Tresenwesen
Autoren: Friderike Hölscher, Günter Hölscher, Julia Köhler, Matthias Ott, Oliver H. Herde, Peter Meier, Werner Skibar, Wolfgang Staroske und andere
OHH
An der Theke angelangt, schaut Lamiadon auf die Speisetafel, ohne sie recht zu lesen. Es gibt doch immer wieder Gerichte, die sich hinter ganz absonderlichen Namen verstecken. Wozu lange lesen und wohlmöglich rätseln, wenn man das in einem netten Gespräch klären kann!
Drum wendet er sich gleich mit einem Nicken und Lächeln an den dicken Mann hinter dem Schankmobiliar: "Sei gegrüßt, werter Wirt! Habt ihr wohl etwas Süßes in diesem Hause?"
GH
"Seid gegrüßt!" richtet jener das Wort an den Elfen, der ihn angesprochen hat. "Tesden mein Name, Eberwirt bin ich. Willkommen in meinem Hause!"
Zu dem geäußerten Wunsch hebt er kurz die Augenbrauen, dann lächelt er behaglich. "Etwas Süßes? Gewiss! Möchtet Ihr Zucker?"
PM
Mit einem lauten Lachen schlägt Wiskir die flache Hand auf den Tresen. Die Antwort des Wirts auf den Wunsch nach etwas Süßen vertreibt alle Gedanken und unangemessenes Benehmen aus seinem Kopf. "Ijs sijch eijn echtes Spaßvogel, Herr Wirt. War sijch sehr lustig, Antwort."
Wieder schüttelt er sich vor Lachen, bevor er fortfahren kann: "Abr hab ijch besseres Idee für Sijses. Kann sijch probiern leckeres Meskinnes. Ijs sijch sijs und janz was besonders obendreijn, nijch Jenko?"
OHH
Schon will sich Lamiadon für das Willkommen bedanken und erläutern, dass seine Begleiterin wohl eher an eine Süßspeise denn an ein Süßmittel gedacht hat, da muss er ob des aufbrausenden Lärmes, den einer der nebenstehenden Zecher von sich gibt, ein wenig zusammenzucken und kurz die Lider schließen.
Trotz aller Vorsätze, jene weitmöglichst zu ignorieren, kann sich der Elf nicht davon abhalten, in seinem Gedächtnis nach der Bedeutung des Wortes 'Meskinnes' nachzuforschen. In der Tat, sowas hat er einmal wider die Warnung seiner Nase gekostet, und es war tatsächlich süß. Allerdings auch gegoren, dass ihm sogleich schwindelig davon wurde. Eine Art von Spaß also, die sich Lamiadon lieber bei einer Wildwasserfahrt zulegt.
"Danke", meint er daher nüchtern und knapp an die Saufkumpane gewandt, bevor er wieder hauptsächlich den Wirt adressiert: "Meine Freundin dachte sicher eher an ein Gericht, statt an Zutaten."
MO
Wiskirs Gelächter bringt Asbach dazu, sich zu dem neu hinzugetretenen Gast, der eben Tesden um etwas Süßes anging, umzudrehen. Seine dunkelblauen Augen werden groß wie Untertassen - metaphorisch gesprochen - seine Kinnlade klappt nach unten, die Hand mit dem Becher verharrt in der Luft, als wisse sie nicht mehr, wo ihr Ziel zu finden sei.
"Na sowas", bricht es schließlich aus ihm heraus, "also das, hrrummm - na sowas." Unwillkürlich weicht er ein kleines Stück zurück - nicht so sehr, dass er mit einem der Norbarden zusammenrempeln würde oder wie ein Zurückweichen aus Angst, sondern mehr, als ob er sich bemühen würde, den ganzen Elfen mit einem Blick erfassen zu können.
FH
"Was besondrs, nu", gibt Jenko seinem Landsmann etwas knapp zur Antwort; mit einem Lächeln zwar, doch ohne Wiskir wirklich anzusehen oder in sein Gelächter einzustimmen. Statt dessen tritt er einen Schritt zur Seite, als sich der Elf umwendet; kein Abrücken ist es, eine höfliche Geste eher, die dem Fremden etwas mehr Platz einräumt. Aufmerksam betrachtet er die fremdartige Gestalt, und fast ein wenig scheu kommt sein Gruß: "Sanja...shalom!"
Elfen - hier? Aus dem Norden, aus seiner Heimat sind ihm die Fey verschiedener Völker durchaus ein vertrauter Anblick - so weit man an Elfen eben etwas Vertrautes finden kann. Sie hängen an ihrer Meschpoche, das macht sie zweifellos sympathisch. Andererseits trinken sie nicht - weiß Wiskir das denn nicht? - was schade ist. Vielleicht wären sie dann etwas umgänglicher?
Und irgendwie fühlt man sich in ihrer Gesellschaft immer irgendwie... nunja, grobschlächtig und ungehobelt; und das hat bei Jenko bisher noch kein Mensch zustande gebracht.
GH
Während er das erste Stück Fleisch herunterschneidet, hört Jagotin den Gruß
seines Bruders und blickt auf. Nanu, ein Fey? Unerwartet, aber in einer solch bunten Gesellschaft wie in diesem Haus auch nicht so verwunderlich, wie es auf den ersten Blick scheint.
"Sanjasala - Shalom alekha", ergänzt er Jenkos Worte in dem ihm eigenen Tonfall und da er sich der Elfensprache nur sehr begrenzt sicher ist, fügt er eben in seiner Muttersprache an: Friede, Heil, Wohl - wie man es auch immer nennen mag - mit Dir!
OHH
Der Wirt hält sich mit einer Antwort wohl zurück, da die Herren auf der anderen Seite des Tresens nun so mannigfaltig auf Lamiadon eingehen. Dies allein käme keineswegs unerwartet. Zumindest die Norbarden-Zwillinge kennen sich anscheinend ein wenig mit Elfen aus - ebenfalls nicht ungewöhnlich für auf Verständigung bedachte Handelsleute aus dem Norden.
Dass Lamiadon dennoch für einen winzigen Moment irritiert ist, mag am Kontrast zu dem anderen Norbarden liegen. Möglicherweise ist jener ja beim Trinkgelage schon etwas weiter fortgeschritten.
Sei es, wie es sei! Eine freundliche Erwiderung in einer sicherlich allen Anwesenden verständlichen Sprache scheind am passendsten: "Meinen Dank für die Grußworte und einen guten Abend!" Damit neigt er den Oberkörper und winkt mit der Rechten lächelnd in fast höfisch anmutender Weise.
FH
"Dir auch einen jlicklichen Abend, Briederchen!" antwortet Jenko dem Fey spontan. Doch dann verstummt er abrupt, um fast verlegen seinen Löffel, vielleicht auch seine Schüssel ins Auge zu fassen. Die vertraulich-familiäre Anrede geht ihm so selbstverständlich über die Lippen, dass ihm erst jetzt auffällt, dass sie einem fremden Elfen gegenüber irgendwie seltsam anmutet.
Dann jedoch geht ein Leuchten über sein Gesicht. Kein Elf ohne Flöte, wie es heißt. Tatsächlich lehren ihn seine Erfahrungen, dass alle Fey Musik mögen und ausnahmslos Meister auf diesem Gebiet sind.
Hoffnungsvoll wendet er sich dem Fremden wieder zu, bereits überlegend, wie er seine Frage auf möglichst elegante Weise an den Efen bringen kann. Wie ratsuchend schweift sein Blick kurz zu seinem eigenen Instrument, das immer noch in seine Umhüllung aus dunkelgrünem Wolltuch gewickelt auf der Theke liegt.
