Mannsbilder zum Tee

Verfasser: Matthias von Zedlitz, Oliver Baeck, Oliver H. Herde, Volker Weinzheimer und andere

OHH

Ebenfalls verzögert ob dieser geistigen und körperlichen Beschäftigung, bemerkt Reska den neuerlich Herangetretenen und blickt erst überrascht, dann freundlich erfreut zu ihm auf.

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Zaünin stellt ihre Antwort an Reska zunächst zurück und steht auf, um die herangetretenen Herren erneut zu begrüßen. "Wollt Ihr Euch zu uns setzen? Hier wird wohl Dom Bruder Dharain wieder sitzen wollen." Dabei deutet sie auf den Stuhl, an dem die Tasche des Golgariten hängt. "Die anderen drei Stühle beansprucht noch niemand." Zaünin wendet sich zu Reska um. "Es sei denn, Ihr erwartet Domna Urszula."

OB

Floris ist etwas überrumpelt von der Einladung. "Oh, ich wollte gerade höflich fragen, ob wir uns zu Euch gesellen wollen... also besten Dank." Das 'shukri', das ihm in Gegenwart der Norbardin auf den Lippen liegt, verkneift er sich dann doch.
Bei der Wahl des Sitzplatzes ist er jedoch wiederum etwas unschlüssig. Während er selbst noch überlegt, fällt ihm allerdings ein, dass sein Begleiter als erfahrener Kämpfer gewiss andere Prioritäten bei der Auswahl setzt. Also lässt er ihm den Vortritt: "Ich schätze, du hast eine Präferenz?" fragt er Horathio.

OHH

"Nicht zwingend", murmelt Reska nur an Zaünin gerichtet, da sich der erste schon wieder mit dem zweiten befasst. Eben jenen beiden verwegenen Gestalten gilt im Anschluss auch die Aufmerksamkeit.

MvZ

Zaünin setzt sich wieder hin und wendet sich zunächst erneut an Reska. Mit ruhiger Stimme erklärt sie: "Das Muskeldrücken habe ich bei einem Menschen gelernt und bislang auch nur bei Menschen angewandt. Es tut weh, aber es hilft."

VW

Horathio nickt gemessen. Leider ist der von ihm favorisierte Platz bereits vergeben, aber es gibt eine Ausweichmöglichkeit. Stumm weist er auf den Stuhl vor dem Fenster.

OHH

Erst hüfen die Brauen Reskas erkennend, dann scheint die Herkunft der Prozedur von den Menschen naheliegend, bis sich Reska schlussendlich wiederum darüber verwundert, woher Zaünin wohl weiß, dass Echsenrücken mehr Kraft benötigen, wenn sie bislang nur menschliche Massageobjekte hatte. Ob es sich um eine reine logische Schlussfolgerung handelt? Und warum wurde dann Reska mit solcher Inbrunst durchgeknetet? Oder bedeutet dies, dass Zaünin sich an einem Echsenmenschen noch mehr ausgetobt hätte?
Dabei wird die Geste des zweiten Herrn immerhin am Rande wahrgenommen, der offenbar neben Reska zu sitzen beabsichtigt. Für eine noch so oberflächliche Bewertung lässt die Verwirrung keinen Raum - was ja auch nicht notwendig ist.
Ein fahriges Nicken mit leerem Blick bleibt vorerst die einzige Antwort an die Heilerin.

OB

Floris überlegt kurz, ob er den Platz an der Stirnseite mit dem Rücken zum Tresen einnehmen soll - da säße er über Eck mit seinem Reisegefährten und könnte sich am bequemsten mit diesem unterhalten. Aber dann siegt die Neugier im Verbund mit der Höflichkeit. Also wählt er den Platz, der auch den beiden Damen näher ist - denn wenn es noch vertrauliche Worte mit Dom Ho... mit Horathio zu wechseln gibt, dann kann das auch später auf dem Zimmer geschehen.
"Wenn Eure Begleitung zurückkommt", sagt Floris im Hinsetzen zur Norbardin, "kann ich selbstverständlich den Platz für sie freigeben."

VW

"Vielleicht solltest du die da" - Horathio weist auf die Tasche, die an der Stuhllehne hängt, "vorerst an den Stuhl am Kopfende platzieren." Doch da sitzt der Begleiter bereits.

