Die Nachtkerze blüht,
der Leuchtkäfer glüht,
und Nebel schwebt über den Sümpfen.
Der Nachthauch ist warm
und ein Schmetterlingsschwarm
lockt aus dem Wasser die Nymphen.
Sie tanzen im Gras,
der See ist wie Glas.
Er spiegelt das Antlitz der Sterne.
Die Nachtigall singt,
der Spiegel zerspringt
und der Himmel rückt weit in die Ferne.
Der Vogelgesang
gleicht Mehellils Klang,
er lindert Wut, Trauer und Schmerzen.
Wie sanft wird betört,
wer immer ihn hört;
er dringt selbst in steinerne Herzen.
Doch welche Nymphenmaid
kennt schon Zorn und Leid?
Allein Freude ist ihr lieb und teuer,
denn Hass bricht entzwei.
Ihre Seele ist frei,
ihr Herz ist von goldenem Feuer.
Und sie tanzen entrückt,
die Gesichter verzückt,
in der Liebe zur Nacht ganz versunken.
Das Haar fliegt im Wind,
der Fuß tritt geschwind,
die Augen sprüh'n Sternenfunken.
Doch ach!, allzu schnell
wird der Horizont hell,
rasch nahen die Morgenstunden.
Und kaum trifft ein Strahl
der Sonne das Tal,
sind die Nymphen im Wasser verschwunden.
Kein Wort sagt der Wald,
verschwiegen und alt,
die Spuren kann keiner lesen.
Verlassen der Ort,
die Nymphen sind fort,
als wären sie nie hier gewesen.