Fragen Sie Dr. Feledrion

Autoren: Magnus Herrmann, Oliver H. Herde, Wolfgang Razen und andere

OHH

In einiger Entfernung spaziert von Norden kommend eine schlanke, hochgewachsene Gestalt am Rande eines Wäldchens entlang. Fröhlich über die Abkühlung durch den Regenguss, scheint sie es alles andere als eilig zu haben, denn sie spielt nebenbei auf einer kleinen Beinflöte eine friedliche Melodie.
Als diese endet, hebt das grazile Wesen beim Gehen den Kopf und lässt sich den Regen in den Mund plätschern. Dabei rutschen seine klatschnassen, silbrig glitzernden Haare zurück und geben die spitzen Ohren darunter preis.
'Köstlich,' denkt der Elf, 'wenn auch mit einem ganz eigenen Beigeschmack.' Er bleibt in einer fließenden Bewegung stehen und reckt die Nase noch ein wenig höher in den Westwind. Kann es das Meer sein, was er da riecht? Sollte er so weit abgekommen sein? Vielleicht hätte er doch rechts vom Fluss gehen sollen. Aber hier ist es auch sehr schön.
Langsam setzt er sich wieder in Bewegung. Jeder Schritt im trotz triefender Schwere kniehohen Gras erzeugt ein schmatzendes Geräusch; das ist lustig!

Kurz darauf stößt der Elf auf einen Weg der Menschen. Zwischen den Steinen hat sich eine Pfütze gebildet, in der trotz des anhaltenden Regens einige Spatzen planschen. Sie lassen sich durch den eine Weile zuschauenden Elfen nicht beunruhigen.
Gerade will er die breite Narbe im Antlitz der Natur überschreiten, da beschleicht ihn ein seltsames Gefühl, das seine Aufmerksamkeit gen Osten richtet. Eine Präsenz, die er lange nicht mehr...
Da lenkt ihn ein verbrannter Geruch von Westen her ab. Es ist kein natürliches Feuer, sondern eines, wie es die Menschen zum Verkohlen ihrer Nahrung benutzen. Nun, warum soll er sich nicht dort einmal erkundigen, wie weit es noch sein mag?
So betritt er den Steinweg nicht, sondern läuft neben ihm auf dem aufgeweichten Humus einher, bis er ein Gehöft erreicht, das von ein paar fremdartigen Bäumen umgeben wird. Ein Blitz erhellt ein Schild über dem Eingang: ein grüner Eber. Interessant! Was für erstaunliche Tiere es hier im Süden gibt! So eines will er gern einmal sehen!
Ohne Scheu, doch mit einem aufmerksamen Blick, öffnet der Elf die Tür und tritt ein, derweil draußen der Donner dem Blitze folgt. Er schaut sich aus schwarzen Augen heraus um, allerdings betrachtet er weniger die Gäste, als die Örtlichkeit insgesamt, und dies mit einem zunehmend abwesenden Ausdruck. Dabei kann man ihn in Ruhe mustern.
Er trägt einen anliegenden, ärmellosen hellen Leinenanzug und schlammverklebte Schuhe gleichen Materials. Um seine Hüfte ist ein Tuch geschlungen, in dem ein dreischneidiges langes Jagdmesser steckt. Hinter seinem Rücken ragt ein Langbogen auf, jedoch sucht man Köcher und Pfeile vergebens. Die befranste Umhängetasche zu seiner Linken birgt sichtlich wenig und gewiss nichts von dieser Größe.
Zu zwei Schritt Länge fehlt dem Elfen wohl nur eine Handbreit, und alles an ihm tröpfelt leise vor sich hin.

WR

Die ganze Aufmerksamkeit von Orlanda gilt nun dem Elfen, der gerade die Türe hineinkommt. "Sanyasala fae, fey biundao Orlanda. Was treibt dich hierher?"

OHH

Die feinen Augenbrauen emporziehend, blickt der Elf die Elfin an. Offensichtlich hat sie ihn aus seinen Gedanken gerissen, doch nun breitet sich ein mildes Lächeln über seine Lippen.
"Ja, das dachte ich mir", erwidert er in Isdira. "Ich bin Feledrion Schwanenflug und suche den Wald des Regens. Es scheint, er ist nicht mehr fern...
Entschuldige...!" Feledrion wendet sich für einen Moment ab und schüttelt heftig den Kopf, dass die Wassertropfen teils meterweit durch den Raum fliegen. Allerdings achtet er darauf, möglichst niemanden zu treffen.
Dann dreht er sich wieder um, kämmt mit den Fingern beider Hände seine langen silbernen Haare zurück und schaut Orlanda vorwitzig an. "Ich dachte nicht, so weit im Mittag Elfen zu treffen, seien sie auch... aus der Steppe..."

WR

Aufmerksam den Worten des Elfen lauschend, verfolgt Orlanda auch das Treiben im Eber. Ein Lächeln ob einer inningen Begrüßung umspielt das leicht kantige Elfengesicht.
"Wir sollten uns dorthin begeben, hier ist zuviel Mensch an einem Ort." Sie deutet zum kleinen Tisch und auf die Ansammlung an der Türe. Nachdem sie sich gesetzt haben, schaut sie Feledrion neugierig an und fragt: "Was interessiert dich so an dem Wald des Regens, dass du so weit wanderst, Bruder des Waldes?"

OHH

"Vermutlich hast du recht", erwidert Feledrion mit einem Seitenblick auf den Krieger und seine Begleiterin. "Wir stehen hier im Wege." Sich die freien Arme trockenreibend, folgt er Orlanda an den kleinen Tisch, obwohl dieser ja auch nicht gerade abgelegen steht.
Auf ihre Frage hin schmunzelt er zunächst leise vor sich hin, da sie ihr Gefühl, von welchem Volke er stammt, nicht täuscht. Doch geht er ihr gegenüber nicht darauf ein, da sie ihn nicht direkt danach fragt, sondern dies wohl als gegeben voraussetzt. Sie scheint ihm recht klug für ihr Alter, da er sie aufgrund ihrer Art als jung einschätzt. Höchstens fünfzig oder sechzig.
"Der Wunsch, zu lernen, führt mich dorthin", erwidert er lapidar. Er blickt auf ihre Verbände. "Aber das mag warten. Deine Reise hierher scheint nicht so friedlich vor sich gegengen zu sein, wie die meine..." Dabei beugt er sich vor, und blickt, als schaue er durch die Binden hindurch direkt auf die Wunde, um sich mit ernstem, fragendem Ausdruck wieder aufzurichten.

WR

Nachdem es sich die zwei Elfen gemütlich gemacht haben, fällt Orlanda auf, dass sie der Waldbruder nicht korrigiert hat. Dann bemerkt sie den skeptisch-sorgenvollen Blick auf den Verband. "Hmmm, ja; ich hatte ein kleines Problem." Sie hustet bei dem Wort 'kleines'. "Willst du die ganze Geschichte hören, oder nur die wichtigsten Punkte? Es hat was mit Altschwester zu tun." Dabei wird ihr Gesicht sehr ernst und etwas Trauer und Wut spiegeln sich in der Mimik. Dabei wirkt es nun noch markanter als zuvor.