PM
Zum Glück scheint der Elf seinen kleinen Spaß nicht weiter übel zu nehmen, so dass er sich entschließt, kurz auf den Gruß einzugehen. "Ja, einen jesegnetn Abnd und schene fridliche Ruhe winsch ijch auch."
Dann schaut er wieder etwas verlegen auf seinen Gemäß mit dem guten Meskinnes. Bei diesem Anblick kommt ihm ein anderer Gedanke, der mit den beiden Zwillingen zu tun hat. Er schaut die beiden nacheinander an und wendet sich in wesentlich leiserem, fast schon nachdenklichem Tonfall an den einen.
MO
"Ja, ja", beeilt sich der Thorwaler, sich den Grußworten der Norbarden anzuschließen, "einen guten Abend, das wohl - aber was macht einer wie du so weit im Süden in diesem Land der Städte?"
Asbach leert seinen Becher nun endgültig und schiebt ihn ohne hinzusehen zurück über die Theke.
GH
"Ach, eine SüßSPEISE!" erwidert der Wirt nach einer Denkpause mit gespieltem Erstaunen, um dann sogleich wieder ernst zu werden.
"Scherz beiseite", meint er freundlich zu dem Elfen, "natürlich kann Eure Freundin die bekommen. Bratäpfel vielleicht? Oder Käsetörtchen - die kann ich sehr empfehlen. Und womöglich ist auch noch Honigbrei da, ich könnte die Köchin fragen!"
Abwartend blickt er den Elfen an, da dieser schon von anderer Seite mit Fragen belagert wird.
OHH
Mancher aus Lamiadons Sippe würde bei diesem Durcheinander wohl hoffnungslos überfordert zwischen den Leuten am Tresen umhersehen, mach anderer gar die Flucht ergreifen. Doch zum Glück hat dieser Elf etwas mehr Erfahrung und eine offenere Einstellung zu Verrückten. Die sind wenigstens kurzweilig.
Zum Glück scheinen sie teils gleich wieder mit anderem beschäftigt, dass für sie ein freundliches Nicken reichlich genügt. Die Frage des jungen Hünen lässt Lamiadon seine Brauen heben. "Liegt Thorwal neuerdings weiter gen Mittag denn die Wäl... die Salamandersteine?"
Belustigt wendet er sich nun endlich an den Wirt, den er ebenso ungern warten lassen möchte wie seine kleine Freundin hinter sich. Anscheinend hat sie inzwischen selbst die interessante Entdeckung gemacht, wie Lamiadon ohne sich nach ihr umzudrehen feststellt. Ein Umstand, welcher seinen selbstzufriedenen Ausdruck verfestigt. "Süßer Käse?" Doch die traditionelle Einstellung Fianas erinnernd, wird diese Möglichkeit schnell verworfen. "Lass es die Bratäpfel sein!" Diese scheinen am wenigsten Umstände zu bereiten und werden gewiss auf Fianas Gegenliebe stoßen. "Dazu einen Tee und zwei Eintöpfe", schließt er nach einem flüchtigen Blick auf die Tafel ab.
FH
Doch während Jenko noch nachsinnt, wie er am besten seinem Wunsch nach - vielleicht gemeinsam zelebrierter - Musik Ausdruck verleihen mag, hat sich der Elf schon wieder abgewendet, geht auf die Frage des Thorwalers ein und bringt seine Essenswünsche an den Mann hinter der Theke. Letzteres ist allerdings auch wirklich ein dringendes Geschäft, für welches Jenko durchaus Verständnis hat. Nichtsdestotrotz scheint die Gelegenheit verstrichen zu sein.
Nun, vielleicht ist es auch gar nicht der richtige Elf für so etwas - bei näherem Hinsehen, sprich, wenn man von der Betrachtung des fremdartigen Anlitzes zum Bemerken der Kleidung übergeht, sieht dieser Fey wesentlich hiesiger aus als die Norbardenbrüder selber.
Mit einem lautlosen Seufzer und einem unsichtbaren Schulterzucken läßt Jenko seine Hand zärtlich über die Fiedel gleiten. Dann greift er zu seinem Becher, hebt ihn kurz wie grüßend zu dem mit anderen Dingen beschäftigten Elfen hin und nimmt einen Schluck des süßen, heimatlich duftenden Getränkes.
OHH
Obgleich Lamiadon noch auf ein Zeichen lauert, dass der Wirt keine Einwände hat, nickt er doch dem anscheinend noch einmal grüßenden Norbarden zu. Irgendwie wirkt jener etwas schüchtern. Zugleich aber nimmt der elf vom Tische hinter sich Laute und Gerüche wahr, die auf recht unvermutete Ereignisse schließen lassen. Da geht etwas vor sich, bei dem er wohl nur stören würde. Also muss er sich nicht übermäßig beeilen.
MO
"Zwar weiß ich nicht, wo genau dein Land ist", gibt er zu, "aber auf dem Meer ist uns Thorwalern kein Weg lang, manche Wettfahrt ausgenommen, solange uns die Flauten verschonen. Doch ward mir einst erzählt, dein Volk miede Reisen nach Süden" - bedeutungsvoll hebt er die Brauen - "der Geschuppten wegen." Unwillkürlich berührt er die Stelle an seinem Hemd, unter der seine Halskette enden muss.
OHH
Lamiadon dreht sich wiederum dem zu, der sich am meisten mit ihm befasst - diesmal also dem Thorwaler. "Ja, die Seefahrt, ich vergaß! Aus dieser Warte mag mein Weg länger sein. Aber ich habe ja auch mehr Zeit."
Er schmunzelt und fährt fort, indem er - so meint er zumindest - auf den anderen Aspekt eingeht: "Ich kann nicht für mein Volk sprechen." Immerhin ahnt der Elf, dass der andere wohl nicht recht zufrieden damit sein könnte, und schließt sich der ursprünglichen Frage erinnernd ab: "Ich bin auch das erste Mal so weit gen Mittag. Wir besuchen einen Freund."
MO
Ein kleines Lachen zieht über das Gesicht des Thorwalers: "Hoho. Das ist ein schöner Zufall, denn darin sind wir beide gleich. Auch ich bin das erste Mal so weit dem Südwind entgegen und ebenfalls für ein Treffen mit Freunden - allerdings nicht meinen eigenen, sondern denen meiner Großmutter." Er dreht den Kopf, um zum Kamintisch zu spähen. "Sie ist wohl schon zu Bett."
Er stemmt sich von der Theke ab und klopft dem Elfen mit dem ganzen Gewicht thorwalscher Freundlichkeit auf die Schulter. "Na, dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend. Und dass dein Freund da ist, wo du ihn suchst."
Er wendet sich ab. Ein kurzes: "Bin gleich wieder da!" wirft er in die Runde der fröhlichen Zecher, dann macht er sich, ebenso schwerfällig wie zielstrebig auf den Weg.
GH
Da war er wohl noch so im Nachdenken über Bettenbelegung und Tee befangen, dass er den Wunsch des Elfen nur am Rande registriert hat. Kopfschüttlend ruft der Wirt sich selbst zur Ordnung.
"Ja, natürlich", bestätigt er dem wartenden Gast. "Bratäpfel, Tee und zwei Eintöpfe. Werde ich gleich weitergeben.
