Ab ins (falsche) Bett!
Verfasser: Nicole Weber, Oliver Baeck, Oliver H. Herde und andere
OHH
Dann wendet er sich ab und einem Wege zu, der ihn am bereits vor Stunden besuchten Nachbartisch vorbeiführen wird. Neugierig schaut er Melida ins verschlafene Antlitz.
OB
Horasio wendet sich zum Tisch der Familie, am dem sein Töchterlein und Odil mehr oder weniger eingeschlummert sind. Sachte legt er seine Pranken auf Melidas Schultern, neigt sich zu ihr und brummt ihr ins Ohr: "Kleine, du kannst doch auch in einem Bett schlafen."
NW
Schon die Ankunft Tesdens am Tisch hat Melida die müden Lider wieder heben lassen - die Hand ihres Vaters auf der Schulter macht sie schlagartig munter. Ein kurzer Rundumblick: Odil schläft, Irinio plagt sich mit dem Gepäck Richtung Treppe, der Wirt... der Herr Widumir...
Das Mädchen fühlt sich etwas überfordert, setzt sich erstmal gerade hin und nickt Horasio dann nur wenig eloquent zu, was von einem vielsagenden Gähnen begleitet wird. "Dann kann ich Irinio gleich mit dem Gepäck helfen..."
Schon will sie aufstehen, doch die Pranke des Vaters ruht noch schwer auf ihr.
OHH
Es ist nun nicht mehr die rechte Zeit, noch irgendwelche Scherze oder Diskussionen zu beginnen. Melida ist mit der Familie beschäftigt, also wünscht Widumir nur im Vorübergehen auch ihr und dem Vater eine "Gute Nacht!"
OB
Der Wassermüller tätschelt seinem Töchterlein noch einmal die Schultern, bevor er seine Hände von ihm löst. Für eine kleine winkende Geste und ein "Gut Nacht, Bursche!" in Richtung Widumir reicht es noch. Dann wendet er sich Tesden zu und deutet auf den schlafenden Odil: "Hat er schon einen Schlafplatz? Ich könnt versuchen, ihn hochzuschaffen..."
NW
Befreit von der scheinbar zentnerschweren Hand ihres Vaters eilt sich Melida, aufzustehen.
Ein mehr hingeworfenes "Gute Nacht", begleitet von einem etwas ungelenken Knicks und sie wendet sich in Richtung der Treppe. Doch zwischen ihr und ihrem Bruder steht nun die Dame in dem seltsam schimmernden Kleid. Unschlüssig verharrt die junge Frau.
OHH
Bevor es vielleicht noch zum Bauerntragen kommt, macht sich Widumir lieber aus dem Staube. Um, so mehr, da Melida auch schon der Treppe zuströmt. Vielleicht kann man trotz Halbschlafes irgendeine hübsche Situation herleiten?
Dass das Frauenzimmer dann so abrupt stehen bleibt, überrascht den jungen Mann dann aber doch und enthebt ihn jeglicher weiteren Überlegung, ob und wie man nochmal Anbandelungsversuche oder einfach irgendeinen Jux unternehmen könnte: Er läuft in das Fräulein hinein.
"Umpf! Frzeiung..."
Doch Melida scheint schon wieder zu schlafen, diesmal im Stehen. Dies beruhigt Widumir, da er demnach mit seinem Auflauf kein schlechtes Licht auf sich geworfen hätte. Sachte umrundet er das Fräulein, um dessen Ausdruckes angesichtig zu werden, wobei sein Blick für kurz der entschwebenden Reisegefährtin hinterdrein entgleitet. Schon schick, die Jana! Und lustig, wie sie ihn mit dem hochrutschenden Kleidersaume anlockt. Oder wohl eher Irinio; schade!
Nun vor Melida und seitlich zur Treppe posierend, wirft er den geplanten Blick auf erstere. Entschuldigt hat er sich, gute Nacht gewünscht ebenfalls - was bleibt da noch übrig?
NW
Kurz lässt sich Melida von Widumirs Blick einfangen, während ihr Bruder am Ende der Treppe verschwindet. Sie nickt ihm zu, doch ihre Miene wirkt besorgt. "Eine gute Nacht wünsche ich..."
Noch ein Blick zum Vater, wobei sie sich an ihre Manieren erinnert und sich noch einmal zum Tisch umwendet und sich auch dort mit einem "Gute Nacht" und einem weiteren Knicks verabschiedet.
OHH
Nein, das wird heute nichts mehr, erkennt Widumir, und realistisch gesehen, ist er auch viel zu müde selbst zum Kuscheln. Morgen ist auch noch ein Tag.
Sich selbst wie Melida zunickend, wendet auch er sich buchstäblich hinterdrein die Treppe hinauf, Irinio und Jana nach. Letztere spielt wohl soeben wieder ein Stück: 'die hilflose Handtuchfallenlasserin'. Da will er nicht stören und beeilt sich nicht, hinzuzustoßen oder sich an den beiden vorbeizudrängeln. Lieber bleibt er möglichst unbemerkt und bekommt gaaar nichts mit - höchstens versehentlich.
LR
So stellt Irinio endlich das Gepäck der Müllersleute ab, stopft sich den Schlüssel in den Gürtel und hat so sogar eine Hand mehr frei als er braucht, das zu Boden gefallene Tuch aufzuheben.
"Da, bitte", meint er nicht eben in bester Barden-Eloquenz, aber er übt ja noch.
RB
Während der Müllerbursch sein Gepäck abstellt, schafft Jana es, sich soweit zu organisieren, dass sie ihre Tür aufschließen und öffnen kann. Und als er ihr das Handtuch reicht, hat sie, oh Wunder, tatsächlich eine ganze Hand dafür frei. Mit dieser ergreift sie allerdings nicht das Tuch, sondern den Ärmel des Gesellen und zieht ihn mit Schwung durch die offene Tür, die sie sofort hinter ihm schließt.
OHH
'Gut gemacht, Jana! Viel Spaß!' Erleichtert, doch so bald um die Ecke in den Flur schlafwandeln zu dürfen, tut Widumir ebensolches, auch wenn sich die schönen Träume derzeit noch darauf beschränken, wie Jana sich in ihrem Kleide räkelt und einer Schlange nicht ganz unähnlich daraus hervorhäutet.
Mit dumpfem Lächeln schiebt er am anderen Ende des schmalen Ganges den Vorhang beiseite und blickt in den Schlafsaal, der eine beinahe freie Auswahl bietet. Lediglich halbwegs geradezu ratzt irgendwas friedlich vor sich hin.
Welche Schlafstatt ist denn nun die seine? Hin und wieder sollte man vielleicht etwas besser aufpassen. Normalerweise könnte er sich über eine nächtliche Störung wohl amüsieren, soweit sich ein reichhaltiger Wortwechsel über Bettenvertauschungen ergäbe. Heute nicht. Zumindest nicht in den nächsten zwei, drei Stunden.
Schnurzpiepswurst. Bar einer wirklichen Entscheidung schlurft er nach rechts und lässt sich dortens aufs Bettzeug fallen. Ach, ist das schön!
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Redaktion und Lektorat: OHH 2015