Elfe zum Tee

Verfasser: Matthias von Zedlitz, Oliver H. Herde und andere

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Alsbald kehrt eine gewisse Mittagsruhe im Hause ein, mag sie wegen vergleichsweise vieler bleibender Gäste auch etwas weniger auffallen als gewöhnlich. Auch sie geht vorüber, und schon mag der Sonnenuntergang ob der winterlichen Jahreszeit nur noch wenige Stunden auf sich warten lassen.
Es ist geringfügig wärmer geworden - genug, dass stellenweise in der Sonne der Schnee um ein weniges geschmolzen ist und man hie und dort etwas darauf achten muss, nicht auszurutschen. Auf dem Dache des Grünen Ebers stolziert eine Krähe einher und genießt die Aussicht.

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An der Straße angelangt, blickt Bjenalett erst in östlicher, dann in westlicher Richtung den Weg entlang. Vielleicht treiben sich ja noch andere Eber-Gäste hier draußen herum. Oder es kommen noch weitere neue.

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Tatsächlich können die Elfenaugen die hochgewachsene norbardische Gestalt soeben neben einer nördlich gelegenen kleinen Baumgruppe auftauchend erspähen. Offensichtlich hat Reska keine Eile, allerdings gibt der Boden auch kaum die Möglichkeit dazu. Im Grunde war es kein guter Einfall, hier durch den feuchten Schnee zu stapfen, andererseits hat er letztendlich genau das Gesuchte in Fülle eingebracht: Anstrengung nach dem trägen Vormittag, über welchen sich der Körper schlussendlich unvermeidlich beklagen musste.
Nun hält Reska ungefähr auf das allbekannte Gehöft zu. Genug ist genug. Oder um es genauer auf die Situation zu beziehen: Übertreibung ist zuviel; ein kleinerer Bogen hätte es auch getan. Für einen kurzen Moment bleibt Reska verschnaufend stehen, dann geht es weiter - das Ziel ist ja nicht mehr fern.

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Bjenalett geht langsam in Richtung des Punktes, an dem Reska voraussichtlich auf die Straße treffen wird, und blickt der Norbardin lächelnd entgegen.

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Natürlich muss eine freundlich lächelnde Elfe noch nicht zwingend eine freundliche Elfe sein, doch verheißt sie dies immerhin, und es gibt zunächst keinen Grund, anderes anzunehmen. Folglich wird die Mimik erwidert, wenn auch etwas angestrengt ob der schweren Schritte.
Es braucht noch ein paar Augenblicke, bis Reska aus dem Jenseits der Straße selbige erreicht, wo der Schnee etwas plattgetretener und niedergefahrener liegt, allerdings auch vereister und hier wie dort mit einer Spurrille versehen.
Nach einem letzten Blick auf den Untergrund geht Reskas Augenmerk wieder empor zu der nun nahen Elfe.

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"Habt Ihr das Wetter mitgebracht?" fragt Bjenalett, als Reska in Unterhaltungsweite ist. "All meine Begegnungen mit Norbarden waren bisher bei Eiseskälte und Schnee." Ein leicht schelmisches Lächeln ist in ihrem Gesicht zu erkennen.

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In der Tat, die Frage der Elfe scheint durhaus berechtigt. Als Erwiderung wird erst einmal geschmunzelt, da Reska den Atem noch ein paar letzte Schritte fürs wechselweise Stapfen und Rutschen benötigt, bis das freundliche Spitzohr erreicht ist. Mangels besseren Einfalls wird erwidert: "Scheint fast so."

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Die Elfe beschließt, auf ihrem Scherz nicht weiter herumzureiten, und sagt stattdessen: "Mein Name ist Bjenalett, Tauglanz auf Garethi, keine Ahnung, wie er auf Norbardisch lauten würde."

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Nicht annehmend, dass es der Elfe um eine Sprachlehre gehe, erwidert Reska das naheliegender erscheinende: "Reska Bagoltin." Artig wird die Hand gereicht, wenn man unter Norbarden sich auch eigentlich eher umarmen oder auf die Schultern klopfen würde.