OHH

"Die wichtigsten Punkte sollten einstweilen genügen", gibt Feledrion zurück. Er wirkt durch irgend etwas verunsichert.

AMi

Dem ersten Blitz folgen nach einigen Sekunden ein Donnergrollen und ein weiterer Blitz. Die Abstände dazwischen sind noch recht groß, doch wer darauf achtet, dem mag auffallen, dass die Folge von Blitz und Donner nicht abreißt, sondern allmählich rascher wird, dass die Winde Efferds Gruß immer nachdrücklicher verbreiten, und dass das Zentrum des Sturmes sich einem kleinen Landgasthaus an der Straße zwischen Pertakis und Bethana nähert.

OHH

Während er auf Orlandas Geschichte wartet, schaut sich Feledrion neugierig und fasziniert, aber auch ernst im Schankraum um. Viele der Gegenstände an den Wänden weiß er nicht recht einzuordnen. Und die Gäste scheinen aus vielen Teilen Aventuriens zu stammen. Sein Blick bleibt einen Moment lang auf die Theke gerichtet, dann kehrt er zu Orlanda zurück.
Fast scheint es, als bereite es Orlanda Schwierigkeiten, ihre Geschichte zu kürzen. Doch vermutlich liegt es eher an ihrem Zustand, dass sie sich so ausschweigt. Besorgten Blickes beugt sich Feledrion wieder zu ihr vor und spricht sie leise an: "Orlanda?"
Weiterhin schweigt sie. Vermutlich ist sie mit offenen Augen eingeschlafen. Die Verletzung muss noch schwerer sein, als er dachte. Aber unaufgefordert wird er sich nicht daran zu schaffen machen. Besser, er lässt ihr einstweilen alle Ruhe, die sie benötigt.
Er schaut sich abermals um. Dieser Ort hat eine bemerkenswerte Aura! Ein verdutzt dreinblickender Tulamide scheint diesen Eindruck bestätigen zu wollen. Feledrion lächelt. Ja, es ist gewiss erstaunlich, so weit im Süden gleich auf zwei Elfen zu treffen!
Feledrion erhebt sich langsam und flüstert: "Ich komme wieder", für den Fall, dass Orlanda ihn im Unterbewusstsein hören kann.
Vertrautes Mandra lenkt seine Aufmerksamkeit zunächst auf den Tisch am Kamin und jenen großen in der Ecke. Doch da zieht ein verbrannter Geruch den Blick des Elfen empor. An der Decke erblickt er Spuren wie von einer plötzlichen Flamme - keine zwei Tage alt! Doch fehlt der charakteristische Ruß einer Fackel...
Sehr seltsam!

WR

Nach der Aufforderung, doch nur das Wichstigste zu sagen, herrscht minutenlange Stille. Die Augen schweiften ab, um irgendwann später wieder klarer zu werden.
Sie setzt an, um festzustellen, dass ihr Gegenüber weg ist. Leichtes Erstaunen zeichnet das Gesicht, und Orlanda schaut sich um. Da erspäht sie den Elf, der gerade interessiert die Decke beobachtet. Neugierig geworden, schaut sie ebenfalls an diese Stelle, kann aber nichs übermäßig Besonderes entdecken. Eben ein Brandfleck...

OHH

Wie nun weiter? Von hier aus wird Feledrion das Geheimnis nicht lösen können. Soll er die Gäste ausfragen? Doch da er niemanden sieht, der trocken wäre, muss er davon ausgehen, dass sie alle erst während des Regens ankamen und nichts über gestrige oder vorgestrige Ereignisse wissen.
Vielleicht würde es etwas nutzen, die mandrischen Muster näher zu erspüren, doch mag es den Menschinnen missfallen, wenn er sich einfach zu ihnen setzt. Und neues, frisches Mandra verwischt die Spuren des alten. Nein, das nutzt nun wohl nichts mehr...

OHo

Fast stolpert ein Hesindegeweihter über den Elf, der so gedankenverloren die Decke mustert. Er kann ein Zusammenstoßen mit dem Elfen gerade noch verhindern. Mit der Hand, in der er das Buch hält, stützt er sich ab. "Ups! Verzeihung, ich war so in Gedanken, dass ich Euch wohl übersehen habe!"

OHH

Verwirrt dreht sich Feledrion zu jenem um, der ihn ansprach. In fast akzentfreiem Garethi erwidert er lächelnd: "Es ist nicht notwendig, mich zu bemerken. Ich bemerkte dich auch nicht." Offenbar hat er nicht verstanden, dass ihn der andere fast über den Haufen gerannt hätte. Er wendet sich wieder ab. Da glaubt er, wie aus einer anderen Welt Orlandas Stimme zu hören. Kritischen Blickes wendet er ihr den Kopf zu. Er schaut sie aufmerksam an, bleibt jedoch stehen.

OHo

Der Geweihte wundert sich etwas über den ihn ignorierenden Elfen und geht dann zur Theke.

WR

Skeptisch Feledrion und den Brandfleck betrachtend, begegnen sich nun die Blicke. "Entschuldige mein längeres Schweigen, aber als ich beginnen wollte, umhüllte mich eine Schwärze. Was ist an diesem Brandfleck so seltsam?" Sie bemüht sich, aufzustehen. Es bleibt bei einem Versuch, der mit einem scharfen Einatmen quittiert wird.
"Hast du noch etwas gegen Wundschmerz?"

OHH

"Welches Rundohr hielte schon eine Fackel direkt unter die Zimmerdecke?" fragt Feledrion zurück und setzt sich einstweilen wieder. "Und man sieht keine Rußspuren, wie ich es von einem natürlichen Feuer erwarten würde." Da fällt ihm auf, dass Orlanda ja durchaus trocken ist.
Doch hält er dieses Thema erst einmal zurück, als er ihren Versuch, sich aufzustehen, beobachten muss. "Dein Nurda ist schwach, also verhalte dich danach! Aber wenn es um dein Mandra ebenso steht, will ich dir gern mit meinem behilflich sein." Fragend schaut er ihr in die Augen.
Nach kurzem Zögern jedoch, muss Feledrion über sich selbst schmunzeln. Sie hat ihn ja zur Hilfe aufgefordert. Er hat wohl wirklich zu viel Umgang mit den Rundohren, dass er sich ihr auf so übervorsichtige Art nicht aufdrängen will! Ist er davor nicht durch die halbe Sippe gewarnt worden?
In einer fließenden Bewegung erhebt er sich, umrundet den Tisch und hockt sich neben Orlanda nieder. Langsam führt er seine Rechte zu ihrem verbundenen Unterbauch empor.

