Elfendurst

Autoren: Bernd Jäger, Robert Federl, Oliver H. Herde und andere

OHH

Die Augen wandern zum Nachbartisch, an dem jener mit lautem Metall Gewandete sitzt. Er macht keinen glücklichen Eindruck. Kein Wunder, wenn man sich so anzieht!
Daneben steht Al'Hamar mit einem kleinen Bartmurmler. Ein eigenartiger Anblick! Wo ist den Al'Hamars neue Freundin hin?
Feledrions Blick schweift hinauf zur Decke. Dieser seltsame Brandfleck! Wen kann er noch darüber fragen?
Am kleinen Tisch dahinter, an dem er vorhin mit Orlanda saß, schweigen sich zwei Männer an.
Dafür ist es an der Theke umso belebter. Was für ein Gedrängel! Wirt und Wirtin sind jetzt zu beschäftigt, um sich bei ihnen nach dem Fleck zu erkundigen. Dennoch liegt ein eigenartiges Schweigen über der Szenerie, als wisse niemand, wem er zuerst antworten soll. Das kommt davon, wenn man sich derart in die Masse stürtzt!
Einen längeren Moment widmet Feledrion der Betrachtung Tanits. Die Luft ist wirklich schnell wieder getrocknet! Auch Feledrion spürt einen gewissen Durst, nachdem er zuletzt vor Stunden vom Regen trank. Wie lange Tanit wohl noch auf ihr Getränk warten müssen wird?
Tanit regt sich offenbar über irgend etwas auf. Da will er sich nicht einmischen - zumindest noch nicht.
So wandert sein Blick weiter zu dem Tisch am Kamin. Die Elfmenschin scheint dort jemanden gefunden zu haben, der ihr Leben verändern könnte. Vermutlich ist dies sogar schon geschehen. Sie wirkt nicht mehr so unsicher, wie bei ihrer Ankunft, sondern gelöst und unbeschwert.
Als Feledrion jedoch auf den letzten Tisch, den großen nebenan, schaut, zieht er seine Stirne kraus. Was ist das für ein Mensch, der dort mit Ketten und Fangeisen behängt sitzt? Dem Elfen macht es keinen Unterschied, ob diese nun für sprechende oder nichtsprechende Völker gedacht sein mögen. Doch solange er nicht sicher weiß, ob der andere nicht vielleicht ganz andere Dinge damit vorhat - zum Beispiel, sie einzuschmelzen und anderes daraus zu schmieden - hat Feledrion keinen wirklichen Grund, ihn zur Rechenschaft zu ziehen.
Mit der Beendigung seines Rundblickes ändert Feledrion unwilkürlich die Drehrichtung der Kastanien in seiner Hand. Kurz schaut er zum Fenster hinaus. Draußen bewegt sich etwas, doch es ist schon zu dunkel, es zu erkennen, wenn man selbst im Lichte sitzt.
Wieder drängt sich der Brandfleck in Feledrions Bewußtsein. Nein, die Wirtsleute sich jetzt wohl wirklich allzu belagert, als dass sie ihm ausführlich darüber berichten wollten. Doch für die kurze Beantwortung einer anderen Frage mag noch gerade genügend Muße vorhanden sein.
Bevor er jedoch aufsteht, räumt er mit der unbeschäftigten Linken seine Habe wieder in die Tasche.
Er eilt sich nicht. Schließlich hängt er sich die Tasche um - weiterhin, ohne das Kreisen der Kastanien zu unterbrechen - und gleichermaßen verfährt er mit dem Langbogen, welcher bemerkenswerter Weise noch immer gespannt ist.
Nach einem letzten Blick auf den Tisch, als verabschiede er sich von diesem Platz, kehrt Feledrion sich mit bestimmten Schritten der Theke zu.
Dort angekommen, schaut er einen Moment lang auf die eigenartige Gesellschaft hinab, allesamt hochgewachsen für Menschen, gerade dieser Gegend, und doch überragt er sie alle um einige Finger. Er spürt sofort die gereitze Stimmung, in der sie sich fast ausnahmslos befinden. Aus der Küche erschallt fürchterliches Geschrei. Der unbeteiligte Blick des Elfen läßt diese bemitleidenswerten Menschen vor seinem geistigen Auge noch kleiner erscheinen, und auf den einen oder anderen mag dies Gefühl kurz überspringen.
Ohne zu zögern fällt er in die erste Sprechpause des Wirtes und seiner Gesprächspartner: "Verzeihung, wo liegt hier wohl der nächste Bach?"

CJ

Jäh wird die strahlende Siegerpose des Ritters unterbrochen, als der Elf mit seiner Frage hereinplatzt. 'Ein Bach? - ein einfacher BACH?' Vollkommen perplex von dieser Frage starrt er den Elfen einfach nur an. Wenn seine Kameraden jetzt hier wären, würden sie diesen Gesichtsausdruck wohl genauso beschreiben, wie damals, als sich unter seinen Beinen plötzlich die Stufen an der 4 Schritt hohen Mauer des verfallenen Wachturms verflüchtigten: Er sieht aus, wie ein kaputter 6er Ferrara.
Kaum eine Sekunde später hat er sich aber wieder gefangen und meistert er die Situation genauso wie damals, in dem er sich am Tresen festhält. Darauf gestützt schüttelt er nur mit dem Kopf. 'Es muß schon seinen Sinn haben, dass Elfen im Weidener Land mitunter an Scheunentore genagelt werden ...'

