Viel Lärm um nichts

Autoren: Dierk Dominicus-Schleutermann, Hartmut C. Lehmler, Maik Goette, Oliver H. Herde, Tobias Nösel und andere

MG

"Werte Herrn, ich hörte bruchstückhafte Neuigkeiten aus Havena..." Interessiert gesellt sich Serodon an den Tisch des Einhändigen und des Thorwalers. "Wie wäre es, wenn Ihr mir bei einem kleinen Würfelspiel die Neuigkeiten erzählen würdet?" wendet er sich an den Thorwaler.
"Oh, entschuldigt... Serodon von Waldesloh." Serodon reicht dem Thorwaler die Hand.

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Nachdem Nando seinen Braten aufgegessen hat, holt er ein buntes Tuch aus seiner Westentasche, mit dem er sich den Mund abputzt. Nun dreht er sich zu Serodon.
"Falls Ihr würfelspielen wollt, bin ich auf jeden Fall dabei. Aber gebt acht, denn Phexens Spielglück ist mir immer hold!" Nando greift behutsam zu seiner Harfe, die er wohl zu stimmen scheint. Dabei hören die Tischnachbarn leise und sanfte Töne, die der Harfe entspringen.
"Ach ja, dies ist Atreo vom Wolfsberg und dies ist Faenwulf, ein stolzer Krieger des Nordens. Mich nennt man Nando diGregorios, den Wanderer. Falls ich das richtig gehört habe, heißt Ihr Serodon?"

MG

"Habt Dank. So wünsche ich Euch, dass Phex Euch beistehen möge, sollte es zum Spiel kommen, doch macht Euch keine großen Hoffnungen! Auch mir ist der Schatten der Nacht recht wohlgesonnen", anwortet Serodon mit einem wissenden Lächeln. Mit diesen Worten setzt er sich an den Tisch.
"Wohl war, Serodon von Waldesloh lautet mein voller Name. Doch ist es mir keinesfalls vergönnt, adliges Blut in meinen Adern fließen zu haben. Ich entstamme ebenfalls dem edlen und schönen Havena.
Da ich seit langem nicht mehr in meiner Heimat war, trifft es sich gut, einen der Unseren zu Treffen. Ich hörte in Bruchstücken, dass die Anbeter der Schlange und ihrer verkommenen Brut" - Serodon deutet ein Spucken an - "auch in Havena noch nicht ausgemerzt sind. Nicht genug, dass man wenige Meilen östlich dem Götzen Rastullah huldigt. Davon zu erfahren, dass der Kult Hrangas in meiner Heimat sich auszubreiten droht, lässt mich erwägen, mich einmal wieder dort sehen zu lassen und diesem Echsengezücht Gottesfurcht einzuflößen.
Da Ihr soeben von Al'Anfa spracht, werter Herr Faenwulf, so könnt Ihr mir glauben, dass sich durch die Ausmerzung dieser Stadt wenig am Geschäft der Sklaverei verändern würde. Selbst im Bornland sind diese verruchten Sklavenjäger anzutreffen. Zu viele verdienen an diesem götterlästerlichen Geschäft. Mich stimmt allerdings ein wenig traurig, dass Bruder Boron diesem Treiben zusehen kann. Es gehen zwar viele der Unfreien zu ihm, doch sollte auch der Wächter der Toten zwischen Recht und Unrecht unterscheiden." Mit gerunzelter Stirn fährt er fort: "Sollte es vielleicht sogar eine Mahnung der Götter sein? Urteilt also nicht über diese Dinge! Aus unserer Sicht mag es verwerflich sein, doch wer kennt und versteht schon die Wege der Zwölf?"

OHH

Atreo lächelt milde, als Serodon und Nando mit ihren Beziehungen zu Phex prahlen. Beeindrucken können sie ihn ganz offensichtlich nicht damit.
Als jedoch die Sprache unvermutet gleich darauf schon wieder auf die Götter und ihre Pläne kommt, wirkt Atreo gar nicht mehr, als fühle er sich wohl. Dumpf kauend starrt er auf die Flasche Bosparanjer, an der ihn etwas zu stören scheint.
"Entschuldigt mich einen Moment! Ich bin gleich wieder hier und will gerne mitspielen - wenn es dazu kommt." Er zieht eine bedeutungsvolle Mine.
Dann geht er stracks an die Theke. "Wirt, verzeiht! Zu meinem etwas früh erschienenen, aber dennoch köstlichen Abendmahl, dem Kaninchenpfeffer, welcher seit meiner Bestellung so gierigen Zulauf findet" - er weist schnippisch grinsend in den Schankraum hinen - "wollte ich einen Felsfelder Sandwein genießen, wie Ihr Euch nun gewiss erinnert. Zweifellos trägt der heutige Andrang in diesem Hause die Schuld an Eurem kurzzeitigen Vergessen..."

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"Einen Pfeffer!" ruft der Wirt des Ebers in Richtung Küche, in einer Lautstärke, die manch einen zusammenzucken lassen mag. So die Tulamidin, die versunken den gefühlvollen Gesängen des Elfen lauscht.
In diesem Moment tritt der Einhändige hinzu und erkundigt sich nach seinem Wein. Tesden besinnt sich nur kurz: "Ich hatte angenommen, Ihr wolltet den Schaumwein anstelle des Felsfelders zu Euch nehmen; selbstverständlich könnt Ihr sowohl als auch bekommen."
Während dieser Worte hantiert er bereits geschäftig hinter der Theke herum, um Atreo dann mit den Worten "Wohl bekomms!" einen Krug Sandwein zu reichen.
Sein Blick ist derweil jedoch schon von einer anderen Gestalt gefangen, einer Gestalt mit der unglaublichsten Haartracht, die sich seit mindestens einem Mond in den Eber begeben hat.

OHH

"Anstelle?" Atreo glotzt den Wirt wie blödsinnig an. Doch der ist zum Glück schon wieder mit anderem beschäftigt.
Dann gerät Atreo wieder in Bewegung. Er wendet sich an Gralian, der noch an der Theke steht: "Wenn du Lust auf ein Spiel hast, geselle dich wieder zu uns!" Er weist auf den Tisch, da bemerkt er, dass dieser gar nicht mehr so gut besucht ist, wie noch vor Augenblicken: Nando beschäftigt sich nun mit dem Elfen, der vorhin ständig der Tulamidin nachstellte, und Faenwulf eilt soeben zur Tür hinaus.
So tritt Atreo geschwind an seinen Platz zurück. "Nun, Serodon? Hast du sie schon beide ausgenommen?" Lachend setzt er sich.

MG

"Wohl weniger. Irgendwie hatten die beiden Herren doch nicht genug Phexvertrauen..." Wie durch Zauberei befinden sich plötzlich zwei Würfel in Serodons Hand.

OHH

"Geschickt!" meint Atreo zu den Würfeln. "Das verspricht, interessant zu werden. An welches Spiel hattest du geda..."
Er stockt und starrt ungläubig auf jene Stelle, an der eben noch ein Elf stand. "Hast du das gesehen?!" Sofort zuckt seine Hand unter den Tisch. So verharrt er auch noch, als der weißgewandete Elf aus dem Nebenzimmer hereinstürzt. Solange nur Drohgebärden, jedoch keine wirklichen Kampfhandlungen geschehen, wartet er ab. Angespannt beobachtet er jede heftige Bewegung.

HCL

Die Türe öffnet sich und Faenwulf tritt wieder ein. Auf seinem Gesicht liegt ein leichtes Lächeln, und er wirkt ungemein befriedigt und erleichtert. Als er die Konfusion erblickt, die sich in seiner Abwesenheit gebildet hat, zögert er ein bißchen, geht dann aber schnurstracks wieder an seinen alten Platz. Dabei grüßt er Serodon und Atreo mit einem knappen Kopfnicken. Dann lässt er sich mehr auf den Stuhl fallen, als das er sich setzt, was dieser mit einem protestierenden Knirschen zur Kenntnis nimmt.
Andächtig lauscht der Thorwaler der Musik. Seine Augen scheinen in weite Ferne zu blicken und wie unbewußt greift er sich mit der rechten Hand an die Stelle wo sich das Herz befindet und beginnt dort zu reiben. Dies scheint jedoch auf Grund der nietenbestzten Rüstung die Faenwulf traegt nicht besonders sinnvoll zu sein.

OHH

Da sich Atreo selbst nicht angegriffen fühlt, beobachtet er lieber erst einmal, was geschieht. Der Weiße Elf scheint keine Bedrohung, da er den Bogen schon wieder senkt. Dafür stürzen sich umso mehr Gäste auf den vermeintlichen Aggressor. Einer der Magier gebietet allen, am Platze zu bleiben, doch findet er, wie es aussieht, wenig Gehör. Und der eben wiedergekehrte Faenwulf zieht ein Gesicht, als kümmere ihn all dies nicht.
Die Tulamidin stürzt auf den Weißen zu. Wem soll Atreo im Notfall helfen?
Da zieht plötzlich Nebel auf - in einem Gasthaus! Doch als Atreo den der Tulamidin nachstellenden Elfen als Quelle erkennt, wird ihm einiges klar: Den Trick hat er schon bei seinem Freund Feledrion gesehen.
Langsam erhebt er sich und tritt in den Schutz des Nebels und der mittleren Säule, um näher an das Geschehen heranzurücken.

HCL

Auf einmal ist Faenwulfs träumerische Stimmung verflogen, und scheinbar ist er selber über diese Anwandlung erstaunt. Verwirrt blickt er um sich und kapiert scheinbar gar nichts mehr.
Besonders der Barde, der sich gerade mit einem Magier anlegt, der ihn jederzeit zu Boron schicken könnte, löst bei Faenwulf Kopfschütteln aus. Serodons Worte erschrecken Faenwulf offensichtlich und auch der Rest der Ereignisse im Eber ist nicht geeignet eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben.
"Bei Swafnir, das ist ja hier schlimmer als in Daspota. Richtig mengbillanische Zustände!"
Vor sich auf den Tisch blickend entdeckt Faenwulf aber scheinbar die Lösung des Problems und widmet seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Premer Feuer zu.

MG

Plötzlich, inmitten des herrschenden Tumults steht Serodon auf. Seine Augen verdrehen sich, er reckt die Hände gen Himmel, respektive zur Decke und beginnt mit lauter, aber nicht schreiender Stimme: "So höret den Worten des großen Meisters! Dies war erst der Anfang. Noch steht mein Siegeszug nicht in voller Blüte, doch wird allen, die es wagen, sich gegen mich und meine Schar zu stellen, dasselbe Schicksal wie dieses Langohr ereilen. Ihre angebliche Reinheit macht sie zu den leichtesten Opfern..." Ein kehliges Lachen folgt diesen Worten "Hört, ihr Sterblichen! Ich, der mächtige Borbarad, werde über alles herrschen. Wählt zwischen Diener- und Knechtschaft!"
Dann sackt Serodon auf seinem Stuhl zusammen, schließt die Augen und öffnet sie sofort wieder, um verwirrt in die Taverne zu starren.

OHH

Was war das denn?! Serodon scheint besessen zu sein! Obwohl - jetzt schaut er wieder einigermaßen normal drein. Dennoch, Atreo will ihn jetzt besser nicht unbeaufsichtigt lassen, zumal schon einige der anderen Gäste auf ihn aufmerksam geworden sind. Atreo kennt Serodon zwar erst seit einigen Minuten, doch schließt er nun einmal allzu schnell Freundschaft mit jedermann. Faenwulf sitzt gedankenabwesend daneben. Wird auch er beherrscht? Atreo muß seinen Freunden beistehen!
So blickt er noch einmal kurz in den verwehenden Nebel hinein. Von denen kennt er noch niemanden, und die Tulamidin scheint nicht in unmittelbarer Gefahr, sondern eher selbst eine solche für den unter dem Tisch verschwundenen Elfen.
Mit zwei Schritten steht Atreo neben Serodon. "Wie ist dir? Was redest du für wirres Zeug? Noch dazu so laut!" Er schaut sich um, ob irgendwelche Gäste Anstalten machen, Serodon anzugreifen, doch scheint dies zumindest niemand übereilen zu wollen. "Brauchst du einen Medicus?" Dabei hebt er Hand und Stimme, als wolle er sich selbst als solchen anbieten.
"Und Faenwulf, was ist mit dir? Hast du etwas Ungewöhnliches bemerkt?"

MG

Wieder fängt Serodon laut an zu lachen, doch diesmal schallt es eher freundlich: "Werter Atreo, so habt auch Ihr mein Schauspiel nicht durchschaut?" Langsam beruhigt er sich von dem Lachanfall, um dann an alle gewandt zu sprechen: "Glaubt mir, verehrte Gäste des Ebers, es liegt mir nichts ferner, als mich hier aufzuspielen, doch klärt eure Köpfe! Niemand außer den Göttern könnte jetzt noch dem Elfen helfen. Doch bekämpft euch nicht untereinander. Vertraut auf die Götter und vergeßt diesen unseligen Vorfall, oder seid ihr abergläubischer als die Bauern auf den Feldern?"
Ein kurzes Schweigen geht von Serodon aus, mit dem er seinen Worten Nachdruck verleihen möchte. "So, wollten wir nicht würfeln?"

OHH

Angesichts des wilden Durcheinanders wundert sich Atreo zunächst über Serodons Vorschlag. Doch andererseits... In Havena ist auch alle naselang eine Wirtshaussschlägerei im Gange, ohne dass man sich deswegen aus der Ruhe bringen lassen müßte. Noch ist niemand tot, und wenn sich die Herren Magier erst einmal wieder beruhigt haben, werden sie sich schon darum kümmern, wohin der Elf verschwunden sein mag. Atreo fehlen die Kräfte, hierzu beizutragen.
So antwortet er Serodon nach einem Schulterzucken: "Ja, natürlich! Du bist mir ja ein Witzbold! Aber ich mag solche Leute - wohl weil ich selbst einer bin. Welches Spiel schlägst du vor? Und du Faenwulf, spielst du mit?"
Er setzt sich und bemerkt, das sowohl die halbe Flasche Bosparanier, als auch der volle Krug Felsfelder Sandweins noch verfügbar auf dem Tische stehen. Und der kalte Nager.