WR

Auf die Anfrage von Feledrion hin, mit ihr sein Mandra zu teilen, bekommt man eine Rarität zu sehen: Eine verblüffte Elfe. Zu sich selbst gedacht: 'War ich wohl zu lange bei den Firnbrüdern und -schwerstern. Muss man nun auch schon bei den Waldbrüdern wie mit den Rosenohren sprechen.'
Dann sieht sie wie Feledrion sich zu ihr begibt und ihr seine Hand entgegenstreckt. Erleichterung nimmt nun den Platz der Verblüffung ein. Sie nimmt die Hand des Waldbruders und führt sie zu der Stelle, wo es wehtut. Dabei streckt sie ihre rechte Hand aus, um sie mit seiner linken nach Firnelfenweise zu vereinen.

OHH

Feledrion spührt, wie Orlandas Geist sich ihm öffnet. Das ist ja im Grunde nichts Falsches, aber eine Unitation wird nicht nötig sein. "Nein, tu nichts", murmelt er. "Entspanne dich nur."
Mit geschlossenen Augen lässt er seine Hand auf die Wunde führen und beginnt, leise vor sich hin zu summen. Ob er dies tut, um seine Konzentration zu stärken oder Orlanda zu beruhigen, wird nicht recht offensichtlich, doch mag es beidem dienen. Bald geht ein Kribbeln durch seine Rechte und gleich darauf spürt es auch Orlanda - die Heilung beginnt.

Alsbald kehrt Feledrion wortlos zu seinem Stuhl zurück.
Als sich laute metallene Schritte hinter dem Vorhang nähern, zuckt Feledrion bei jedem zusammen, als benutze jedes Mal ein Zwerg seinen Kopf als Amboss. Er wirft einen vorwurfsvollen Blick dorthin, der nur umso finsterer wird, als der den Krach verursachende Mensch daraus hervortritt und durch den Raum brüllt.
Da wird er von dem Mann mit Gesichtsbemalung gegrüßt, der vorhin so eilig an ihm vorbeiritt, und nickt ihm als Erwiderung zu. Gedankenversunken blickt er ihm nach.

WR

Nachdem die Heilung abgeschlossen ist und Feledrion sich zu seinem Platz zurückbegeben hat, öffnet Orlanda ihre Augen. "Danke, dass du mit mir dein Mandra geteilt hast. Nun werde ich versuchen, das Erlebte in Worte zu fassen."
Justament eilt ein Waldmensch vorbei und begrüßt die zwei. Darauf antwortet sie leicht verwundert "Sanya, Tala."
Zu Feledrion: "Wolltest du nicht die Wälder des Südens kennenlernen? Dann solltest du diesen Waldmenschen nach dem Weg fragen, und nicht nur danach...
Wo war ich stehengeblieben? Ah ja, die Wunde! Es begann weit im Norden, da, wo unsere Firnbrüder und -schwestern leben. Ich war für längere Zeit bei ihnen und lernte Eleria Tanzt-wie-die-Schneeflocke kennen. Einige Zeit später kehrte ich von der Jagd zur Gastsippe zurück und fand die gesamte Sippe tot vor, dahingemetzelt." Bei den letzten Worten ringt sie um ihre Fassung. "Dieser Anblick und die Tatsache, dass ich Eleria nie wieder werde lachen oder tanzen sehen, bewog mich, nun Jagd auf die zu machen, die das verbrochen hatten.
Jahre später konnte ich sie endlich stellen, aber zu spät merkte ich, dass ich in ihre Falle geriet. Im Gefecht spürte ich noch das Ansammeln von Mandra und auch dass sich etwas in meiner Magengegend einfand. Dann wurde es mir schwarz vor Augen und ich erwachte gestern in diesem Menschenhaus, weit ab vom Norden."
Leise murmelt sie noch: "Eleria, Taminoil, Myradrien... ich werde euch immer im Salandra halten."

OHH

Feledrion nickt zustimmend bei Orlandas Rat, den Moha anzusprechen. Er erwog es bereits selbst, doch mag auch dies warten. Der Mensch wird sicher nicht gleich weiterreisen, und falls doch, entspricht er kaum dem, wonach Feledrion sucht.
So lauscht er in aller Ruhe Orlandas Geschichte, die die Frage um die Identität der Mörder offen lässt, da sie diese vermutlich selbst nicht oder nicht gut kennt. "Es müssen mächtige Wesen sein, wenn sie dich so weit schleudern konnten! Ob es einen Grund gibt, warum hierher? Dies ist wahrhaft ein seltsamer Ort!" Wieder schaut sich Felerion um, doch diesmal nur flüchtig, als wolle er nur die Aufmerksamkeit Orlandas auf die Dinge an den Wänden und auf die bunt gemischten Gäste lenken. "Was kann das Firnvolk mit diesem Haus zu tun haben?
Doch vielleicht folge ich bereits der falschen Fährte. Da wir nun einmal hier sind, sollten wir auch zuerst die Spuren am Ort deuten, wie" - er dreht sich auf dem Stuhl um und weist auf den Brandfleck an der Decke - "jene dort."
Er wendet sich wieder um und schaut Orlanda in die Augen. "Ich entnehme deiner Frage von vorhin, dass auch du nicht weißt, wie er entstand."

WR

"Die Sache mit dem Brandfleck, hmm, da solltest du mal den da" - sie deutet auf Gwydon - "fragen. Der war schon da, als ich hereingestolpert kam.
Nun, ich kann nicht sagen, wieso ich gerade hierher kam, aber die Firnschwestern hatten damit am wenigsten zu tun. Eher der Kampf mit den vielarmigen Gehörnten und die Ballung des Mandra reagierte mit der Aktivierung dieses Amulettes" - sie kramt ein dukatengroßes silbrig schimmerndes Ding heraus - "und brachte mich hierher. Hast du schon einmal einen gehörnten Vielarmigen gesehen?"

OHH

"Gehörnte?" zischt Feledrion. "Wahrhaft mächtige Gegner!" Er blickt das Amulett an, doch sagt es ihm nichts.
"Ich weiß nicht, ob wir so weiterkommen... Vielleicht ist dein Erscheinen hier doch nur ein Zufall. Ich will zuerst deinem Rat folgen und jenen dort ansprechen." Feledrion springt auf und eilt zu dem Mann hinüber, der sich gerade an den überfüllten Tisch mit dem Kamin setzt. Doch bevor er dort angelangt, zögert er doch und bleibt wenige Meter vor ihm stehen. Es sind allzu viele dort versammelt. Unsicher blickt er sich um.
Nun, es soll ja nur eine kurze Frage sein, die hoffentlich niemanden beunruhigen wird!
So tritt Feledrion an den Schwarzgewandeten heran und wird für einen Augenblick von den Pfotenspuren auf dessen Kleidung abgelenkt. Ein Lächeln breitet sich über sein Gesicht. Wer sich so gut mit Tieren versteht, wird sicher vernünftig reagieren.
Ohne Umschweife spricht er ihn an: "Entschuldige, weißt du vielleicht, wie es zu jenen Brandspuren dort an der Decke kam?"

