Morgensorgen und Eierspeise

Verfasser: Julia Richling, Oliver Baeck, Oliver H. Herde und andere

OHH

Sorgsam bedacht, fast lautlos wird die Türe geschlossen. Dass Urszula noch immer schläft ist kein wirklich gutes Zeichen. Auch Reska hat viel zu lange in Stroh, Wolle und Leinen gelegen. Diese Reise könnte ruhig mal wieder etwas an Fahrt aufnehmen! Vom dauerhaften Herumsitzen fühlen sich bereits Anflüge von Rückenschmerzen angelockt. Da es jedoch schon recht spät zu sein scheint, wird der Morgenspaziergang besser zugunsten des Frühstückes verschoben. Wenn das so weitergeht, mag Reska bald eine weitere Hose benötigen.
Hilft ja alles nichts! Mit großen Schritten ist die Treppe erreicht. Fahrt aufnehmen, wenigstens hier im Kleinen!
Hurtig sind die ersten Stufen hinabgesprungen, als Reskas Blick auf den benachbarten Tisch fällt, beziehungsweise genauer die beiden Menschen daran: der wiederum ziemlich lässig anzusehende Kapitänmagus und... Vinizarah. Aussichtslos, sich an ihnen vorbeischleichen zu wollen; sie besetzen die beiden besten Plätze, wenn man die Stiegen beobachten wollte. Bei deutlich langsameren Tritten wird ebenso eingeatmet, als könne Reska damit Mut oder irgendwelche Ideen in sich hineinsaugen.

JR

Dass jemand die Treppe herunterkommt, fällt Vinizarah nicht auf, da sie in Dom Leranos Richtung blickt und tief in Gedanken versunken ist.

OB

Floris erhebt sich - und erweist sich als Meister in der Kunst, eilige Schritte als gelassene Bewegung wirken zu lassen. Der Norbardin nickt er beiläufig zu.

OHH

Stufe um Stufe sinkt Reska weiter hinab dem Schankraumboden entgegen. Sollte es nicht erleichtern, wenn Vinizarah allzu ins Gespräch vertieft die Anwesenheit alter Bekannter gar nicht mitbekommt? Irgendwann wird sie es dann vermutlich dennoch. Aber eigentlich mag die ganze Aufregung vollkommen überflüssig sein: Was soll denn geschehen! In keinem Falle wird sie aufspringen, nur um gleich bei der Begrüßung Reskas Geheimnis in die Welt hinauszuplärren. Wahrscheinlich sind alle Sorgen unbegründet.
Mit diesem ersten Anflug einer Selbstberuhigung steigt Reskas Aufmerksamkeit für andere Dinge gerade noch rechtzeitig, Floris' kleine Höflichkeit mitzubekommen und eilig mit einem ebensolchen Lächeln zu erwidern.

JR

Einen Moment lang folgt ihr Blick dem ihres Gesprächpartners zur Treppe, und sie zuckt unwillkürlich zusammen, als sich an deren Fuße in unmittelbarer Nähe tatsächlich jemand befindet und sie diese Person dann auch noch zu kennen glaubt.
Ein wenig durch den Wind dreht sie sich zu Dom Lerano zurück, denn bei all dem, was gerade innerlich und äußerlich geschehen ist, gibt es einen Punkt, der in seiner Bedeutung für sie alles andere überragt.

MvZ

Zaünins Blick fällt an Dharain vorbei auf Reska, die auf die kleine Echsenfrau unschlüssig oder suchend wirkt. Zaünin winkt ihr mit ausgestrecktem Arm, für den Fall, dass Reska nach einem Tisch sucht, wo ihre Gesellschaft willkommen ist.