Sarina, wo du grad hier bist", dreht er sich zur Köchin, die gerade passenderweise zur Stelle ist und deren Nahen er aus den Augenwinkeln wahrgenommen hat, "der Elf - wie war doch Euer Name?" fragt er diesen kurz zurück, bevor er zu Sarina gewandt fortfährt: "...und seine Begleiterin wünschen Bratäpfel, Tee und zwei Eintöpfe."
Dann widmet er sich wieder ganz dem Fey und erklärt mit einem Schmunzeln: "Nun ja, um auf Eure Frage zurückzukommen: Süßer Käse ist es natürlich nicht, aus dem die Käsetörtchen sind. Sie bestehen aus gesüßtem Quark. Aus Lab, aus dem man auch Käse herstellt. Deswegen nennt man sie so.
Ach, und bevor ich es vergesse", kommt ihm sein voriges Nachdenken wieder in den Sinn, "Zimmer haben wir leider nicht mehr frei. Aber im Stall ist wohl noch reichlich Platz, wenn Ihr übernachten wollt."
OHH
Noch schaut Lamiadon dem so unvermittelt entschwindenden Thorwaler nach, als der Wirt die Gelegenheit wahrnimmt. Zum Glück ist der Elf die Unbeständigkeit der Menschen gewohnt, dass es ihn nicht weiter durcheinanderbringt.
Und in der Tat muss er sich schon etwas auf das Geschehen hinter der Theke konzentrieren, da der Wirt so viel auf einmal zu erledigen sucht. "La..." setzt er zu einer Antwort auf die Frage nach dem Namen an, doch will er dem Gastgeber nicht ins Wort fallen. Betreffs der Käsetörtchenangelegenheit nickt er dankbar um die Auskunft. Da sind die Bratäpfel gewiss die bessere, süßere Wahl.
Und als der Wirt auf eine Übernachtung kommt, kann Lamiadon ihn lächelnd mit einer Handbewegung und passenden Worten beruhigen: "Hab keine Sorge, wir finden schon etwas, wo wir schlafen können. Es ist ja warm und gemütlich in diesem Land."
Die ebenfalls sehr geschwinde Köchin hat sich inzwischen mit einem Nicken und einem "Ist recht" in den Nebenraum davongemacht, aus welchem Lamiadon das übliche Geruchsdurcheinander von verschiedenen Gerichten, Zutaten und Gewürzen sowie leises Blubbern wahrnimmt.
FH
Nach und nach sein Mahl beendend lauscht Jenko der sich anbahnenden Unterhaltung zwischen dem Elfen und dem Thorwaler. Ja, das Reisen - das Umherziehen liegt den Norbarden im Blut wie kaum einem anderen Volk; und so ist jede Kunde von fremden Ländern und Menschen - oder Elfen - ein wichtiges und interessantes Gesprächsthema. Doch leider enteilt der Skalde, lange noch ehe diese Unterhaltung hätte langweilig werden können.
Und so wendet sich Jenko ein weiteres Mal an den Elfen: "Hab' ich mich nicht vorjestellt - bin ich der Jenko Valjeraij aus dem Bornland - und hier ist sich meijn Briederchen Jagotin", fügt er mit einer weisenden Geste seines Löffels in Richtung des Bezeichneten hinzu.
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Auf die Vorstellung hin neigt der Elf freundlich schmunzelnd sein Haupt, legt die Linke an die Brust und erwidert: "Angenehm. Ich bin Lamiadon Katzensprung." Vielleicht ist er manchmal ja doch etwas zu offenherzig, wie seine Familie behauptet.
Nebenbei schweifen immer wieder ein bis zwei des Elfen Sinne im Wechsel ab zu anderem Geschehen oder schlicht der allgemeinen Atmosphäre im Schankraume. Hinter ihm am kleinen Tische mit der Weggefährtin und dem vorhin noch bis zur Unauffälligkeit zurückhaltend wirkenden Menschen scheint sich etwas zu entspinnen, bei dem Lamiadon wohl nichts als stören kann. So richtet sich sein Gehör zunehmend auf das kleine Liedchen des Zwillings seines Gegenübers - nicht immer ganz leicht zu verstehen, doch der Elf nimmt es ohnehin viel mehr über die liebliche Stimmung denn den Text wahr.
Wahrlich, an der Theke geht es beschaulicher zu, als Lamiadon zunächst vermeint hat! Doch soll ihm dies sehr willkommen sein, da ihm die Gesangsvorführung des Norbarden gerade wegen ihrer Unvollkommenheit durchaus große Freude bereitet.
Um so geschwinder - ebenfalls ungewöhnlich für all die Tavernen, die der elf bislang kennengelernt hat - ist die Köchin, welche schon wieder hinter den Tresen tritt und offenkundig alles gewünschte mit sich führt.
"War das richtig? Bratäpfel und Tee nur einmal?" fragt sie unsicher und wird mit einem entspannten Lächeln ihres spitzohrigen Gastes beruhigt.
Doch schon wieder verunsichert sie der Umstand, dass dieser Elf nicht allein angekommen ist, wie man allzu deutlich an ihren Blicken zwischen dem kleinen Tisch und Lamiadon hin und her erkennen kann.
Dem Blick der Köchin folgt jener des Elfen an den kleinen Tisch. Was er dort sieht, kommt höchst unvermutet: Die unsichere Fiana auf dem Schoße des vormals so zurückhaltend wirkenden jungen Mannes. In der tat wirkt die Szene nicht so vertraulich oder gar leidenschaftlich, wie man es bei einer solchen Anordnung erwarten würde.
Und sie endet abrupt, als die Kleine aufspringt und in einem kleinen Bogen zum Tresen läuft.
Elf und Köchin schauen sich verdutzt an. "Soll ich also hier servieren?" fragt sie, woraufhin er gleichmütig und wohlbetont erwidert: "Ich habe keine Ahnung!"
JK
"Ich bin ein Huhn. Ein dummes, hysterisches Huhn!" schnieft die kleine Elfe leise vor sich hin, die schmalen Hände zu Fäusten geballt, mit denen sie sich am liebsten selbst niederschlagen würde, der Blick klebt am Boden. Fianas Schultern sinken deutlich nach unten, als habe sie Hoffnung, dadurch verschwindend klein zu werden.
Als sie durch ein vorsichtiges Blinzeln bemerkt, dass sie dabei ist, ihren elfischen Begleiter und die speisenbringende Frau zu verfehlen, korrigiert sie ihre Schritte, bis sie neben Lamiadon zu stehen kommt.
"Kann ich helfen, das Essen zum Tisch zu tragen?" fragt sie kläglich und wirkt ein wenig wie ein Welpe, der gerade den Lieblingspantoffel seines Herrchens zerstört hat. Dabei sieht sie niemanden direkt an, sondern heftet ihren Blick auf die duftenden Bratäpfel, auf die sie plötzlich gar keinen Appetit mehr hat.
Unbewusst kratzt sich Fiana hinter dem linken Ohr, dann lässt sie die Hand betrübt wieder sinken. Eigentlich braucht sie ihr Ohrenjucken nicht, um zu bemerken, dass Meshif sie beobachtet.
Ihre schlanken Finger tasten zu ihren Lippen, streichen vorsichtig über sie hinweg und rufen die Erinnerung an die Berührung seines Daumens wach. Sie hätte ihn wirklich sehr gerne geküßt.
Leise fängt sie an, die Melodie des Fremden nachzusummen, holt tief Luft und seufzt ein leises, trauriges "Tra-la-la-la".