MvZ

Zaünins Gedanken schweifen kurz zu der muskulösen Kriegerin, die ihr dereinst am eigenen Leib zeigen wollte, wie wohltuend eine Massage ist, und nach kurzem keuchend und mit Schmerzen in den Fingern aufgab.
Im nächsten Moment stellt sie fest, dass sich die beiden Herren bereits gesetzt haben - und unerwarteterweise nicht nebeneinander. Hat man sich vorhin eigentlich schon vorgestellt? Zaünin kann sich nicht erinnern. Da sich mit Reska jetzt eine weitere Person im Gesprächskreis befindet, ist das aber eigentlich egal. "Mein Name ist Zaünin", sagt sie und blickt dabei in die Runde.

OB

Im Hinsetzen merkt Floris gerade von selber, was Horathio ihm im selben Moment mitteilt; da hängt noch eine Tasche an dem Stuhl. Auch wenn sie nicht gerade nach den Habseligkeiten einer bornischen Adligen aussieht.
"Gute Idee", antwortet er, während das Hinsetzen beflissen in ein Aufstehen übergeht. Als er die Vorstellung der Baderin hört, überlegt er nebenbei, ob er sich ihr vorhin an der Theke bei dem Gespräch über das Ei vorgestellt hatte oder ob er das jetzt schleunigst nachholen sollte.

OHH

Bei Floris' Bemerkung zu einem möglichen Platzwechsel winkt Reska ab. Urszula wird dies sicherlich gleichgültig sein. Gewiss genießt sie es, sich gleichsam zwischen die beiden Herren niederzulassen. Eher mag der Kapuziner bei seiner Rückkehr irritiert sein, wie bereits durch den anderen Mann angedeutet wird.
"Reska Bagoltin", wird an jenen gerichtet die Heilerin mit einer wesentlich durch den Kopf angedeuteten Verneigung ergänzt.

VW

"Floris von Wackarnow, redefreudiger Pilger des Schweigsamen, und Horathio Ludegar Armand du Plessis, Schwert- und Reisegeselle, zu Euren Diensten", stellt Horathio sich und seinen Begleiter vor, nicht ohne den jeweils Gemeinten in eine höflich-höfische Geste einzuschließen.

MvZ

Zaünin starrt Horathio eine Weile an, während sie versucht, das Gehörte zu verstehen. Redefreudiger Pilger des Schweigsamen... Nachdem sie beschlossen hat, dass es sich wahrscheinlich um einen Scherz handelt - ein Konzept, mit dem sie auch nach der langen Zeit unter Menschen immer noch ihre Verständnisprobleme hat - lässt ihr Blick von dem Schwert- und Reisegesellen wieder ab.

OB

Floris nimmt die Tasche vorsichtig von der Lehne und hängt sie auf den Stuhl an der Stirnseite - dort kann ihr Besitzer sie von seinem aktuellen Platz aus am besten sehen und muss sich daher keine Sorgen machen. Horathios Vorstellungsworte lassen ein breites Schmunzeln auf seinen Zügen erscheinen.
'Tja, passt zum Sprecher des Schweigenden Kreises', denkt er sich - aber behält den Gedanken einstweilen für sich, auch wenn das im Widerspruch zum Inhalt der Worte steht. Immer noch schmunzelnd geht er zu seinem Platz zurück.

OHH

Als Horathio die beiden vorstellt, muss Reska zunächst etwas schmunzeln; gewiss handelt es sich auf eine Anspielung auf den weitverbreiteten Totengott.
Im Anschluss hat sich Reska hingegen sehr eilig einen verarbeitbaren Anteil seines eigenen Namens herauszuschnappen - was dann aufgrund einer Schreckverzögerung erst der ohnehin leichter zu verstehende zweite Vorname Ludegar ist. Freundlich zu lächeln lässt sich dennoch, denn inzwischen ist man durch Urszula selbst und manche ihrer Bekanntschaften wie die gestrige Domna schon ein wenig geübt und abgehärtet.

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Um Fettnäpfchen bei der Anrede der beiden Herren mit den nicht übermäßig, aber immer noch ausreichend langen Namen, um als Außenstehende gerade den falschen Namensbestandteil herauszupicken, zu vermeiden, fragt Zaünin lieber noch einmal nach - nicht ohne sich einen Augenblick lang darüber zu wundern, wie verschachtelt ihre eigenen Gedankengänge geworden sind, seit sie Garethi gelernt hat.
"Wie dürfen Domna Reska und ich Euch anreden?" fragt sie, nachdem sich Floris wieder hingesetzt hat.