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"Nun ja... Ich meinte meine Vorstellung eben ernst. Das Volk sollte nicht auf dem Aberglauben und der Angst aufbauen, sondern den Göttern vertrauen... Ist es nicht so, dass selbst der dunkle Magier ein Mensch war? Nun, selbst über die Dämonenzucht gebieten die Götter... So habt vertrauen. Seht zum Beispiel den mächtigen Gott der Nacht! Er ließe Euch im Schatten verschwinden, solltet Ihr in große Gefahr geraten.
Doch dafür verlangt er Huldigung... Das gilt für jeden der Zwölf, obwohl ich bei Bruder Boron und Schwester Tsa nicht ganz so überrascht wäre, keine mir verständliche Hilfe zu erlangen..."
Nach diesen Worten blickt Serodon Atreo tief in die Augen, auf Erkennen hoffend, um dann fortzufahren: "Meine Melancholie geht mit mir durch. Nun, ich lernte auf Maraskan ein Spiel mit zwei Würfeln..." Schon kullern zwei Würfel aus Serodons Hand, woher auch immer sie kommen mögen. "Man nannte es dort Zwillingswurf. Die Regeln sind denkbar einfach.

OHH

Der tiefe Blick mag Serodon ein wenig enttäuschen, da ihn Atreo recht unbeeindruckt erwidert.
Um so fröhlicher schaut er zu, wie Serodon mit den Würfeln umgeht. "Ein neues Spiel? Das hätte ich nicht gedacht! Aber ich bin einverstanden. Erkläre die Regeln!"

HCL

Faenwulf entscheidet scheinbar, das abstruse Treiben im Eber nicht länger zu beachten und wendet sich seinen Tischgenossen zu: "Ich würfele mit! Nicht um allzu hohe Einsätze versteht sich, so bis zu einem Dukaten pro Runde maximal?"

TN

Als Gralian sieht, wie Faenwulf es sich gemütlich macht, zieht er den Kopf ein, kriecht zu Faenwulf und lässt sich auf einem freien Platz nieder.
"Dürfte ich wohl mitspielen? Eure Kehlen sind sicher schon ausgetrocknet! Kein Wunder bei der dicken Luft hier! Herr Wirt! Bringens uns zwei Premer, einen Felsfelder und wenn es geht meinen Pfeffer. Wenn es schnell geht, bekommen Sie 'nen Dukaten extra! Ich verhungere schon!" ruft er zu Tesden und lächelt ihm freundlich zu.

HCL

Faenfulf nickt Gralian freundlich zu, als dieser sich an den Tisch setzt.
"Natürlich kannst du mitspielen! Wir haben uns aber noch nicht darauf geeinigt, was wir spielen. Serodon hat ein Spiel vorgeschlagen, die Regeln aber noch nicht erklärt. Woher kommst du eigentlich genau? Und was treibt dich hierher ins Liebliche Feld?"
In Erwartung des Nachschubs leert Faenwulf seinen Becher in einem tiefen Zug.

MG

"Nun, es ist ganz einfach... allerdings ist es ein eher lustiges Spiel und mag euch seltsam erscheinen. [...] Ich hoffe, es sagt euch zu. Denn merket: Wichtig ist nicht das Spiel und seine Regeln, sondern seine Phexgefälligkeit!"

TN

"Entschuldigt, dass ich es vorhin so eilig hatte! Ich komme aus Nostria. Mein Vater war der legendere Grohmbart Drachentöter. Mein Vater und meine Mutter fuhren auf der LINDWURM gegen andere Piraten. Eines Tages fuhren sie mit der LINDWURM gegen die grausamen Schwarzperls. Ich hatte mich damals in Adira Schwarzperle verliebt.
Doch als meine Eltern gegen sie fuhren, waren sie nie wieder gesehen. Adira, meine Eltern und die LINDWURM waren wie vom Meer verschluckt. Ich suche Rache und wenn ich erst einen dieser Schufte habe, dann werde ich ihm den Schädel zertrümmern! Bei Swafnir!"
Gralian holt eine azurblaue Weinflasche hervor, macht sie auf und schenkt Feanwulf und Serodon lächelnd ein. "Es ist ein ganz vorzüglicher Wein! Stoßt mit mir auf unsere Gesundheit an! Wo wollt ihr denn hin? Vielleicht kann ich euch begleiten! Mich bindet nichts mehr an die Heimat, seit ich meine Adira verloren habe."

MG

"Nun, mein Name ist Serodon von Waldesloh, werter Herr. Ich denke nicht, dass es hilfreich für Euch wäre, zu wissen wohin ich reise."
Mit diesen Worten hebt Serodon das Glas Wein mißtrauisch an die Lippen, saugt das Bouquet ein, und setzt dann zum Schluck an.

HCL

Faenwulf wendet sich Gralian zu.
"Nun, Gralian, mein Bester. Auch ich ging lange dem ehrenwerten Handwerk eines Piraten nach. Die Otta der Sturmspeere geht heute noch auf diese Weise gegen die feigen Waltöter und Al'Anfaner vor, und wenn ich genug von dem Leben als reisender Abenteurer habe, werde auch ich wieder dem Drachenhals folgen."
Faenwulf kostet den Wein, den Gralian spendiert hat. Offensichtlich zieht er Bier und Schnaps aber Wein vor, denn begeistert wirkt er nicht.
"Nun, möge deine Suche nach Rache von Erfolg gekrönt sein. Aber laß dich nicht nur von deinem Streben nach Vergeltung leiten. Die Götter werden dir die Möglichkeit zur Rache geben, habe nur Geduld!
Ich selber bin auf dem Weg nach Bethana, um dort einige Zeit im Tempel des Herren Efferd zu verbringen. Auch werde ich dort einen Freund von mir, Cameroon von Bethana, treffen und mit ihm gemeinsam nach Havena reisen, um dort ein paar alte Kampfgefährten zu treffen."

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Atreo stutzt, als Gralian drei Getränke für vier Personen bestellt. Dieser Thorwaler scheint nicht nur ein sehr hecktischer Geselle, sondern darüber hinaus über wenig rechnerische Fähigkeiten zu verfügen. Oder er ist auf dem rechten Auge blind und hat Atreo deswegen erneut übersehen.
Aber das ist seine Sache! Schließlich stehen Atreo ja noch eigene Reserven zur Verfügung. Nun soll die schwer angeschlagene Flasche Bosparaniers dran glauben müssen!
Dann lauscht er Gralians kurzer Geschichte. Er ist jedoch ein wenig verwirrt, dass auch Gralians Geliebte Adira verschwunden scheint. Fuhr sie gegen ihre eigene Otta? Gerade will Atreo nachfragen, da zückt Gralian seine Flasche und schenkt den anderen beiden Tischnachbarn ein.
Abermaliges Stutzen. Nun, vielleicht hat er ja gesehen, dass Atreo gerade an der eigenen Flasche hängt, aber gekostet hätte er schon ganz gerne.
Als Serodon Gralian eine Abfuhr erteilt, muß Atreo doch grinsen. Manche Leute haben sich aber auch heimlich!
"Also, wer fängt an zu würfeln?"

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Nachdem Serodon den Wein nach wenigen Schlucken vor sich abstellt, bemerkt er: "Da ich die Würfel noch in der Hand halte, werde ich anfangen... danach seid Ihr, werter Atreo, an der Reihe... Nun, " Serodon greift geschickt in sein Gewand, und holt eine kleine Metallscheibe hervor, die außen mit Zacken versehen ist. Dann trinkt er in einem Zug den Wein aus und wirft die Würfel in den Becher. Er drückt die Scheibe unter den Becher und würfelt. "Wir sollten den Preis ausmachen. Wer verliert, zahlt einen Taler an die Gewinner, einverstanden? Tja, werter Atreo, es dünkt mich, als dass Ihr eine doppelte Sechs überwerfen müßtet...", grinst Serodon verschmitzt.

HCL

Bevor man mit dem Spiel beginnt, will Faenwulf wohl noch ein paar Sachen klären, denn er setzt an: "Was muß eigentlich der Verlierer machen? Ich schlage vor, dass er den drei anderen am Tisch einen ausgibt. Oder er muß jedem einen Silbertaler zahlen. Letzteres wäre sicherlich phexgefaelliger, wie unser Freund hier nicht müde wird, zu betonen." Faenwulf deutet mit dem Kopf in Richtung Serodon.

MG

"Wohl gesprochen, werter Faenwulf. Sicherlich wäre Herr Phex wohlerfreut über echte Taler als Einsatz, doch soll niemandes Armut ihn am Spielen hindern. So wäre auch eine Runde für, sagen wir, drei verlorene Spiele durchaus in seinem Sinne."

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Atreo setzt die Flasche ab - leer, versteht sich - und erklärt: "Nun, mir ist beides recht. Und was wissen wir schon, was Phex am gefälligsten sein mag!" Dabei unterdrückt er ein leichtes Gähnen.

TN

"Bei Swafnir! Ich bin im Bunde der Schwarzdrachen und in unserem Kodex steht geschrieben, dass jeder, der unter den Schwarzdrachen weilt, als Pirat die Weltmeere erobern muß, um bei Swafnir aufgenommen zu werden", sagt Gralian zu Feanwulf. "Ich werde mit meinem Brecher die Meere erobern, und wenn das Schicksal es will, dann fahren wir vielleicht sogar auf der gleichen Seite gegen unsere Feinde! Es würde mir eine Ehre sein!" Mit diesen letzten Worten setzt er seinen Becher an und leert ihn mit einem Zug.
Dann wischt er sich mit seinem Arm den Rest Wein von dem Mund, lächelt und haut Faenwulf mit seiner Pranke auf die Schulter. "Werter Faenwulf! Ihr werdet bei Euren Kampfgefährten sicher ankommen!"
Mit diesen Worten holt Gralian wieder sein Tuch heraus und poliert seine Streitaxt. "Sagt ganz ehrlich, ob Euch der Wein geschmeckt hat! Möchtet Ihr auch Wein, werter Atreo? Oder lieber ein Premer? Mensch knurrt mir der Magen!"
Dann wendet er sich zum Wirt und brüllt: "Was ist denn jetzt mit meinem Pfeffer? Es springt auch ein Dukat extra heraus!" Gralian scheint jetzt viel redefreudiger als vorhin und wendet sich wieder seinen Tischgenossen zu: "Habe ich euch schon erzählt, wie ich im Orkland umhergereist bin? Möchtet ihr die Geschichte hören?"

OHH

Auf Gralians Weinofferte hin erwidert Atreo: "Aber gewiss koste ich gerne von deinem Wein. Stammt er aus Thorwal?" Freundlich schaut er Gralian direkt in die Augen und greift nebenbei blind nach einem der zahlreichen leeren Becher, die sich vor ihm angesammelt haben, schüttelt ihn kurz aus und reicht ihn Gralian.
Bei der Erwähnung der Orklandes lächelt Atreo und zieht wissend die linke Augenbraue empor. "Erzähl uns nur deine Erlebnisse, während Serodon seine Würfel benutzt!"

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Nachdem Serodon eher gelangweilt den Ausführungen Gralians gelauscht hatte, wird er bei dem Wort Orkland schnell hellhörig. "Erzählt, wart Ihr in Phexcaer und was habt ihr im Orkland gefunden?"

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Gralian nickt Atreo freundlich zu und gießt seinen Becher voll Wein.
Dann beginnt er zu erzählen: "Also da waren wir: Unser Magus Agado, der Zwerg Karon und ich. Wir sollten für ein hohes Tier das Orkland erkunden. Ich sage euch! Reiner Selbstmord! Na ja, er hatte mit 100 Dukaten und freien Waffen sehr viel Überredungskunst. Wir brachen sofort auf. Es regnete, als wir an einem Wald ankamen. Plötzlich sahen wir uns um, weil wir etwas rascheln hörten. Ich traute meinen Augen nicht - Baum, Strauch, Fell, Baum, Strauch, Fell!
`Oger!' hörte ich Karon noch schreien, als schon vier aus dem Wald gestürmt kamen! Alle ihre Keulen wild kreisend. Ich griff nach meiner Streitaxt und köpfte den ersten, der auf mich zu kam. Die anderen drei stürtzten sich auf Karon, wild schreiend! Immer wieder zuckten Blitze auf, als Agado seine Magie niederprasseln ließ. Zwei der Oger schlugen auf Karon ein, während der dritte verbrannt zusammensackte, als ihn einer von Agados Blitzen traf. Schon sprang ich Karon zur Seite und hieb wild auf einen der Oger ein. Blut spritzte, aber nicht nur Ogerblut! Ich wurde schwer am Kopf getroffen und taumelte zu Agado, der gerade zum Ignifaxius ausholte. Schnell fing ich mich wieder, als schon der letzte der vier Oger auf mich zustürmte. Doch noch in seiner Bewegung erstarrte er, fiel hin und da sah ich, dass er Karons Kriegsaxt im Rücken stecken hatte.
`Sei gepriesen Rondra!' schrie ich. Den kleinen Zwerg jedoch hatte es schlimm erwischt. Er taumelte in meine Arme und sackte bewußtlos zusammen.
`Agadon, hilf mir!' rief ich und holte etwas Schnaps aus der Tasche. Ich öffnete den Mund des kleinen Zwergs und flößte ihm etwas Schnaps ein. `Treuer Freund! Du lässt mich jetzt nicht alleine mit diesem alten Scharlatan!' flüsterte ich ihm zu.
Der Zwerg hustete und keuchte. `Scheißkerl! Erst werde ich fast erschlagen, und dann versuchst du auch noch, mich mit Premer zu ersäufen!' Er richtete sich keuchend auf und schrie: `Mein Bein! Es ist gebrochen!'
Ich fragte Agadon: `Kannst du ihn heilen?'
`Ja. Aber das kann ich erst nachts. Dann ist meine Macht größer.'
Wir machten ein Lagerfeuer und trugen den Zwerg auf ein Lager aus Stroh. Wir aßen Orkkaninchen, das ich zuvor fing. Dazu gab es eine Kräutersuppe von Agadon, die vorzüglich schmeckte. Ich übernahm die Nachtwache und Agadon versorgte den an Wundfieber erkrankten Zwerg."
Gralian starrt eine Weile in seinen leeren Becher und fragt dann: "Wer ist dran mit würfeln?"