PD

Sarinas Aufschrei aus der Küche reißt den Büttel etwas aus den Gedanken, hat aber nichts ungewöhnliches an sich, sie schreit ja ständig. Nur die plötzliche Frage des eben herangetretenen Elfen paßt nun überhaupt nicht hierher.
Langsam sieht er zu ihm hinauf. Nur nicht zu tief in die Augen blicken, denkt er sich. "Ein Bach? Nun, Herr Elf, nur etwas über eine Meile südlich von hier."

AMi

"Sicher, Süden," bekräftigt der Wirt kurz mit Worten die Antwort auf des Elfen Frage nach einem Bach, um dann wiederum auf den Novadi aufmerksam zu werden, der ihn scheinbar schon einige Sekunden unverwandt anstarrt. "Ja, bitte?"

OHH

"Danke", erwidert Feledrion dem Wirt und dem anderen Mann. Er zweifelt keinen Augenblick, dass er die beiden wörtlch nehmen kann und genau in südlicher Richtung auf den Bach treffen wird.
Er tritt ein wenig zurück und überschlägt, wie lange er wohl für den Hin- und Rückweg brauchen wird. Das ist ja wirklich ein Katzensprung! Unwillkürlich muß er an seinen Bruder Lamiadon denken.
Bevor sich Feledrion nun aber entfernt, schaut er noch einmal kurz zu Tanit hinüber. Ihre Haltung gibt ihm das Gefühl, ihr helfen zu müssen, doch kann es bisweilen gefährlich werden, sich in die Zankereien der Menschen einzumischen - besonders, wenn so viele davon versammelt sind.

HCL

Ucurian wartet auf die Erwiederungen von Büttel und Wirt, als es an der Theke hektisch wird. Ein Elf drängt sich einfach in das Gespräch und lenkt den Büttel ab, aus dem Durchgang hinter der Theke, der wohl zur Küche führt, dringt lautes Gezeter und auch ansonsten ist es reichlich voll an der Theke. Ucurian reagiert leicht verärgert auf diese Störungen, leicht will man ihm seine Aufgabe wohl nicht machen. Dann wendet er sich wieder dem Büttel zu.

OHH

Nein, es wird wohl besser sein, sich von diesem Gedränge erst einmal zu lösen. Es wird wieder Zeit für eine Ohrenerholungspause.
So dreht sich der Elf um und schreitet flugs zur Türe hinaus. Draußen atmet er erst einmal tief durch. Langsam legt sich der Balsam einer relativen Stille über Feledrion.
Umso schneller gewöhnen sich seine Augen an das Halbdunkel. Neben dem Eingang grast friedlich ein Pferd. Als es kurz aufblickt, grüßt er es wie den Angehörigen eines sprechenden Volkes mit einem freundlichen Nicken.
Drüben sitzen drei der weiblichen Gäste am Wegesrand: Eine Hündin und zwei Menschinnen. Aber auch von ihnen geht eine gedrückte Stimmung aus. Unwilkürlich schaut Feledrion noch einmal auf das Gasthaus hinter sich. Was für ein eigenartiger Ort! Der Elf wird nicht weiterreisen, bevor er das Geheimnis ergründet hat. Auch wenn der Bach auf seinem Wege liegen mag... Feledrion grinst.
Dann wendet er sich wieder ab und genießt noch einige Augenblicke den aufziehenden Sternenhimmel.

RF

'Seltsam', geht es Mordacai durch den Kopf, 'dass mich die zwei Frauen mit dem Hund nicht bemerken, wenn ich aus dem Unterholz komme, ist ja normal, aber dass der Elf mich nicht bemerkt hat, als er durch die Landschaft geschaut hat, wirklich seltsam... Oder wollte er mich nicht bemerken?' Mordacai nimmt schnell die Hände aus den Taschen, um auf alles Kommende schnell reagieren zu können.

OHH

Auf einmal hört Feledrion zwischen dem Schanklärm ein ledernes Knarren aus unmittelbarer Nähe. Sein Blick zuckt vom Himmel herab direkt auf die Geräuschquelle: Ein blonder Mann, trotz der Hitze vermummt in Hut und Mantel. Wie kampfbereit er seine Hände hält!
Doch Feledrion vollzieht keine weitere Bewegung. Er steht nur zwischen Pferd und Eingangstür und schaut den Fremden unverwandt an.

RF

Als die eine Frau Mordacai bemerkt, nickt er ihr kurz zu - was aus der Entfernung aber kaum zu sehen sein dürfte.
Auch der Elf starrt ihn jetzt abmessend an, und da fällt ihm auf, wie aggressiv er auf ihn wirken muss. Also breitet Mordacai seine Arme mit dem Elfen zugewandten Handflächen leicht aus, damit dieser weiß, dass er ihm nicht feindselig gesinnt ist. Danach geht er auf den Elfen zu und sagt mit nicht allzu lauter tiefer Stimme: "Guten Abend, Bruder-Schwester aus dem Wald, ich wollte Euch nicht erschrecken, aber man kann ja nie wissen, mit wem man es zu tun hat."

OHH

Zuerst heben sich Feledrions Augenbrauen vor Überraschung, dann jedoch kommt ein belustigtes Schmunzeln hinzu. Was man hier für eigenartige Zeitgenossen trifft! dass auch dieser Feledrion in der Mehrzahl anspricht, wird ihm kaum mehr bewusst. Warum der Mann aber Feledrion als Schwester seines Bruders begrüßt, verschließt sich vollends seinem Verständnis.
Immerhin, Gesten und Worte sind eindeutig freundlich, also erwidert der Elf, fast als gewähre er eine Entschuldigung: "Gewiss."