GH
Jagotin ergänzt Asbach gegenüber etwas lauter als zuvor: "Kenn ich besonders noch eijne Strophe zu dem Lied, wo is sich wert zu behalten." Und so kräftig, dass es die Fey mithören muss, fügt er, grad aus dem Augenblick improvisierend, an:
"Drum denk, wenn du jung doch,
dass Zeijt is zu herzn,
Mageritkes, sie welkn so schnell,
drum frag nich un küss sich,
denn eijn Kuss heilt die Schmerzn
im Wintr noch, tra-la-la-la-la.
Drum frag nich un küss sich,
denn eijn Kuss heilt die Schmerzn
im Wintr noch tra-la-la-la-la-la..."
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Noch hält sich Lamiadon etwas bedeckt, da er erst die Situation voll erfassen möchte und die Frage Fianas ohnehin an die Köchin gerichtet ist.
Jene kommt auch nicht gleich zum Antworten, da die Halbelfe so unvermittelt in das Lied des Norbarden einzustimmen scheint - allerdings weit weniger frohsinnig. Irritiert blinzelt die Köchin, dann entgegnet sie: "Wollt ihr am kleinen Tisch essen?" erkundigt sie sich, da sie sich noch immer nicht daran gewöhnt hat, dass es ja den ursprünglichen kleinen Tisch dort ja gar nicht mehr gibt.
Selbiges erzeugt auch einen fragenden Seitenblick des Elfen, bevor er wiederum mitleidig auf seine Begleiterin hinabschaut. Manchmal verwundert sie ihn viel mehr als die Menschen. Natürlich liegt es daran, dass sie sich noch selbst sucht, aber befremdlich ist es dennoch. Und unangenehm für gewisse verwirrt Zurückgelassene.
Schweigend schließt er sich der Frage der Köchin an, wobei er hofft, seine innere Ruhe möge zur Abwechslung einmal ein wenig auf Fiana abfärben.
GH
Der Wirt wendet sich während des Zapfens beiläufig an die beiden neuen Gäste: "Vielleicht solltet Ihr Euer Mahl wirklich besser an dem kleinen Tisch einnehmen. Zumindest habt Ihr dort mehr Ruhe, denn" - sein Auge schweift über Gerrik und Asbach und schließt auch die drei Norbarden mit ein - "die durstigen Zecher kehren zurück, wie Ihr seht, und es könnte hier am Tresen bald laut und ein wenig unruhig zugehen. Es sei denn, Ihr mögt gerade das", lässt er den beiden die Wahl offen.
PM
Mit einem lauten Krachen saust Wiskirs Kinn auf die Kante der Theke, an der er eben noch gelehnt hatte. Schlagartig reißt er die Lider auf, die ihm schwer auf die Augen gedrückt hatten. Bei dem Versuch, das Gleichgewicht zu halten, greift er ziellos um sich, bekommt aber nur seinen leeren Teller und den halbvollen Bierkrug, der vor ihm stand, zu fassen. Mit einem weiteren lauten Geräusch saust der Norbarde mit Teller und Bier zu Boden, wo er für einen Augenblick wie benommen sitzen bleibt.
Mit hochrotem Kopf schaut er in die Runde und fragt mit Engelsstimme: "Hab ijch was verpaaasst?"
JK
Irritiert blinzelt Fiana zurück. "Ja", antwortet sie vorsichtig, dann beschließt sie, die Bestätigung mit einem etwas entschlossener klingendenes "Natürlich!" zu verstärken.
Genau genommen verwirrt sie die Frage der Köchin auch weniger als Lamiadons seltsamer Gesichtsausdruck. Sie weiß nicht, wieviel er von den Geschehnissen des anderen Tisches mitbekommen hat, aber dass sie dort ihre Sachen niedergelassen hat, dürfte ihm doch nicht entgangen sein. Oder denkt er wirklich, dass sie jemanden, den sie erst fast geküsst und dann überstürzt verlassen hat, einfach im Stich lassen würde? Aber warum sollte sie dann ihre Hilfe anbieten, ohne gleich auf den Tischwechsel hinzuweisen?
Kindlich empört, legt sie die Hände leicht an die Hüften und bedenkt den aufregend ruhigen Waldelfenfreund mit einem ernsten Blick, dann sieht sie wieder die Frau mit der Schürze an, auf deren Anweisung oder Ablehnung sie noch immer wartet.
OHH
Des Wirtes Worte werden von Lamiadon mit einem anerkennenden Nicken belohnt. Um so mehr, da einer der Norbarden schon allzu buchstäblich sturzbetrunken scheint.
Auch die Köchin schaut kurz dem lärmend niedergegangenen Gast nach, bis sie dessen Stimme hört. Nordlandbarbar eben.
Der Blick der Elfe erinnert sie wieder an deren ungewöhnliches, wenn auch nettes Angebot. Etwas ratlos schaut sie auf das Tablett in ihren Händen. Wenn sie es der Elfe einfach übergäbe, müsste die es ja zurückbringen, was die Köchin nun wirklich nicht verlangen möchte. Aber zu zweit werden die beiden sicher alles auch ohne Tablett zu ihrem Tisch bekommen. "Nun, wenn ihr durchaus wollt, habe ich natürlich nichts dagegen", erklärt sie und hält der Elfe die eine Schüssel hin.
JK
"Danke." Obwohl die kleine Elfe nicht wirklich bei der Sache ist, nimmt sie die ihr gereichte Schüssel so behutsam entgegen, als handele es sich dabei um einen kostbaren, wie auch sehr zerbrechlichen Schatz. Dann blickt sie mit einem schüchternen Lächeln in Richtung der zwar betrunkenen, aber trotzdem freundlichen Männer und des Wirts, um sich vorläufig zu verabschieden und sich für die freundlichen Worte, sowie das Lied zu bedanken.
Eigentlich könnte sie jetzt wieder zurück zum Tisch gehen, doch sie zögert, hält sich bei Lamiadon, schließlich sind sie ja zusammen hier und vielleicht kann sie ihm bis dahin auch noch schnell ihre Frage stellen.
Der Eintopf in ihren Händen fühlt sich angenehm warm an, doch als Fiana schnuppert, riecht sie nichts anderes als Menschengeruch und den Gestank vergorener Getränke. So wird sie wohl kaum ihren Appetit wiederfinden. Aber sie muss! Bestimmt hat sich die Frau sehr viel Mühe bei der Zubereitung gegeben und wäre traurig, wenn ihre Gäste dann nur lustlos in dem Essen herumrühren.
Nach einem Augenblick, den das Mädchen mit den hellen Federhaaren damit verbringt, trübsinnig in die Eintopfportion zu starren, als könne sie in ihr die Zukunft lesen, wird ihr bewusst, dass dies nur eine weitere Flucht ist. Eigentlich möchte sie ihrem Freund die Frage gar nicht stellen und noch weniger möchte sie die Antwort darauf hören. Andererseits würde es ihr sonst vermutlich keine Ruhe lassen. Also bereitet sie sich innerlich auf ein baldiges Schmunzeln vor, tastet sich mit die Vorsicht einer Seiltänzerin noch näher an ihn heran und bringt ein längst nicht so beiläufig wie gewünscht klingendes "Lamiadon?" hervor.