OHH

Offenbar ist Vinizarah allzu sehr in ihr Gespräch vertieft. Dabei will Reska nun nicht gern stören. Zudem hat Zaünin eben Zeichen gegeben; sie sitzt ganz allein am gestrigen Tische auf dem nämlichen Platz. So scheint es nur recht, sich ihr zuzugesellen. Vinizarah hat auch noch Zeit bis später. Tatsächlich ist es seltsam, wie gut Reska die eigenen Sorgen hat ausräumen können, doch womöglich liegt es schlicht daran, wie wenig sie inzwischen begründet wirken. Mit langen, doch gemächlichen Schritten erreicht Reska diese vielleicht wundersamste aller bisherigen Begegnungen. Dahinter tritt auch manch absonderlicher Magus oder Hochelf noch zurück.

Ein wenig geistesabwesend wirkt sie, die gute Zaünin - fast wie versteinert. Magische Einwirkung dürfte aber sehr viel unwahrscheinlicher sein, als dass sie sich schlicht auruht wie eine sich sonnende Eidechse auf einem Stein am Wegesrand.
Näher heran, bemerkt Reska auch den Kapuziner am Tische, der im durch winterlich geschlossene Fensterläden bedingten schlechten Lichte des Schankraumes nahegleich mit den Schatten verschmilzt, da er sich über Kauen und andere sparsame Bewegungen hinaus auch nicht lebhafter benimmt als die Echsenfrau.
Über beide wie sich selbst schmunzelnd, gleitet Reska zurück auf den alten Platz von gestern Abend direkt neben der inzwischen schon irgendwie recht vertraut wirkenden Fremden.
Dennoch gleitet der Blick auch noch einmal zu Dharain; es könnte andernorts schon etwas besorgniserregend sein, so unachtsam umherzuschlendern und Leute zu übersehen. Hier in diesem Wirtshaus ist es hingegen eher ein untrüglicher Hinweis auf die andauernde Unterforderung. Wenn Urszula nicht bald aus dem Bette springt, wird Reska womöglich noch dick und dümmlich!

MvZ

Wie zum Beweis, dass sie nicht Opfer eines Paralü geworden ist, folgt Zaünins Kopf der sich setzenden Reska und lässt dabei ein "Guten Morgen" ertönen.

RB

Dharain ist froh, dass Zaünin ihm kein Gespräch aufzwingt, während er frühstückt und dabei seinen Gedanken nachhängt. Es gibt noch viele Gedanken, die in seinen Kopf kommen, wahrscheinlich ausgelöst durch die Träume, an die er sich nicht erinnert. Deshalb möchte er heute alleine weiterwandern, weiter nachdenken und einen Teil der Zeit, die er durch das frühe Rasten verloren hat, wieder aufholen.
Als Reska sich an den Tisch setzt, steht er auf und verabschiedet sich: "Boron mit Euch." Dann wendet er sich der Theke zu, wo er seine Rechnung begleicht.

OHH

Zuerst nickt Reska nur freundlich, doch dann setzt sich die Höflichkeit doch durch: "Guten Morgen."
Dass in diesem Moment Dharain so plötzlich aufsteht und sich das Gasthaus zu verlassen anschickt, ist Reska irritiert genug, seinen Abschiedsgruß nicht so rasch beantworten zu können. Ob er sich wohl mit Zaünin gestritten hat? Nein, so wirkt es dann auch wieder nicht.

MvZ

"Und mit Euch", erwidert Zaünin die Verabschiedung Dharains. Nein, wie ein Streit zwischen ihr und dem Golgariten wirkt diese Szene nicht.
Reska antwortet die Heilerin mit einem: "Danke. Euch ebenfalls einen guten Morgen." Dann hält sie es für angebracht, die Tischbesetzung für den Neuankömmling zu erklären. "Drei Herren haben den Tisch schon verlassen. Zwei davon kommen vielleicht bald zurück."