RF

'Warum lacht der mich aus?' geht es Mordacai durch den Kopf, und er schaut schnell an sich hinunter, um zu sehen, ob irgendwas mit seiner Kleidung nicht stimmt. Als er nichts Auffälliges findet, schaut er dem Elfen wieder ins Gesicht. 'Ob ich den fragen kann... der sagts bestimmt nicht weiter...'
"Nunja, mein Name ist Mordacai und ich hätte da mal eine Frage. Und zwar:... ähm... Ihr könnt mir nicht zufällig sagen... naja... wo ich mich hier genau befinde... weil... ich habe im Wald... leicht die Orientierung... verloren?" Nachdem es raus ist, setzt Mordacai ein freundliches Lächeln auf.

OHH

Die Selbstuntersuchung des Lederträgers entlockt Feledrion ein nur umso breiteres Grinsen.
Auf Mordacais Vorstellung und ansschließende Frage hin erwidert er freundlich: "Ich bin Feledrion. Du hingegen stehst vor dem Gasthaus Zum Grünen Eber an einer jener Narben, die die Menschen Straßen nennen, welche meines Wissens durch das Land namens Liebliches Feld führt, das an der Abendküste des Kontinentes Aventurien liegt, welcher wiederum - so lehrte mich meine Schwester Schannaha - auf einer Welt namens Dere zu finden ist."
Mit erhobenen Augenbrauen und nun offenbar ohne jegliche Komik schaut Feledrion den anderen an, ernsthaft interessiert, ob dieser mit der Antwort einigermaßen zufrieden sein mag.

JN

Der Novadi verläßt das Gasthaus wieder. Vor der Türe mustert er zunächst kurz den Elfen und besonders den Mann in Leder, der jedoch nicht weiter interessant für ihn zu sein scheint, es sei denn als späterer Fragekandidat in Sachen Mörder.
Die noch immer ins Gespräch vertieften Frauen grüßt er mit einem Kopfnicken, egal ob sie es wahrnehmen oder nicht.
Der Hengst hat sich beim Beknabbern des Wegrandes einige Schritt weit von der Türe entfernt, auf einen kurzen Pfiff hin kommt er jedoch sogleich mit einem freudigen 'Grunzen', das nicht ganz ein Wiehern ist, angetrabt und hängt dem Knaben sein weiches Maul von hinten über die Schulter. Nachdem dieser das Tier mit sanften Liebkosungen und leisen Worten begrüßt hat, wenden sich beide in die von Tesden gewiesene Richtung.

OHH

Den jungen Novadi beachtet Feledrion so wenig intensiv wie umgekehrt. Erst dessen Umgang mit dem Pferd zieht Feledrions Blicke zu ihnen. Doch als sie gehen, widmet sich der Elf wieder dem Lederverhüllten. "War es dies, was du meintest?" fragt er unschuldig.

RF

'Na so ein Witzbold, hält mich wohl für saublöd... Aber ist ja schließlich ein Elf, bei denen kann man nie wissen.'
Zu dem Elfen aber erwiedert er lächelnd und in sarkastischem Tonfall: "Ist ja hochinteressant, also wirklich, Eure Schwester muß ja hochintelligent sein. Ich meine, woher weiß sie das? Ist sie eine Gelehrte oder wie das bei euch heißt?"

OHH

Wohl bemerkt Feledrion den Sarkasmuß in der Stimme des anderen, kann ihn sich jedoch nicht recht erklären. Deshalb ignoriert er ihn zunächtst und erwidert ungerührt: "Gewiß, so könnte man sie beschreiben, ebenso wie meine älteren Brüder Amaryllion und Milmirion."
Er hält kurz inne. Das will der Mensch vermutlich alles gar nicht hören. Besser nur den Fragen antworten!
"Schannaha pflegt viel Kontakt mit den Magiern und Drachen dieses Kontinentes. Und bei uns heißt das..." Die Kastanien wechseln zur anderen Hand, während Feledrion nach der treffendsten Übersetzung sucht, und beginnen nun dort zu kreisen.

RF

'Typisch, Elf! Aber immer ehrlich und selten hinterhältig... allemal besser, als irgend so ein blöder Säufer da drin.'
Mordacai schiebt den Hut auf seinem Kopf so weit nach hinten, dass dieser fast senkrecht an seinem Hinterkopf hängt - und somit den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen scheint.
"Ohne Euch unterbrechen zu wollen, aber... wollen wir uns nicht ins Wirtshaus setzen, oder wolltet Ihr gerade abreisen?"

OHH

"Nein, eigentlich wollte ich nur etwas trinken gehen..."

RF

Offenbar hat sich Mordacai bereits an den Elf gewöhnt, denn ihm entgleisen nur für eine Zehntelsekunde alle Gesichtszüge. Aber schon nach kurzer Zeit hat Mordacai seine Überraschung über diese vollkommen unerwartete Antwort überwunden. 'Stimmt ja, Elfen vertragen ja nichts Gegorenes...'
"Trinken, aha, wo denn? Nein, sagt nichts, ich laß mich überraschen! Ich komme mit, da könnt Ihr mir weiter von Euch erzählen." Mordacai blickt Feledrion auffordernd an.

OHH

"Wie du meinst." Der Elf zuckt die Achseln und geht voran. Leichten Schrittes umrundet er die nordwestliche Ecke des Gebäudes, wobei er sich wie gewohnt intuitiv neben der Straße bewegt. Beinahe möchte man meinen, er habe es eilig.
Als er allerdings den gepflasterten Hof zwischen Stall und Unterstand erreicht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als den weichen Boden zu verlassen. Nicht, dass er darüber nachgedacht hätte. Dann wäre er wohl den Umweg um den Unterstand herumgegangen.
Wie er nun aber die ersten Pflastersteine betritt, bemerkt Feledrion, dass er seine Schuhe drinnen unter dem Tisch vergessen hat. Ruckartig bleibt er stehen.

