Ja, setze dich nur! Ich bin Waienn."
MR
Schweigen. Die am Tisch sitzenden Rosenohren haben die Ankunft des Elfen - wie so oft, exemplarisch sozusagen - nicht bemerkt. Nur der Wappenrockträger antwortet.
`Auf dem Platz am Kopfende in der Ecke saß der Elf. Der leere Krug steht noch dort. Anders als die Rosenohren wird er einen Platz, auf dem er einmal gesessen hat, nicht als ihm eigen betrachten. Genau dieser Platz, in der Ecke, mit dem Rücken zur Wand, ist optimal.'
Die hochgewachsene Gestalt mit dem antrazitfarbenen Mantel schwebt an dem dicken Rosenohr vorbei und tritt am Fenster vorbei hinter den Stuhl. Diese Gelegenheit nimmt er wahr, um nocheinmal die Neuankömmlinge in Augenschein zu nehmen. `Kein Schild ist bei dem Drachenknaufträger sichtbar. Entweder ist es Reiter und kämpft mit Sattelwaffen, wobei der Einhänder nur seine Seitenwaffe bildet, oder es glaubt, im Schankraum sicher zu sein und den Schild in Stall oder Kutsche lassen zu können. Oder es ist einfach nur dumm.'
"Sei mir gegrüßt, Waien", antwortet Emetriel freundlich. "Was weht dir im Hirn umher?"
Der ebenfalls antrazitfarbene Lederrucksack gleitet von seiner linken Schulter nach hinten, wo er, ohne daß sich der Elf umsähe, von den ausgestreckten Fingern des auf den Rücken gelegten linken Armes aufgefangen wird, während Emetriel mit rechts den Stuhl zurückzieht. Der Rucksack wird links von dem Elfen in der Ecke des Raumes abgesetzt. Dann schiebt Emetriel den Mantel von seinen Schultern.
OHH
Der nette Ton in den Worten des Elfen beruhigt Waienn, der sich schon ärgerte, das elfische Begrüßungswort vergessen zu haben. Irgendwie ist es heute wohl nicht gut um seine Etikettekünste bestellt, aber bei so vielen und so verschiedenen Leuten ist es auch wirklich schwer, ständig umzuschalten!
Zu Emetriels Platzwahl hat er dann aber gerade dank seiner Kenntnisse auch der elfischen Gepflogenheiten sehr ähnliche Gedanken wie dieser und läßt sie deshalb unkommentiert.
"Eine alte Sprache, in der manche Weisheit verborgen liegen mag", erwidert er und wirkt dabei seltsam zufrieden.
CR
Offenbar ist er hier an einen ganzen Haufen Wirrköpfe geraten! Nasreddins Meinung über die Diener des Praios ist zugegebenermaßen auch nicht die Beste, aber das liegt schlicht und ergreifend daran,
dass nie ein Inquisitor da ist, wenn man mal wirklich einen braucht (wie jetzt). Für einen Moment überlegt er, ob den Tisch verlassen oder gar verhaften (lassen) soll, doch dann setzt sich sein Verstand durch. Er muss das Ganze hier missverstanden haben, das wird es sein!
Derartig in Überlegungen vertieft, entgeht ihm zunächst die Ankunft des zweiten Elfen. Erst als der Söldling ein Gespräch mit dem Neuankömmling beginnt, wird er aufmerksam: "Verzeihen Unaufmerksamkeit!" wendet er sich an Emetriel. "Name ist Nasreddin ibn Abu ibn Nazir ibn Suleyman ibn Neriman ibn Hasrabaal. Erfreut, Sie kennenzulernen!"
PS
Jetzt bemerkt auch Talison den Elfen am Tisch und sieht sich genötigt, diesen zu begrüßen. Das sich dieser gerade auf einen besetzten Platz niederlässt, stört ihn wenig, schließlich hat niemand gebeten, ihn freizuhalten.
"Sei mir gegrüßt und willkommen an diesem Tisch. Ich bin Talison", spricht er in Richtung des Elfen.