SU

Gerade will Gwydon nach dem Becher greifen, da tritt ein Elf an ihn heran. Überrascht mustert der Albernier Feledrion, und seine Überraschung steigert sich noch, als der Elf seine Frage stellt. "Brandspuren?" Sein Blick folgt der Geste des Elben, und er mustert die Flecken auf der Decke. "Nein, keine Ahnung. Sieht ja recht frisch aus - aber ich bin gestern erst spät gekommen."
Er sieht sich in der Schankstube um, ob noch einer der gestrigen Gäste da ist. Aber bis auf In'Saaria sind ja wohl alle abgereist, und die Novadi kam gestern erst nach ihm. Sein Blick fällt auf die Elfe. War die nicht gestern schon hier? Aber andererseits hat der Elf mit ihr doch schon gesprochen, also hätte es wohl wenig Sinn, ihn jetzt zu ihr zu schicken. "Leider - ich schätze, da kann dir höchstens Sarina weiterhelfen!"

OHH

"Schade", erwidert Feledrion, ohne jedoch sonderlich enttäuscht zu klingen. "Wer ist Sarina?" Unwillkürlich schaut er dabei die Frauen am Tisch an.

DC

Selena möchte gerade auf Gwydon eingehen, bemerkt aber, dass der Elf vom Nachbartisch diesen inzwischen angesprochen hat. Zwar ist sie bestimmt schon seit zwei Jahren mit einer Elfe unterwegs, aber der Anblick eines Elfen ist für sie noch immer ein erhebendes Gefühl und so betrachtet sie ihn ein wenig länger.

BJ

Den Elf, der an den Tisch kommt, ignoriert Zori zuerst. Als er aber Gwydon anspricht, mustert sie in verstohlen.

AMö

Als Gwydon dem von ihr bis dahin unbemerkten Elf antwortet, blickt die Novadi überrascht auf. Wie konnte sie ihn übersehen? Andererseits, von den Fähigkeiten der Elfen, sich lautlos und unsichtbar zu bewegen hat sie schon viel gehört. Also kein Grund zur Unruhe.

OHH

Feledrion bemerkt, wie ihn die eine oder andere Frau am Tisch neugierig mustert. Er lächelt, da er ja nur zu gut um den seltenen Anblick weiß, den er ihnen in diesem Lande bieten muss.
Doch dann schaut er wieder fragend den Schwarzgekleideten an.

SU

Auf die Frage des Elfen antwortet Gwydon : "Sarina? Das ist die Köchin..." Sein Blick wandert durch die Schankstube. Da, an der Theke steht sie, spricht mit dem Gepanzerten, der gerade... was hat der eben gesagt? Der Söldner spitzt die Ohren. Herzog von Andergast? Was es nicht alles gibt... Zu Feledrion meint Gwydon: "Da, die Frau hinter der Theke!" Dann meint er zu sich selbst: "Andergast... sowas!"

OHH

Feledrion folgt dem Blick des Schwarzgewandeten zum Thresen. Diese hektische Frau? Die spricht er lieber nicht an, solange sie sich nicht beruhigt! Zumal sie bereits die Treppe empor verschwindet.
"Danke!" erklärt er halblaut dem Manne, der schon wieder anderweitig beschäftigt scheint.
Dann löst er sich von diesem überfüllten Tisch und kehrt zu Orlanda zurück, die soeben an etwas weißem herumschnitzt. "Ich habe heute kein Glück. So will ich mich in Geduld fassen." Er setzt sich und schaut Orlanda zu.

WR

Nachdem Feledrion wieder zurückgekehrt ist, wird er von ihr mit einem Lächeln begrüßt. "Man sollte wirklich warten, bis alle Neugäste" - deutet dabei oberflächlich auf alle Gäste - "sich beruhigt haben. Es ist wirklich zu viel menschliche Hektik hier. Vielleicht liegt es daran, dass der eigentliche Hausherr nicht da ist. Wenn er zurückkommt, kannst du ja auch den fragen."
Dabei bemerkt sie, dass Feledrion ihre Schnitzerei beobachtet. Mit beiläufigen Bewegungen fördert sie noch ein paar Fingerlange Schnitzfiguren zutage und stellt sie auf den Tisch.
Es sind insgesammt vier, die, die Orlanda hält, mit eingerechnet. Eine ist aus Mohagoni und stellt in Form eines Minireliefpfeilers eine Spinne oder etwas Ähnliches dar, die gerade etwas in ein Netz einwickeln will.
Die zweite Figur besteht aus Eiche und stellt auf den ersten Blick auch eine solche dar. Wer genau hinschaut und Ahnung von Bäumen hat, wird feststellen, dass diese Eiche nicht ganz normal aussieht, sondern leicht verzogen und diabolisch.
Figur drei, aus Elfenbein, zeigt eine Firnelfe und die Figur, die noch von Orlanda bearbeitet wird, kann man leider noch nicht erkennen.

OHH

Ein Ausdruck der Erkenntnis breitet sich über Feledrions Antlitz. Der Wirt ist also abwesend! Das erklärt so manches, wenn Feledrions Gasthauserfahrung ihn nicht trügt. "Ein guter Vorschlag."
Erfreut beobachtet er, wie Orlanda ihre kleinen Werke auspackt. Eine Spinne, eine eigenartige Eiche und eine Firnelfe - was für eine ungewöhnliche Sammlung! "Beeindruckend", erklärt er. "Und was wird daraus?" Er weist auf das unfertige Gebilde. Bevor er sich ein Bild über die Kunst der Elfin machen kann, möchte er möglichst alle Exemplare kennen.
Belustigt schaut der Elf kurz der großen Hündin nach, die aus dem Schakraum jagd. Der Novadi Schimpferei hingegen lässt sein Gesicht wieder ernstere Züge annehmen.
Er rückt seinen Stuhl etwas zurecht, um nicht nur Orlanda, sondern weitere Teile des Schankraumes bequem beobachten zu können.
Eigenartig - es riecht nach Blut hier. Aber vielleicht kommt dies aus der Küche.
Sein Blick wandert zur Theke, wo sich eine zierliche Gestalt scheinbar mit dem gesamten Schankraum unterhält. Der Anblick ihrer Ohren lässt ihn sich für einen Moment aufrichten. Noch eine Elfin? Das kann doch nicht sein! Doch nein, er erkennt, in ihr wallt viel menschliches Blut. So lehnt er sich wieder zurück.