VW

Horathio blickt in Richtung seines Begleiters. Er selbst hat schon so viele Namen und Bezeichnungen gehabt, dass es ihm schwerfällt, sich zu entscheiden. Auch ist er auf dieser Reise lediglich als Geleitung engagiert, da steht es dem 'jungen Herrn' zu, die Nomenclatur zu bemühen. Entspannt lehnt er sich auf dem Stuhl zurück und lächelt Floris an.

OB

"Wie Euch der Schnabel gewachsen ist", gibt Floris leichthin zurück. "Wenn Ihr es ganz förmlich halten wollt, dann wär's wohl ein 'Gelehrter Herr' oder ein 'Herr von Wackarnow'. Aber dann müsst ich vermuten, dass Ihr etwas von mir wollt. Für einen Abend in der Schenke soll mir ein 'Herr', ein 'Don' oder ein 'Dom' Floris recht sein, das hab' ich alles so oft gehört, dass ich darauf höre."
Mit einem Blick zu seinem Reisegefährten übergibt er diesem gleichsam das Wort. Horathio kann für sich selber sprechen.

VW

Horathio nickt: "Dem schließe ich mich in fast allen Teilen an. Lediglich das 'gelehrt' wäre bei mir verschwendet." Was ihn dann allerdings direkt ein wenig die Stirn runzeln lässt. Auf seine eigene Art würde man wohl auch bei seiner Ausbildung von Lehre sprechen, zumal neben der Kunst des Kampfes das Studium von Umgangsformen und Literatur durchaus den Kanon ergänzte. Allerdings klingt ihm 'gelehrter Herr' derart altbacken, dass das nichts für ihn wäre. Die Falten glätten sich und das Lächeln wächst in die Breite.

OHH

Da Reska derlei Etikette als wenig wichtig empfindet und sich im Falle einer 'Fehlnutzung' aus anderer Sicht wenig machen würde, wird entsprechend unaufmerksam zugehört und eher auf das Mimenspiel der beiden Herren oder hierzulande Doms geachtet. Selbiges gibt womöglich Auskünfte, die ihnen eher nicht bewusst sind und die sie vielleicht gar nicht freiwillig herausrücken würden, so über Eitelkeiten wie Unsicherheiten oder auch die Art des bevorzugten Humors.
Hierbei lächelt Reska freundlich und still vor sich hin wie bei einer Vorführung - was noch einmal Gedankenbilder von Urszula und der Signora am gestrigen Abend zurückruft.

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Die Redensart mit dem gewachsenen Schnabel ist Zaünin schon unterkommen. Sie scheint einer falschen Vorstellung der Menschen zu entspringen, wie die Tonerzeugung bei Vögeln funktioniert. Zumindest ist Zaünin der Überzeugung, dass diese nichts mit der Schnabelform zu tun hat.
"Also, Herr Floris. Dann kommt Ihr wohl nicht aus dem Lieblichen Feld?" schlussfolgert die weitgereiste Echsin.

OB

"Meine Familie schon", antwortet Floris auf die Frage der Eisucherin, "aber das ist wirklich lange her. Ich selber bin in Festum großgeworden und habe die letzten Jahre meist in Punin verbracht."

VW

Horathio trinkt vorsichtig noch einen weiteren Schluck. Das Getränk leert sich mit schnellen Zügen. Mit zu schnellen. Er sollte vielleicht auf etwas mit weniger Alkohol umsteigen, will er seinen Verpflichtungen auch heute Abend noch nachgehen.

OHH

Auch Reska nimmt noch einen Schluck, jedoch vom Tee. Ob die Frage nach Floris' Herkunft wohl einen Verdacht oder eine Verwunderung erregt, so unbedarft, wie sie erscheint?

MvZ

"Festum, da wohnen viele Menschen", erinnert sich Zaünin, "da will ich auch einmal hinreisen, wenn ich wieder im Bornland bin.

Also, Euch dürfen wir mit Herr Floris ansprechen", resümiert Zaünin, wobei ihr Blick von Floris zu Horathio wandert. "...und Euch...?"