OHH
Da sie nun den Elfen ansieht, kann Fiana feststellen, dass er längst schmunzelt - allerdings sehr freundlich und fast mitfühlend. Und wie könnte er auch anders, da sie sich doch so sehr in ihren eigenen Gedanken verzettelt, dass sie nicht einmal bemerkt, wie ihr die Köchin ninzwischen auch die Teetasse hinhält! Bei vier Teilen ist es doch allzu naheliegend, wenn jeder zwei nimmt.
Hilfreich übernimmt er den Tee und den verbliebenen Eintopf, dass für Fianas zweite Hand der Teller mit den Bratäpfeln bleibt. Derweil verbleibt sein wohlwollender Blick aufmerksam und quasi ununterbrochen bei ihrem scheuen Antlitz. "Ja, Fiana?"
JK
Obwohl es Fiana lieber gewesen wäre, nur ein einzelnes Geschirrstück statt deren zwei tragen zu müssen, schließlich vervielfacht dies die Schwierigkeit, sie durch den vollen Schankraum bis zum kleinen Tisch zu tragen, greift sie artig nach dem Bratapfelteller, anstatt vorsichtig darauf hinzuweisen, dass sie der Köchin die Arbeit nur erleichtern, nicht ganz abnehmen wollte.
So braucht sie erst ein paar Atemzüge, bis sie das Gefühl hat, die Schritte wagen zu können, ohne Angst haben zu müssen, die wertvolle Fracht bei dem ersten Rempler an den Fußboden zu verlieren. Dennoch starrt sie weiterhin konzentriert auf ihre Hände und sei es nur, um dem hochgewachsenen Elfen nicht in die Augen sehen zu müssen.
"Lamiadon", wiederholt sie unsicher und vergisst vor lauter Nervosität, dass es noch die Möglichkeit gibt, in die Sprache ihres Volks zu wechseln, "findest du eigentlich, dass ich gut küssen kann?"
OHH
Weder Elf noch Köchin kommen auf den Gedanken, dass ein weniger schweres Tablett schon eine wenn auch geringfügige Erleichterung sein mag. Beide sind vielmehr mit dem Gedanken beschäftigt, Fiana könnte sich eher angeboten haben, um ihrer vorschnell hervorgerufenen Intimsituation zu entkommen.
Für die Köchin wäre der Umstand, mit einem Elfen gleiche Gedanken zu haben, zweifellos sehr überraschend und vielleicht gar ein wenig erschreckend. man muss es ihr nachsehen, da sie diese Völker nicht wirklich gut kennt. Jedenfalls betrachtet sie die Angelegenheit nun als ausgestanden und wendet sich ab, um abermals am Tresen nach dem Rechten zu sehen, obgleich dies angesichts der Wirtsanwesenheit ja nicht notwendig wäre.
Lamiadon dagegen schaut ruhig und unbewegt auf das normalerweise schüchterne Etwas vor sich. Dummerweise kann er sich nicht entsinnen, sich schon mit Fiana geküsst zu haben. Sollte er dies vergessen haben? Aus seinem Naturell heraus neigt er zur Wahrheit, aus seiner Erfahrung mit Menschen heraus zur Vorsicht. "Sollte ich dies beurteilen können?"
JK
Während die Röte der Wangen Fianas schon fast Warnfarbenqualität erreicht, verschwindet jedes Hoffnungslicht aus den hellbraunen Augen der jungen Frau in die Tiefen nahezu endloser Resignation. "Nein, anscheinend nicht", murmelt sie niedergeschlagen, "War vermutlich auch eine dumme Frage. Tut mir leid, dass ich sie gestellt habe." Dem ist tatsächlich so, denn nach diesen Worten kann sich das Elfenmädchen nicht vorstellen, dass sie es jemals wieder wagen kann, irgend jemanden zu küssen, ganz egal, ob zum ersten oder letzten Mal.
Entschlossen, ihrem Freund nicht zu zeigen, wie sehr sie seine Antwort getroffen und verletzt hat, stapft Fiana, den Blick noch immer fest auf Teller und Schüssel geheftet, in Richtung des neben der Tür stehenden Tisches davon.
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Ob der unvermuteten Antwort ist Lamiadon doch ein klein wenig erschüttert. Mag er Fianas Gesicht durch ihr Abwenden auch nicht mehr sehen, spricht doch nicht nur die Körperhaltung dafür, dass hier irgend etwas schiefgelaufen sein mag. So hält er auch schon nach dem ersten Schritt, den er ihr folgt, inne.
Wenn es eine dumme Frage gewesen wäre, hätte sie diese dann gestellt? Gewiss handelt sie manchmal etwas unüberlegt. Aber an irgend etwas muss sie ja dabei gedacht haben. Leider erinnert er sich auch nicht, sie schon einmal bei einem solchen Kuss gesehen zu haben.
Noch einen Schritt tut er und nimmt nur am Rande wahr, wie sich der Mann am Tische erhebt.
Vielleicht geht es ja gar nicht um die Art Küsse, die ihre Frage und das drüben am Tisch Beobachtete vermuten lassen. Kann sie die gelegentlichen Küsslein auf seine Wange gemeint haben? Kann man solche in gute und schlechte untergliedern? Wie könnte er ahnen, welch hohe Bedeutung sie für sie haben und dass sie diese schon als viel ebenso wie zahlreich ansieht, da sie nie darüber spricht!
Nach seinem dritten Schritt bleibt der Elf gänzlich stehen und wartet erst einmal ab, was sich zwischen diesem seltsamen Pärchen tut. Wie viel kann eine unbedachte Handlung zerstören! Davon hat er genug für diesen Abend.
Fast erkennt sich Lamiadon selbst nicht recht wieder. Wäre er nicht ein solch gleichmütiger Optimist, müsste er sich über sein Verhalten wohl Sorgen machen: So ratlos umherzustehen!
Doch nachdem er das Pärchen am Tische vor sich ein kurzes Weilchen beobachtet hat, entspannt sich seine Mimik, abgesehen von dem breiter werdenden Mund. Er lächelt. Nein, es wird nicht nötig sein, dass Fiana ihm erklärt, was sie möchte. Er braucht ihre Worte nicht mehr, um zu sehen, was richtig ist.
Schmunzelnd wirft der Elf einen Seitenblick auf die Norbardenzwillinge und den Thorwaler, die jeder auf seine Weise ihre ganz persönlichen Instrumente stimmen - ganz gleich, ob man dies nun für nötig halten möchte oder nicht.
Sein Ausdruck verändert sich nicht, wie er sich seelenruhig zum Tresen umwendet und den Eintopf darauf abstellt. Und er bleibt ebenso erhalten, während sich Lamiadon auf leisen Sohlen mit dem Tee dem Dreiertisch nähert.
Langsam verdrängt ein friedliches Lächeln das Schmunzeln; dieses passt besser zu dem Anblick, welchen das Paar bietet, und schließlich fühlt sich Fiana durch des Elfen Schmunzeln immer so seltsam verunsichert.
Der Teebecher wird sanft und geräuschlos nahe der Bratäpfel auf dem Tische plaziert. Das Pärchen derweil ist bereits beim Küssen angelangt und entsprechend mit sich selbst beschäftigt. Der stille Mann tut gut daran, die Schüchterne ein wenig zu überrumpeln. So soll es sein!
Nun muss Lamiadon doch wieder schmunzeln, als er sich abwendet und zum Tresen zurückgleitet.