OHH

Während Atreo Gralians Worten lauscht, genießt er umso mehr dessen Wein. Die Worte hingegen - so zeigt sein zweifelnder Blick - erscheinen ihm doch von Übertreibung erfüllt. Vier Oger, die sich so schnell besiegen lassen! Doch Atreo wird sich hüten, dies seinem Gönner auf die Nase zu binden!
"Platz für die Köchin, falls ihr heute noch was zwischen die Zähne bekommen wollt!"
Mit einem "Bittesehr! Wohl zu speisen!" stellt sie den Teller bei Gralian ab und saust dann wieder in die Küche.

DDS

Langsam, konzentriert zuhörend, nähert sich der Weiße dem Tisch, wartend, dass Gralian eine Pause macht.
Jetzt. Gralian fragt, wer nunmehr würfeln solle. Ariondriel nutzt die Gelegenheit: "Sag mal, sagtest du eben etwas von Ogern mit Fell?" Neugier steht dem Elfen ins Gesicht geschrieben.

OHH

Als der weiße Elf - es muß ein Firnelf sein, obwohl Atreo erst zweimal welche gesehen hat - an den Tisch tritt und Gralian auf befellte Oger anspricht, zucken Atreos Brauen empor. Ja, das war ihm erst gar nicht aufgefallen an Gralians Geschichte! Seemannsgarn? Atreo entschließt sich, Gralians Worte in Zukunft noch skeptischer zu betrachten.

SP/TN

[Taranion tritt hinzu, lässt sich von Gralian einen Ring geben und verschwindet wieder.]

HCL

Faenwulf schickt dem eben davonschreitenden Magier verwunderte Blicke hinterher.
"Das ist ja mal ein ausgesprochen hektischer Magus. Ob er heute noch dazu kommt, sich mit deinem Ring zu befassen, Gralian? Na ja, die geleeeehrten Herren sind ja immer etwaaaas zerstreut."
Faenwulf kramt in einem Lederbeutel herum, der an seinem Gürtel hängt, und holt eine silberne Münze hervor. Diese wirft er in die Mitte des Tisches.
"Nun, fangen wir heute noch mal an zu spielen, oder was?"

OHH

Sarina sammelt die vielen leeren Trinkgefäße von der Theke und den Tischen auf das Tablett ein. Allerdings muß sie für den Tisch am Kamin einmal extra gehen, da sich das Tablett allein mit den dortigen Gefäßen füllen lässt.
Dabei bemerkt sie nicht, wie enttäuscht Atreo ihr nachblickt. Er wollte doch den Tisch mit ausgetrunkenen Bechern füllen! Nun muß er wieder von vorne beginnen!

TN

Gralian schaut den Elfen an, holt schnell sein Tuch hervor, putzt seinen Becher, gießt ihn voll Wein und gibt ihm Arondriel. "Hier mein Freund! Ja! Es ist unglaublich, nicht? Sie hatten Fell! Ich konnte zwar nicht erkennen, ob sie das Fell nur umgehägt hatten, oder von Natur aus Fell hatten, aber sie hatten Fell! Wobei mir am ehesten scheint, dass sie sich darin gekleidet haben. Nimm doch Platz! Darf ich vorstellen? Das sind der tapfere Atreo, der ehrenwerte Serodon und der unerschütterliche Recke Faenwulf!"

MG

"Nun, er spricht, als habe er schon mit meinem Großvater, Boron sei mit ihm, die Schafe gehütet... Doch fürwahr, mein Name ist Serodon von Waldesloh, werter Herr. Wohl selten sah ich bisher einen Eurer Rasse, doch hier im Eber derer gleich drei. Nun denn, gesellt Euch zu uns, doch tut dies friedlich". Mit einem Lächeln beendet er den letzten Satz.

DDS

Die Runde in der Reihenfolge der Vorstellung anblickend und zunickend schickt sich Ariondriel an, sich zu setzten, stellt dann aber fest, dass dazu ein Stuhl fehlt. Mit einem Schulterzucken nimmt er nun einen Stuhl vom Nachbartisch und zieht in heran, so dass der Weiße an der Tischecke rechts von Gralian zu sitzen kommt.
"Danke", sagt er, als er den Becher in Empfang nimmt, doch als er ihn zum ersten Schluck hebt, hält er schnuppernd inne.
"Danke nochmals, aber ich muß den Becher leider ablehnen. Ich hatte heute schon etwas von dieser Art, und mehr wäre sicherlich nicht gut für mich. Mag jemand eine Zigarre?"
Mit diesen Worten holt der Elf zunächst drei längliche, etwa trollfingergroße Blätterrollen heraus, dann kramt er etwas länger in einem sich oberhalb des Gesäßes befindlichen Beutel und findet noch zwei weitere.
Unterhalb der rechten Schulter zieht er dann einen glimmenden Holzspan hervor, mit dem er sich eine Zigarre ansteckt.
"Und du hast die Oger nicht genauer untersucht? Ich meine, wenn sie beginnen, Kleidung zu benutzen, dann schützt uns das Eis nicht mehr vor ihren Raubzügen."

TN

Gralian wendet sich wieder seinen Tischkameraden zu und fragt: "Möchte noch jemand etwas Wein?" und hält dabei die schimmernde, halbvolle Weinflasche hin. "Wer noch auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten, der ist auch nicht betrunken!" Gralian lächelt, gießt sich einen Becher Wein ein und sagt: "Entschuldigt ihr mich bitte für einen kurzen Moment? Ich erzähle gleich weiter." Mit diesen Worten geht der riesenhafte Thorwaler zur Südländerin.

HCL

Während Gralian sich mit dem Magier, der Südländerin und dem Elfen unterhält, wendet sich Faenwulf kopfschüttelnd an seine anderen beiden Tischgenossen.
Dabei achtet er darauf, dass Gralian seine Worte möglichst nicht mitbekommt, um ihn nicht zu beleidigen. Bei seinen Landsleuten weiß man ja nie...
"Also, ich muß schon sagen, mein Landsmann verhält sich sehr freizügig in Bezug auf dieses magische Zeugs. Ich habe immer die Finger von solchen Dingen gelassen, denn wer weiß, ob sie Gutes bringen? Geschadet hat es mir jedenfalls nicht. Aber über den Besitz solcher Dinge so offen zu reden, wie töricht! Und es dann noch einem wildfremden Magier zu überlassen..."
Faenwulf schüttelt verständnislos den Kopf.
"Dabei weiß doch jeder, wie erpicht die Magier auf solche Gegenstände sind. Besser, man kreuzt nicht ihren Weg."

OHH

"Schon richtig, Faenwulf! Mit Magie muß man sehr vorsichtig umgehen. Und zumeist auch mit jenen, die sich ihrer bedienen. Aber vielleicht bedeutet der Ring ihm ja nicht viel."
Er sieht sich um, wie Gralian umherwirbelt, dann wird er noch leiser: "Mir ist das egal, aber muß er ständig aufspringen, wenn wir mit unserem Spiel beginnen wollen?"
Dann nickt er ihm freundlich zu, da er nicht erwartet, dass er ihm die Hand schütteln will.
Als dieser ihm jedoch eines dieser Stinkröllchen anbietet, winkt er unwillig ab. "Nein danke, ich brauche keine Hilfsmittel, um mich zu beruhigen!"

HCL

Faenwulf mustert den Elfen von oben bis unten. Dann begrüßt er ihn mit einem Kopfnicken. Die angebotenen Zigarren lehnt er kopfschüttelnd ab.
"Na, Herr Elf, wissen wir, was Geld ist? Und viel interessanter: Sind wir bereit, darum zu würfeln?"
Faenwulf deutet auf die Würfel und zwinkert Atreo mit dem linken Auge zu.
"Mein Name ist übrigens Faenwulf Isleifson. Ich sage dir aber gleich, dass wir an diesem Tisch sehr für Ruhe und Gemütlichkeit sind. Also mach nicht soviel Aufhebens, wie andere Leute!"
Der Hüne wirft auf seinen Landsmann einen vielsagenden Blick. Für kurze Zeit bleibt sein Blick auch auf der stattlichen Thorwalerin an der Theke hängen.

DDS

Ariondriel wendet sich Atreo zu: "Normalerweise würde ich es auch nicht brauchen. Aber du hast sicher selbst gesehen, dass heute sicher kein normaler Tag ist. Hast du oder vielleicht ein anderer hier" - Ariondriel lässt den Blick in die Runde schweifen - "gesehen, was vorhin eigentlich los war?"
Faenwulf fängt sich einen verdutzten Blick ein. Obwohl Ariondriel eigentlich gerade Atreo eine Frage gestellt hat, wird seine Aufmerksamkeit von den merkwürdigen Fragen von Faenwulf gefesselt. "Merkwürdig, diese Menschen," murmelt er mehr zu sich.
"Entschuldige, Feh-Wolf, aber gerade heute scheinen mich alle Menschen verwirren zu wollen. Vorhin warf mir Yshija vor, dass Menschen lügen können, und jetzt fragst du mich, ob ihr wißt, was Geld ist? Es tut mir leid, aber das weiß ich nicht. Ich schätze wohl ja, weil das doch eine menschliche Unart ist, das Geld... aber würfeln, das mache ich ganz gerne."

OHH

"Wahrhaftig!" bestätigt Atreo, dies sei kein normaler Tag. Dabei schüttelt er zwecks Luftbewegung an seinem Hemd, dass man meinen könnte, er beziehe sich nicht auf den verschwundenen Elfen, sondern auf die Hitze.
Dann will er Ariondriels Frage beantworten: "Verschwunden ist er! Das ist alles, was ich sah. Und dann gerieten gewisse Leute in Pa..."
Sinnlos! Der Elf hört schon gar nicht mehr richtig zu, sondern konzentriert sich auf Faenwulf.
Bei `jetzt fragst du mich, ob ihr wißt, was Geld ist' muß Atreo doch lachen. "Klar weiß er es!" ruft er Faenwulf zu. "Und er scheint so reichlich davon zu haben, dass er es sich um den Hals hängen kann!"

MG

"Nun, nun, werter Atreo, Ihr solltet das elfische Volk nicht unterschätzen", fällt ihm Serodon fast ins Wort, wobei er an den Elfen gerichtet weiterspricht: "Doch hört, werter Herr Elf, Euer Amulett ist sicherlich seine 3 Taler wert. Wenn Ihr würfeln wollt, würde ich es als Einsatz für eben solche gelten lassen. Doch wisset, es ist nichts übernatürliches an ihm. Ich habe schon viele solcher Art gesehen. So habt keine Angst, es einzusetzen..."

HCL

Faenwulf kramt in einem Beutel an seinem Gürtel herum und bringt drei weiße Würfel aus Holz zum Vorschein. "Also, derjenige mit der niedrigsten Zahl hat verloren. Ein Taler an die Mitspieler, einverstanden?"
An den Elfen gewandt fährt er fort: "Wenn du etwas ähnliches hast, leg es auf den Tisch."
Faenwulf deutet dabei auf den Taler, welchen er eben auf den Tisch geworfen hat. Dann nimmt er die Würfel in die rechte Hand und gibt sie in seinen Becher, welchen er vorher noch schnell leert. Er bedeckt die Öffnung des Bechers mit seiner Pranke und schüttelt kräftig. Dann stürzt er den Becher umgekehrt auf die Tischplatte und hebt ihn hoch.
"Hah, zwölf, das müßt ihr erstmal bringen! Herr Wirt, Nachschub!" Faenwulf grinst breit und ist offensichtlich voll bei der Sache.

MG

"Traut er mir und meinen Würfeln etwa nicht?" fährt Serodon Faenwulf in ruhigem und kalten Ton an. "Doch es reicht nicht, da ich ebenfalls zwei mal sechs Augen auf den Tisch brachte."

DDS

Ariondriel ist ein bißchen verwirrt. Gleich drei Leute sprechen mit ihm. Aber schließlich ist er selbst schuld, warum hat er auch alle drei angesprochen, ohne auf die Antworten zu warten!
Einen Moment lang sieht man den Elfen überlegen, dann begeht er den selben Fehler erneut: "Um den Hals?" Eine Hand fährt zum Hals. "Nein, so etwas habe ich nicht. Ich konnte ja nicht wissen, dass ich Metallscheiben brauchen würde. Wozu eigentlich? Es tut mir leid, das hier brauche ich noch; es ist der einzige Hinweis auf die Herkunft Saninias... Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen?"
Ariondriel dreht das sogenannte Amulett zwischen den Fingern. Klar erkennbar ist, dass es ein Golddukaten ist. Er sieht so aus, als wäre er gerade aus der Kasse eines Krämers entnommen worden. Völlig normal.
"Auf der Vorderseite ist eine typisch menschlich ungenaue..." Er wirft einen erschreckten Blick in die Runde, als ihm auffällt, was er gesagt hat. Der halbe Satz bleibt in der Luft hängen, während Ariondriel die Reaktionen seiner Zuhörer auf diese unüberlegte Äußerung abschätzt.