OB

Floris hat offenbar einige Zeit gebraucht, um zu verstehen, was genau an der Bemerkung der Eisucherin ihn so irritierte. Nun ringt er sich aber doch zu der Nachfrage durch: "Ihr wart im Bornland, aber noch nicht in Festum?" Das scheint für ihn offenbar schwer vorstellbar zu sein. Schließlich führen im Bornland alle Wege in die Hauptstadt.

VW

Horathio lächelt und blickt die Fragende an: "Nun, mir genügt für den Moment ein einfaches Horathio." Er schmunzelt in sich hinein. Kein Dom, kein Hochwohlgeboren... Sein Vater wird sich im Grabe umdrehen.

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Zaünin antwortet auf die Frage von Floris mit einem selbstverständlichen "Ja" und wird im nächsten Moment von Horathios Antwort verwirrt. Ihr Kopf zuckt vor Verwunderung nach hinten, denn dass man sich einfach gegenseitig mit Namen ohne eine gesonderte Anrede anspricht, kennt sie aus ihrem Dorf und teilweise von den Abenteurergruppen, mit denen sie unterwegs war, nicht aber von Fremden.

VW

Horathio ist verwirrt. Die Art und Weise, wie gerade der Kopf der ihm gegenüber sitzenden Frau geruckt hat. Das sah irgendwie... nicht allzu natürlich aus. Oder hat er sich das nur eingebildet?

OB

Floris ist diese Antwort der Eisucherin etwas zu kurz und knapp. Er setzt gerade an, seine Frage noch einmal neu zu formulieren, da sieht er das merkwürdige Zucken ihres Kopfes. Verwirrt und auch ein wenig besorgt schaut er zu seinem Begleiter - hat Horathio das auch bemerkt?

OHH

Festum... Wie lange liegt der letzte Besuch nun schon zurück? Der Aufenthalt bei den Hochelfen damals hat Reskas ohnehin schlechtes Zeitgefühl noch zusätzlich durcheinandergebracht - wie so manch anderes.
Aber warum schauen die Herren denn auf einmal so seltsam? Hat Zaünin schon wieder etwas Eigenartiges getan? Etwas mehr Aufmerksamkeit Reskas wäre vielleicht hilfreich. Hierfür strafft sich der Rumpf ein wenig aufrechter empor.

MvZ

Zaünins Kopf gleitet aus seiner extrem aufrechten Position langsam wieder nach vorn in eine weniger auffällige Stellung. "Also Herr Floris und Horazio?" fragt sie nochmals nach, um jedes Missverständnis zu vermeiden.

VW

Ein wenig abgelenkt nickt Horathio. Instinktiv verstärkt er die Beobachtung des Gegenübers. Als derjenige, der die militärische Verantwortung der Reise hat, ist er alarmiert. Zwar ist er bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, kann aber weder verhindern, dass sich sein Körper anspannt, noch dass seine Hand sich in die Nähe des Säbelgriffes bewegt.

OHH

Stimmt, die Kopfhaltung Zaünins war für einen Moment ungewohnt - beim Menschen. Nochmals versucht Reska wenig erfolgreich, sich die Echse in ihrer wahren Gestalt vorzustellen. Zumal sich eine zunehmende Anspannung am Tische verspüren lässt. Rasch haben Reskas Augen die Ursache entdeckt. Dieser Horathio wirkt recht angespannt. Was genau mag den Anlass bilden? Nun ebenfalls etwas unruhig huschen Reskas Blicke zwischen den drei Tischnachbarn umher.

VW

Horathios Blick wandert zu Floris. Hat er das eben auch bemerkt? Und wie schätzt sein Begleiter die Sache ein? Wahrscheinlich hat dieser aufgrund seines Herkommens einen besseren Einblick in die Vielfalt menschlichen Verhaltens.

MvZ

Zaünin wundert sich, dass es so lange dauert, bis sie auf ihre einfache Frage eine Bestätigung oder eine Korrektur erhält. Fragend kippt sie ihren Kopf nach rechts und schaut Horathio schräg an. Nach zweimal Augenblinken geht der Kopf nach links in eine für Liebfelder eher ungewöhnlich starke Schräglage und sie blickt Floris ins Gesicht.