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Bjenalett stutzt kurz, bevor sie Reskas ausgestreckte Hand richtig deutet und zum Schütteln ergreift. Danach deutet sie auf die Haustür des Ebers, um das letzte Stück Wegs gemeinsam zurückzulegen.
„Was macht Ihr so weit im -äh- sonnigen, warmen Süden?"

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Nach einem beiläufigen Schmunzeln über den zweiten kleinen Scherz der humorigen Elfe erwidert Reska: "Ich begleite eine Adelsdame." Nun erscheint es passend, sich wichtig auf die Molokdeschnaja zu stützen. Blöderweise hat Reska selbige im Zimmer gelassen. Die Peitsche am Gürtel hingegen ist hierfür vermutlich die ungeeignetste Waffe überhaupt.
Im Nachhall von Tauglanz' Worten - den anderen Namen mit B hat Reska schon wieder weitgehend vergessen - fällt die für Elfen nicht unbedingt übliche Anredeform auf. Mutmaßlich lebt sie schon länger bei den Menschen.

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Bjenalett bleibt vor der Tür stehen, ohne Anstalten zu machen, sie zu öffnen.
"Freiwillig?" Ihrer Erfahrung nach sind im Bornland 19 von 20 Leuten Leibeigene und der Rest ist adelig. Wer weder noch ist, kommt aus dem Ausland oder heißt Stoerrebrandt und hat mehr Geld als alle bornischen Adligen zusammen. Wie die Norbarden da hineinpassen, ob sie irgendwie Teil der feudalistischen Gesellschaft sind oder - wie die Nivesen - als parallele Gesellschaft existieren, hat sie bisher noch nicht ergründet.

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'Bezahlt' könnte die passende Antwort sein. Ein Bauchgefühl hält Reska davon ab, denn Geld und Versorgung sind ja keineswegs die eigentlichen Gründe, hier zu sein. Ein Nicken genügt folglich für den Anfang. Sollte die Elfe so neugierig wie freundlich sein, wird sie sich schon äußern.
Auch Reska hat nun angehalten. Erwartet die Elfe womöglich, dass man ihr die Türe öffnet? Vermutlich ist sie eher einfach gedankenverloren im Gespräch. Da jene jedoch der Türe etwas dichter steht, scheint Geduld der rechte Ratschluss.

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Bjenalett hat keine Lust, die Unterhaltung mit Reska jetzt schon zu beenden, was ihrer Ansicht nach wahrscheinlich passieren wird, sobald beide das Gasthaus betreten. "Dann wünsche ich Euch, dass die Adelsdame eine angenehme Gesellschaft ist. Eine Reise ist immer nur so gut, wie die Leute, die man trifft, und die Leute, mit denen man unterwegs ist."

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Da hat sie recht, die Elfe. Folglich wird genickt.
Anscheinend möchte sie lieber draußen bleiben. Möglicherweise allein, aber sie scheint ja auf ein Gespräch aus zu sein. Nun, Urszula wird schon rufen, wenn sie was will, also verharrt auch Reska einstweilen und schaut die Elfe nun aufmerksamer und eingehender an.

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Bjenalett wartet noch kurz, ob auf das Nicken noch etwas gesprochenes folgt. Die Norbardin scheint aber gerade nicht in Plauderlaune zu sein. Also schenkt die Elfe ihr noch ein Lächeln und öffnet die Tür.

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Ob die Elfe nun beleidigt ist? Was kann man dann tun? Am besten wohl erst einmal einfach nach drinnen folgen. Bis es soweit ist, kann jene jedoch vielleicht Reskas leichte Bestürzung an der ratlosen Mine ablesen.

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Bjenalett mißinterpretiert Reskas Gesichtsausdruck und denkt, ihr ist wahrscheinlich kalt. Sie lächelt ihr aufmunternd zu und hält dabei die Tür auf. "Nach Euch. Ihr müsst frieren."