MR
Unter dem Mantel kommt eine moosgrüne, modisch taillierte Schecke aus feinstem Hirschleder zum Vorschein. Ihre Kanten sind etwa drei Finger breit mit mattglänzendem, schwarzen Seidenfaden bestickt. Wenn man genau hinsieht, kann man ein komplexes Orchideenmuster erkennen. Die Schecke ist offenbar gepolstert, ob aus optischen oder wehrtechnischen Gründen, ist nicht ohne weiteres erkennbar.
Vor allem fallen die Zierleisten aus halbmadamalförmigen, silbernen Knöpfen auf, welche auf beiden Seiten der Brust und an den Außenseiten der Ärmel nach unten laufen. Der Elf hebt den Mantel hoch und faltet ihn routiniert zwiefach, bevor er ihn auf seinem Rucksack ablegt. Das Weiß des Seidenhemdes, besetzt mit feinster Droler Spitze, welche an den Ärmeln und dem v-förmigen Ausschnitt der Schecke hervorblitzt, läßt das Grün der Schecke und der eleganten Hirschlederhose noch intensiver erscheinen, als es ohnehin schon ist.
"Welche alte Sprache meinst du, Waien", fragt Emetriel beiläufig.
Mit einem kurzen Griff bringt er sein seidigschwarzes, hüftlanges Haar hinter die Schultern, wo es glatt herabhängt. Seine linke Augenbraue hebt sich leicht. Dann nickt er mit einem Lächeln dem Rosenohr names Talison zu. Dem dicken Rosenohr nickt er ebenfalls zu, während er auf seinen Stuhl gleitet.
"Ich verzeihe. Du meinst das ernst?" Große, rote, fragende Augen richten sich auf Nasreddin. Lässig legt er seine Unterarme mit den behandschuhten Fingern vor sich auf den Tisch.
OHH
Bei all der Vorstellerei bemerkt Waienn, daß Nasreddin offenbar eher die Anrede `Sie' bevorzugt. Als wären `Ihr' und `du' nicht bereits mehr als genug! Dennoch nimmt sich der Pikenier vor, dies künftig zu beachten.
Emetriels Frage klingt nicht wirklich interessiert, eher plaudernd. Aber dies mag die gleiche Ursache haben wie die etwas zu lange Aussprache des nostrischen Vornamens: Elfischen Akzent. So erwidert Waienn ebenso treuherzig wie ausführlich: "Alt-Güldenländisch. Eine interessante Sprache, die seit wohl über zwei Jahrtausenden auf diesem Kontinent nur noch von wenigen Gelehrten halbwegs beherrscht wird. Eigentlich schade! Unter den Sprachen der Menschen kommt sie der melodiösen Verständigung deines Volkes vielleicht am nähesten, da sie sehr reich an Vokalen ist."
Nebenbei kratzt er die letzten Reste auf seinem Teller zusammen. Ob der Tulamide es wohl als unappetitlich empfände, wenn er den Teller ableckte? Bei den anderen beiden hat Waienn keine Bedenken in diesem Punkt.
CR
Wieder einmal beginnt das Gewirr der Themen, Nasreddin zu überfordern, da alle am Tisch miteinander nebeneinander herreden. `Was in Hesindes Namen will der Elf denn nun von mir?' denkt er sich, um dann selbigem mit einem wissenden Nicken zu `antworten'. Rasch beißt er wieder in sein letztes Brot, um einen Vorwand zu haben, diesem wirren Gespräch nur lauschend zu folgen.
OHH
Sarina tritt heran. Schwungvoll bekommt der Elf seine Milch vorgesetzt. "Prosit!"
PS
Die Köchin taucht gerade zur rechten Zeit am Tisch auf, um eine Bestellung entgegenzunehmen. "Ähm könnte ich wohl noch einen Becher Würzwein und ein Käsetörtchen bekommen?" fragt er in Richtung Sarina.
MR
Für einen aufmerksamen Beobachter ist erkennbar, dass die Miene des Elfen kurz gefriert, dann aber sofort wieder in ihre üblichen Bewegungsmuster zurückfällt. `Altgüldenländisch. Ein Soldat der Rosenohren, der Altgüldenländisch spricht? - Und eventuell auch Isdira?'
"Du sprichst Altgüldenländisch?" fragt er fast interessiert und bedenkt das dicke Rosenohr mit einem kurzen Seitenblick, als dieses anscheinend seine Frage ignoriert und seine Priorität dem Essen widmet.