OB

"Jaaa, das soll mir recht sein", antwortet Floris gedehnt auf die Frage der Eisucherin. Ihre neuerlichen Zuckungen registriert er äußerlich ungerührt, aber macht sich durchaus seine Gedanken darüber. Zuletzt hat er derlei Bewegungen im Noionitenkloster gesehen - das würde wohl auch zum sonstigen merkwürdigen Verhalten passen. Aber merkwürdig heißt nicht unbedingt gefährlich. Also verlegt er sich auf die Methode von der Theke: Fragen zu stellen, um aus der Gesamtheit der Antworten seine Schlüsse zu ziehen.
"In welcher Ecke des Bornlandes seid Ihr denn gewesen, wenn nicht in Festum?" greift er das Thema von vorhin wieder auf.

OHH

In der Tat ist Zaünin schon eine in jeder Hinsicht merkwürdige Person. Dies macht es allerdings gerade interessant. Niemand ist so langweilig, wie der angepasste Mitläufer - und nur wenige so gefährlich. Für die eigenartigen Bewegungen könnte man viele Ausreden finden, so zum Beispiel eine Beeinträchtigung der Sinne. Jedenfalls wirkt Floris angenehm entspannt, so dass auch Reska sich wieder etwas zurücklehnen und dem Gespräch gleichmütig lauschen kann.

MvZ

Da ihre Frage beantwortet ist, setzt sich Zaünin wieder aufrecht hin, bevor sie antwortet: "Ich erinnere mich vor allem an große Steppen, so weit das Auge reicht. Dort waren Leute, die hinter einer Herde von Hirschen herzogen. In den Dörfern lebten andere Menschen. Die hatten Angst vor Fremden, und ich sprach damals kaum Garethi. Ich weiß also nicht, wie die Dörfer hießen."

VW

Floris mag noch so entspannt scheinen, auf Horathio trifft dies mitnichten zu. Er sitzt mittlerweile aufrecht und beobachtet aufmerksam.

OB

Floris liegen die Einwürfe fast schon auf der Zunge - er könnte 'ach, weit im Norden des Bornlandes' sagen, dazu 'Nivesen' und 'Karene'. Aber er behält die Bemerkungen für sich, weil sie ihn doch nur von seinem eigentlichen Anliegen ablenken würden.
Das wiederum ist gerade noch einmal merkwürdiger geworden. Sie sprach damals also kein Garethi. Offenbar auch kein Nivesisch, denn sonst hätte sie nicht von 'Hirschen' gesprochen. Norbardisch ist mit Sicherheit auch nicht ihre Muttersprache. Wie eine Tulamidin oder Thorwalerin sieht sie nicht aus, und eine Elfe oder Zwergin ist sie erst recht nicht.
"Dafür sprecht Ihr Garethi aber inzwischen sehr gut", lobt Floris und fügt an: "Was ist denn Eure Muttersprache?"

MvZ

"Die Sprache, die in meinem Dorf, gesprochen wird", antwortet die kleine Frau wahrheitsgemäß. "Die hat keinen Namen, weil wir normalerweise niemanden treffen, der eine andere Sprache spricht. Nur die Eisucherinnen sind zu anderen Völkern gegangen."

VW

'Na toll', denkt sich Horathio. 'Dann entstammt diese Dame also einem wirklich eingeborenen Stamm völliger Hinterwäldler, bei denen die Herrin Tsa wahrscheinlich die einzige Geweihtenschaft stellt und auch sonst das Leben weitgehend bestimmt. Öfter mal was Neues...'

OHH

Zaünins Auffälligkeiten lassen sich nicht leugnen. Dennoch erscheint Reska die mutmaßliche innere Unruhe Horathios ein wenig übertrieben. Welche Erlebnisse mögen ihn zu so allbereitem Misstrauen getrieben haben? Doch Zaünin schlägt sich ja mit ihrer letzten Antwort gar nicht so schlecht, wenn derart abgeschiedene Döfer gewiss selten sind.

OB

Vor Floris' geistigem Auge entsteht das Bild eines Dorfes, in dem es von dürren, mittelblonden, grauäugigen Personen aller Altersstufen und Geschlechter nur so wimmelt. Ungefähr so wie damals bei seinem ersten Besuch in Zwackelfegen, wo die Familienähnlichkeit zwischen all den Knurrpützens und Gnurbitzens auch kaum zu übersehen war.
Zeit, das Thema zu wechseln. "Nach diesem Bier brauche ich noch eins", stellt er - in mehr als einer Hinsicht trocken - fest.