OHH

Neuerlich irritiert, blickt Reska nun Zaünin an, die ein zweites Mal einen guten Morgen wünscht - oder galt das erste gar nicht Reska? Doch die nachfolgende Bemerkung scheint für eine Untersuchung ersprießlicher. Mit den beiden offenkundig schon zuvor Entfleuchten mögen die beiden anderen gestrigen Tischherrn gemeint sein, zumal Reska Floris ja noch hat hinausgehen sehen. Aber saß er zuvor nicht am Kamintisch? So viele Rätsel am frühen Morgen!
Man kann ja mal der Einfachheit und Höflichkeit halber einfach rückfragen: "Floris und Horathio?"
Nebenbei huscht der Blick über die Tischplatte, um sich einen Überblick über das Frühstück zu verschaffen.

MvZ

"Genau", bestätigt Zaünin. "Einer davon saß erst irrtümlich an einem anderen Tisch. Und jetzt sind alle drei draußen in der Kälte."

OHH

Drei? Ach so, Dharain wird wohl mitgezählt, auch wenn der wohl kaum wiederkommt. Sachlich richtig wird auch er von Zaünin als 'draußen' eingestuft.
Und Floris saß irrtümlich am Kamintisch? Das bis eben kaum sichtbare Schmunzeln Reskas verbreitert sich. Wenn das mal nicht noch so eine spezielle Einordnung der wundersamen Echsendame ist!
"Aber warum?" wird die abschließende Feststellung hinterfragt; möglicherweise kennt Zaünin ja den Grund des allgemeinen Hinausgehens.

MvZ

Nach einem kurzen Zögern antwortet Zaünin: "Aus unterschiedlichen Gründen, glaube ich. Dom Dharain ist wohl abgereist. Ich nehme an, dass die anderen beiden mehr oder weniger dringend zum Abort gehen mussten."

OHH

Ein neuerliches Schmunzeln lässt sich nicht verhindern. Bislang hieß es doch immer, dass eher Frauen gern gemeinsam austreten gingen. Nun, es mag stets bei allem Ausnahmen geben - und letztlich handelt es sich ja schon wieder um eine bloße Vermutung seitens Zaünin. Mit anderen Worten: Der Gründe sind noch alle offen. Trotzdem nickt Reska einfach einmal, um wenigstens zu zeigen, dass die Worte vernommen wurden.

MvZ

"Dom Horathio hat Frühstück bestellt. Daher wird er bestimmt zurückkommen", lässt Zaünin Reska an ihren detektivischen Schlussfolgerungen teilhaben.

GM

An ein Tablett hat Elinja gar nicht gedacht. Stattdessen kommt sie nun mit dem Brotkorb allein zum Tisch zurück. Der neue Morgengast wird mit einem strahlenden Lächeln und einem Nicken begrüßt, dann stellt sie den Brotkorb ab und wartet, ob hier gleich eine Bestellung kommt oder ob das erst noch der Überlegung bedarf.

OHH

Schlüssig, was Zaünin da kombiniert, also nickt Reska zustimmend.
Dem freundlichen Mädel wird ebenso fröhlich zurückgenickt. Zu bestellen weiß Reska hingegen nichts - es scheint doch alles hinreichend vorhanden. Erst einmal wird nach dem Brot gegriffen.

MvZ

Mit einem "Danke" an Elinja kommentiert Zaünin die Brotlieferung. Im Gegensatz zu Reska greift sie jedoch nicht zu, da sie nicht sicher ist, ob neben dem bestellten Kräuterei noch etwas anderes in ihren Bauch passt.
"Wie geht es Domna Urszula?" fragt sie Reska. "Ich habe sie heute noch gar nicht gesehen."

OHH

"Schläft noch" ist die erste, gewohnt knappe Erwiderung, doch dann ruckt sich Reska aus der bereits eine gewisse Faulheit verratenden Haltung etwas zurecht, denn das Kräuterweiblein verdient eine ausführlichere Antwort. "Gestern hatte sie Kopfschmerzen..."