RF

Nur mit Mühe kann Mordacai dem Elfen ausweichen, so steht er nun neben ihm: "Was is..." Da nimmt er in der beginnenden Dunkelheit Feledrions nackte Füße wahr: 'Das ich mich überhaupt noch wundere!'
"Ihr tragt gar keine Schuhe", stellt Mordacai sinnierend fest.

OHH

"Ich weiß." Der Elf verzieht keine Miene.
Dann scheint er einen Entschluß gefällt zu haben, denn er beschleunigt unvermittelt wieder auf die vorherige Geschwindigkeit und setzt flugs den Weg südwärts über den Hof fort.
"Was wolltest du denn von mir wissen?" fragt er den Ledergewandeten hinter sich.

RF

Erst jetzt fällt Mordacai auf, dass der Elf ihn duzt. 'Na gut, sind wir jetzt eben bei Du.'
"Hm..." Mordacai überlegt, bis sich sein Gesicht plötzlich aufhellt: "Du könntest mir zum Beispiel erzählen, was es mit den Kastanien auf sich hat." Mordacais Gesicht hat bei dem Gesprochenen einen wirklich interessierten und neugieren Ausdruck bekommen.

OHH

Breit grinsend stellt Feledrion Mordacais wechsel der Anrede fest. Na bitte! Bei den meisten klappt es eben doch!
"Die Kastanien dienen der Entspannung und der Konzentration und beugen verschiedenen Krankheiten vor. Eigentlich sind sie zu leicht. Man verwendet besser schwere Materialien. Aber auf so langen Reisen möchte ich mich nicht mit Steinen be..."
Wiederum bleibt Feledrion überraschend stehen, und auch das Kreisen der Kastanien stoppt abrupt. Im Halbdunkel der hereinbrechenden Nacht hat er den Brunnen des Grünen Ebers entdeckt. Mit der Rechten klatscht er sich an die Stirne. "Also wirklich!" murmelt er. "Das muß an dem Krach liegen!"

RF

Als Feledrions Rede so aprupt endet, verwandelt sich Mordacais interessierter und erstaunter Gesichtsausdruck in einen fragenden. 'Was ist denn jetzt? Was hat er denn?'
"Was?" An der Art, wie Mordacai die einfache Frage stellt, man merkt gleich, dass ihn die Antwort wirklich sehr interessiert.

OHH

"Nun" - Feledrion lächelt leicht verschämt - "ich hatte mich unnötigerweise nach einem Bach erkundigt. Den Brunnen hier habe ich völlig vergessen, obwohl ich vorhin schon daraus trank. Ein verwirrendes Haus!"
Er biegt von seinem ursprünglich geplanten Weg ab und läuft in freudiger Erwartung zum Brunnen hinüber.

RF

"Ahhh", macht Mordacai vielsagend und geht zum Brunnen hinüber. 'Ob ich mich wohl rasieren könnte, wer weiß, wann sich wieder eine Möglichkeit dazu bietet.'
Mordacai nimmt seinen Rucksack mit der linken Hand vom Rücken, dabei löst sich der Lederhut von seinem Kopf. Mordacai fängt ihn aber mit einer gekonnten Bewegung der rechten Hand auf und setzt ihn sich jetzt wieder gerade auf den Kopf. Dann lehnt er den Rucksack an den Brunnen, geht in die Hocke und beginnt in ihm zu wühlen.

OHH

Der Elf dagegen ist viel zu durstig, dem anderen bei seinem Wühlen zuzuschauen. Er setzt den Eimer an und trinkt einige Schlucke daraus. Dann kippt er den Eimer aus. "Schon etwas warm geworden", erklärt er wie zu sich selbst und wirft den Eimer hinab in den Schacht, um ihn mit frischem Wasser heraufzuholen.

RF

Mordacai muß leicht lächeln, als er, mit einem - sehr scharfen - Rasiermesser und einem kleinen Becher in der Hand, sein Wühlen im Rucksack beendet und zu Feledrion aufschaut. 'Das nenn ich durstig!'
Dann schließt er seinen Rucksack, steht auf und lehnt sich an den Brunnenrand. "Könnte ich dann etwas von dem Wasser haben?" fragt er mit höflicher Stimme.

OHH

An der Kurbel drehend, erwidert der Elf: "Gewiß, erlaube mir nur ein Vorabschlückchen zum Lohne meiner Anstrengung."
Da der Eimer randvoll ist, als er oben ankommt, hebt ihn Feledrion diesmal nicht an den Mund, sondern er stellt ihn auf den Brunnenrand und beugt sich darüber. Seine Zunge rollt sich längs und taucht ins Wasser, dass er sie wie einen Strohhalm gebrauchen kann.

RF

Mordacai lächelt ob des seltsamen Anblicks. Immer noch an den Brunnen gelehnt, wirbelt er das Rasiermesser mit der rechten Hand durch die Luft, während er mit der linken Hand seinen Becher immer wieder nach oben wirft und wieder fängt. Das ganze erfordert viel Geschick, weil sonst der Becher herunterfallen und er sich in die Finger schneiden würde.
"Gibt es da drinnen irgendwelche Kampfwütigen, auf die ich mich vorbereiten sollte?"

OHH

Von einem einmaligen leichten Hüsteln begleitet, richtet sich Feledrion auf. Kritisch mustert er Mordacai. Was soll diese Frage nun wieder bedeuten? Seiner Jonglierdarstellung nach scheint jener geradezu auf eine Bestätigung zu hoffen. Zweifellos fand sich am Tresen keine anheimelnd friedliche Atmosphäre, doch bei Menschen ist dies ja nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Deshalb erwidert der Elf trocken "Nein" und schiebt dem anderen den Eimer hinüber.