OHH

"Wen hab ich unterschätzt?" murmelt Atreo. Doch als er Serodons Bemühungen miterlebt, Ariondriel einen Dukaten für drei Silbertaler abzuschwatzen, wird ihm einiges klar. Gespannt, ob dieser darauf eingeht, schaut er zu.
Er schmunzelt, als der Elf nicht aus Kenntnis, sondern aus einem Zufall heraus ablehnt. "Was du da hast, gibt es tausend mal im Mittelreich. Ist diese Saninia das Kind, mit dem du kamst?"
Als Faenwulf zu würfeln beginnt, legt auch Atreo bereitwillig einen Taler auf die Tischplatte. Zwölf mit drei Würfeln hat er und freut sich wie ein König! Naja.
Aufgrund Serodons beleidigtem Getue meint Atreo: "Dann spiel mit deinen Würfeln, wenn du noch einen dritten hast! Aber würfele neu! Und bring deinen Einsatz!"
Nach hinten ruft er noch: "Gralian, spielst du noch mit?" Dann wendet er sich wieder dem Tisch zu.

HCL

Zuerst starrt Faenwulf einige Augenblicke etwas verständnislos auf die Münze und dann dem Elfen ins Gesicht. Man sieht praktisch wie es in seinem Kopf arbeitet. Augenscheinlich gehört er nicht zu den ganz schnellen, aber dann scheint er die Situation erfaßt zu haben. Er beginnt in seinem Geldbeutel zu kramen.
"Ich glaube nicht, dass dieses Amulett dir auf der Suche nach den Verwandten der Kleinen helfen wird, denn sie sind sehr häufig." Faenwulf zeigt dem Elfen einen seiner Golddukaten. "Du wirst dich wohl um eine neue Spur bemühen müssen."

DDS

Mit den Worten "Gestatte mal, Fee-Wolf!" greift der Elf nach der Münze in Faenwulfs Hand, um die beiden Goldstücke zu vergleichen.

HCL

Faenwulf betrachtet den verwirrten Elfen verständnisvoll. Scheinbar hatte er eine solche Reaktion erwartet. Er händigt Ariondriel den Dukaten aus, als dieser danach greift. "Das ist ein Dukat aus Gold. Wir Menschen tauschen ihn gegen Waren ein, die wir benötigen. Für Elfen ist das immer schwer verständlich."
Faenwulf seufzt resigniert und stöhnt etwas, woraus man vielleicht die Worte `Elfen- immer das Gleiche' heraushören kann.

OHH

Etwas mitleidig blickt Atreo den verdutzten Elfen an. Sieht so aus, als sei seine Suche beendet, bevor sie richtig angefangen hat. Und das sicher nicht mit dem erhofften Ergebnis.
Während Serodon den Becher schüttelt, tritt der Schwarze Mann persönlich ein. Unverkennbar ein Geweihter des Boron. Das mußte ja so kommen, dass sich heute noch ein Priester hierher verirrt! Das sind doch allesamt Spielverderber, wenn man mal von denen des Phex und der Rahja absieht. Seine Gedanken schweifen zum Rahjatempel in Havena ab.

DDS

Ariondriel dreht und wendet beide Münzen zwischen den Fingern. "Sieh doch, sie sind nicht gleich: Zwar tragen beide auf der Rückseite die Darstellung eines häßlichen Mannes mit einem albernen Hut" - Kaiser Retos Antlitz - "aber auf der des Kindes ist auf der Vorderseite die typisch..."
Der Weisse unterbricht sich rechtzeitig, um den Versprecher von vorhin nicht zu wiederholen. "... ist die ungenaue Wiedergabe einer Bedonbluete zu sehen." Er weist auf die Prägung hin, die grundsätzlich an die Form eines Kleeblattes erinnert, durch deren Blattmitten ein Kreuz verläuft: Das Beilunker Wappen.
"Auf deiner Scheibe sind dort hingegen drei Kronen abgebildet." Dies ist die Figur des Fürstenhauses zu Albernia.
"Zugegeben, die Ähnlichkeit ist verblüffend, ist doch eine Seite identisch. Aber dies ist eher eine Spur mehr als eine weniger, meinst du nicht auch, Fee-Wolf?" Ariondriel gibt Faenwulf seinen Dukaten mit diesen Worten zurück.

HCL

Faenwulf blick Ariondriel an und bemüht sich, ihm den Sachverhalt nahezubringen. "Es sind zwei Münzen unterschiedlicher Prägung. Das heißt, sie wurden in zwei verschiedenen Städten gemacht. Unser Freund Phexens sollte dir mehr dazu sagen können." Daraufhin wendet sich Faenwulf erwartungsvoll Serodon zu.

DDS

"Ja, Saninia ist der Name des Kindes, jedenfalls so lange, bis ich mehr über ihre Herkunft in Erfahrung gebracht habe. Dies" - Ariondriels Blick wendet sich wieder dem Dukaten zu - "ist der einzige Hinweis, den ich gefunden habe, als ich ihren Korb aus dem brennenden Wagen zog."
Der Blick des Weißen richtet sich auf einen imaginären Punkt weit hinter der Wand, während seine Finger die Münze unablässig drehen. Für einen kurzen Moment - fast zu kurz, um es wahrzunehmen, entspannt sich das Gesicht, und die Augen, normalerweise von blassem Grau, scheinen durchsichtig zu werden. Aber dann ist der Moment vorbei, und alles ist wie vorher: Ein Lächeln, unterbrochen nur von gelegentlichen Ausdrücken der Verwirrung, beherrscht das Gesicht, und die Augen haben wieder ihre eigentliche Farbe. Oder war alles nur eine Täuschung, verursacht durch die bläulichen Rauchschwaden des süßlichen Ilmenblattes? "Atreo, ich habe dir vorhin gar nicht so richtig zugehört. Du wolltest mir erzaehlen, was vorgefallen ist, aber irgendwie habe ich mitten im Wort den Faden verloren, als Fee-Wolf die seltsame Frage stellte."

OHH

Atreo horcht auf, als ein Freund Phexens erwähnt wird. Doch merkt er dann, dass er gar nicht gemeint ist.
Da Ariondriel das Thema schon wieder wechselt, übergeht Atreo seine Bemerkungen den Säugling betreffend und wiederholt auf seine Frage hin: "Wie gesagt, ich sah nur, dass der Elf verschwand. Dem Schrei nach handelte es sich nicht um eine freiwillige Teleportation. So hoch wird die Zeche nach so kurzer Zeit auch nicht gewesen sein..." Er lacht.
"Aber ich bin kein Magus, der dies Phänomen zu beurteilen weiß. Man scheint sich dessen bereits anzunehmen." Damit verweist er auf den Magier, der bis eben neben seinem Hunde auf dem Boden kniete und nun samt der Kollegin zu seinem Tische zurückkehrt.

MG

Serodon blickt Atreo an, nachdem seine Würfel samt Becher und Scheibe verschwunden sind, und nimmt derweil die Würfel von Faenwulf. "Hier mein Einsatz... was soll's, ich bekomm ihn sogleich zurück..." Schon klimpert ein Silberling über den Tisch und die Würfel klackern.
"Sicherlich bin ich Phex geneigt, doch Ihr tut ja, als sei ich mit ihm verwandt... Zeigt her... hmmm... Eindeutig zwei verschiedene Prägungen aus sicherlich zwei verschiedenen Gießereien. Doch vermag ich euch nicht zu sagen, aus welcher Stadt sie stammen. Allerdings sind beide Münzen keine Besonderheiten. Sie scheinen beide mittelreichisch", spricht Serodon mit ruhiger und gefaßter Stimme.

OHH

Atreo grinst breit, als Serodon sich so betroffen gibt, mit Phex in Verbindung gebracht zu werden. Das scheint ihm ein Mann vom gleichen Schlag wie er selbst zu sein!
Als Serodon jedoch die Dukaten betreffend so wenig weiterhelfen kann, beugt er sich vor und erklärt: "Sie stammen zum einen aus Albernia" - er zeigt auf jene mit den drei Kronen - "zum anderen aus der Provinz Warunk" - dabei tippt er auf die Bedonblüten. "Ich kannte da einen Krieger, das muß wohl der einzige Ritter von Warunk seit Generationen gewesen sein..." Bei dessen Erwähnung wirkt er zunächst ernst, doch dann umspielt ein Lächeln seine Lippen, das gleich darauf einem versonnenen Blick in die Vergangenheit weicht.

DDS

Ariondriel antwortet Atreo: "Ich hörte einen Knall, eine laute Explosion, so laut wie die, mit der Muurahn den Kessel gesprengt hat, als er versuchte... aber das kannst du wohl kaum vergleichen." Er lächelt. "Jedenfalls nahm ich an, dass die Dämonen das Kind gefunden hätten. Nun, ich überließ die Kleine also der Obhut von Velvorion, um mich den Finsteren zu stellen. Welche Überraschung aber, als mir niemand ein Ziel für meinen Pfeil wies, sondern stattdessen alle auf mich losgehen wollten! Weist du, warum?"

OHH

Atreo schaut den Elfen reserviert an. Was redet der da von einem Murrhahn und anderen Ungestalten?
Doch dann richtet Ariondriel eine Frage an ihn, mit der er über kurz oder lang gerechnet hatte. "Nun, es mag an deiner unruhigen, ja nervösen Art liegen, mein Freund. Von einer Explosion weiß ich nichts, und sicher hat nicht jeder das Verschwinden deines... was auch immer er für dich war... bemerkt. Es gibt Menschen, die interessieren sich nur für Menschen." Er legt Ariondriel freundschaftlich die Hand auf die Schulter. "Das mit der Explosion... weißt du... vielleicht solltest du mit dem Rauschkraut etwas vorsichtiger umgehen..."

DDS

Ariondriel denkt einen Moment lang über Atreos Antworten nach. Dann betrachtet er nachdenklich die halb gerauchte Zigarre. "Nein, das Ilmenblatt ruft normalerweise keine Halluzinationen hervor."
Dann fährt sich der Elf mit der Linken an den Hals, zieht an diversen Schnüren und fördert dabei fünf Amulette zu Tage: Einen Raben aus Gold, je einen Greifen aus Gold und Messing, einen Fuchskopf aus einem schwarz und braun gestreiften Halbedelstein und eine flache, runde Scheibe aus schwarz angelaufenem Silber, in dessen Mitte ein Tyrkis ein Auge darstellt. Nur die hohen Kanten der Ornamente zeigen noch den silbrigen Glanz. Dieses letzte Amulett findet die Aufmerksamkeit der Hand. Mehrfach streicht der Weiße mit dem Daumen über das Auge.
"Du hast es also nicht gehört oder gesehen?" Der Blick des Weißen wird nachdenklich. "Naja, war ja eigentlich auch nicht zu erwarten. Ich vergesse immer wieder..."
Noch immer bearbeitet die linke Hand das einzige Amulett, dem kein offensichtlich religiöser Zweck anzusehen ist.
"Nun, dann kannst du mir dabei wohl auch nicht helfen. Wer würfelt eigentlich? Ihr sagtet doch, ich solle nach Gralian den Becher nehmen, aber hat er schon? Wartet Ihr auf mich?"
Ariondriel sieht sich um und greift nach Becher und Würfeln - es liegt noch immer kein Silbertaler vor dem Elfen - wartet aber auf eine Bestätigung, ehe er würfelt.

HCL

"Na wird's bald mal! Bei Swafnir, kann doch nicht so schwer sein ein bißchen zu würfeln!" Faenwulf blickt etwas verständnislos auf die Würfel.
Danach wendet er sich Atreo zu: "Sag, Freund Atreo, wie hast du eigentlich deinen Arm verloren? Ich stelle mir ein Leben als Einarmiger recht hart vor. Besonders im Kampf ist das doch wohl... recht hinderlich." Neugierig mustert Faenwulf Atreos Armstumpf und schaut ihn fragend an.

OHH

"Ja, wirklich!" bekräftigt auch Atreo, dass er langsam ungeduldig wird. "Laß endlich die Würfel fallen, Serodon, sonst vergesse ich noch, was Faenwulf hatte!"
Auf Faenwulfs Frage nach seinem Arm grinst er breit, schaut beide Arme nachenander Verwunderung vortäuschend an und erkundigt sich unschuldig: "Welchen Arm meinst Du?" Doch will er ihm seine Geschichte nicht vorenthalten, wenn er sich schon so mitfühlend erkundigt. "Weißt du, Faenwulf, ich habe noch in jungen Jahren versucht, in den Eternen einen Mantikor von meinen friedlichen Absichten zu überzeugen. Es fehlte mir an der Erfahrung, wie unberechenbar und aggressiv diese Geschöpfe sind. Ich streckte ihm also meine Hand - ich war Linkshänder - entgegen, um ihn zu beruhigen, da schnappte er zu."
Atreo scheint zu überlegen und blickt unschlüssig oder mißtrauisch in die Runde, bevor er fortsetzt: "Es war wohl ein purer Glücksfall, dass sich im nächsten Moment ein Fels löste und dem Mantikor Saures gab. So hatte ich einen Moment Zeit, mich auf den furchtbaren Schmerz einzustellen. Und mein Gegner war nun auch schwer angeschlagen und durch den Fels eingeklemmt und in seiner Bewegung beschränkt. Dennoch: Es stand selten so knapp um mich!"
Darauf kippt er sich die letzten Reste noch vorhandener Trinkgefäße herunter. "Nachschub! Wirtin! Noch einen Sandwein!"
Dann wendet er sich wieder um. "Jedenfalls gewöhnt man sich daran. Das ist jetzt bald zwanzig Jahre her! Anfangs habe ich mir einen Schild an den Arm gebunden, aber er behinderte mich doch zu sehr. Einmal ist er gar verrutscht!
Ich habe eine andere Lösung gefunden..." Dabei lächelt er bedeutungsvoll.
Ein kalter Schauder läuft Atreo den Rücken hinunter, und er spürt einen Druck in den Ohren. Eine Erschütterung der Magie? Ob Ariondriel vorhin ähnliches wahrnahm? Schnell sieht Atreo sich um, ob noch alle Gäste vorhanden sind. In der Tat scheint es so zu sein.
Welch seltsamer Abend!
Und Serodon schüttelt weiterhin die Würfel. "Nun laß sie doch endlich fallen! Den armen Dingern wird noch schlecht!"