Am Schankmobiliar diskutiert man anscheinend gerade um das Thema des Liedes oder die Umsetzung desselben. In jedem Falle hat Lamiadon keine Erwartungen in irgendeiner Richtung. Es wird kommen, was kommt. Daher gilt sein Augenmerk zunächst dem Eintopf, dessen Wärmeausstrahlung noch deutlich über der eines erlegten Tieres liegt.
Hoch aufgerichtet, aufmerksam, zugleich aber gleichmütig lächelnd schaut er nun in die Runde.
MO
"Es muss immer jedes Tönchen sitzen", klärt Asbach den Norbarden im Brustton der Überzeugung auf. "Jedes Tönchen und jedes Wort. Die Verfälschung einer Saga bedeutet die Verunglimpfung der Taten der Alten in Kauf zu nehmen, die Veränderung eines tiefen Sanges, mutwillig das Schicksals herauszufordern, und die Veränderung eines Liedes am Abend, das Vergnügen zu schmälern."
Mit einem letzten, liebkosenden Strich über die Saiten hebt er den umzottelten Kopf und in den dunklen, blauen Augen funkelt ein wenig Schalk.
"Was davon am Schwersten wiegt, überlasse ich dir. Da fällt mir ein, Alofsmund, drüben", mit dem Kopf weist er die Richtung, wo er den anderen Thorwaler zurückgelassen hat, "möchte auch dem ein oder anderen lauschen und wohl nicht ohne Gesellschaft bleiben. So ihr eure Hintern irgendwann auf einen festen Stuhl pflanzen wollt, wäre dort die beste Gelegenheit." Er grinst, greift zwei, drei Akkorde, probiert einen Lauf. Ein wenig steif scheinen ihm seine eigenen Finger. Na, warmgespielt werden sie wohl noch werden.
Wie er seinen Blick noch einmal durch die Gaststube schweifen lässt, erblickt er verdutzt das Pärchen, dass sich gerade mitten im Raum in innigstem Kuss aneinander schmiegt. Kurz hebt er die Linke zum Mund, während die Rechte allein die Laute stützt und setzt zu einem Pfiff durch einen Ring aus Daumen und Zeigefinger an, der, melodisch zwar und anerkennend, aber durchaus lautstark, durch die Gaststube klingt.
OHH
Die Blicke Lamiadons fliegen zwischen den Leuten am Tresen umher wie ein kleiner Vogel, der alles mitbekommen will. Für den Rest des Raumes genügen die anderen Sinne. Beobachtete man den Elf genau, könnte man seine Ohrenspitzen mit den kleinen Haarbüschelchen sich leicht bewegen sehen.
Tatsächlich erweisen sich die Männer an der Theke zunächst als vergleichsweise feinsinnig. Der schrille Pfiff, mit welchem der Thorwaler aber das küssende Paar bedenkt, lässt den Elfen zusammenzucken.
FH
"Nu, Briederchen Asbach, das sehn wir uns doch etwas anders, nej? Jlaubst nicht, dass sich ein Lied zu jeder Zeijt an jedem Ort anders klingen mag? Kann sich sehr viel Vergniejen bereijten, wenn dich kannst Liedele ändern, wie's sich jrad mag passen. Frag'n Jagotin, der ist sich jroßer Liedeleverdichter! - Aber Stimmung muss sich stimmen, nej", fährt er in entschiedenem Ton an Wiskir gewandt fort. "Sonst Vergniejen ist sich nur halbes, wenn sich juckt in Ohren!"
WS
Mirinja geht bis zur Ecke der Theke und stellt die Laterne darauf ab. Dies tut sie nicht allzu leise, denn sie hofft doch so die Aufmerksamkeit des Wirts zu erregen, aber dieser scheint doch gerade ziemlich beschäftigt zu sein. Da auch sonst niemand zu sehen ist, dem sie ihren Essenswunsch vortragen kann, macht sie sich an das Studium der Karte. Das Lesen war noch nie ihre große Stärke, aber für die Karte wird es sicher reichen. Das Bier zum Trinken ist schnell entdeckt, so dass sie sich dann an das Studium der Speisen machen kann, dabei knurrt ihr Magen doch recht laut, so dass sie leise vor sich hin murmelt: "Ja ja, kriegst ja gleich was zu Essen..."
OHH
Die Aufmerksamkeit Lamiadons ist der jungen Frau dank des Abstellgeräusches gewiss. Auch das Gespräch mit ihrem Inneren wird verfolgt. "Möchtest du etwas abhaben?" fragt er ganz selbstverständlich und weist auf seinen kaum noch dampfenden Eintopf.
WS
Ein leises "Ohh" entfernt Mirinja, als sie mitten im Studium der Karte angesprochen wird. Gerade erst beim Hühnereintopf angekommen, wendet sie sich dem Elfen zu und folgt mit dem Blick seiner Hand zu seinem Eintopf. Etwas überrascht von diesem Angebot, zögert Mirinja einen Moment.
"Vielen Dank, aber ich werde sicher gleich etwas bekommen." Dabei schaut sie den Elfen weiter an und wartet auf seine Reaktion.
OHH
"Wie du magst", erwidert Lamiadon ruhig mit einem charmanten Lächeln und angedeuteten Nicken.
Im Anschluss daran wandelt sich sein Antlitz in das eines neugierigen Buben. Die Mundwinkel sind noch immer etwas emporgehoben, derweil die Blicke bei kaum bewegtem Kopfe zwischen der Frau, dem Wirt und dem Küchendurchgang wechseln.
GH
Der Wirt wendet sich zu der gerade neu angekommenen Dame, die zwischen Betrachtung der Karte und einem Gespräch mit dem Elfen schwankt. "Seid gegrüßt in Travias und der Zwölfe Namen. Tesden ist mein Name, ich bin der Wirt dieses Hauses. Wünscht Ihr zu speisen oder habt Ihr ein anderes Begehr?"
WS
"Travia zum Gruße. Mein Name ist Mirinja. Euer Knecht, lieh mir diese Laterne und bat mich sie an der Theke zurückzugeben." Dabei schiebt sie die Laterne ein wenig nach vorne. "Ja, ich wünsche ein leckeres und nahrhaftes Abendbrot und dazu ein Bier."
GH
"Jo", wendet sich Jagotin begeistert wieder zu den anderen, als er die anerkennenden Worte seines Bruders hört. "Bin ich eijn jroßer Liedeleverdichter. Kann ich Liedele so verdichtn, dass nichts mehr jeht hineijn odr hinaus als Fröhlichkeijt, Lieb' un Meskinnes, Schnappes odr Bier, wo sin sich die bestn Dinge, wo jehören in Lied! Kenn ich zum Beijspiel viele Reime auf 'Kwaß', wie 'nass', 'Glas' odr 'Spass', wo müssn sich vorkommen in Trinkjesang. Kann ich Lied so dicht machn, dass beese Wort wie 'Hass' nich mehr hineijnpassn. Un damit das jelingt is ebn wichtig, Liedele manchmal andrs zu singn, als jewohnt! Desweijn möcht ich gebn dem Jenko recht - un wart auf meijn nächstes Glas mit Kwaß!"
Sprichts und dreht sich wieder in Richtung Wirt, um diesem seinen Durst kenntlich zu machen.
OHH
Das Scherzen der musikverheißenden Männer lenkt Lamiadons Aufmerksamkeit wieder mehr in diese Richtung. Ob sie tatsächlich noch zu einem Liede kommen, scheint angesichts des Sprachwitzes gar nicht so wichtig.
Lässig an die Theke gelehnt, lauscht Lamiadon, greift nebenher zum Löffel und beginnt, vom Rande des Eintopfes zu probieren.