WR

Ein Lächeln umspielt Orlandas Gesicht, als Feledrion Interesse an den Schnitzereien zeigt. Sie deutet auf die Firnelfenfigur. "Das ist Eleria, so will ich sie in Erinnerung behalten."
Dann zeigt sie auf die seltsame Eiche. "Hast du schon einmal das Land selbst schreien gehört? Diese Eiche soll mich immer daran mahnen, wozu Mandra-taubra fähig ist."
Auf die mutierte Spinne deutend: "Das ist ein Abbild aus den Alpträumen, die ich während der Jagd hatte. Was das ist, weiß ich nicht.
Und das hier wird ein Abbild derjenigen, der ich alles zu verdanken habe." Da die Statuette nur grobe Umrisse zeigt, kann man bis jetzt nur eine weibliche Person herausahnen.
Die Schnitztechnik ist hervorragend, sie scheint eine sehr gute Pfeilschnitzerin und Bogenbauerin zu sein. Das mit der Kunst ist nicht sooo toll. Ihre Talente scheinen wohl anderer Natur zu sein.
Damittendrinn wird sie etwas von dem plötzlich zunehmenden Lärm abgelenkt, als der Hund 'Beute' macht. Belustigt und Interessiert an der Reaktion der Menschenfrau (und auch den anderen) lässt sie das Schnitzen und Erklären sein und lehnt sich amusiert zurück.

OHH

Anhand der Figuren erkennt Feledrion erst richtig, was für schreckliche Erlebnisse hinter Orlanda liegen müssen. Er entschließt sich, ihr mit einer ähnlichen Vorsicht zu begegnen, wie einer Menschin, solange er nicht genau weiß, wie badoc sie aus ihren Erfahrungen hervorgegangen ist.
Er nimmt das spinnenähnliche Figürchen und betrachtet es eingehender. "So ein Tier habe ich noch nie gesehen. Vermutlich ist es nur ein Geschöpf unbewußter Ängste..." Von der anderen ihm durch die Sinne gehenden Variante möchte er lieber nicht sprechen.

WR

Nachdem Feledrion sich die Figürchen angesehen hat, packt Orlanda sie wieder ein, bis auf die elfenbeinernde Figur einer Firnelfe, die bleibt mitten auf dem Tisch stehen.
Während sie weiter an der vierten Figur herumschnitzt, die langsam Formen einer Elfe und einem Gletscherwurm annehmen, blickt sie mochmals quer durch den Raum. Dann lässt sie alles stehen und liegen, sagt "Bin gleich wieder da" zu Feledrion und geht aus der Türe ins Freie.

OHH

Etwas verunsichert blickt Feledrion Orlanda nach, als sie so plötzlich aufspringt. Nun ja, er zeichnete sich hier bislang auch nicht durch eine ruhige Ausstrahlung aus.
Vielleicht sollte er auch einmal eine Runde ums Haus ziehen. Die ungelenke Methode, etwas von innen nach außen zu untersuchen, hat jedenfalls nicht gefruchtet.
Mit einem nachdenklichen Seitenblick auf Orlandas zurückgelassene Statuette erhebt er sich langsam. Sie steht dort fast wie ein Geschenk. Aber Orlanda sagte, sie wolle Eleria in Erinnerung behalten.

JR

Die junge Viertelelfe dreht sich zum Tisch nahe der Tür um, als dort die Elfe aufsteht und das Gasthaus eilig verlässt. Als sich der dort sitzende Elf auch noch erhebt, wirft sie ihm einen fragenden Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Gaststube als Ganzem widmet. Es sieht ganz so aus, als denke sie darüber nach, welchem Tisch sie sich zuwenden soll.

MH

Al'Hamar scheint etwas verunsichert, als fast alle den Tisch verlassen, und sieht sich, etwas ratlos wie es scheint, im Schankraum um. Dann bleibt sein Blick bei dem Elfen hängen, der sich gerade erhebt. Faszination und Ratlosigkeit spiegeln sich auf Al'Hamars Gesicht wieder, und er starrt ihn an. 'Was ist das? Ob es ein... Dschinn ist? Oder einer dieser Elfen? Oh Hesinde, schenke mir Erkenntnis! Doch wer mag ihn hergerufen haben?'

OHH

Feledrion entschließt sich, die Figur einstweilen an ihrem Platz stehen zu lassen.
Er blickt auf, will sich abwenden, da kreuzt sich sein Blick mit dem der Elfmenschin. Ihr Blick scheint zu fragen, ob an diesem Tisch ein Platz frei ist, vielleicht auch, wo Feledrion hinmöchte. Doch schon bricht sie den Kontakt ab.
So setzt der Elf seine fließende Bewegung, in der er kurz innehielt, fort, nur um den nächsten Beobachter zu bemerken und abermals zu verharren. Er schmunzelt. Wahrlich muss seine Erscheinung sonderbar wirken! Ist doch auch sein Ziel gewiss sonderbar! Der Neugierige scheint aus der Wüstenei irgendwo im Osten zu stammen. Jedenfalls blickt er den Elfen wie einen Geist an. Mit einem sehr freundlichen Ausdruck vollzieht Feledrion seine Wendung zum Ausgang nun ganz langsam, da er sich niemandem entziehen mag, der für sein Volk Interesse aufbringt. Zum Lernen ist er ausgezogen, doch auch zum Lehren ist er bereit.

AMi

Der leichte Nieselregen, der sich dem Sturm anschloss, ist verebbt, aber die vor Nässe triefenden Bäume und Sträucher, die großen Pfützen auf der gepflasterten Straße geben ein beredtes Zeugnis davon, wie großzügig Rondra noch vor Kurzem mit Efferds Element umging. Der Wind treibt die Wolken immer noch vor sich her über den Himmel, doch presst er keinen Regen mehr aus ihnen heraus. Spielerischer ist nurmehr sein Wirken; lange wird es nicht mehr dauern, bis das Grau aufreißen und der Himmel aufklaren wird. Eine wunderbare, ungewohnte Ruhe liegt über dem Land. Hier und dort hebt der erste Vogel wieder an, pfeifend und flötend erklingen ihre hellen Stimmen.

OHH

Der Tulamide scheint völlig verzaubert zu sein. Da wird Feledrion von der hereinkommenden Orlanda abgelenkt und daran erinnert, dass er sich ja eigentlich draußen umschauen wollte. Er tritt hinaus und versäumt, die Tür hinter sich zu schließen.

MH

Al'Hamar erhebt sich, packt noch mit einer fließenden Bewegung sein Bündel auf den Stuhl und schlendert scheinbar gelassen zur Tür und hinaus.
Draußen schaut er vorsichtig umher 'Was für ein Dschinn mag dies sein, der Luft, des Wassers? Ob er mir wohl einen Wunsch erfüllen wird?'
Er nähert sich vorsichtig dem Elfen, hebt kurz die Hand, lässt sie wieder sinken, mit Ehrfurcht in der Stimme und einer tiefen Verbeugung fängt er stockend an zu sprechen: "Werter Dschinn aller Dschinnis, verzeiht, wenn ich Nichtswürdiger es wage, Euch zu stöhren, wollt Ihr einem kleinen hergelaufenen Nichtsnutz eine Frage an Euch gestatten, oh Meister der Elemente, hochehrwürdiger Kalif der Dschinni?"