RF

Mordacai hält mit dem Jonglieren inne. "Gut, sehr gut, ich hasse Unruhe, wenn ich mich entspannen will", sagt Mordacai sachlich. Er schöpft mit seinem Becher Wasser aus dem Krug, schaut Feledrion in die Augen und hebt ihm den Becher wie beim Zuprosten entgegen. "Danke". Dann nimmt er einen Schluck, läßt das Wasser durch seinen Mund gleiten, gurgelt kurz und spuckt es in weitem Bogen durch den Garten. Nun stellt er den Becher auf den Brunnenrand und beginnt sich zu rasieren. Es scheint, als würde er sich öfter rasieren, ohne eigentlich zu sehen, was er tut. Mit der linken Hand überdeckt er den Bartstreifen um seinen Mund und an seinem Kinn, während er mit der Rechten feinfühlig, aber trotzdem zielsicher das Messer durch sein Gesicht führt.

OHH

Bei Mordacais erstem Satz hebt sich Feledrions linke Braue, als könne er dem noch nicht so recht Glauben schenken.
Die Rasierkünste hingegen fallen ihm er erst gar nicht auf. Er hat ja auch erst einem einzigen Menschen gelegentlich beim Beschneiden des Bartes zugesehen - einem gewissen Atreo, der sich nie mit etwas wie einem Spiegel belastet hätte. Und Elfen verfügen bekanntlich nur selten über einen Bartwuchs.
Statt dessen wandert Feledrions Blick südwärts über den Garten bis hin zu dem nächsten kleinen Wäldchen, in dem er sich vorhin erholte. Dahinter muß bald jener Bach liegen, von dem man ihm an der Theke erzählte. Ihn braucht er nun nicht mehr, doch vielleicht sollte er dort morgen früh ein Bad nehmen.
Eigenartig. Es scheint ihn stärker zum Mittag zu ziehen, als er selbst zunächst annahm. Wie oft wird er diese Richtung wohl noch einschlagen, bevor er die Mysterien des Gasthauses ergründet hat und weiterreisen kann?
Schließlich wendet sich Feledrion wieder um und spricht ordacai an: "Du sagtest, du hättest dich verlaufen. Nicht, dass ich mich hier besonders gut auskenne, aber wo wolltest du denn hin?"

RF

Mordacai hält mit dem Rasieren inne. "Hmmm... eigentlich ziehe ich nur durch die Lande auf der Suche nach einer guten Anstellung, aber dabei weiß ich immer gern, wo ich mich gerade aufhalte."
Mordacai lächelt verlegen. "Ich benutze im Allgemeinen keine großen Straßen, da wird man oft überfallen. Ich gehe lieber mitten durch das Land. Im Moment bin ich Richtung Rahja unterwegs. Im Wald war ich durch... nun sagen wir einmal... ein besonderes Ereignis dazu gezwungen, meine Schritte zu beschleunigen, dabei hab ich die Richtung aus dem Auge verloren."
Wieder das verlegene Lächeln, bevor Mordacai mit dem Rasieren fortfährt.

OHH

So ganz versteht Feledrion die Worte des anderen nicht. Vokabeln nutzen eben nur dann, wenn man auch die Philosophie des anderen nachzuvollziehen vermag. Wo will er sich anstellen? Oder müßte die Frage wie heißen?
Feledrion entscheidet, dieses Rätsel einstweilen als minder wichtig auf sich beruhen zu lassen. "Wo liegt dieses Rahja?"
Nebenbei sieht er sich im Garten um, ob es dort noch etwas geeignetes zu Essen gibt.

RF

Wieder hält Mordacai mit dem Rasieren inne. "Rahja... hm... das ist immer da, wo die Praiosscheibe aufgeht." Zur Unterstuezung seiner Worte zeigt er mit dem Messer in die gesagte Richtung.
"Ja, ja, ich denke, ich werde mal wieder in Gareth vorbeischauen. Da müßte es bestimmt ein paar kleine Arbeiten für mich..." Ein lautes Knurren aus Mordacais Magen schneidet ihm das Wort ab.

OHH

"Ach, der Morgen!" freut sich Feledrion, als er versteht. Doch da verfinstert sich seine Mine etwas. Das sind wohl schon wieder diese Götter der Menschen, von denen Mordacai spricht.
Dann wundert er sich wieder einmal, warum Menschen so gerne arbeiten.
Auf das Magenknurren hin meint Feledrion: "Nimm dir doch einen Apfel! Ich hatte schon einen. Aber vielleicht..." Er tritt zwischen die Beete und schaut sie sich genauer an.

RF

'Warum guckt er denn schon wieder so böse, habe doch gar nichts gemacht.' "Och... Gemüse, an für sich hab' ich nichts dagegen, aber nach den Tagen im Wald, verlangt der da", er stößt sich mit dem linken Daumen in den Bauch, "wieder nach etwas sehr Herzhaftem. In der Wildnis kann man sein Essen ja nicht würzen, bin schließlich kein Fürst, wenn du verstehst, was ich meine?"
Danach fährt Mordacai wieder mit dem Rasieren fort und nach kurzer Zeit ist er schließlich damit fertig. Er wäscht das Messer in seinem Becher aus und schwabbt danach das in dem Becher befindliche Wasser in den Hof, weit fort von Feledrion und sich. Dann nimmt Mordacai den Zweihänder vom Rücken und lehnt ihn an den Brunnen: 'Man muß sich ja nicht unnötig damit belasten', und letztenendlich bückt er sich wieder zu seinem Rucksack hinunter und verstaut das Rasierzeug wieder in diesem.