OHH

Nun bricht doch ein verhaltenes, leises Lachen hervor. Vielleicht ist es deswegen auch so rauh und überraschend tieftönig.
"Nein, das Stapfen hat mich eher aufgeheizt. Im Norden ist solche Witterung nicht ungewöhnlich." Dennoch nimmt Reska das Angebot gern an und schreitet voran hinein, in Erkenntnis der eigenen Fehldeutung erleichtert.

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Bjenalett ist sich durchaus bewusst, wie kalt und schneereich Winter im bornischen Binnenland sein können. Aber kommt die Norbardin überhaupt daher? Bisher hatte die Elfe Norbarden nur in Gegend um Ask wahrgenommen, aber das will ja eigentlich nicht so viel heißen.
"Kommt Ihr aus dem Bornland oder stecke ich Eure Heimat in eine falsche Ecke Aventuriens?" fragt sie, während sie hinter Reska die Stube betritt und anschließend die Tür hinter sich schließt. Ihr Gesichtsausdruck ist freundlich, aber ernst.

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Schon nach wenigen Schritten hinein verhält Reska am Platze und wendet sich der Nachfolgenden zu. Jene wirkt irgendwie seltsam besorgt oder sonstwie angespannt. Möglicherweise schlechte Erinnerungen an das Bornland?
"Auch", ist die Antwort und wird nach kurzer Unterbrechung durch "also die richtige Ecke" ergänzt. Da Reska nicht direkt fragen möchte, was Tauglanz möglicherweise bedrückt, bietet sich als drittes ein "Warum?" an.

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Bjenalett lächelt wieder und bleibt ebenfalls stehen: "Mir ist bewusst geworden, dass ich recht wenig über Norbarden weiß, außer dass man welchen als fahrenden Händlern im Bornland begegnen kann."

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Verständlich. Wer kennt andere Völker schon wirklich gut. Oft genug weiß man allzu wenig über sich selbst. Daher nickt Reska nur verständnisvoll lächelnd. Kein Gedanke daran, jetzt ungefragt drauflos zu plappern. Die Stimme hat sich in den wenigen Stunden kaum erholen können.

MvZ

Eine Frage drängt sich Bjenalett noch auf, während sie sich kurz in der Stube umsieht. Als ihr Blick wieder Reska erreicht hat, stellt sie sie: "Handelt Ihr auch?" Das ist nicht sehr naheliegend, da die Norbardin ja schon gesagt hat, dass sie eine Adelsdame begleitet, aber: wer weiß?

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"Immer seltener." Ja, warum eigentlich? Stand schlicht zunehmend anderes an? Es begann ja schon vor Jahren noch in der stummen Zeit.
Doch die Grübelei wird unterbrochen von Bewegungen im äußersten Blickwinkel. Sich dem Tresen zuwendend, beobachtet Reska den Capitano beim ungenierten öffentlichen Bekleiden. Fraglos wäre der umgekehrte Vorgang im Schankraum noch bemerkenswerter. Dennoch scheint dies auf eine sympathische Unkonvetionalität schließen lassen zu können.
Allerdings wäre es doppelt unhöflich, ihn weiterhin zu beobachten und die Elfe ungeachtet stehen zu lassen, also schaut Reska ihr wieder freundlich ins Antlitz. Elfenaugen sind ein immer wieder faszinierender Anblick.

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"Womit?" Selbst wenn Reska nur noch selten handelt, muss sie ja irgendetwas zum Handeln haben. Oder wenn sie alles verkauft hat, wird sie an neuer Handelsware interessiert sein.
Unweigerlich wandert Bjenaletts Blick wieder zu Lerano, wobei ihr zunächst gar nicht bewusst ist, was an dem Anblick des Mannes, der sich in der Wirtsstube anzieht so außergewöhnlich ist. Aber irgendwie will das Bild hier nicht so ganz hineinpassen.

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Im ersten Moment will Reska 'mit dem Handeln' erwidern, aber natürlich hat die Helfe danach gefragt, womit denn nun gehandelt werde. Offenkundig macht sich jene gar kein rechtes Bild, wie 'immer seltener' gemeint war. "Ich habe lediglich noch einen Rest Kerzen und Kämme..." Stimmt, es wäre gut, wenigstens letztere mal endlich loszuwerden.