MvZ

Kopfschmerzen können viele Ursache haben. Sie können harmlos sein oder Vorboten einer bedenklichen Erkrankung. Oder etwas dazwischen. Zaünin ist sich unsicher, ob sie sich Sorgen um die Gurkendame machen sollte oder nicht. Nach einer Weile stillen Dasitzens fragt sie schließlich: "Ist sie wetterfühlig?"

OHH

Reska stutzt. Sollte die Erklärung so einfach sein? Aber: "Bisher dachte ich das nicht..." Doch wie gut kann man einen Menschen nach ein paar Wochen kennen? Umgekehrt weiß Urszula ja auch wenig über ihre Begleitung...

MvZ

"Hat sie häufig Kopfschmerzen?" versucht Zaünin ihre Ferndiagnose von einer anderen Seite anzugehen.

OHH

"Nicht, seit ich sie begleite." Gewiss ein Satz, den man missverstehen kann, doch beschäftigt sich Reska soeben eher mit dem Gedanken, dass dieses Gespräch besser mit Urszula selbst zu führen wäre.

MvZ

"Dann sollte sie am besten weiterschlafen bis die Kopfschmerzen weg sind."
Zaünin hat keine Ahnung, was Urszulas Kopfschmerzen ausgelöst haben könnte, aber erfahrungsgemäß hilft meistens eine Mütze voll Schlaf. Wenn nicht... dann gibt es am nächsten Tag häufig weitere Symptome, die bei der Ursachenforschung meist hilfreicher sind.

OHH

Über diese Einsicht lässt sich wohl nur nicken, denn was sonst könnte man schon tun!
Frühstücken zum Beispiel. Freudig, als hätte Reska alles Aufgetragene gerade erst entdeckt, wird zugegriffen. Ein Seitenblick trifft Zaünin. Isst die gar nichts? Bestimmt hat sie schon.

GM

Hier gibt es also keine Wünsche mehr, und das Gespräch über Kopfschmerzen ist auch nicht sonderlich interessant. So macht sich Elinja wieder auf den Weg zur Küche, um die restlichen Bestellungen zu holen. Ihr Blick schweift derweil durch den Raum, für den Fall, dass noch ein anderer Gast einen Wunsch äußern möchte.

MvZ

Zaünin isst tatsächlich nichts. Sie erwartet ja noch eine Portion Kräuterei. Reglos sitzt sie wieder da und starrt Elinja nach, die sich vom Tisch entfernt.

OHH

Auch Reska blickt dem Mädchen nach, jedoch ganz beiläufig, da das Frühstück und selbst die angenehme Tischgefährtin ebenfalls ein gewisses Maß an Augenmerk einfordern oder zumindest doch erhalten.

MvZ

"Habt ihr auch Kopfschmerzen?" Zaünin möchte sich nicht vorwerfen lassen, dass sie nicht gründlich sei. Schließlich ist es nicht auszuschließen, dass Reska eigentlich selbst die Patientin ist und ihre Reisegefährtin nur vorschiebt, weil es ihr unangenehm ist, für sich selbst um Rat zu fragen. Und jetzt, da gerade niemand sonst am Tisch sitzt oder steht, ist die Vertraulichkeit eines Gesprächs zwischen Heilerin und Patientin gerade gegeben.

OHH

Mit überrascht hochgezogenen Brauen schaut Reska das Kräuterweib an. Wie kommt die jetzt auf sowas?
Dann schiebt ein halb belustigtes, freundliches Lächeln den vorigen Ausdruck beiseite. "Nein. Warum?"

MvZ

"Hätte ja sein können." Wie üblich verzieht Zaünin keine Miene. "Über Eure eigenen Kopfschmerzen hättet Ihr mir wenigstens mehr sagen können."

OHH

"Stimmt", erwidert Reska in aller Ausführlichkeit mit einem vergnügten Schmunzeln und beißt genüsslich vom Brote ab.

MvZ

Zaünin sieht Reska beim Kauen zu. Nach einer Weile sagt sie: "Ich hätte nichts dagegen, bald das goldene Ei zu finden. Dann könnte ich nach Hause reisen."