OHH

Draußen holt Feledrion erst einmal tief Luft. Herrlich frisch, im Gegensatz zu drinnen! Der Regen hat sich verzogen und langsam brechen die Wolken auf.
Da bricht der Tulamide, der plötzlich neben ihm steht, seinen Gedankengang. Völlig überrumpelt, versucht er seine Worte aufzunehmen. "Bist du sicher, du sprichst mit mir? Ich bin es nicht..."
Feledrion wendet sich nun dennoch ganz dem anderen zu: "Ich verstehe deine Wörter, doch nicht ihren Sinn. Bist du selbst jener Nichtswürdige, von dem du sprichst? Seltsame Namen gibst du mir! Wie kann ich dir helfen?"

MH

Al'Hamar scheint daraufhin völlig verwirrt. 'Ist er denn kein Dschinn, was ist er dann?' Stammelnd und mit hochrotem Gesicht fragt er: "Verzeiht mir, wenn ich es gewagt habe, Euch zu beleidigen: Al'Hamar mein Name, hochwürdiger Dschinn. Verzeiht die Frage eines Unwissenden, es heißt, ihr Dschinne gehört immer einem Element an, welches ist das Eure, Ihr... Ihr habt Füße..."
Er bricht nun scheinbar ganz konsterniert ab, und schüttelt ratlos den Kopf: 'Oh, Schwester Hesinde, hilf, ich bin verwirrt! Sieht er doch aus wie ein Dschinn der Überlieferung, spricht aber ohne Donnergrollen und ist auch nicht übermannsgroß, hat spitze Ohren! Was mag das nur sein? Nun wird er mir keine Wünsche mehr erfüllen, ich hab ihn beleidigt, ich Sohn der Torheit. Welcher Wüstenschakal hat mir nur eingeflüstert diese Fragen zu wagen!'

OHH

Dieser kleine Mensch aus der Wüste scheint ja beinahe von tiefer Ehrfurcht geplagt! Aber langsam bekommt der Elf eine Vorstellung, weswegen. "Ich glaube, ich verstehe. Du hältst mich wohl für einen Elementargeist. Da muss ich dich enttäuschen, auch wenn mich die Verwechslung ehrt. Ich bin ein Fey, ein Elf, wie manche Menschen sagen. Keines der Elemente kann ich so sehr beeinflussen, wie ein Elementar, doch sind sie mir alle Freunde."
Feledrion schaut hinauf zum aufklarenden Himmel. "Die Luft..." Er hebt die Rechte empor und führt sie dann vor des Tulamiden Geicht. Einen einzelnen Tropfen hat er mit der Hand eingefangen. "...das Wasser..." Nun führt er die Bewegung weiter und zeigt zum Boden neben dem Weg. "...die lebende Erde..."
Als er sich aufrichtet, legt er dem anderen wie einem Vertrauten den linken Arm um die Schultern und sucht, ihn einige wenige Schritte beiseite zu führen, hinab von der harten Straße zum aufgeweichten Boden. "Komm!" haucht er. "Hab keine Furch vor mir!"

MH

Al'Hamar hört mit ehrfürchtigem Blick (und fluchtbereiten Gliedmaßen) zu. Als der Elf näherkommt, erstarrt er wie versteinert, um dann abzuwarten, was passiert, die linke Hand bewegt sich langsam zum Gürtel.
Al'Hamar scheint sich nicht ganz wohl zu fühlen. 'Ein Dschinn scheint er wirklich nicht zu sein, oder hat er sich nur in eine andere Gestalt gebracht und hält mich zum Narren? Oh Phex, Bruder, steh mir bei! Was mag dieses Wesen von mir wollen? Doch er scheint real zu sein...' Doch dann tut die Nähe und dieser feine, fast beruhigende Duft sein Übriges, langsam scheint er etwas vertrauen zu fassen.
Auf Feledrions Drängen lässt er sich, nun etwas ratlos, doch etwas beherzter dreinschauend von ihm wegführen? 'Wer weiß, wenn es tatsächlich solch ein... Elf ist, vielleicht könnte er...'

OHH

Der Elf spürt deutlich die eigenartige Mischung aus Furcht, Mißtrauen, Neugierde und Ratlosigkeit.
Langsam geht er mit dem anderen über den aufgeweichten Boden neben dem Wege entlang. "Sprich mit mir! Was führte dich in meine Nähe? Sorgt dich etwas?"
Sie gelangen auf den Platz zwischen Stall und Unterstand, doch gefällt es Feledrion hier nicht. Zwar lässt er sich nichts anmerken und schaut dem Novadi aufmerksam ins Gesicht, seine Füße hingegen spüren den toten Fels unter sich, mit dem der Platz gepflastert ist. Sein feiner Geruchssinn treibt ihn Richtung Mittag, wo es einen Obstgarten geben muss.

MH

Al'Hamar scheint langsam etwas sicherer zu werden. 'Welch merkwürdiges Wesen! Was ist es eigentlich? Mann, Frau...? Es hat mich zumindest noch nicht in eine Kröte oder so etwas verwandelt. Sollte es wirklich ein Elf sein? Merkwürdig. Schwester Hesinde schenke mir Einsicht! Na, viel Geld scheint er nicht zu haben. Ob es etwas über meine Familie herausfinden kann? Es heißt, es hätte magische Kräfte.'
Er räuspert sich kurz, schaut sich die Gestalt nochmals genauer an und beginnt dann, mit katzengleicher Höflichkeit: "Nun, werter" - ein leichtes Zögern - "Elf.... Verzeiht meine Unhöflichkeit! Al'Hamar mein Name, aus dem fernen Khunchom. Ich sah noch nie jemanden Eures Volkes" - 'vielleicht ist es ja doch ein Dschinn' - "so vergaß ich die nötige Achtung und folgte Euch. Sagt, was oder wer seid ihr? Ein... Elf... solch Wesen, von denen erzählen bei uns nur die Märchen. Könnt ihr wirklich... zaubern? Verzeiht die Unhöflichkeit der Frage." So ganz scheint er noch nicht sicher, was er von seinem Gesprächspartner zu halten hat, er folgt ihm jedoch weiter.

OHH

"Gewiss, gewiss und gewiss", erwidert der Elf, als beantworte er gleich drei Fragen auf einmal.
"Ich bin Feledrion." Er lehnt seinen Bogen an einen Baum und stellt seine Umhängetasche daneben.
"So suchst du also jemanden, der sich auf die Nutzung des Mandra versteht... der Seelenkraft, oder Magie, wie ihr es nennt..."

MH

Al'Hamar nickt heftig: "Ja, hochehrenwerter Feledrion", scheint dann aber einen Unterschied in der Aussprache zu merken. "Verzeiht meiner Zunge die Ungeschicktheit, spricht man es so? Feh-leh-drion?" wiederholt er langsam.