OHH

"Nicht ganz", erwidert Feledrion. "Zumindest wußte ich nicht, dass Fürsten ihre Gewürze selbst anbauen..."
Sein Blick wandert nun unschlüssig zwischen dem Garten und dem packenden Mann einher. "Ich vermute, du möchtest in die Schankstube gehen. Aber ich habe selbst ein wenig Hunger, jedoch nicht das, wonach jedem Wirt nach meiner Erfahrung gelüstet. Gewiß gibt es hier noch ein paar letzte Kirschen oder Himbeeren. Und für Brombeeren müßte die rechte Zeit sein."

RF

Es ist Mordacai deutlich anzusehen, wie er versucht, seine Worte zu den Fürsten mit denen Feledrions in Zusammenhang zu bringen. Aber nach ein paar Augenblicken gibt er schließlich auf.
Doch dann, zu Feledrions nächsten Worten: "Naja, ich wollte sowieso noch ein Pfeichen rauchen, zur Entspannung." Mordacai lächelt und holt dabei die Pfeife und das Rauschkraut aus seinem Rucksack.

OHH

Voller blanken Entsetzens reißt Feledrion die Augen auf. Er weiß nicht, was Mordacai rauchen will, doch das scheint ihm auch vollkommen unerheblich. Er hat auf seinen Reisen schon einige Raucher getroffen, und jedesmal war ihm schlecht geworden. Dafür ist er nicht dem Lärm und der verbrauchten Luft im Schankraum entflohen!
Taumelnd, als würde die Pfeife bereits ihren Gestank verbreiten, weicht er zurück. "Ja, also, ich... ähm..."
Da dreht er um und rennt in den Garten hinein, bis ihn die Pflanzen und die Dunkelheit vor den Blicken des Menschen verschlucken.

RF

Mordacai schaut Feledrion interessiert hinterher. Dann wird ihm klar, was der Elf hat: 'Den reitet bestimmt der flinke Difar, jaja, der schlägt zu, wenn man es gerade nicht erwartet. Hattest das ja auch schon, Cai.' Doch Feledrion ruft er hinterher: "Ich werd' schon mal langsam reingehen und dich nicht dabei stören."
Dann fährt er mit der rechten Hand in die Lücke zwischen zwei Knöpfen in den Mantel und holt ein Zunderkästchen hervor. Danach stopft er die Pfeife, verstaut das übrige Rauschkraut im Rucksack, entzündet die Pfeife geübt mit Hilfe des Zunderkästchens, steckt sie sich in den Mund und macht erstmal ein paar tiefe Züge. Schließlich steckt er das Zunderkästchen wieder in den Mantel, setzt sich den Rucksack auf und legt sich den Zweihänder über die linke Schulter, wobei er den Griff mit der Hand festhält. Darauf setzt er sich langsam Richtung Fronteingang des Ebers in Bewegung, ab und zu einen Zug aus der Pfeife nehmend.

OHH

Als sei Zerzal persönlich hinter ihm her, schwenkt Feledrion rechts ab und hetzt dem momentan allzu sanft erscheinenden Westwind entgegen, um ihn so zum eigenen Schutz zu verwenden. So holt ihn der Pesthauch nur kurz ein, und ein Mensch hätte wohl keine Chance, ihn auch nur wahrzunehmen. Feledrion hingegen erscheint er fast unerträglich, bis er ihn gleich darauf wieder abzuschütteln vermag.
So läuft er noch einige Schritt weiter. Wohl an die hundert mögen ihn nun von dem Brunnen trennen, als er schnaufend zum Stehen kommt und sich erstmals wieder umblickt.
Was nun? Der Appetit ist ihm einstweilen vergangen. Mordacai rief, er wolle reingehen? Ob Feledrion die Leute warnen soll? Andererseits... es sind Menschen, die sind Gestank nicht selten gewohnt und setzen sich den verschiedensten Undüften auch schon mal absichtlich aus.
Allerdings hat Feledrion keine Lust, jetzt schon seine Nachtruhe anzutreten. Vielleicht kann man es wagen, sich den Gebäuden zu nähern. Unwilkürlich und langsam setzt sich sein rechtes Bein in Bewegung. Argwöhnisch geht er auf den menschenleeren Unterstand zu und passiert ihn. Im Zwielichte, welches aus den Fenstern des Schankraumes dringt, entdeckt er zwei halbwegs vertraute Silhouetten. Er bleibt stehen und schätzt die beiden ab, während seine Nase noch immer alarmbereit nach Giften in der Luft wacht.
Schon kündigen erste Rauchschwadenausläufer Mordacais nahen an. Sofort zieht sich Feledrion hinter den Unterstand zurück. Schritte passieren den Hof.
Kurz darauf wagt der Elf einen neuerlichen Blick zum Ebereingang hinüber. Noch immer zwei Gestalten... nein, wieder. Der eine muß Mordacai sein, also ist ein anderer fortgegangen, vermutlich hinein.
Wer ist aber der andere? Den Bewegungen nach schließt Feledrion auf eine Frau. Der Umriss ihrer Frisur lenkt ihn auf eine falsche Fährte, so dass er gar nicht bemerkt, diese Frau heute schon gesehen zu haben.
Bewegung kommt in den Eingangsbereich des Gasthauses. Jemand rennt heraus. Die Frau löst sich von Mordacai. Ihre Körpersprache läßt auf Ablehnung schließen. Sicher ist auch ihr der Geruch unangenehm. Sie kommt langsam näher.
Feledrion schiebt sich hinter den größten der drei Bäume neben dem Unterstand. Er will die Frau sehen, bevor sie ihn sieht.