Gerade begann der Elf, an seinen schwarzen Wildlederhandschuhen zu zupfen, als ein Rosenohr ihm einen Becher vor die Nase setzt und ein `Prosit' in die Ohren plärrt. Indigniert bricht Emetriel sein Vorhaben ab und blickt dem Rosenohr in die Augen. "Die Milch hat die ganze Zeit gekocht?" fragt der Elf mit leicht hohler Stimme, unterlegt von einem leichten Lauern. "Ich bin gerade von der Theke, wo ich bestellt habe, hierhin gekommen und habe mich gesetzt. Du wirst in dieser Zeit kaum frische Milch aufgesetzt haben können..." In die letzte Feststellung schleicht sich eine leicht ironische Färbung.
OHH
"Kommt sogleich", erwidert die Köchin dem Lederträger, schaut dann noch einmal kurz umher, ob alle soweit zufrieden sind.
Der Pikenier derweil erwidert dem Elfen: "Ja, durchaus..." Irgendwie bekommt er das Gefühl, der andere hätte ihm eine Fangfrage gestellt.
Der Köchin geht es ähnlich. Müssen diese Spitzohren denn immer unangenehm auffallen!? Man sieht ihr deutlich die Konzentration an, die sie aufbringen muß, sich nicht auf die Unfreundlichkeit des Elfen einzulassen. Ihr Ton ist ruhig, aber kalt, als sie erwidert: "Wenn ich dir Käse kochen soll, brauchst du es nur zu sagen. Ansonsten sollte die Wärme der Milch bereits nach Erhitzen wohl genügen. Mir wurde nicht gesagt, daß du die Milch erst später serviert haben möchtest. Soll ich sie wieder mitnehmen?" endet sie mit einem sarkastischen Lächeln. Sie möchte den Gast nicht beleidigen, auch wenn er nur ein Elf ist, deren Zahlungsfähigkeit man ja nie recht beurteilen kann. Aber andererseits hat sie gelernt, selbst zudringliche Soldaten sachgemäß zu behandeln.
MR
Entschlossen zieht der Elf den Handschuh von seiner Rechten und hält diese knapp ueber den Becherrand. "Bestenfalls warm ist sie. Käse habe ich nicht bestellt. Vielmehr heiße Milch. Mitnehmen und Erhitzen wäre daher angezeigt", antwortet das Wesen mit den roten Katzenaugen leicht spöttisch und zupft - vielleicht eine Spur zu unauffällig - an der Drohler Spitze, welche am linken Ärmel seiner moosgrünen Schecke hervorblitzt. Dann blickt er dem dienstbaren Rosenohr in die Augen - und lächelt unergründlich.
OHH
Spitzohren! Die Köchin nimmt alle Kraft in Anspruch, ihren Seufzer auf ein absolutes Minimum zu beschränken. Der Kleidung nach mag dies durchaus ein zahlungsfähiger Gast sein, also ist er gefälligst ernstzunehmen. "Verzeihung, mir wurde nichts von heiß gesagt, sondern von Honig, aber dein Wunsch soll sogleich erfüllt werden." Sie verkneift sich bissige Bemerkungen über die gewünschte Langsamkeit oder Dicke der durch Überkochen zu produzierenden Milchhaut. Es wäre einfältig, sich mit einem Elfen anzulegen. Da zieht man meistens den Kürzeren - zumal wenn man seine Garnisonssupopenkelle gerade nicht zur Hand hat. Statt dessen schnappt sie den milchvollen Becher und zieht sie sich mit einer angedeuteten Verbeugung zurück.
Waienn hingegen hat sein Mahl gründlich beendet. Fein säuberlich sind Fleisch, Kartoffeln und Soße vom Teller gekratzt worden. Was noch übrig ist, wäre einzig durch eine Zunge oder durch abwaschen zu beseitigen.
So schaut der Engasaler Emetriel inzwischen mit großen, verwunderten Augen an. Also wirklich! Zuhause sind die Elfen doch wesentlich umgänglicher, als hier im Süden! Doch er schweigt. Auch er möchte sich nicht streiten.