MvZ

Zaünin hatte sich schon auf eine tiefergehende Befragung nach ihrem Dorf eingestellt und wird von dem abrupten Themenwechsel überrascht. Nicht sicher, ob und gegebenenfalls wie sie den Wunsch nach mehr Bier kommentieren soll, sieht sie Reska an.

VW

Horathio nimmt den Themenwechsel dankbar auf: "Gute Idee. Ich kann mich drum kümmern. Soll ich dann auch gleich etwas zu essen bestellen?"

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Was erwartet Zaünin denn plötzlich von Reska, da das gefährliche Thema doch erledigt scheint? Fragend werden die Brauen gehoben. Doch die Frage Horathios lässt den Blick nachdenklich emprowandern, um sich darauf zu konzentrieren, ob und was Mund und Magen denn begehren könnten.

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Froh, dass jemand anderes den Themenwechsel aufgegriffen hat, entspannt sich Zünin und widmet sich ihrem Teebecher.

OB

"Noch bessere Idee", greift Floris die Formulierung seines Reisegefährten auf. "Nach diesem Tag haben wir uns eine ordentliche Mahlzeit verdient."

OHH

Irgendwie ist Reska in diesem Hause bereits gestern das letzte bisschen Zeitgefühl abhanden gekommen. Da sich der Bauch jedoch vom Mittagessen noch nicht vollends leer anfühlt, ist jetzt eiine Nascherei sicherlich das rechte. Da Floris seinerseits erst einmal den Einfall als solchen lobend betrachtet, mag es sinnvoll sein, die Gelegenheit zu nutzen, bevor Horathio womöglich auf und davon ist: "Käsekuchen", lautet die direkte Antwort auf seine Frage

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Zaünin ist sich unsicher, was gerade am Tisch zwischen den Menschen abgeht. Sie dachte zuerst, die beiden Männer würden sich nur untereinander absprechen, was sie zu essen bestellen wollen, aber Reska scheint das anders verstanden zu haben. Leichte Panik steigt in ihr auf, und sie beschließt, dass es am unverdächtigsten ist, es Reska gleich zu tun. "Genau, Käsekuchen." Das kann nach Belieben als Wunsch oder als Empfehlung verstanden werden.

VW

Horathio goutiert die Beiträge mit einem wissenden Lächeln: "Also zwei Mal Käsekuchen?"

OB

"Ich hätte lieber eine ordentliche Mahlzeit", insistiert Floris - denn so ganz ist für ihn nicht erkennbar, wem Horathio nun genau die zwei Stücke Käsekuchen angedeihen lassen will. Die Worte der Eisucherin klangen nicht unbedingt wie eine Bestellung. "Zum Bier brauche ich etwas Herzhaftes", fügt er hinzu. "Wenn hinterher noch Platz für einen Käsekuchen ist, bin ich dabei."

OHH

Reska beschränkt sich aufs Nicken. Zwar gibt es eigentlich keinen Zweifel, dass Zaünin auch einen Käsekuchen haben möchte, doch notfalls passen auch zwei Käsekuchen in einen Bauch. Urszula bezahlt ja alles.

VW

Das scheint komplizierter zu werden. "Und was an Herzhaftem schwebt dir vor?" möchte Horathtio wissen, wobei er seinerseits den Blick zur Speisetafel schweifen lässt.

MvZ

Zaünin blickt zwischen Floris und Reska hin und her. Zuerst denkt sie, sie sei bei den Käsekuchen außen vor, bis sie Reskas Nicken sieht. Sie geht allerdings davon aus, dass die Menschen hier am Tisch ganz genau wissen, was wer meint, während sie selbst mit den Feinheiten der Verknüpfung von verbaler und nonverbaler Kommunikation gerade arg zu kämpfen hat. Egal, sie hat zwar noch keinen großen Hunger, aber ein Stück Käsekuchen würde notfalls in ihrem Magen Platz finden.

OB

Floris lässt seinen Blick ebenfalls zur Speisekarte schweifen, aber das ist bei dieser Entfernung quer durch die schummrige Schankstube vergebliche Liebesmüh. An ihm ist weder ein Adler noch eine Katze verlorengegangen. Also behilft er sich mit seinem Gedächtnis.
"Ich meine, ich hätte vorhin etwas von Kohlsuppe mit Räucherwurst gelesen..." Ein Gericht, das ihn an seine Kindheit im Bornland erinnern dürfte. "Wenn ich dir das zumuten darf, als Zimmergenosse nachher", setzt er mit unschuldiger Miene hinzu.