BJ

Vorsichtig bewegt sie sich weiter Richtung Unterstand, vom Licht der Schenke weg ins Dunkle. Ihr Augen haben sich nun weitegehend an das Dunkel gewöhnt, so dass sie wenigstens schemenhafte Umrisse erkennen kann. Der Unterstand hebt sich als dunkler Schatten gegen den nur wenig heller scheinenden Nachthimmel ab. Es riecht leicht nach Heu und Holz, eine Briese weht den Geruch des Waldes an ihrer Nase vorbei. Sie atmet tief durch, als sie den Eingang des Unterstandes erreicht und sich anlehnt.
Leise sagt sie zu sich selbst: "Hoffentlich regnet es heute Nacht nicht."

OHH

Zuerst scheint es, als schleiche sich die Frau an ihn heran, doch dann erkennt Feledrion, sie will nur vermeiden, im Dunklen zu stürzen.
Als sie an ihm und den Bäumen vorbeigeht, wird er auch ihres Gesichtes Gewahr. Es ist die junge Rothaarige, die vorhin kurz an den Tisch trat und Platz suchte, was immer genau sie nun damit meinte. Sie war zweifellos recht verwirrt, und wie es aussieht, ist sie dies noch immer. Warum sonst sollte sie ihre Haare hochgesteckt haben? Kein Elf würde seine Haare ohne Not in dieser Weise ihrer Freiheit berauben!
Neugierig geworden, gleitet er ihr nach, und als sie sich selbst die Frage nach dem Wetter stellt, erwidert er nach einem lautlosen Schnuppern und einem kurzen Blick zum klarer werdenden Himmel, der bald auch den Mond freigeben wird: "Ich glaube nicht."

BJ

"Arghhh, wer...???!?!"
Zoris gemütliche Position, an dem hölzernen Unterstand lehnend, verhindert die gewünschte schlagartige Aufrichtung mit Griff zum Rapier. Stattdessen stoplpert sie mehrere Schritte in den Unterstand und verschwindet raschelnd im Stroh.
Während sie schimpfend anfängt, über betrunkene durch die Nacht schleichende Männer herzuziehen, läßt sie Rapier Rapier sein und zückt stattdessen im Dunkeln den Dolch und rappelt sich auf.
"WER BEI PHEX hat nicht besseres zu tun, als sich an im DUNKELN an MICH heranzuSCHLEICHEN???"
Der Dolch verschwindet samt der rechten Hand hinter ihren Rücken, sie versucht sich dabei seitlich zu ihrem vermeintlichen Gegner zu positionieren...

OHH

Nanu, von was für Leuten redet sie denn? Verwirrt sieht sich Feledrion nach einem schleichenden Säufer namens Feks um, doch entdeckt er natürlich niemanden. "Keine Ahnung, ich dachte, wir wären allein..." Er beugt den Kopf leicht vor und lauscht in die Dunkelheit.

BJ

Zori ist verwirrt. Aufgeregt atmend starrt sie hinaus in die Nacht. Einige Strohhalme aus ihrem Haar kitzeln sie dabei an der Nase.
Der Fremde macht sich über sie lustig? Aber er klingt nicht angressiv, nicht mal richtig Betrunken, eher... verwundert?
Ihre Augen haben nun endlich eine Gestalt gegen den dunklen Himmel ausgemacht. Er steht einfach da und schaut - wohin eigentlich? Und wo steckt Al, er hatte sie hierher geschickt. Ein Spießrutenlaufen!
Langsam, vorsichtig, ihr eigenes Herz schlagen hörend, den Dolch weiterhin angespannt hinter dem Rücken haltend, einen Geruch aus Heu, Schweiß und Parfüm in der Nase, nähert sie sich wieder dem Ausgang des Unterstandes, ihr erregtes Atmen kaum unter Kontrolle bringend.
"Wer bist du?"

OHH

Ein seltsam süßlicher Geruch irritiert den Elfen. Hat Mordacai jetzt Blumen in seine Pfeife getsopft und kommt damit zurück? Doch der charakteristische Geruch von Angebranntem liegt nicht mehr wirklich in der Luft, sondern nur noch in Feledrions Nase.
Nein, die Rothaarige ist es, die hier riecht, als hätte sie sich mit Blüten eingerieben! Wie eigenartig! Ein Ritual?
"Feledrion", erwidert er nüchtern auf ihre Frage, bereits daran, dieses neue Rätsel zu entschlüsseln.
Der Schimmer einer möglichen Erkenntnis hält in seinem Antlitz Einzug. "Und du? Wovor versteckst du dich?"

BJ

Zori entspannt sich langsam. 'Der klingt fast so verwirrt wie... wie wer eigentlich?' Eine gewisses Gefühl einer fast vergessenen Begegnung schleicht sich in ihren Kopf - konkretisiert sich aber nicht zu einem Namen.
"Was fällt dir eigentlich ein, mich so zu erschrecken? Schleichst hier nachts im Dunkeln rum? Und um meine letzte Frage zu wiederholen: Wer bist du überhaupt?" Ihre Stimme schwankt aber inzwischen zwischen Empörung und Belustigung.

OHH

Als erste Antwort schüttelt Feledrion nur den Kopf. Dann entschließt er sich, auf die Fragen der jungen Frau rückwärts einzugehen: "Immer noch Feledrion." Ernst, fast streng blickt er ihr dabei in die Augen. "Nachts ist es nun einmal dunkel, und ich bin nicht geschlichen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du verfolgt wirst, sonst hätte ich beim Gehen aufgestampft, um dich nicht zu erschrecken."