OHH

"Ja, so spricht man es - nur nicht so langsam", erklärt Feledrion schmunzelnd. Nebenbei blickt er zu Boden, wo einige herabgefallene grüne Äpfel liegen. Zum Setzen ist das Gras zu naß, geeignete Steine und umgestürzte alte Bäume fehlen ganz. Wie unnatürlich! So nimmt Feledrion eine aufrechte Stellung ein und blickt dem Novadi abwartend in die Augen.

MH

Al'Hamar atmet erleichtert auf: "Nun, könntet ihr dann in die... Vergangenheit sehen? Ich meine, weit zurück?" Atemlos und voller Aufregung hängt er förmlich an Feledrions Lippen.

OHH

Feledrions linke Braue hebt sich, und er bekommt große Augen. "Du erhoffst dir viel! Wahrscheinlich zu viel! Dafür ist hohe Fertigkeit in der Nutzung des Mandra notwendig. Vielleicht, wenn Shannaha hier wäre..."
Er blickt nachdenklich zum Himmel, als suche er dort jemanden, doch gleich darauf scheint er mit seinen Gedanken wieder höchst anwesend. "Wofür eigentlich? Und wie weit? Ist es deine eigene Vergangenheit?"

MH

Al'Hamar scheint zu zögern, dann geht es wie ein Ruck durch ihn: "Nun, ja, in meine eigene, ich..." Er zögert kurz. "Ich würde gerne erfahren, wer der Mensch war, der mein Vater ist." Hastig setzt er hinterher, als hätte er sich zu rechtfertigen: "Ich erinnere mich nicht an ihn. Meine Heimat waren die Straßen Khunchoms, schönste aller Städte, doch vielleicht, könnt Ihr... in mir... sehen, ob Erinnerungen an ihn in mir vergraben sind. Ich möchte wissen, wer er war."

OHH

Es ist ein mitleidiges Antlitz, welches Al'Hamar nun betrachtet, bevor es ruhig erwidert: "Dein Wunsch ist verständlich. Doch leider kann ich ihn ohne Hilfe wohl nicht erfüllen. Nur was ich selbst sah, kann ich wieder sehen. Deine Erinnerungen müßten die meinen sein. Ich aber kenne nicht einmal die Stadt, von der du sprichst."
Der Elf dreht sein Gesicht beiseite, als wolle er den Augenkontakt schamvoll abbrechen, da zuckt sein Blick zurück. "Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit. Ich habe es noch nie versucht und kann nichts versprechen. Auch wird es mich viel Kraft kosten, so oder so, doch ahne ich, wie wichtig es dir sein mag. Laß mich darüber meditieren!" Damit schließt Feledrion seine Augen und beginnt, leise eine liebliche Melodie zu summen.

MH

Al'Hamars Miene hellt sich dabei deutlich auf, ruhig weicht er einen Schritt zurück und lehnt sich an einen Apfelbaum.

OHH

Bald wird Feledrions Summen lauter, er öffnet die Augen, hebt bedeutungsschwanger die linke Augenbraue empor und unterbricht sich. "Entspanne dich! Gib dich ganz deinen Gefühlen hin!" haucht er, und es klingt beinahe, als setze er mit diesen Worten seine Melodie fort. Dann beginnt er zu singen. Es ist ein melancholisch, fast traurig klingendes Lied, wenn auch Al'Hamar die elfischen Verse nicht verstehen kann.
Kurz darauf setzt eine zweite Stimme ein, und Al'Hamar mag sich fragen, woher sie kommt. Doch als sich seine Überraschung legt, erkennt er: Auch sie geht von dem Elfen aus! Sie ist ein wenig tiefer als die andere, als stamme sie aus einer tieferen Stelle seiner Brust.
Feledrion wirkt derweil fast wie in Trance. Unmerklich wiegt er sich zu seinem Gesang, da hebt er unvermutet seine Hände, streckt sie Al'Hamar entgegen. Aber während jener noch erwägt, ob er sie annehmen soll, führt Feledrion sie an die Schläfen des Verwirrten. Sogleich wird beiden schwindelig, als höben sie vom Boden ab. Feledrion verzieht ernst das Gesicht, schließt die Augen, um sich besser zu konzentrieren. Etwas stimmt nicht.
Lange Augenblicke später wird es heller vor ihrer beider geistigen Augen. Ihre Gedanken sind von den verschwommenen Gassen einer tulamidischen Stadt erfüllt. Kinderstimmen erklingen hallend wie aus einer dunklen Grotte. Da wird der Betrachter emporgehoben und blickt in das undeutliche Antlitz eines Mannes mittleren Alters. Feuerrote Haare umrahmen es, ein Bart wuchert ungezügelt darin. Und es lacht.
Da wird es schwarz um Feledrion und Al'Hamar. Der Elf atmet schwer. Er löst die Verbindung, taumelt zurück und senkt sich intuitiv auf eine Wurzel des Apfelbaumes nieder.

MH

'Wer bist du?' Al'Hamars fragende Gedanken sind fast zu hören. Al'Hamar taumelt kurz, kniet dann auf dem noch nassen Boden nieder, Tränen überfließen sein Gesicht, leise ertönt ein ersticktes "Baba.... Baba..." durch den Garten, tulamidische Worte: "Vater... Vater... bleib doch bei mir, geh nicht fort, ich bin ein würdiger Sohn geworden, warum, warum seid Ihr gegangen, ließet mich auf der Straße,Vater..." Leises Schluchzen erschüttert den nunmehr liegenden, zusammmengekrümmten Körper.

OHH

Still, erschöpft und voller Mitleid betrachtet Feledrion den unglücklichen Novadi, dessen Worte er nicht versteht. Er hätte ihn vorher fragen sollen, was denn eigentlich mit seiner Mutter sei, warum sie ihm nichts über den Vater erzählt hat. Nun ist es nicht günstig. Vielleicht starb sie früh. Feledrion möchte nicht gerne in seinen Wunden bohren.
Ihn jedoch jetzt allein zu lassen, bringt er nicht über das Herz. Auch muss er sich erst von der Anstrengung erholen. So beginnt er, sich die Schläfen zu reiben, ein tröstendes Lied summend, wie es traurige Elfenkinder seit Urzeiten vorgesungen bekommen.

MH

Langsam, ganz langsam kommt Al'Hamar wieder zurück in die Gegenwart, leise dringen die Töne des elfischen Liedes durch seine Trauer, seinen Schmerz und seinen Kummer. Die schwarze Kleidung mit alten Blättern und Gras verschmutzt, stellenweise etwas nass, beginnt er sich aufzurappeln, fährt sich mit der Hand über die Augen, rafft seine Haare erneut zusammen, um sich dann ganz hinzusetzen.
'Oh, ihr Götter, Phex, nachtgrauer Bruder, warum dies alles... Nun weiß ich wer er war, genug zum darüber grübeln, zu wenig um danach zu forschen... Wie sagte es mein maraskanischer Freund: Unermesslich ist die Weißheit der Götter, unfassbar die Schönheit der Welt. Nun, welches Spiel die Götter auch mit uns spielen, Phex hat mir seine Gaben nicht geschenkt, um sie in Verzweiflung zu begraben.'
Er schaut zu Feledrion hinüber der noch ganz in sein Lied vertieft scheint. Leise räuspert er sich: "Hrrmm... werter Feledrion?"