MG

Serodon nimmt den Becher und würfelt. "Hmmm... Acht... Nicht die Welt..." Sagt's, und reicht Atreo den Würfelbecher.

DDS

Ariondriel betrachtet den Armstumpf. "Hast du die Hand hinterher mitgenommen?" Echtes Interesse, nicht etwa Spott, beherrscht die Züge des Weißen.

OHH

Atreo schnippt einen Taler auf den Tisch. "Immerhin: Zweiter Platz bisher", schmunzelt er und nimmt den Würfelbecher entgegen. Während er ihn rüttelt und schüttelt, antwortet er Ariondriel: "Ich sagte doch, er biß sie mir ab. Natürlich hat er sie verschluckt! Ich kam gewiss nicht auf die Idee, sie aus seinem Inneren herauszuschneiden! Mir genügte es einstweilen, noch zu leben. Und letztlich: Was hätte ich wohl mit meiner angekauten Hand anfangen sollen?"
Dabei grinst er selbstzufrieden und kippt weit ausholend die Würfel auf den Tisch. "Vierzehn!" brüllt er siegesgewiss. "Ab der nächsten Runde sollte nicht nur der mit der niedrigsten Zahl an den Gewinner silbern, sondern alle. Wird ja langweilig sonst! Was haltet ihr davon?"
Kurz ruft er zu Sarina hinüber: "Hörtet Ihr mich, Frau Wirtin?" Dann gibt er den Würfelbecher mit väterlicher Mine an Ariondriel weiter. "Hier, versuch dein Glück!"
Atreo stellt den Krug wieder ab und schaut, was Ariondriel mit den Würfeln treibt, da fällt jene zierliche kleine Gestallt zur Tür herein. Für einen Augenblick ist sein Reaktionsvermögen wie gelähmt. Noch ein Firnelf? Diesmal gar mit Schnee in den Haaren?
Doch die Person scheint verletzt zu sein und Hilfe zu benötigen. Da kann das Spiel warten! - Er ist ja ohnehin gerade nicht an der Reihe. Atreo spannt seine Muskeln, sich zu erheben.

DDS

Ariondriel nimmt den Becher an. Während er ihn schüttelt und auf den Tisch sausen lässt, meint er: "Nun, auch ich verlor einmal einen Arm, den Linken. Aber wie du siehst..."
Er deckt den Becher auf. Eine 3, eine 4 und eine 5 sind zu sehen.
Dann öffnet sich die Tür, und die Elfe stolpert herein. Beiläufig wendet Ariondriel den Blick, reißt dann aber die Augen auf, während die Pupillen sich verengen. Die Augenfarbe ändert wieder ihre Farbe von Grau zu Grün. Ariondriels Muskeln spannen sich zu einer schnellen Bewegung.

OHH

Als Atreo aber erkennt, welch ein Ansturm schon wieder ansetzt - noch dazu abermals durch ein Spitzohr veranlaßt - entspannt er sich wieder. Bei all der Magie, die dort sicherlich gleich eingesetzt wird, kann die Elfin zweiffellos schon in wenigen Augenblicken wieder... nun, was immer sie vorher konnte. Da ist er mit seinen herkömmlichen Künsten sicher nur im Weg und kein glorioser Auftritt für ihn in Sicht.
So wendet er sich wieder Ariondriel zu. "Sag, gibt es in eurem Volk einen Zauber der Tausch-Teleportation?"

DDS

Ariondriels Körper erschlafft mit einem mal. Als hätte ihn ein Schlag mitten ins Gesicht getroffen.
Verblüfft schaut der Weiße nun Atreo an. "Bitte - WAS?"

OHH

"Damit bekomme ich deinen Taler, Serodon!" Er greift sich selbigen.
Dann wendet er sich wieder dem Elfen zu: "Ich fragte, ob ihr einen Zauber des Tausch-Teleports kennt. Ich dachte mir, der Elf vorhin muß ja irgendwohin verschwunden sein - und jetzt kommt diese Elfin scheinbar ohne Umweg aus eisiger Gegend. Vielleicht ist er jetzt dort..."
"Sehr richtig, Faenwulf!" meint er schließlich zu dessen Nörgelei über die Lieblichfelder. "Aber vergiß nicht zu würfeln. Nach der neuen Regel also: Alle zahlen an den Gewinner!"

HCL

Nachdem Ariondriel gewürfelt hat, nimmt Faenwulf die Würfel an sich. Scheinbar will er eine neue Runde beginnen, aber er wartet offensichtlich noch auf etwas Bestimmtes.
"Also dann erhält demnächst jeder Gewinner von allen Nicht-Gewinnern einen Taler?"
Den Blicken seiner Mitspieler folgend dreht sich Faenwulf zu Tür um. "Tststs, das sind ja Zustände hier wie in Daspota! Also so weit her scheint es mit der Sicherheit im Lieblichen Feld auch nicht zu sein. Die sollten hier mal ein paar kräftige Burschen und Maiden damit beauftragen, unter dem Diebesgesindel aufzuräumen. Aber was Wunder, in einem Land, wo alle Leute Florette und Rapiere tragen! Ich sag euch, eine gute Axt im Haus ist immer noch die beste Sicherheit. Überhaupt, immer dieses manierliche Tun, pah! Bei Swafnir, immer feste drauf, das ist die richtige Einstellung! Auf der einen Seite regen sie sich auf, wenn man nicht `Sie', `Hochwohl geboren' und was weiß ich nicht für `nen Driss sagt, und auf der anderen Seite können sie nicht mal ihre Straßen sicher machen. Hrrmmpf. Ein Land, in dem die Büttel und Soldaten mehr Wein als Feuer und Bier trinken, da kann man sich doch auch nicht sicher fühlen, denen fehlt doch schon die richtige Härte und Motivation..."
Durch den Genuß der alkoholhaltigen Getränke redselig gemacht, setzt Faenwulf zu eine Tirade an, und scheinbar hat er vor diese fortzusetzten, sollte man ihn nicht unterbrechen. Offensichtlich hört er sich selber gerne reden und ist von seinem Standpunkt sehr eingenommen.

OHH

Während er seine Gespräche am Tisch führt, fällt Atreo plötzlich der leere Stuhl neben sich auf. Wo steckt Gralian?! Erregt schaut er sich um, da fällt sein Blick auf die Treppe. Ach, ja! Er war ja hinaufgegangen! Also nicht noch ein spurlos Verschwundener!
So wandert Atreos Aufmerksamkeit für einen Moment zur Verletzten und dem Gewimmel an Helfern. Es scheint schlimmer um sie zu stehen, als er zunächst glaubte. Die Heilung wird offenbar durch jenen Gegenstand behindert, der sie so zurichtete und der ihr noch im Bauche steckt. Ihm kommt eine Idee, wie er helfen könnte. Doch soll er es wagen, sich eine solche Blöße zu geben? Es würde zwar kein Risiko für die Elfin bedeuten, aber die Aussicht auf Erfolg ist doch sehr gering. Er will noch ein Weilchen abwarten. Vielleicht kommt man ja ohne ihn zurecht.
Er wirft einen Taler für die nächste Würfelrunde auf die Tischplatte.
"Was darf ich bringen?" erkundigt sich die Köchin bei Atreo.
"Noch ein Feuer für jeden hier" - er überlegt - "und für mich einen Sandwein zusätzlich."
"Sofort!"
Zu Atreos Ärgernis räumt sie abermals alle leeren Gefäße ab. `Wie soll ich nachher nachrechnen, was ich alles hatte?' denkt er. Nun, er ist ja nicht kleinlich.

MG

"Entschuldigt mich bitte, ich werde mir kurz das Objekt in der Wunde ansehen...Ich komme dann zurück... Spielt solange weiter", sagt Serodon und verlässt den Tisch in Richtung der verletzten Elfe.

HCL

Als sich Serodon erhebt, wirft Faenwulf ihm einen ungehaltenen Blick zu. "Also so macht das hier aber keinen Spaß! Andauernd hauen einem die Mitspieler ab. Da können wir ja gleich aufhören."
Frustriert nimmt Faenwulf wieder einen tiefen Schluck aus seinem Becher. "Hat einer von euch noch eine interessante Geschichte auf Lager, die er vielleicht zur Erheiterung der anderen zum besten geben möchte?"

OHH

"Du hast recht, Faenwulf", erklärt Atreo, als er seinen Krug wieder absetzt. "So bringt das Spiel wirklich nichts! Mit interessanten Geschichten hingegen ist das so eine Sache... Die Erfahrung lehrt, dass die Erheiterung einer solchen nicht jedermann in gleicher Weise erreicht. So erinnere ich mich eigentlich ungern an einen Tag, an dem sich alles, sogar meine Grtuppenmitglieder gegen mich verschworen zu haben schien. Allerdings mag es jemanden mit gesunder Schadenfreude sehr wohl erheitern..."
Er beugt sich vor und stützt sich dabei grinsend auf den linken Arm, als warte er auf Bestätigung.

MG

"Moment!" hört man Serodon rufen, "ich habe nie behauptet, nicht mehr spielen zu wollen. Laßt mich nur kurz... oh, wenn ich mir diesen Tumult dort ansehe, spiele ich doch lieber weiter. Also, wer würfelte zuletzt? Nun ja, wißt Ihr, ich könnte Euch eine Geschichte erzählen, bei der ich meinen Glauben zu dem einen Gott, Phex, erlangte... doch wird sie euch nie erreichen, werter Faenwulf, da Ihr, denke ich, zu sehr Eurem Gott Swafnir, oh ich meine Halbgott, verbunden seid. Mich interessiert, ob Efferd seinen Sohn wirklich in die Schranken weisen könnte. Ich denke schon."

HCL

"Erzähl, Atreo! Es ist schon merkwürdig, mit was für Pack man manchmal durch Aventurien ziehen muss."

OHH

Atreo lacht. "Jaja, so ist das wohl! Obwohl derjenige, mit dem ich damals in der Gruppe die meisten Probleme hatte, an jenen Geschehnissen ausnahmsweise unbeteilligt war."
Er zieht den Korken aus der Flasche und gießt sich davon in einen leeren Becher.
"Es war in den Eternen, den Hohen Eternen, um genau zu sein, wo wir das Verschwinden einiger Leute aus der Grenzfeste Rubicondo klären sollten. Wir hatten den Auftrag prinzipiell erledigt und dabei war mir ein Beutel Dukaten in die Hände gefallen. Da wir zu diesem Zeitpunkt unglücklicherweise alle nackt waren, versteckte ich ihn in einem der beiden Säcke, die wir mit uns führten."
Er prostet seinen beiden Hörern zu.
"Als wir nun spätabends aus einer Caverne in die Festung zurückkehrten, gab ich den Sack unbedacht aus der Hand.
Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass die Säcke in der Vorratskammer der Küche gelagert wurden. Natürlich war mein Beutel verschwunden! Ich begab mich in den angrenzenden Speiseraum, um mir den Koch vorzuknöpfen, da fingen zwei der Burgsoldaten Streit mit mir an, weil sie sich beim Frühstück gestört fühlten. Die Chancen standen während der folgenden Prügelei recht gleich, wäre indes nicht der Koch von hinten an mich herangetreten."
Atreo tut einen kräftigen Schluck und gießt sich gleich wieder nach. "Mit der gußeisernen Garnisonssuppenkelle ging er auf mich los. Zwar konnte ich meinen Kopf noch mit dem linken Arm schützen, doch traf der Kerl mich so unglücklich, dass er mir den Arm brach!" Hastig nippt Atreo am Wein.
"Für einen Moment wurde mir schummrig, und ich ging zu Boden. Da seh ich doch, wie mir der Küchenjunge meine Barschaft stiehlt! Doch ich kam allzu langsam auf die Beine, und da standen ja noch meine anderen Widersacher! Da hab ich... bin ich..."
Offensichtlich kommt Atreo an dieser Stelle in einen Gewissenskonflikt. Will er doch seine Hörer beeindrucken! Aber soll er so viel über sich verraten? Die drei Schurken hatten ja nicht schlecht gestaunt, aber...
Sofort stürzt sich Atreo! den vollen Becher in die Kehle. Nach einem heftigen Rülpser fährt er fort: "Also, dann bin ich gegangen", erklärt er, scheinbar unzufrieden. "Jedenfalls zeigte man unter meinen Gefährten wenig Verständnis. Wo ich doch zweimal bestohlen worden bin! Sogar Alandra stand nicht auf meiner Seite."
Abermals trinkt er.
"Und dann wurde ich noch von dem Schelm und dem Magier mißverstanden, die mir gleich mit ihren Sprüchen auf den Leib rückten! Was für ein Tag!"
Wiederum will er sich eingießen, doch ist über seine Erzählung die Flasche fast vollends entleert. Enttäuscht schüttelt er die letzten Tropfen heraus.

OHH

Vielleicht ist es ein bloßer Instinkt, eine vage Intuition, die Atreos Blick zur Treppe führen, als Yshija die Treppe herabschwebt. A-tem-be-rau-bend!
Jetzt könnte ein Schelm wahre Wohltaten vollbringen. Andererseits würde Atreo nicht dadurch des wundervollen Anblicks verlustig gehen wollen. Natürlich könnte er versuchen... Nein! Nicht in aller Öffentlichkeit!
Leider schaut sie nicht zu ihm herüber - doch immerhin auch nicht zu dem elfischen Rivalen. Da setzt sie sich so ungünstig, dass sie von dem kleinen Tisch und diesem mit einem Mal optisch unglaublich störenden Unglaublichen verdeckt wird!
Während er seinen Krug anhebt, erinnert er Ariondriel nochmal: "Also, wie ist das nun mit dem Tauschteleport?" Er prostet seinen Tischnachbarn zu und setzt an.