OHH

Einen Moment überlegt Reska, was es noch gleich mit dem Ei auf sich hat, da springt unvermutet die Vorstellung von dieser kleinen Frau in ihrer jetzigen gänzlich unechsischen Gestalt aus dem Gedächtnis hervor, wie sie darauf hockt, es auzubrüten. Überaus sonderbar!
Aber auch irgendwie rührend und liebenswürdig, weswegen Reskas Antlitz nun wieder ein Lächeln ziert. "Wollt Ihr es erst zuhause ausbrüten?" wird die naheliegender erscheinende Mutmaßung ausgesprochen. Ein goldenes Ei mag leichter zu befördern sein als ein wie auch immer geartetes Kind.

MvZ

Reska hat da eine interessante Frage gestellt. Bislang war Zaünin so fixiert auf das Auffinden des göttlichen Eies, dass sie sich über diese Frage noch keine tieferen Gedanken gemacht hat.
"Ich denke schon", kommt die zögerliche Antwort, während Zaünins Kopf mal in die eine, mal in die andere Richtung zuckt. "Die Prophezeiung sagt nichts darüber aus, wo das Ei ausgebrütet wird. Ich schätze, es hängt davon ab, wo und unter welchen Umständen ich es finden werde."

OHH

Nachvollziehbar; Reska nickt. "Was für Hinweise darauf habt Ihr?"

MvZ

Zaünins Kopf zuckt wieder leicht hin und her, während sie kurz alle Hinweise aus der Prophezeiung durchgeht, die sich auf den Verbleib des Eies beziehen.
"Es ist bei den Menschen", sagt sie schließlich. Die Möglichkeit, dass es sich auch um Elfen, Zwerge, Orks oder Goblins handeln könnte, lässt sie im Zusammenhang mit Reskas Frage weg. Hier geht es ja um ihre Suche und nicht um die der anderen Auserwählten. "Oder zumindest weiß ein Mensch, wo es ist." Wenn sie ehrlich ist, lässt die Prophezeiung an dieser Stelle tatsächlich Spielraum für Interpretation. "Oder vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall muss ich zu den Menschen gehen, um das Ei zu finden."

OHH

Reskas Brauen heben sich immer mehr bei Zaünins Ausführungen, zuletzt kommt ein Schmunzeln hinzu. Da wäre sie ja schon mal richtig. Freilich ist da noch ein Problemchen. "Es gibt viele Menschen an vielen Orten", wird zu bedenken gegeben.

MvZ

Zaünin seufzt. "Ja, sehr viele Menschen an sehr vielen Orten."
Ihr Blick fällt auf die Haustür, durch die Floris und Horathio eintreten. "Ah, da kommen unsere Tischherren" - Zaünins Kopf geht in Schräglage, während ihr Blick den beiden zum Kamintisch folgt - "und setzen sich beide an den falschen Tisch."

OHH

Anscheinend gibt es zum Gegenstand Ei nichts mehr zu sagen - oder es liegt einfach an der Ablenkung. Auch Reska schaut nun zu den Eintretenden hinüber, und tatsächlich wollen sie wohl lieber unter sich sein statt hier wieder die Alleinunterhalter zu spielen. Ein wenig schade, aber verständlich.

VW

Am Tisch bleibt Horathio kurz stehen und nickt zu jenem hinüber, den er vor nicht allzulanger Zeit verlassen hat.

MvZ

Zaünins richtet als Antwort auf Horatios Nicken ihren Kopf ruckartig auf. Ihr Blick huscht zu Reska, zurück zu Horathio und wieder zu Reska.
Könnte es sein, dass Horathio unter plötzlicher Amnesie leidet? Sie hatten sich heute doch bereits begrüßt. Ob er sich wohl noch an die gestrige Unterhaltung erinnert? Und Floris, der sich gleich an einen anderen Tisch gesetzt hatte? Gibt es vielleicht eine ansteckende Krankheit, die Gedächtnisverlust verursacht?
Zu Reska sagt sie nur: "Seltsam."