OB

Lerano bemerkt den Blick der Elfe, der auf ihm ruht. Also erwidert er ihn mit aufmerksam hochgezogenen Augenbrauen, während er erst in den rechten, dann in den linken Ärmel schlüpft. Die Uniformjacke bringt seine breiten Schultern gut zur Geltung.

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Ein Mann, der seine Uniform anzieht. Ein vertrautes Bild für die Elfe, auch wenn eigentlich ein schwankender, knarzender Boden und enge Schiffswände dazugehören. Ein Teil von Bjenaletts Hirn versucht weiterhin zu ergründen, warum dieses Bild nicht in die Wirtsstube passt, während der Hauptteil bei der Unterhaltung mit Reska verbleibt.
Ein gehörtes Wort zieht ihre Aufmerksamkeit dann wieder ganz zur Norbardin. "Kämme?" Bjenalett dreht sich ruckartig zu Reska um. "Welche Sorte Kämme?"

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Da Tauglanz den sich Bekleidenden nun ebenfalls beäugt, wendet auch Reska den Blick wieder dorthin - bis die Elfe so plötzliches Interesse an den Kämmen erahnen lässt.
"Karenhorn." Oder sollte Tauglanz eher nach Form, Farbe und Größe gefragt haben?

OB

Kurze Zeit sind gleich zwei weibliche Augenpaare auf den Mann gerichtet. Der reagiert, indem er nun lieber geradeaus ins Leere schaut und seine Finger die Arbeit mit den Schlaufen und Knöpfen übernehmen lässt. Eine nach der anderen wird, von oben nach unten, mit tausendfach geübten Bewegungen eingefädelt.

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Das war eine recht präzise Antwort auf ihre viel zu unspezifische Frage, wie Bjenalett findet. Also setzt sie nach: "Und sind es eher Kämmchen zum Verzieren der Frisur, wie das die Liebfelderinnen gern tun? Oder kann man sich damit richtig die Haare kämmen?"

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"Letzteres." Kopfbewegungen und Tonfall unterstreichen, für wie selbstverständlich und natürlich Reska diese Antwort empfindet. Es wäre ja auch seltsam, wenn Norbarden Liebfelder Moden lieferten.

MvZ

"Oh gut, dann würde ich gerne einen kaufen." Bjenalett grinst Reska breit an und wippt erwartungsvoll auf ihren Füßen.

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Zunächst hüpfen die Brauen empor, dann ziehen sich die Mundwinkel zu einem Schmunzeln auseinander. "Ich hole sie." Damit wendet sich Reska der Treppe zu, jedoch nicht ohne ein noch auf der Elfe verbleibendes Augenmerk.

MvZ

"Sehr schön", sagt Bjenalett leise zu sich selbst und lächelt zufrieden. Endlich kann sie ihren Kamm, an dem mehr Zinken fehlen als noch dran sind, fortwerfen. In Kuslik hat sie nicht dran gedacht, einen neuen zu kaufen, und danach hat sie es auch jedes Mal, wenn die Gelegenheit da war, vergessen.

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Da die offenbar zufriedene Elfe nichts mehr anzufügen hat, entschwindet Reska hurtig die Treppe empor.

Es hat ein Weilchen gedauert, bis Reska sich im Gepäck bis zu den so selten gesuchten Kämmen weit unten hindurchgegraben hat. Nein, der Handel steht wahrlich schon lange nicht mehr an erster Stelle der Betätigungen. Vater würde hierüber wohl wieder einmal stirnrunzelnd den Kopf schütteln.
Nun gilt es, alles erst einmal wieder einzuräumen. Mögen die von Tauglanz nicht ausgewählten Kämme im Anschluss ruhig weiter oben liegen. Vielleicht ein Ansporn, sie alsbald loszuwerden. Sie sind recht unnützer Ballast geworden.

Schlussendlich ist alles wieder verstaut, dass Reska die Elfe nicht länger warten lassen muss. Rasch sind die Schritte zur Türe zurückgelegt und jene geöffnet. Vor dem sich auftuenden dunklen Loch muss man sich nicht fürchten, doch die unvermuteten nahen Schritte sorgen dann doch für ein unwillkürliches leichtes Zucken der Glieder.