DDS

"Ich habe nachgedacht. Keines der drei Völker verwendet etwas, was dem Transversalis nahekommt. Ich erlernte diesen Zauber allerdings von meinem Vater, der in Donnerbach die Menschen lehrt. Aber sicher hast du recht, es wird etwas getauscht. Denn was sonst geschähe mit dem Wasser oder der Luft, die dort ist, wo der Zauber endet? Und womit würde die Lücke am Anfang der Bewegung gefüllt? Allerdings hat noch nie jemand berichtet, ein anderes Wesen sei im Tausche erschienen, vermutlich aber nur, weil dies so unwahrscheinlich ist."
Nach einem Moment setzt er hinzu: "Übrigens, die Operation scheint hervorragend zu laufen, es ist schon soweit, das sie sich fragen, wohin sie den Fremdkörper schaffen wollen.
Dann, nach einer kurzen Pause: "Bin ich dran mit Würfeln?"

OHH

Atreo lauscht offensichtlich höchst interessiert Ariondriels Theorien zur Teleportation. Schließlich murmelt er wie zu sich selber: "Tausch gegen Luft?! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen..." wobei er sich mit den Fingern überlegend über den Bart fährt.
Dann blickt er wieder auf. "Wenn die Elfin erst sprechen kann, wird man sicher mehr erfahren."
Auf Ariondriels Frage hin sieht er die Würfel an, die noch auf dem Tisch liegen. Er beugt sich zu Faenwulf hinüber und sagt hinter vorgehaltener Hand, als sei es vertraulich, jedoch laut genug, dass jeder am Tisch es hört: "Jetzt wollen sie doch wieder würfeln, der Herr Elf und der Herr Kaufmann! Was soll man davon halten!?"

HCL

Faenwulf wendet sich Serodon zu un lächelt verschmitzt. "Nun, da täuschst du dich etwas, Freund Serodon. Auch wir Thorwaler wissen den listigen Phex zu schätzen. Stark sind wir ohnehin, die List hingegen kann noch vielmehr vollbringen. Unser großer Held Torster Ohm war Phex sicherlich sehr wohlgesonnen. Natürlich verehren wir ihn nicht wie die reichen Pfeffersäcke, die zu ihm um gute Geschäfte beten, und auch nicht wie die Diebe, denn wir haben es nicht nötig, uns heimlich zu verstecken, doch trotzdem steht meinem Volk Phex näher als manch ein anderer der Zwölf. Und zu deiner Frage: Wer kann schon beurteilen, welche Gottheit mächtiger wäre als eine andere? Es wäre recht vermessen von mir Sterblichem, über die Verhältnisse der Götter zu reden. Das mögen die Gelehrten tun, aber mir einfachem Seeman steht so etwas nicht zu."

MG

"Werter Herr Faenwulf," antwortet Serodon, "sicherlich habt Ihr recht mit den Aussagen über euer Volk. Und Herr Phex ist sicherlich nicht nur der Gott der Händler und Diebe, wie es im Volksmund heißt. Er verkörpert, wie Ihr richtig erkanntet, die List. Er ist, wie der Herr Praios der Herr des Lichtes ist, der Herr der List.
Nun tut Euch nicht so bescheiden. Jeder, der die Zwölfgötter und Ihre Kinder ehrt, sogar die Anbeter von Rur und Gror, haben das Recht - ja sogar die Pflicht - sich Gedanken über die Götter und ihre Macht zu machen. Darauf baut die Gottesfurcht zum großen Teil auf. Sagt, ganz ehrlich, wann besuchtet Ihr das letzte Mal einen Tempel für mehr als ein paar Minuten? Jeder muß ab und an durch Meditation in den Tempeln der Zwölfe mit sich und den Göttern ins Reine kommen. Ich halte das für sehr wichtig."
Nach diesem Monolog trinkt Serodon einen Schluck, und bemerkt, dass er schon vorhin bestellte. Doch nach einem Blick auf den geschäftigen Wirt und seine Helfer entscheidet er sich, noch ein wenig zu warten. "Der Wirt hätte wohl eine schöne junge Bedienung einstellen sollen. Mir fehlen hier die schönen Maiden vom Lande", bemerkt Serodon mit einem vermissenden Grinsen.

JG

Schon als Atreo das zehnte Getränk in die Hände nimmt, merkt er, dass es jetzt nicht mehr um den üblichen Genuß geht. Nein, jetzt geht es um seine ureigensten thorwalschen Talente. Und mit der Kraft, mit der der Humpen wieder auf die Tischplatte niedersaust, erkennt Atreo, dass es die jahrelange Erfahrung und das immer wieder kräfteaufreibende Training in dieser Disziplin war, welche es ihm ermöglichte, auch nach dem letzten Schluck vom Wirt einen Sandwein zu verlangen.
Nun ja, der Sandwein ist für den wackeren Nordmann eher etwas ungewöhnlich. Es fehlt ihm der typisch würzige Geschmack des Feuers oder auch die herbe Lebendigkeit eines echten Zwergenbieres oder eines de Motter Alt. Aber was kann einem schon passieren! Wie er es bei anderen gesehen hat, wirbelt Atreo den Wein erst etwas im Glas umher, riecht am Glasrand - obwohl es da eigentlich gar nichts zu riechen gibt - nimmt einen Schluck und kaut genüßlich drauf herum. Es scheint eine alte liebfelder Sitte zu sein, den Wein erst zu zerkauen, bevor man ihn trinkt. Naja, Liebfelder, verweichlichtes Volk! Wahrscheinlich das einzige, was sie noch kauen können.
Dann setzt Atreo das Glas an und leert es in einem Zug. Wie war das noch? Muß der Wein auch weiterhin geschwenkt werden? Atreo kreist etwas mit dem Kopf umher, bis er bemerkt, dass der Knecht Alrik ihn mit Erstaunen und Interesse beobachtet. Mit einem epigonen "Der Wein mundete ganz hervorzüglich" setzt Atreo das Glas wieder ab.

DDS

Ariondriel rückt seinen Stuhl zurecht. "Sagt mal, wovon redet ihr beiden eigentlich? Serodon? Fee-Wolf? Und wollten wir nicht weiter würfeln?"

HCL

Faenwulf blickt Ariondriel treuherzig an und verbessert seine Aussprache: "Faenwulf heiße ich, Elf, FAENWULF, nicht Fee-Wolf oder so, klar? Und nichts für ungut, aber nach meiner Erfahrung mit Elfen probiere ich gar nicht erst, dir etwas über unsere Götter zu erklären, das wäre ja doch so, als würde man gegen eine Wand reden."
Danach wendet er sich wieder Serodon zu. "Sicherlich hast du recht wenn du sagst, dass die Götter uns alle angehen, bestimmen sie doch unser aller Leben. Ich selbst bin ein tiefgläubiger Mensch. In meiner Jugend hätte ich beinahe mein Leben dem Herren der Meere geweiht, aber zu meinem Schmerz mußte ich feststellen, dass ich für das Leben eines Geweihten nicht geeignet bin. Im Moment bin ich auf dem Weg, um den Efferd-Tempel in Bethana zu besuchen, den wichtigsten der Efferd-Kirche. Aber verständlicherweise gehört das Herz jedes Menschen einigen Göttern mehr und anderen ist man weniger zugetan, auch wenn man alle Zwölf verehrt."

OHH

Während seine Tischnachbarn über die Götter philosophieren, verzieht Atreo eine seltsame Mine nach der anderen. Besonders überrascht scheint er, als Faenwulf seine tiefe Götterergebenheit darstellt.
Zwischendurch beobachtet er, wie Yshija erneut die Treppe hinaufschwebt. Sein ernster Ausdruck erleichtert sich zu einem Lächeln. Soll er ihr folgen? Fast scheint sie auf Derartiges zu lauern, bei DIESER Bekleidung! `Ihr' Elf scheint vollauf mit seiner angeschlagenen Artgenossin beschäftigt. Den kann sie also eigentlich nicht meinen...

MG

"Werter Herr Ariondriel, ich sprach über die Götter. Ihr solltet ruhig einen Tempel der Zwölf aufsuchen, um dort die Götter und ihre Riten kennenzulernen und zu studieren. Ich könnte Euch allerdings auch den Weg der Götter lehren. Immerhin ist es die Pflicht der Gläubigen, die willigen Ungläubigen zu lehren... Also, wenn Ihr wünscht..."
Serodon setzt nach seiner Antwort auf des Elfen Frage wieder an. "Ich sehe, werter Faenwulf, Ihr versteht, was ich meine, und doch glaube ich, dass man selbst einen Elfen zum rechten Weg bekehren kann. Allerdings spreche ich mittlerweile im Stillen lieber von den Elf, die Götter mögen mir verzeihen. Praios und seine Diener scheinen, als würden sie am liebsten den ihren als den Einzigen darstellen wollen."

OHo

[Eine Thorwalerin tritt hinzu.] "Ja, der Efferdtempel in Bethana ist wirklich schön", mischt Twina sich in das Gespräch ein und grinst Faenwulf dabei an. "Aber ich bin sicher, dass du viel schönere Gegenden gesehen hast, was?"

DDS

"Ich weiß sehr wohl, dass es große Häuser der Menschen gibt, wo sie mit sogenannten Göttern reden. Nur: Sie waren nie da, wenn ich kam, sie antworteten nicht, wenn ich sie ansprach, und sie zeigten sich nie, wie sie auf den Bildern an den Wänden aussehen."
Der Weiße beginnt, mit den vier Amuletten oberhalb des Panzers zu spielen. Ein goldener Greif, einer aus Messing, ein Echsengötze aus Jade und ein Fuchs aus einem schwarz-braun gestreiften Halbedelstein.
"Man sagte mir, sie seien jederzeit und überall, und doch suchen die Menschen sie an einem festen Ort. Man sagt, sie sähen alles, und doch handeln die Menschen anders, als die Götter es wollen. Man sagt, sie würden alles lenken, aber ICH werde nicht von einer menschlichen Erfindung gelenkt." Ariondriel scheint dabei ganz ruhig und sachlich.
"Ich verstehe, dass die Welt nach Regeln läuft, die aber keinesfalls unabänderlich sind. Es gibt Nurti, das erschaffende Prinzip: Pflanzen wachsen, Tiere paaren und vermehren sich, und Menschen und Elfen stehen ihnen darin in nichts nach. Ihr nennt diese einfache Regel Tsa, Peraineb und Rahja, manchmal sogar noch Ingerimm.
Dann ist da das zerstörerische Element, Zerzal: Bäume fallen unter den Hieben der Axt, Hasen sterben durch wohlgezielte Pfeile, Menschen schlachten sich zu tausenden gegenseitig ab. Ihr nennt das Rondra, Boron, Firun und manchmal sogar erneut Ingerimm." Ein verständnisloses Kopfschütteln begleitet die letztere Nennung des Schmiedegottes.
"Aber ich verstehe nicht, wo ihr die Unterscheidung seht. Es macht doch keinen Unterschied, ob ein Mensch oder eine Pflanze wächst. Und es ist völlig gleichgültig, ob der Tod einen als Werk eines Wesens oder des Zufalls ereilt.
Sicher gibt es das, was Ihr Menschen Wunder nennt. Wir haben auch ein Wort dafür: Taubra, eure Zauberei. Wir sehen den Unterschied. Denn während ein Elf seine Seele nutzt, um zu fühlen, was nötig ist, und sie erneut nutzt, um zu tun, was nötig ist, verschwendet ihr eure Kraft dabei, um vor leeren Räumen auf dem Bauch zu kriechen. Erst dadurch, dass dies Hunderte tun, erlangt einer aus der freigewordenen Kraft die Macht, einmal etwas Besonderes zu tun. Und was macht ihr, wenn ihr seht, wie diese Macht wirkt? Ihr drückt erneut eure Gesichter in den Staub, um `niemandem' zu danken für das, was ihr selbst vollbracht habt."
Man könnte fast meinen, Ariondriel würde seinerseits von religiösem Eifer getrieben. Unglaublich, bei einem Elfen!
"Warum also soll ich in leeren Hallen weilen, um ein Wesen zu treffen, das entweder mir nicht begegnen will - denn sonst hätte es mich längst aufgesucht, wo es doch allgegenwärtig sein soll - oder nicht existiert? Was hätte mir ein solches Wesen zu sagen?"
Kurze Pause, begleitet von einem triumphierenden Blick. Jedoch ohne Zeit für eine Antwort zu lassen. "Und allein die Tatsache, dass ihr die blinde Verteilung von Nurti und Zerzal als Phex und die Magie als Hesinde benennt, mag interessant sein, aber es sind doch nur Worte, die man auswendig lernt." Dies war schon wieder in einem Ton, der wohl besagen soll: `Es ist alles gesagt, du hast verloren, Freund.'
Dennoch scheint der Weiße aufmerksam den Gesichtsausdruck Serodons zu betrachten. Außerdem schiebt er seinen Stuhl fast unmerklich etwas zurück, und seine Muskel spannen sich unter dem Panzer kaum wahrnehmbar an. Macht sich der Elf flucht- oder sprungbereit?

OHH

Während Ariondriel die Weltsicht der Elfen erläutert, lächelt Atreo milde. Zwischenduck nickt er immer wieder, legt auch mal zweifelnd den Kopf schief, doch im Ganzen scheint ihn die Rede sehr positiv zu stimmen.

WiS

Die Nivesin hat dem Monolog des Elfen am Nebentisch mit Interesse gelauscht. Sie entschließt sich, an der Diskussion teilzunehmen, tritt hinzu, nimmt sich einen Stuhl und meint: "Wahre Worte, werter Elf. Es gibt so viele Anhänger der sogenannten Götter in ganz Aventurien, und alle flehen um deren Beistand. Doch die wenigsten halten sich an ihre selbstauferlegten Gebote..." [Schnell vertiefen sie und der Elf sich in eine Diskussion über Götter, Taubra und Anjars Falken.]