MO
"Nun, fraglich bleibt, ob eine Veränderung, die nicht bloß ein Falschton ist - und solche meinte ich, nur ist mein Garethi etwas brüchig - nicht vielmehr etwas ganz Neues schafft - denn wenn ein Lied anders gesungen wird als gewohnt, ist es dann überhaupt noch dieses Lied? Und neues muss es immer geben, genauso wie Altes bewahrt werden muss."
Damit stellt er sich in Positur. Prüfend schlägt er einige Akkorde, dunkle, schwermütige Töne. Nicht nur die Laute, auch seine Finger scheinen das Spiel mitzumachen.
"Wahrlich lobenswerte Dinge nennst du, Jagotin, um ein Lied daraus zu machen. Wenn nun aber ein Wanderer, angelehnt an den Strom der Zeit, fern von seiner Heimat weilt, so finden sich noch andere, die auch ihren Platz darin haben."
Und während er das Spiel wieder aufnimmt, erhebt er die Stimme zum Singen. Der wohlklingende Bass des Skalden ist gewohnt, die Hallas von Langhäusern zu füllen und unter tief hängenden Himmeln hereinbrechender Dunkelheit die Stirn zu bieten. Obwohl Asbach sich keineswegs Mühe gibt, besonders laut zu sein, erreicht sie jeden Winkel der Gaststube. Die Melodie ist, wie schon zu vermuten war, eine vergleichsweise einfach gehaltene, getragene, doch im Gesang erwächst aus ihr eine eher nur zu ahnende, gleichwohl schwer wiegende Kraft. Der Text ist Thorwalsch.
OHH
Vom Rande der Schüssel lässt es sich gut essen. Dem Gesang aber ist mindestens ebensoviel von Lamiadons Aufmerksamkeit gewidmet, wenn er auch kein Wort versteht. Dennoch spürt er die rauhe Schönheit jenes Landes, aus dem das Lied stammt. Gewiss geht es darum oder um die Menschen, welche dort leben.
FH
Ja, Lieder von der Heimat sind natürlich in der Fremde besonders gut zu singen, und Jenko nickt beifällig zu des Skalden Rede und Sang. Zwar versteht er vom Text allenfalls Bruchstücke, aber die Stimmung des Liedes und seine Weise sprechen für sich.
Still hebt der Norbarde seinen Becher, um ein weiteres Schlückchen vom honigschweren Meskinnes zu genießen, dieweil vor seinem inneren Auge Bilder sturmumtoster Küsten und nebligen Heidelandes vorbeiziehen.
OHH
Auch der Elf lässt sich von den Schwingungen immer weiter forttragen, und auch vor seinem geistigen Blick tauchen die Küsten des Landes auf, das er erst einmal bereiste. Es ist besonders beeindruckend, dass er es diesmal aus der Luft und auch vom Meere her wahrnehmen kann.
Doch dann stört etwas das Bild. Streit von irgendwoher. Lamiadon zieht die Brauen zusammen, ohne die Lider zu öffnen. Wieder wabern die Ohrenspitzen, als suchten sie nach der Quelle der fernen Disharmonie, welche für die Menschen hier wohl kaum wahrnehmbar sein dürfte. Selbst in seiner Familie hat er die feinsten Sinne.
Etwas anderes drängt sich kurzzeitig in den Vordergrund. Nicht in dem Sinne für einen Menschen auffällig, doch für einen, insbesondere diesen Elfen: Da hoppelt ein bunt gekleidetes Kerlchen die Steilküste entlang - winzig klein. Und an seiner Umgebung hat es offenhörlich wenig Freude.
Lamiadon schmunzelt und öffnet die Lider. Sein Haupt bewegt sich wiederum nicht, nur der Blick schweift gezielt zu dem hinten im Schankraum stehenden großen Tisch, um dann zu dem Eintopf zurückzukehren. Ein weiteres Mal wandert der Löffel zum Munde.
WS
Gerrik lässt sich treiben. Er lauscht der Musik, nippt an seinem Bier. Er hört den Gesang, den er zwar nicht versteht, aber dessen Schwermütigkeit sich doch in ihm breitmacht.
Er sieht nicht Thorwal vor sich, denn außer ein paar wüster Geschichten, von denen ein Großteil einfach erlogen war, kennt er ja auch nichts davon.
Aber er sieht sich auf den Feldern, beim Schnapsbrennen, sein Leben - und wird plötzlich von einer Traurigkeit erfasst. Es ist diese Traurigkeit, die einen erfasst, wenn man die Grenze von lustiger Trunkenheit überschritten hat, diese Verlorenheit, die in einem schlummert und die sich dann nicht mehr unterdrücken lässt. Alte Wunden brechen dann auf, mögen sie durch Familie, Liebe oder verlorener Hoffnung entstanden sein, die Ursache ist egal, sie beginnen dann einfach erneut zu bluten.
Und dieses Mal ist es die Musik, nicht der Alkohol, die das auslöst - aber Musik ist auch eine mächtige Waffe, die tief in die Seele blicken kann.
PM
Auch das beste Bier kann Wiskirs Gedanken nicht auf Dauer von der Musik ablenken. Der schwermütige Strom der Melodie fängt ihn ein, lässt ihn ein Stück auf der Oberfläche treiben, bevor er den Norbarden unbeirrbar in die Tiefe zieht.
Erinnerungen werden wach, Erinnerungen, die er schon längst verdrängt und vergessen gehofft hatte, Erinnerungen, die so schmerzlich sind, dass es kaum zu ertragen wäre, würde nicht der sanfte Fluss ihn weiterziehen, zu immer neuen-alten Bildern und Begebenheiten. Ein paar Tränen rollen verstohlen über Wikirs Wangen in seinen Bart hinein, aber der Norbarde bemerkt sie nicht, gefangen in einer anderen Welt.
MO
Es scheint, als würde Asbach den Bewegungen um ihn, den Reaktionen auf seine Musik ebenso wie den unbeteiligten, entrückt und ein gutes Stück in seiner eigenen Welt gefangen sein.
GH
Der Norbarde versteht zwar kein Wort - aber was braucht man Worte, wenn's Klänge sind, die das Herz berühren. Und er spürt die Melancholie, die Rauhheit nördlicher Gefilde, die er so schnell nicht wiedersehen wird, und vor allem die Schwermut, die einen an grauen Tagen befallen kann, wenn man allein ist.
Davon reden die Töne für ihn. Von der Einsamkeit, wenn der Wind einem Töne und Bilder aus früherer Zeit ins Ohr und vor die Augen ruft. Alles vergeht, wenn man allein ist auf fremden Straßen - wenn man nicht mehr die Wärme des Feuers spürt, fort ist aus dem Wagenrund, von den freundlichen Gesichtern der Lieben.
Er zieht gedankenverloren seinen Mantel fester um sich und stützt sich wieder hin. Ach, warum sind sie fortgezogen... Was mag die Mame drüber traurig sein...
Er muss schniefen.
FH
In Jenkos Ohren klingt es nicht wirklich traurig, das Lied des jungen Thorwalers, aber es geht gewaltig zu Herzen - das wohl.
Schon bei der zweiten Strophe beginnen Jenkos Finger sich wie von selbst auf dem Hals der Fiedel zu bewegen und den Wegen einer lautlosen Melodie zu folgen, die der Norbarde in seinem Innern hören mag.