BJ

Zori muß lachen. Langsam steckt sie den Dolch wieder in ihren Gürtel. "Soso, du hättest aufgestampft, um mich nicht zu erschrecken... Du hast mich aber sehr erschreckt, werter Feledrion." Sie schüttelt den Kopf. 'Puhhhh!'
"Wenn ich das im Dunkeln richtig erkenne, bis du ein Spitzohr? Außerdem werde ich nicht verfolgt - glaube ich zumindestens." Sie sieht sich um - es ist dunkel. "...oder kannst du was erkennen?"
'Vielleicht ist ER ja in der Nähe, und heute Nacht wäre ich doch lieber alleine.'

OHH

Nun lacht Feledrion. "Allein diese Frage zeigt mir, wie recht ich habe. Ebenso deine Nervosität" Er verweist auf die Stelle, wo sie sich ins Stroh warf. "Und deine Verkleidung gegen Augen und Nase."

BJ

Zori hatte schon mal mit einem Elfen, genauer mit einer Elfin zu tun. Die saß eines Tages im Baum am Wegrand und war nach wenigen Tagen, Phex sei dank, auch wieder verschwunden. Irgendwie war Zori davon ausgegangen, das dies eine besonders merkwürdige Vetreterin dieser Art gewesen war, aber der hier war ja noch viel wirrer! "Häh?!?!"
Sie versucht dem Zeichen des Elfen in den dunklen Unterstand zu folgen, während sie über eine 'Verkleidung für Augen und Nase' nachdenkt, aber ihr fällt nichts Sinnvolles dazu ein.
"Vermutlich hast du recht", meint sie verbindlich. 'Besser nicht reizen...'
"Warst du eigentlich zufällig hier oder... Weil, ich ich warte eigentlich auf jemanden, und der wird sich vielleicht nicht freuen, wenn er dich hier bei mir sieht."

OHH

Während er der konfusen Menschin zuhört, rutschen die Blicke des Elfen immer wieder zu den hochgesteckten Haaren hinauf. Fürchterlich!
Immerhin gibt sie zu, vermutlich verfolgt zu werden. Aber was sie da sonst noch zusammenredet...
"Ich verstehe nicht ganz, was meinst du mit zufällig? Und was hat dieser Jemand gegen mich?"

BJ

Zori schüttelt den Kopf. 'Vielleicht hat er ja doch was getrunken. Elfen sollen angeblich nicht viel vertragen...'
Also versucht sie es mit ganz einfachen Worten. "Ich warte hier auf meinen Liebsten. Noch hat er nichts gegen dich, aber wenn er uns hier im Dunkeln zusammen sieht, dann... könnte er falsche Schlüsse ziehen. Am besten du gehst jetzt ganz ruhig von hier fort und läßt mich alleine, ja?"
In diesem Moment kommt ein Reiter auf den Hof. 'Das geht hier ja zu wie in einem Taubenschlag!'

OHH

"Deinen Liebsten? Dann solltest du dich etwas hübsch machen", erwidert Feledrion, und es kribbelt ihn in den Fingern, ihr dabei zu helfen.

BJ

"Waah..." Zori verschlägt es die Sprache.
'Dieser eingebildetete, spitzohrige, nachtdurchschleichende, wirrdaherredende, Wald-und-Wiesen-Schrat!' Sie schluckt und schnappt nach Luft.
Nach zweimal tief durchatmen, durch die Dunkelheit getarnte knallrote Gesichtsfarbe und leicht in Transpiration übergehende gute Durchblutung aller Köperregionen, schafft sie es zu einem knapp beherrschten, im Tonfall unterkühlte bis wütenden "Du machst jetzt besser, dass du Land gewinnst, ELF!"

OHH

Angesichts des eisigen Tonfalls bekommt Feledreion eine Gänsehaut im Nacken. Was hat sie denn? Seine Hände zucken unruhig herum, weil er eigentlichnicht gehen möchte, ohne etwas Bestimmtes getan zu haben. "Ich wollte doch nur helfen!"

BJ

Zwar vermindert der hilflose Ausruf die Gefahr, dass sich Zori vergißt und den Dolch wieder aus dem Gürtel befördert, aber beruhigt hat sie sich deshalb noch lange nicht. "Das ist ja FURCHTBAR NETT von dir, und nun sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst. Die Geweihte der Rahja hat mir bereits auf wunderbare Weise geholfen, da brauche ich DEIN ANGEBOT nun WIRKLICH NICHT!"
'Und wenn sie mich reingelegt hat, kratze ich ihr morgen die Augen aus... UND WO BLEIBT ÜBERHAUPT AL SO LANGE!?!?!?!?'

OHH

Achselzuckend tritt Feledrion den Rückzug an. Wenn sie durchaus darauf besteht! Das muß ja ein eigenartiger Liebster sein!
Ihr sei schon geholfen worden? Schlagartig bleibt der Elf aufseinem Wege zum Gasthaus stehen. Hatte sie etwa absichtlich ihre Haare hochgesteckt? Er nickt sich selbst zögerlich zu - so muß es wohl sein. Vermutlich deshalb auch der Blumengeruch. Offenbar mag die Rothaarige ihren eigenen Körperduft nicht. Oder sollte ihr Liebster dies von ihr verlangt haben? Die Menschen sind schon seltsam! Besser, Feledrion behält die Rothaarige noch ein wenig im Auge. Vielleicht schwebt sie in ernster Gefahr.
Überlegend geht er weiter. Wenn dieser Liebste so eifersüchtig ist, kann Al'Hamar von Glück sagen, dass er von ihm nicht mit ihr gesehen...!
Feledrion bleibt abermals stehen und klatscht sich mit der Handfläche gegen die Stirn. Dann muss er lachen. Natürlich! Al' Hamar ist der Liebste!

Fortsetzung mit Tierischem und Traumhaftem.


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Redaktion und Lektorat: OHHerde