OHH

Auch in Reska wird Appetit auf etwas Kräftiges geweckt, doch erst einmal soll das Gebäck genügen. Der Abend ist gewiss noch lang und hat noch nicht einmal angefangen.

MvZ

Zaünin denkt kurz über die Worte nach, die Floris an seinen Reisegefährten gerichtet hat. Als Heilerin sind ihr Körperfunktionen vertraut genug, um die Begriffe Kohlsuppe, Zimmergenosse und Zumuten in einen sinnhaften Zusammenhang zu bringen. Froh, der zuweilen für sie rätselhaften Unterhaltung zwischen den beiden Herren diesmal folgen zu können, sagt sie: "Ach, Ihr meint, wegen der Fürze."

VW

Nun klappt Horathios Kinnlade doch ein Stück herab. Er ist ja durchaus an gradlinige Leute gewöhnt, aber das ist... nun wirklich gradlinig. So muss er sich erst einmal ein wenig sammeln, bis er leichthin antworten kann: "Der Raum hat bestimmt ein Fenster..."

OB

Floris ist auch ein wenig konsterniert. Aber er erinnert sich an die leichteren Fälle in den oberen Stockwerken im Noionitenkloster. Da gab es auch einige, die geradeheraus alles sagten, was ihnen durch den Kopf ging - fast wie Kinder.
"Aber draußen ist es ganz schön kalt", antwortet er seinem Reisebegleiter, das Gespräch wieder auf etwas weniger... ausgesprochene Bahnen lenkend.

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Als Heilerin ist Zaünin auch stets darum bemüht, eine Lösung zu finden: "Wenn der Kohl weich gekocht ist, passiert das nicht."

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Über die Reaktionen muss Reska mehr schmunzeln als über Zaünins bereits liebgewonnene Unbekümmertheiten. Was ist an Blähungen denn auch Besonderes! Aber so ist das eben mit den feinen Herrschaften: Bei aller Großspurigkeit, die mit zunehmendem Wohlstand bei vielen ausbricht, sind sie doch um so sensibler gegenüber nichtigen Alltäglichkeiten. Bei offenem Fenster würde Reska deswegen daher in Anbertacht der Witterung nun wirklich auch nicht schlafen wollen.

OB

"Weich gekocht sollte er in der Suppe doch allemal sein", erwidert Floris. "Also Entwarnung, mein Kamerad", fügt er an Horathio gewandt hinzu.

VW

Horathio trägt es mit Fassung. Zumal er sich noch nicht einmal erinnert, wo genau das Bett in Bezug zum Fenster stand. Obwohl: Er erinnert sich, dass man vom Bett aus aus dem Fenster türmen könnte, wenn man dies wollen würde. Also müssen beide nah beieinander sein. Wahrlich, ob dieses Gasthaus einfach eine derartige Sicherheit im Namen der Travia ausstrahlt, dass er seine grundlegenden Sorgfaltspflichten derartig lässig erledigt...? Er wird gleich, nachdem er bestellt hat, wohl selbst noch mal raufgehen müssen und sich überzeugen, wo was war und wie man wo wie schnell fliehen kann, wenn man dies denn muss.
Bis dahin wird er sich um das leibliche Wohl kümmern. Denkt's, steht auf und wendet sich in Richtung der Theke. Eher beiläufig kommt ein: "Nachtisch bestellen wir später?" in Richtung des Gefährten.

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Obzwar nicht angesprochen, nickt Reska doch schmunzeld betreffs des Nachtisches. Später, noch nach dem Kohltopf.

MvZ

Da die Essensfrage zwischen den beiden Herren weitestgehend geklärt zu sein scheint, überlegt Zaünin, wie sie das Gespräch fortführen könnte, falls niemand sonst hier etwas einfallen sollte. Nachdenklich lässt sie ihre kurzen Beine auf dem Stuhl baumeln.

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"Der Abend ist noch lang", erwidert Floris auf die im Weggehen geäußerte Bemerkung seines Reisegefährten. Soll wohl heißen, dass der Nachtisch warten kann.

Weiter...


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Redaktion und Lektorat: Oliver H. Herde im Jahre 2023