Derweil wandert sein Blick gedankenverloren zu seinem Bruder, dann zu Wiskir, zu Gerrik... und mit innigem Verständnis folgt er dem glitzernden Weg der Tropfen, die in Wiskirs Bart rollen; und als Jagotin so mitfühlend schnieft, kräuselt ein fast zärtliches Lächeln Jenkos Mund- und Augenwinkel.
Langsam hebt er die Fiedel ans Kinn. Und als Asbachs Sang in den zweiten Kehrvers mündet, streicht er mit dem Bogen eine Saite an, ein leiser Klang, wie ein sanfter Windhauch an- und wieder abschwellend; und eine Folge leichter Töne schließt sich an, eine kleine, neue Melodie, die sich harmonisch und doch neu in die Harmonien des thorwalschen Sangs einfügt - als zöge ganz am Rande des Landschaftsbildes, das Asbachs Musik heraufbeschwört, ein Wanderer aus einem fernen Land hindurch.
OHH
Es tut wohl, die Menschen hier zu beobachten: Sie lassen sich bereitwillig auf die Musik ein, was für ihre Art keine Selbstverständlichkeit ist. Fast rühren den Elfen die mitfühlenden Blicke, die feuchten Augen mehr noch als Melodie und Gesang selbst. Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche Vielfalt die Natur zu bieten hat - auch bei jenen, die sich selbst nicht zu ihr zählen mögen!
Als nun einer der Zwillinge mit seiner Fiedel hinzustößt, juckt es auch Lamiadon in den Fingern. Doch alles zu seiner Zeit! Eintopf macht sich schlecht im Inneren einer Flöte.
MO
Kaum merklich straucheln die Finger, als unerwartet eine zweite Stimme zur gewohnten Melodie hinzukommt, doch einen Fehlgriff später, zwei Herzschläge, hat der Skalde erkannt, dass diese neue Stimme mit seiner eigenen harmoniert. Er nimmt sich - und ihr - die Zeit eines etwas längeren Zwischenspiels, in dem er zumeist eine eigene Linie zupft, bisweilen Jenkos Part mit harmonierenden Akkorden unterstützt, bis Laute und Fiedel umeinander geschlungen, ineinander verwoben sind. Dann improvisiert er eine Strophe, die zuvor nie an dieser Stelle stand.
OHH
Noch während er weiterlöffelt, nimmt Lamiadon die Schüssel empor und dreht sich etwas mehr zum Schankraum um, dass er sich mit dem unteren Rücken an die Theke lehnen kann.
Eventuell wird er von den Vögeln spielen, die an jener Küste seines Vorstellungsbildes leben. Wie gut aber kennt er sie?
Läse man seine Gedanken, könnte man ihn wohl schnell für unstet halten, da sein Blick nun an dem alten Mann am Kamintisch hängenbleibt. Da ist noch viel Platz zum Sitzen, und die Erinnerungen der Alten haben meist viel Sannendes, Lustiges und Lehrreiches zu bieten, wie jeder weiß. Wie unstet aber ist jemand, der viele Ideen hat, aber diese in Ruhe auswählt? Der Alte ebenso wie die Musik werden dem Elfen nicht davonlaufen. Und falls doch, kämen andere Gelegenheiten.
So entleert er ganz in Ruhe das Gefäß in seiner Hand, ohne seinen Platz zu verlassen.
WS
Mirinja genießt die Musik und beobachtet auch den Elfen neben sich, der ihr vorhin den Eintopf angeboten hat, und so räuspert sie sich und spricht ihn dann an: "Wenn ich mein Bier habe, werde ich mich dort drüben an den Tisch mit dem einsamen alten Krieger setzen." Dabei deutet sie hinüber auf den Tisch am Kamin. "Wollt Ihr uns nicht Gesellschaft leisten?"
OHH
So fügt sich wieder einmal alles zusammen, ohne dass man etwas dafür tun muss. Lamiadon dreht sich der Fragenden zu und lächelt, dass sie seine Antwort schon im Antlitz lesen könnte: "Natürlich, gern..."
Ein kurzer Blick in die Schüssel, ein letztes Kratzen mit dem Löffel über deren Boden, ein Ablecken. Dann stellt er das Gefäß auf den Tresen und achtet seiner nicht mehr, sondern der Frau, auf die er wartet.
FH
Wie der Lautenspieler so fein auf des Fiedlers Begleitung reagiert, wird auch Jenko etwas forscher, wollte er doch Spiel und Gesang des Thorwalers nicht stören. Doch nun wagt sich die Fiedel weiter vor, lässt die Töne wie verspielte Krähen auf dem Rücken des Windes schaukeln und wie Wellen auf dem Strand schäumen und wieder vergehen.
Jenkos grüne Augen suchen den Blick des Nordmannes mit vergnügtem Blitzen, während seine Finger über die Saiten tanzen.
OHH
Schon kommt Sarina mit einem Teller aus der Küche gesaust, den sie wohlgemut vor die Botin auf den Tresen stellt. "Einmal Braten mit Gemüse, wohl bekomms!"
WS
Noch bevor Mirinja dem Elfen antworten kann, stellt die Köchin den Braten mit dem Gemüse schwungvoll vor Mirinja auf die Theke. "Vielen Dank, das sieht ja lecker aus." Und dann steigt ihr auch schon der leckere Geruch in die Nase, was ihr Magen mit einem Knurren quittiert.
Sie wendet sich dann dem Elfen zu und meint: "Es fehlt nur noch mein Bier, dann können wir gehen. Mein Name ist übrigens Mirinja." Eigentlich würde sie ihrem Gegenüber jetzt die Hand zum freundschaftlichen Gruß reichen, aber da sie nicht weiß, ob das bei Elfen auch so üblich ist, bleibt es nur bei einem kurzen Zucken des rechten Armes.
OHH
Der verhaltene Bewegungsimpuls wird sehr wohl bemerkt und sogleich recht interpretiert, da dieser Elf schon reichlich auf Kontakte mit Menschen zurückblicken kann und mit ihren Gepflogenheiten gut vertraut ist. Daher hält er nun freundlich seine Rechte der Frau entgegen und erklärt: "Ich bin Lamiadon."
Auf die Selbstverständlichkeit mit dem Biere geht er nicht ein. Das wird sicher gleich gezapft sein.
WS
Als der Elf ihr nach der Vorstellung die Hand hin streckt, ergreift Mirinja diese und drückt sie fest. In diesem Moment schiebt der Wirt ihr das Bier herüber und so wendet sie sich nochmals an Lamiadon: "So, jetzt ist alles komplett und wir können gehen." Dabei lässt sie seine Hand los und nimmt den Teller mit dem duftenden Braten und den Krug mit dem Bier. So bereit wartet sie einen Moment, dass der Elf sich in Bewegung setzt.
MO
Die getragene Melodie wird eine Spur langsamer, zugleich trennt der Skalde nun die Schläge stärker voneinander. Dann endet das Lied.
Asbachs Blick funkelt in der Gegenwart, während er die Laute absetzt und den Thin zu sich herüberzieht, um ihn für etliche Herzschläge vor seinem Gesicht zu lassen.
OHH
Da Mirinja einen so strammen Händedruck hat, reagiert Lamiadon mit gänzlicher Entspannung seiner Rechten, auf dass es nicht noch schmerzhaft werde. Nach einem Wettdrücken steht ihm nicht der Sinn, und er vermutet, es sei ohnehin keine Absicht von ihr gewesen.
Weiter...
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Redaktion und Lektorat: OHH