OHH

Summend folgt Feledrion den Bewegungen des Novadi, doch mag er für den Betrachter geistig abwesend erscheinen.
Als er angesprochen wird, könnte man meinen, er habe es nicht gehört, da er sich zunächst nicht unterbricht. Erst bringt er sein Lied zum Ende der Strophe.
Augenblicke später erwidert er: "Ja, mein junger Freund?" Dabei bleibt unklar, ob er das Alter des anderen meint oder das ihrer Freundschaft.
Tief und ruhig atmet er nun und wirkt mit jedem Heben seines Brustkobs erholter von seiner Anstrengung.

MH

"Verzeiht dass ich euch gestört habe... Feledrion", entschuldigt sich Al'Hamar stockend. "Habt Dank für Eure Mühe! Ihr... habt mir wenigstens etwas weiterhelfen können." Er steht auf und begibt sich neben Feledrion, kniet sich neben ihn, mit rauer Stimme: "Sagt werter... Freund, wie kann ich mich bedanken, wie wenigstens einen Teil Eurer Mühen aufwiegen? Ich, ich schulde Euch eine Menge, was für ein Wesen Ihr auch seid. Sicherlich werdet Ihr schon alles haben was Eurer Herz begehrt, bei all den Kräften über die ihr gebietet, doch wenn ich irgendetwas für Euch tun kann, sagt es!" Er schaut Feledrion ernst in das schöne Gesicht.

OHH

"Du hast mich nicht gestört, Al'Hamar, denn ich sang für dich allein. So entspricht es dem Eo, wenn du mich dabei unterbrichst. Es ist gut, wenn ich dir helfen konnte." Dabei schaut Feledrion seinem Gegenüber prüfend in die Augen.

MH

Al'Hamar erwiedert den Blick ruhig, lässt sich einen Moment in die Tiefe dieser Augen fallen.

OHH

Schließlich erklärt Feledrion: "Gewiss hast du recht, es fehlt mir an nichts, da ich nichts begehre - zumindest soweit es Dinge betrifft. Doch vielleicht kannst du mir dennoch helfen. Ich bin auf der Suche nach dem Wald des Regens, der im Mittag liegen soll. Ist es noch fern dorthin? Und bin ich auf dem richtigen Wege?" Neugierige große Augen blicken den Novadi an.

MH

Dieser wirkt sichtlich erleichtet, als er merkt, dass er sich revangieren kann: "Nun, Ihr seid durchaus auf dem richtigen Weg. Das Beste wird sein, Ihr haltet Euch an der großen Straße die gen Mittag führt, dann kommt Ihr alsbald dorthin. Oder folgt der Küste. Sie wird Euch in die mittäglichen Gefilde leiten, in der Hälfte eines Mondes seid Ihr dort..." Er stockt einen Moment. "Doch, vielleicht... Ihr solltet vorsichtig sein, dort im Süden lauern zahllose Gefahren!" Er schaut sich vorsichtig um, flüstert dann: "Sie paktieren mit Dämonen heißt es, rauchen nur noch Rauschkraut und Opfern Boron Menschen." Die Abscheu ist deutlich auf sein Gesicht geschrieben. "Was treibt Euch in den Süden? Mehr als diese... Al'Anfaner und den todbringenden Dschungel werdet Ihr dort nicht finden. Wenn Euch Eure Kräfte nicht schützen, könntet Ihr gar als Sklave verkauft werden!" Er schaut jetzt ernsthaft besorgt drein. "Es ist kein gutes an dem Land dort unten, es wimmelt vor mächtigen bösen Magiern und Stechgeviech, das Euch tödliche Krankheiten bringt und Euch Eure Seele raubt! Außerdem vergehen sie sich dort unten ohne Grenzen in unrahjaischem Gewirr: Schwester mit Bruder, Tochter mit Vater, Vater mit Schaf und Getier, suhlen sich im Blut der Opfer. Nein, ein verfluchtes Land ist es! Und im Dschungel frisst man Euch bei lebedigem Leib, vergiftet Euch mit giftigen Pflanzen, wilde Mohas schlagen lautlos wie der Tod zu und ehe ihr es Euch vorstellen könnt, landet ihr über einem großen Feuer als Hauptmahlzeit des Stammes!" Er schüttelt den Kopf, als wolle er unliebsame Erinnerungen vertreiben.

OHH

Geduldig lauscht Feledrion den Ausführungen. Hin und wieder zieht er eine Augenbraue empor, doch ein kritischer Ausdruck beherrscht sein Gesicht, als wolle er relativieren, was er hört. Doch der andere zeigt sich so unermüdlich in seinen Warnungen, dass Feledrion die Nutzlosigkeit einer Widerrede erkennt.
Lange überlegt er, was er auf die fast schon vergessene Frage erwidern soll. Dieser Mann fühlt so viel Furcht und Abscheu vor dem Süden, jede Erklärung könnte ihm ungenügend erscheinen, vielleicht gar provozierend. Wohl keinesfalls aber darf er ihm alles sagen. Schließlich erklärt Feledrion: "Ängstige dich nicht um mich! Nur die Neugier ist es, die mich treibt. Niemand wird einen Grund haben, mir zu schaden."
Da plötzlich erhebt er sich, wobei sich seine Finger wie zufällig um einen am Boden liegenden Apfel schließen, und fügt hinzu: "Ich danke dir für den Rat mit der Küste. Und wenn du mir noch einen Gefallen erweisen willst, so sprich mich nicht an, als sei ich zu mehreren." Damit beißt er in die gelbgrüne Frucht.

Nachdem er aber fast die Hälfte des Apfels verspeist hat, und der Tulamide noch immer schweigt, fürchtet Feledrion schon, er könne ihn doch beleidigt haben. Doch solange er sich dessen nicht sicher ist, braucht er darauf nicht einzugehen. "Nun, nimm dir ruhig Zeit, über das Gesehene nachzudenken! Bis später!"
Damit entzieht sich der Elf der Gesellschaft des anderen und spaziert auf das Gasthaus zu. Am Brunnen bleibt er stehen und schaut unwillkürlich hinein, als hätte ihn dort unten jemand gerufen. Diese Art menschlicher Bauwerke hat schon etwas faszinierendes!
Im Spiegel des Brunnenwassers sieht sich Feledrion selbst als dunkle Silhouette vor den über ihm dahinrasenden Wolken. Der Anblick beeindruckt ihm so sehr, dass er ihn ein Weilchen auf sich einwirken lässt.

Weiter geht es mit den Philosophen.


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Redaktion und Lektorat: OHHerde 1997