OB

Lerano bemerkt, wie sich die Tür zu seiner Rechten öffnet. Wenn ihn nicht alles täuscht, ist dort die Norbardin untergekommen. "Bitte feilscht nicht zu hart mit Domna Bjenalett", sagt er ihr im wahrsten Sinne des Wortes beiläufig, denn er verlangsamt seine leisen Schritte nicht merklich. "Wir wollen noch bei Tageslicht einen Spaziergang machen." Seine Mundwinkel zucken leicht, was man im Schummerlicht des Flures erkennt oder auch nicht.

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Ach, es ist nur der Kapitän! Ob seiner Worte jedoch blinzelt Reska zunächst verwundert, dann breitet sich der Anflug eines Lächelns aus und die Bitte wird abgenickt. Wenn der wüsste, wie wenig der Vater - sicherlich nicht zu unrecht - von Reskas Feilschfähigkeiten hält!

OB

Das Nicken der Norbardin nimmt Lerano noch aus den Augenwinkeln wahr. Sein eigenes Lächeln hält daraufhin einen kleinen Moment länger an als üblich. Wenige Schritte später steht er dann vor seiner eigenen Zimmertür. Abgeschlossen hat er nicht, bei den wenigen Gästen, die gerade unter diesem Dache weilen.

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Schon ein seltsamer Kauz, dieser magische Seefahrer - allerdings schreckt Reska das Besondere weniger als das strikt Konforme.
Wie auch immer. Türe zu, und die Schritte gen Treppe gelenkt. Reska ist froh, dass Urzula nicht wachgeworden ist, bei den Kopfschmerzen, die sie vorhin hatte.
Rasch ist die Treppe erreicht; da von unten sanfter Schimmer empordringt, ist sie kaum zu verfehlen. Noch die Stufen hinabgehend blickt sich Reska suchend nach der Elfe um. Jene scheint sich nicht weit bewegt zu haben, steht sie doch beim Tisch nahe der Türe und spielt mit einem Beutel, als wolle sie ihre Kaufkraft unter Beweis stellen. Bei solchem Anblick durchfährt Reska dann doch mal ein halbwegs geschäftstüchtiges Kribbeln.

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Als Bjenalett Reska auf der Treppe erblickt, fängt sie ein letztes Mal ihren Geldbeutel auf und strahlt der Kammhändlerin entgegen. "Na, da bin ich ja mal gespannt."

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Kurz gilt eine erhöhte Konzentration den Stufen, dann ist Reska mit wenigen Schritten bei Tauglanz angelangt. Wortlos werden die drei Kämme fast wie ein aufgefächertes Kartenblatt präsentiert, sämtlich offenbar aus Horn geschnitzt. Sie sind ohne komplexe Verzierungen, dennoch unterscheiden sie sich geringfügig in der Ausführung, Farbstufe und Maserung.

MvZ

Abgelenkt durch den bevorstehenden Handel mit Reska bekommt Bjenalett das Drama in ihrem Rücken nicht mit. "Darf ich?" Sie nimmt die drei Kämme in die freie Hand, prüft mit kritischem Blick die jeweilige Zinkenweite und hält die Kämme aneinander, um die Längen miteinander zu vergleichen.

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Geduldig lächelnd lässt Reska der Elfe alle Zeit, die sie zum Aussuchen benötigt. Für einen Moment regt sich die Überlegung, ihr einen Gesamtpreis vorzuschlagen, doch wird Tauglanz bei nur einem Kopf und mutmaßlich keinen engeren Vertrauten in diesem heimatfernen Lande schwerlich für gleich drei Kämme auf einmal Verwendung finden.

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Der kritische Blick weicht einem strahlenden Lächeln, als Bjenalett Reska wieder ins Gesicht sieht. "Ich nehme sie. Was bekommt Ihr dafür?"