HCL

Faenwulf blickt erstaunt die an den Tisch getretene Twina an, scheinbar bemerkt er sie erst jetzt. Ein freundliches Grinsen breitet sich über sein Gesicht aus. "Swafnir zum Gruß, holde Maid. Es überrascht mich immer wieder, wieviele Brüder und Schwestern ich in der Fremde treffe. Setzt dich und trink mit uns. Wenn wir alle noch etwas zusammenrücken, sollte der Platz reichen.
Los, Herr Wirt, eine Runde, aber fix!"
Als Ariondriel seinen Monolog über Götter und die elfische Sicht davon beginnt, wendet er sich kurz wieder ihm zu. Er überlegt scheinbar, ob er das Gehörte als Blasphemie betrachten und entsprechend handeln soll, kommt aber scheinbar zu keinem befriedigenden Ergebnis. Spätestens nach der Hälfte von Ariondriels Ausführungen hat Faenwulf den Faden verloren und auch das Interesse. Er wartet, ob die Thorwalerin sich setzten wird.

OHo

Twina greift sich einen leeren Stuhl und stellt ihn direkt links neben Faenwulf auf. Mit einer schwungvollen Bewegung setzt sie sich nieder. Ihr hellblondes Haar lässt sie dabei weit nach hinten über die Stuhllehne schwingen. Sie schlägt ihr linkes Bein über das rechte, so dass es, während es hin- und herbaumelt, auch Faenwulfs Bein mit einer sanften Bewegung erreicht.
"Du hast recht", meint sie schließlich zu ihm. "Laßt uns etwas trinken und fröhlich sein. Die Zeiten sind düster genug. Wer weiß? Vielleicht kann morgen schon alles vorbei sein?"

WiS

Anjar nickt Twina zu und meint: "Morgen wird noch nicht alles vorbei sein, doch mein Volk verlässt seine normalen Weidegründe. Kailekinnen hat uns gewarnt, und der alte Mann hört auf die Stimmen der Geister. Ein Sturm kommt auf im Osten und viele Blätter und selbst starke Äste werden durch ihn fallen!"
Während sie redet, hat sie in ihren Beutel gegriffen und eine flache Flasche herausgezogen. Rasch füllt sie einen Lederbecher mit der Flüssigkeit und hält ihn Twina und Faenwulf hin. "Hier, der Wirt und die Köchin verschwanden in der Küche und der Knecht schleppt gerade mein Gepäck nach oben. Probiert das!"

MG

Nach einem Blick auf die Anhänger setzt Serodon an: "Und was tragt Ihr dann die Amulette der Zwölf, wenn Ihr Ihnen abschwört? Das grenzt an Gotteslästerlichkeit. Ihr scheint sie gar verhöhnen zu wollen! Das KANN ich nicht gutheißen!"

WiS

"... Versteht mich recht, ich bin keine Schamanin, auch wenn meine Pfeile oft so treffen, wie ich es mir vorstelle, und Tiere unter meinen Händen schnell genesen. Manchmal gibt es auch andere Effekte, die mir schon das Leben gerettet haben. Aber es ist nichts, das ich selbst steuern kann und es passiert nicht dann, wenn ich es mir wünsche. Es geschieht, wenn es geschehen soll."

OHH

"Bravo Faenwulf!" applaudiert Atreo, als dieser nach einer Runde verlangt. Dann genießt er wieder die Gespräche am Tisch, hört mal hier, mal dort zu.
Doch als Anjar von ihren seltsamen Heilerfolgen beginnt, beugt er sich zu ihr und richtet seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sie. Seine dunklen Augen scheinen durch sie hindurch zu blicken.

OHo

Twina greift den Lederbecher der Nivesin. Der strenge Geruch erinnert sie an entsprechend hochprozentige Getränke ihrer thorwalschen Heimat. Und da sie es gewohnt ist, solche Getränke schnell zu schlucken, um sie nicht riechen zu müssen, nimmt sie gleich einmal einen tiefen Schluck und reicht den Becher sofort Faenwulf hinüber.
Augenblicklich tut die Rentiermilch ihre Wirkung. Twina bemerkt ein kurzes Brennen im Hals, das sich gleich in ihren Oberkörper fortsetzt. Ihr Herz fängt an, schneller zu schlagen und erzeugt ein Kribbeln in Twinas ganzem Körper sowie eine Rotfärbung ihres Gesichts. Offensichtlich ist dieses Gebräu doch noch etwas stärker als vergleichbare thorwalsche Getränke.
"Nivesin", murmelt sie, "ich habe zwar keine Ahnung, wovon du die ganze Zeit geredet hast, aber dein Getränk ist wirklich gut... Bei Swafnir, wirklich gut..."

HCL

Faenwulf betrachtet kurz das von Anjar angebotene Getränk, nimmt es und riecht misstrauisch daran. Er hebt den Becher der edlen Spenderin entgegen und kippt das Gebräu hinunter.
"Uhmm, ahhh. Nicht schlecht. Kannte ich noch gar nicht. Riecht nur ein bißchen ungewöhnlich."
Er wendet sich Serodon zu: "Elfen zu bekehren ist ein hoffnungsloses Unterfangen, ich weis wovon ich rede, ich bin jahrelang mit einer Elfe durch Aventurien gezogen. Das ist so, als würdest du versuchen, die Sturmspeere davon zu überzeugen kein Feuer mehr zu trinken."
Danch betrachtet er Twina von Kopf bis Fuß. "Mein Name ist Faenwulf Isleifson und ich wurde in Prem geboren. Ich stamme aus der ruhmreichen Otta der Sturmspeere, von deren Taten du sicherlich schon die Skalden hast singen hören. Was verschlägt dich in diese Gegend?"

MG

"Nun, Ihr mögt recht haben, doch habe ich den Göttern zu dienen - bis zu meinem Tode." Serodons Lächeln verschwindet hinter einer Maske.

WiS

Anjar bemerkt Atreos Blick wohl, wendet den Kopf und sieht ihn lange und schweigend an. Ihre leicht rötlichen Augen fangen seinen durchdringenden Blick und ziehen ihn hinein. Sind das sich wiegende Gipfel im Abendlicht, eine Wolke die sich vor die rote Praiosscheibe schiebt, ein fliegender Pfeil? Atreo glaubt, Wind ihn seinen Haaren zu spüren und von fern schreit ein Raubvogel.
Der Falke gibt für alle hörbar einen hungrig klingenden Schrei von sich. Ein offenes Fenster wiegt sich im Wind.

DDS

"Was diese Amulette angeht: Sie gefallen mir. Und was kann es schaden, mich zu schmuecken?" [Ariondriel erklärt haarklein, woher er sie hat und warum er sie behält.]

OHH

Völlig entgeistert, ja buchstäblich verzaubert starrt Atreo Anjar an. Sein Atem wird schwer, dann holt er tief Luft, um sich wieder in die reale Welt zurückzuholen. Er hüstelt, da die Luft im aufgeheizten, überfüllten Eber dafür nicht die gerade die geeignetste ist.
Langsam wird er wieder klar und hört er erneut mit düsterer Mine dem Gespräch zu. "Es gibt sie", brummt Atreo, als Ariondriel die Existenz der Götter in Frage stellt. Allerdings scheint ihm diese Tatsache nicht zu gefallen.

OHo

"Nun", entgegnet Twina, "mein Name ist Twina Toresdotter, und auch ich stamme aus Prem. Seltsam, dass wir uns noch nie dort getroffen haben. Du warst wohl immer ein bißchen zu schüchtern, dich in meine Nähe zu begeben?" Bei diesen Worten kneift sie Faenwulf spielerisch mit Zeige- und Mittelfinger in die Nase.
"Bemerkt haben hättest du mich eigentlich müssen, denn sowas wie mich übersieht man doch nicht, oder? Wenn du schon Skaldern erwähnst, so solltest du wissen, dass ich mich auch zu dieser Gruppe zähle, auch wenn ich mich erst seit kurzem so nennen darf." Stolz hält sie Faenwulf ihre Laute unter die Nase.

OHH

Ein neues Bier, welches Atreo in einem Zuge leert, und Twinas vorwitziger Nasenkneifer heitern ihn wieder auf. Dieses leidige Gespräch über Götter und Werwölfe kann einem den ganzen Abend verderben! "Laßt uns ein fröhlicheres Thema ansteuern!" Schon greift er nach dem Feuer aus Faenwulfs Runde und hebt es zum Anstoßen auffordernd. "Prost!"

MG

"Ihr sprecht wahr, werter Atreo. Laßt uns einen ruhigen Abend verleben", spricht Serodon sichtlich gelassener.

WiS

Anjar lächelt, steht auf, macht einen perfekten höfischen Knicks und wedelt mit ihrer Hand eine komplizierte Botschaft in der Fächersprache. Dann setzt sie sich wiedeer.

OHH

Als Anjar aufsteht, um ihre wunderliche Geste vorzuführen, stellt Atreo seinen Humpen ungeleert wieder ab, so erstaunt ist er. Was für eine seltsame Frau!
Aber die Geste - er kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen - kennt er zufällig nur allzu gut. "Darf ich dich für einen Augenblick unter vier Augen sprechen, Anjar?" fragt er schnell.

WiS

Anjar schaut Atreo an, legt den Kopf schief (genau wie ihr Falke) und meint dann: "Nun, wie immer Ihr das meint, jede Möglichkeit ist vermutlich amüsant. Also geht voran, ich folge. Aber ich muß bald wieder hier am Tisch sein, da der Knecht bald herunter kommt und Magister Taranion noch mit mir zu reden hat. Und die Köchin bringt bald Fleisch für meinen Freund." Sie steht auf, stellt ihr halbvolles Milchglas auf den Stuhl und blickt Atreo erwartungsvoll an.

OHH

Atreo winkt Anjar, ihm nach draußen zu folgen.
Vor der Tür des Ebers holt er erst einmal tief Luft. Dann legt er den Kopf schief und grinst sie schelmisch an. "Ich habe deine Botschaft sehr wohl verstanden! Sie wurde in meiner Gegenwart schon allzu oft abgegeben!" Er lacht dreckig, dass es eine Freude ist.

WiS

Anjar lacht ebenfalls, ein dunkler klarer Klang wie fernes Donnerhallen vermischt mit dem Klingen der Glocken der Leittiere. "Nun, ich habe nichts gegen Diskussionen mit Leuten, die eine andere Meinung haben als ich. Aber wenn diese dann ausfallend werden - jemanden als verrückt bezeichnen oder als rückständig bäuerlich - dann ist es Zeit für ein wenig Sarkasmus. Oder wie meine Freundin immer sagte: `Erwarte nicht, dass er die feine Spitze deiner Antwort versteht, aber dir selbst und aufmerksamen Beobachtern wird es Genugtuung und Amüsement verschaffen!' Nun ja, sie war immer schon etwas gedrechselt in ihrer Ausdrucksweise... muß wohl die Erziehung gewesen sein.
Es wundert mich immer wieder, wie engstirnig Mitglieder einer sogenannten zivilisierten Gesellschaft sein können. Als ob es nicht herzlich egal wäre, zu welchen Göttern man betet, solange es einem persönliche Befriedigung und Glück bringt!
Apropos letzteres... heute Nacht seid Ihr im Schlafsaal oder habt eine eigene Kammer...?" Sie blinzelt ihm zu, wirbelt leichtfüßig herum und wendet sich zum Gehen. Doch sie achtet, ob Atreo noch etwas sagen will, bevor sie wieder in die Gaststube gehen, denn die frische Luft draußen ist doch angenehmer als die stickige Atmosphäre drinnen, wo viele Leiber auf engem Raum doch ziemlich für Wärme und Geruch sorgen.

OHH

"gewiss, ich habe eine Kammer..." Er lächelt vielsagend, doch scheint er sich dann an etwas zu erinnern, was seinen Ausdruck sogleich verändert.
"Aber du brauchst mich nicht mit `Ihr' anzureden", meint er nach einer kurzen Pause. "Diese gestelzte Sprache haben WIR doch nicht nötig, oder? War es jene Freundin, von der du sie und diese Geste vorhin gelernt hast?"

WiS

Anjars Augen richten sich auf den fernen Horizont. "Ja, meine Freundin war sehr auf Umgangsformen bedacht. Sie war eine Adelige, immer! Auch wenn wir vier Tage lang im Regen über schlammige Straßen unterwegs waren. Auch wenn irgend ein besoffener alanfanischer Söldnerhaufen sie für ein billiges Hafenflittchen hielt.
Ich weiß bis heute nicht, warum sie nicht ihr Erbe antreten konnte, oder was aus ihr geworden ist. Aber wenn sich jemand unbedingt einen Herrscher wünschen MUSS, dann wäre sie die Richtige gewesen! Ich denke, sie ist nie ganz von ihrer Erziehung weggekommen, deswegen wollte sie zumindest einen ihrer Gefährten das lehren, was sie als normales Verhalten in Erinnerung hatte. Und ich hatte es vielleicht am notwendigsten. Sie war nur dann wirklich entspannt, wenn wir uns auf diese Weise unterhielten. Ich denke, es war ihre Art, das Heimweh zu unterdrücken.
Gestelzt rede ich meistens nur, wenn ich jemanden an der Nase herumführen möchte. Es ist einfach zu amüsant, die Gesichter der Leute zu sehen, wenn sie mit einer ungebildeten Kuh aus den Wäldern ihren Spaß haben wollen und ich ihnen mit Worten, Stiefel oder Stahl antworte.
Nun denn... DU..." Sie packt Atreos Haare, zieht ihn heran und küßt ihn nach kurzem Zögern auf beide Wangen. "Lassen wir das `Ihr' und reden wie normale Menschen. Ja, sie hat mich beides gelehrt. Dazu ein wenig tanzen und musizieren. Ich denke, sie wäre eine gute novadische Tänzerin oder eine geachtete Rahja-Geweihte geworden. Talent hatte sie auf jeden Fall!
Nun sag mir aber... was hast du auf dem Garether Turnier getrieben? Ist der Bogen-Bewerb hart umkämpft?"
Anjars Augen ruhen ganz kurz und kaum merklich auf dem Armstumpf, doch sie sagt nichts und wartet auf Atreos Antwort. Sie scheint langsam unruhig zu werden, ihre Härchen auf der Haut stellen sich auf und ihr Blick beginnt zu wandern, als ob sie sich hier in der Nähe des Eingangs unwohl fühlte. Ihr Fuß schiebt ein wenig Staub von einem dunklen Fleck weg. Blut, vermutlich von der verletzten Elfe.

OHH

Atreo ist natürlich erstaunt, als er so unvermutet geküßt wird. Für `so eine' hätte er die Nivesin nicht gehalten, aber vermutlich ist sie auch gar nicht `so eine', denn `so eine' hätte ihn doch anders geküßt. Wie paßt solche Zurückhaltung zu solchem Selbstbewußtsein?
"Also..." versucht er darauf zu reagieren, doch sie schwatzt schon munter weiter, als wäre nichts gewesen. Sie will mit ihm spielen, das scheint sicher!
"Bogen-Berwerb?" Das muß an ihrem nordischen Sprachgefühl liegen... "Das sind wohl alle Wettbewerbe im jährlichen Garether Turnier. Ich habe schon zwei Mal bei den Armbrüsten teilgenommen und beide Male den ersten Platz belegt." Stolz lächelnd bläht er seine Brust. "Aber auch beim Dolchwurf, Ringestechen und natürlich der Tjoste schnitt ich nicht schlecht ab."

WiS

"Armbrüste... na, ich weiß nicht... Ich finde diese Waffe so unelegant und häßlich. Und wie ich weiß, ist sie unter den Rondra-Kreisen mehr als verpönt. Man sagte mir immer, das man dafür keine Ausbildung bräuchte. Am Erfolg ist die Waffe mehr als der Schütze beteiligt, ganz im Gegensatz zu Bogen oder Rondrakamm. Was meinst du dazu, der du doch offensichtlich eine gute Hand mit der Armbrust hast?
Auch an der Tjoste hast du teilgenommen? Imposant, wenn die eisernen Ritter auf ihren Paraderössern über die Bahn donnern. Bei einem Turnier gefällt mir das. Doch wie unpraktisch ist es, diese Ausrüstung im Felde zu tragen. Als ob die Metallhaut sie gegen einen wohlgezielten Pfeil schützen würde. Und wenn nicht gegen ihn, so doch gegen sein Pferd. Dann liegen sie herum wie Käfer auf dem Rücken."

OHH

"Häßlich?" wiederholt Atreo etwas beleidigt.
Bei Erwähnung der Rondra-Kreise, mit denen sie wohl die Krieger meint, schaut er einen winzigen Augenblick peinlich berührt drein. "Natürlich braucht man eine Ausbildung!" wehrt er ab. "Und Kraft." Dabei lässt er demonstrativ die Bizeps unter dem Hemde zucken.
"EINE gute Hand, ja! Ein Grund, warum ich keinen Bogen führen kann und keine Zweihandwaffe. Aber auch diese Hand will ruhig gehalten werden, wenn der Schuß sitzen soll!
Käfer, ja! Ein treffender Vergleich! Ein Kriegerkollege von mir brauchte sehr lange, dies einzusehen. `Wozu gibt es denn die Rüstungen, wenn man sie nicht anziehen darf?' fragte er immer. Pha! Es gibt vieles unnützes Zeug!"
"Nun sollten wir aber hineingehen, ich warte ja noch auf drei Leute", schlägt Anjar vor. Kaum im Schankraum, zieht sie sich schon wieder nach draußen zurück. Kann sich auch nicht entscheiden, was sie will. Diese Weiber!
So setzt er sich wieder auf seinen Platz. Und während er lauscht, ob am Tisch wohl inzwischen heitere Themen die Oberhand gewonnen haben, schaut er argwöhnisch prüfend, ob sein Premer Feuer noch vollständig ist. Erneut hebt er es und schaut in die Runde, ob wohl jemand anstoßen möchte.

DDS

Ariondriels linke Hand, die seit etwa einer Stunde mit vieren der Amulette spielte, verharrt plötzlich wie erstarrt. Ein verdutzter Ausdruck schleicht sich auf das Gesicht des Weißen, nur um einen Moment später von einem schallenden Gelächter abgelöst zu werden.
Nachdem der Weiße sich wieder beruhigt hat, richtet er seine Worte an Serodon: "Hübsch gemacht, wirklich gut. Brauchst du die beiden? - Ja, das mit dem Fuchs brauchst du wirklich, aber das andere hätte ich gerne wieder zurück. Denn ich glaube nicht, dass du es im Zaume halten könntest - es schläft nur." Aufmerksam schaut Ariondriel Serodon ins Gesicht.

OHH

Verwundert stellt Atreo seinen Krug wiederum ab, ohne daran genippt zu haben. Was geht hier vor? Ariondriel amüsiert sich über einen Diebstahl? Besser, Atreo behält Serodon genau im Auge, wie dieser auf die Anschuldigung reagiert.

MG

"Ihr meint... was?" fragt Serodon erstaunt.

DDS

Ariondriel sieht dem verdutzten Serodon noch immer direkt ins Gesicht. "Was ich meine, oder was die anderen meinen? ICH meine, dass du zwei meiner Amulette genommen hast. Und das meine ich deshalb, weil ich sie berührte, als es geschah. Du bist nicht der erste..."
Wie um den Satz fortzusetzen, nehmen die Hände des Weißen ein kurzes Fingerspiel auf. Danach spielt die Linke mit wieder mit den beiden Greifen.
Als wäre der Satz nie unterbrochen worden, fährt er fort: "... den ich traf. Und ein bißchen kenne ich mich damit aus. Ich empfehle dir nochmals, mir den Echsengötzen zurückzugeben. Wenn du ihn wirklich behalten willst, müßte ich erst sicher sein, dass du ihm gewachsen bist."
Mit einem Blick zum Fenster: "Entscheide dich schnell, denn in einer halben Stunde wird das Himmelslicht verlöschen und die Scheibe des Madamals alleine die Szenerie regieren. Ich jedenfalls werde bei Sonnenuntergang abreisen, und dann trägst du allein die Verantwortung."

HCL

Faenwulf widment seine Aufmerksamkeit der Szene die sich zwischen Ariondriel und Serodon abspielt. "Das sind schwere Anschuldigungen die du da erhebst, Ariondriel. Ich hoffe, du kannst sie beweisen. Wieso verdächtigst du Serodon?"
Misstrauisch kuckt Faenwulf zwischen den beiden hin und her und klopft verschiedene Stellen seiner Kleidung ab, wohl um zu überprüfen, ob ihm irgend etwas fehlt.

DDS

Ariondriel wird von Faenwulf abgelenkt und wendet diesem nunmehr seinen Blick zu. "Wieso den Anschuldigung?
Nein, ich denke, dass Serodon jedenfalls den Fuchs genommen hat, denn den kann er sehr wohl brauchen. Wer außer ihm könnte das von sich sagen? Ich meine, hier drinnen? Und dann mußt du bedenken: Die Greifen wurden nicht angerührt. Wer außer ihm würde es so sehr scheuen, einen Greifen zu greifen?" Belustigt lächelt Ariondriel über sein Wortspiel.
"Wenn jemand aber nur genommen hätte, was er braucht, warum dann also zwei Amulette, und nicht eins oder alle? Und warum nicht das aus Gold, wenn es doch ganz offensichtlich ein Mensch gewesen sein muß, der es nahm." Der Elf schmunzelt breit.
"Und wer, frage ich dich, hätte einen Grund, etwas zu nehmen, außer ihm, wo er doch nicht einmal auf die einfachsten Fragen nach seinem Spezialgebiet antworten konnte? Nein, eine Anschuldigung äußerte ich nicht. Aber ich glaube, dass derjenige, der den Echsengötzen hat, uns alle in große Schwierigkeiten bringen wird. Ich jedenfalls werde sofort nach Sonnenuntergang abreisen, denn DAS, was da auf uns zukommt, wenn ER erst einmal freikommt, will ich nicht erleben.
Ich gebe dir einen Rat, du, dessen Namen ich offensichtlich nicht zu deiner Zufriedenheit aussprechen kann: Achte darauf, dass du in der Stunde nach Sonnenuntergang schon einige Meilen zwischen dich und meine Last legst. Erinnerst du dich, dass ich mit gespanntem Bogen vom Stall hier hereinstürmte? Ich dachte, es wäre einer von IHNEN, der seinen Bruder befreien wollte, als das Feuer meinen Bruder verzehrte. Ich dachte, der Kampf sei der einzige Weg, das Kind zu retten. Nun weiß ich, SIE wissen noch immer nicht, wo ich bin, und der, der im Götzen schläft, wird es auch nicht wissen, wenn ich weg bin."
Ariondriel sieht sichtlich beunruhigt aus. Er wendet sich der Theke zu und hält Ausschau, ob der Wirt oder Knecht hersieht, um ihm ein Handzeichen mit der Rechten zu geben. Während des ganzen Monologs spielt die Linke immer hektischer mit den beiden Greifen. Es sieht abgehackt und unrund aus, gar nicht so, wie das flüssige und geschmeidige Spiel mit vier Amuletten.

HCL

Faenwulf wird immer verwirrter. "Kerl wovon redest du? Was hat es mit diesem Echsen-Amulett auf sich? Du behauptest doch, Serdon hätte jetzt deine Amulette, hast du denn gesehen oder gespürt, wie er sie dir genommen hat? Ich habe nichts bemerkt. Wann soll er sie dir denn genommen haben? Nun aber mal raus mit der Sprache und kein D>rumrumgerede wie eben, ja?"

DDS

Ariondriel antwortet: "Also: Ich habe die Amulette, die verschwunden sind, berührt, als sie verschwanden. Serodon ist der einzige hier, der sie zu diesem Zeitpunkt hätte nehmen können. Aber du, dessen Name mir nicht liegt, solltest wirklich zuhören: Ich reiße mich nicht um die Amulette. Wenn Serodon in der Lage ist, IHN aufzuhalten oder gar im Gefängnis eingesperrt zu lassen, dann soll mir das mehr als recht sein. Ich dachte nur, er sollte das wissen. Und da ich es ihm nicht zutraue, die Pforte geschlossen zu halten, habe ich dich gewarnt. Wenn du nicht willst, dann brauchst du nicht zu gehen. Es ist nur so: Ich hätte dieses Haus ohnehin verlassen, denn wenn ich einmal scheitere, dann hat niemand außer mir darunter zu leiden."

OHH

Als Ariondriel seine seltsame Handbewegung vollführt, zucken Atreos Augen einen winzigen Moment. Nochmals hebt er - diesmal hastig - den Krug zum Trinken, da tastet sich Faenwulf ab. Sofort stellt Atreo den Krug um so eiliger wieder auf den Tisch und greift zu dem Beutelchen an seinem Gürtel.
Scheinbar erleichtert langt er anschließend wieder nach dem noch immer vollen Krug Feuer. Er setzt an, da lenkt ihn irgend etwas ab. Er hält inne, schaut zur Treppe.
Yshija schwebt in den Schakraum herab. Zwar hatte ihm ihre vorige Bekleidung besser gefallen, doch ihre Präsenz, ihr Charme und ihre grazilen Bewegungen sind durch den Umhang nicht abzudecken.
Jetzt reichts! Er muss sie ansprechen!
Am Tisch ist sowieso dicke Luft. Wer weiß, wer hier noch alles in Verdacht gerät!
Er hebt abermals den Krug, setzt an, und - ja tatsächlich, es soll für diesen Krug das letzte Mal an diesem Abend sein! - kippt sich das Feuer mit einem Zuge herunter.
Der Krug prallt geleert zurück auf den Tisch. Atreo atmet tief ein, richtet seinen Oberkörper auf dem Stuhl zu voller Größe. Ein Grollen rumpelt in seinem Bauche, rollt die Brust und den Hals empor, um als langer tiefer Bassrülpser aus seiner Nase zu entweichen.
"Entschuldigt mich bitte", murmelt er abwesend, ohne die Tischnachbarn eines Blickes zu würdigen, seine Augen nur auf Yshija gerichtet, die soeben die Treppe hinter sich lässt, und erhebt sich langsam in einer kraftvollen, fließenden Bewegung.
Atreo tut ein paar Schritte, da wird seine Verzauberung durch die polternden Bälle des Unglaublichen zerrissen. Wie angewurzelt bleibt er stehen.
Der Unglaubliche scheint sich auch an Yshija heranmachen zu wollen. Kein Wunder! Aber jetzt gilts!
In diesem Moment rauscht eine schwarzgewandete Gestalt an ihm vorüber zur Theke. Schwarzes Leder UND Umhang bei dem Wetter! Muss er selbst wissen! Aber der Staub, den der Fremde mit sich führt, erinnert Atreo, dass er sich erst erfrischen wollte. Ohne Yshija und den anderen aus den Augen zu lassen, eilt er zur Tür des Ebers.

AMi

Wie tröstend umfasst die Tulamidin des Unglaublichen Hände, die zuvor ihre rechte hielten. Sie lauscht ihm ernst und aufmerksam; nur einmal, nicht mehr als einen Wimpernschlag lang, gleitet ihr Blick über den Schankraum, als sie aus den Augenwinkeln zwei Bewegungen wahrnimmt. Als eine der beiden Personen den Schankraum verlässt, widmet sie auch ihren Blick wieder dem Umglaublichen.

Weiter geht es am Brunnen vor dem Eber


Ausschnittliste / Ehemalige Gäste / Lageplan / Speisekarte

Redaktion und Lektorat: OHH 1996-2012