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Alle drei? Reskas Brauen springen überrumpelt empor, um dort als Begleitung des sich ausbreitenden freudigen Lächelns zu verbleiben. Das läuft ja wie geschmiert ganz von selbst! Da sieht man es mal wieder: All das Getue, das Geschrei, um etwas zu verkaufen ist doch nicht so ersprießlich wie die Menschen - oder Elfen - einfach selbst machen zu lassen.
"Fünf Heller für alle drei" lautet die Preisvorstellung. Für hier seltene Exportware sicher nicht überteuert.

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Die Elfe schnürt ihr Geldbeutelchen auf und beginnt sofort, den gewünschten Betrag herauszusuchen.
'Drei für fünf Heller, das heißt einer kostet… Das lässt sich ja gar nicht teilen! Dann kostet vielleicht einer einen Heller und die anderen jeweils zwei.'
"Ich hab‘s gleich."

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In der Tat: Wenn das immer so reibungslos verliefe, könnte man direkt noch einmal über eine Handelstätigkeit nachdenken. Doch keinesfalls nach Vorstellung des Vaters - und überhaupt naein! Diese Angelegenheit ist gegessen, und der Kammverkauf nichts als der erfreuliche Abschluss. Entsprechend zufrieden schaut Reska der Elfe beim Abzählen zu. Ob jene wohl Probleme damit hat? Wohl eher mit dem Gelde als solchem; das kennt man von diesem Volke ja.

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"Hier." Bjenalett übergibt feierlich fünf liebfelder Hellermünzen an Reska. "Sehr schön. Jetzt hab ich sogar Ersatz, wenn zwei kaputt gehen."

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Über so viel Zufriedenheit kann man nur mit ebensolcher weiterschmunzeln. Zugleich wundert sich Reska aber auch darüber, was Tauglanz mit den Kämmen wohl anzustellen gedenkt, wenn sie mit solchem Verschleiß rechnet. Natürlich mag es auch sein, dass sie die guten Stücke nicht angemessen im Gepäck zu verstauen weiß. Oder sollte sie so starke Haare haben? Eher noch vielleicht könnte sie mit ihren Überlegungen die lange eigene Lebenszeit berücksichtigen.
Statt vieler Worte wird dankend genickt.

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So, was jetzt tun mit den Kämmen, die man bei einem Spaziergang vermutlich nicht - oder zumindest nicht alle drei - brauchen wird? Bjenalett nickt erstmal freundlich zurück und blickt sich dann zum Kamin um. Daneben ist noch reichlich Platz auf dem Fußboden. Sie nimmt ihre Laterne, die bei einem Spaziergang im Tageslicht auch eher hinder- als nützlich ist, vom Tisch und beginnt, den Kamintisch zu umrunden.

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Schau an, das Geschäft ist schon getätigt. Da hat sich die Norbardin also seine Bitte zu Herzen genommen. Aber so redselig kam sie ihm schon gestern Abend nicht vor, dass er von ihr nun ein ausgiebiges Feilschen erwarten würde. Also kann der Spaziergang sogleich beginnen.
Lerano legt den Umhang über das Treppengeländer und nimmt auf der zweituntersten Stufe Platz. Hier kann er bequem in seine Stiefel schlüpfen. "Gleich marschbereit", sagt er in Bjenaletts Richtung. So ruhig wie der Schankraum derzeit ist, muss er seine Stimme dafür nicht groß erheben.

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Soso, Tauglanz wird demnach mit dem unkonventionellen Kapitänmagus einen ersprießlichen Ausflug wohin auch immer tätigen. Dies nimmt diese beiden vorerst aus der Gruppe infragekommender Gesprächsgefährten heraus. Auf der Suche nach anderen - oder einem vielleicht vorzuziehenden Beobachtungsposten - lässt Reska die Blicke umherwandern, derweil die soeben erworbenen Münzen unbeachtet in ein Beutelchen hinabtauchen.

Bemerkenswert: Tauglanz legt die Kämme auf den Boden! Solches Verhalten könnte den vermuteten raschen Verbrauch der armen Dinger erklären - doch dies geht Reska nichts mehr an.

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Ausschnittliste / anwesende Gäste / Lageplan

Redaktion und Lektorat: Oliver H. Herde im Jahre 2022