OHH

Kurz wird dem untreuen Tischgefährten das vermutlich der Höflichkeit dienende Nicken erwidert. Dann wendet sich Reska der so besonders enttäuscht wirkenden Nachbarin zu. "Sie werden ihre Gründe haben", lautet der etwas lasche Tröstungsversuch in Ahnungslosigkeit über die verworrenen Gedanken der Echsenfrau.

MvZ

"Gedächtnisverlust?" mutmaßt Zaünin, deren Kopf wieder leicht in Schräglage gegangen ist.

OHH

Irgend etwas muss Reska entgangen sein. Verwirrt wird Zaünin angeblinzelt. "Was?" Kann sie ernsthaft annehmen, die beiden würden einen solchen Grund benötigen, sich an einen anderen Tisch zu setzen!? Dann dürfte die Etikette der Echsenmenschen von ziemlich steifer Natur sein.

GM

Elinja geht als erstes zu der kleinen Heilerin, der sie einen der beiden duftenden Teller hinstellt.

MvZ

Zaünin beobachtet, wie Elinja schnurstracks mit beiden Eiertellern auf sie zukommt, obwohl der Kamintisch für sie näher gewesen wäre und antwortet Reska: "Nun, das hier beispielsweise."
Während Elinja ihr einen der Teller hinstellt, erklärt sie: "Der Herr, der das gleiche bestellt hat, hat sich versehentlich da hingesetzt", und zeigt dabei zum Kamin.

OHH

Was? Ach, Zaünin meint, er habe möglicherweise seine Bestellung vergessen. Ihre Erklärung an das Mädchen lässt bei Reska aber dann doch einmal ein seltenes Lachen erleben, was sich allerdings recht tonlos mehr fast wie ein Hecheln oder Pusten durch die Nase äußert.

GM

Elinja ist einen Moment irritiert, und ihr Blick folgt Zaünins Fingerzeig. Nein, der Mann wirkt nicht so betrunken, dass er den Tisch verwechseln könnte. Vielmehr scheint er sich mit seinem Kameraden zusammengesetzt zu haben. Vielleicht haben die beiden etwas unter sich zu besprechen.
Bei dem seltsam hechelnden Lachen dagegen kehrt Elinjas Blick rasch zurück. Das ist ihrem eigenen nicht unähnlich und so lässt sich das Mädchen leicht anstecken und stimmt mit ein.

OHH

Vergnügt lächelt Reska das Mädchen an, welches das geräuscharme Lachen nun übernommen hat. Erinnerungen an jene wortlose Zeit werden wachgerufen. Zum Glück lag bei Reska der Fall anders als bei Elinja, da die Stummheit nur notwendigerweise vorgetäuscht war. Jedoch kann Gewohnheit eine gewaltige Macht ausüben.
Unwillkürlich wird der Gesichtsausdruck insgesamt etwas nachdenklicher, wenngleich den Mund noch weiterlächelt.

MvZ

Zaünin blickt zwischen Reska und Elinja hin und her. Wieso produzieren sie plötzlich und fast synchron diese röchelnden Geräusche? Im ersten Moment denkt die Heilerin an eine Erkrankung der Atemwege. Asthma vielleicht? Die Gleichzeitigkeit des Auftretens der Symptome lässt sie aber sogleich an dieser Erklärung zweifeln. Dann fallen ihr die Gesichtszüge der Beiden auf. Lachen, dieses Phänomen, das bei Menschen oft zu beobachten ist und das sie bis heute nicht ganz durchdrungen hat. Ist dies etwa Lachen?

GM

Noch einmal lächelt Elinja Reska an, dann besinnt sich das Mädchen des zweiten Tellers in ihrer Hand und sie beeilt sich, diesen an den Mann zu bringen.

OHH

Elinjas Gesichtsausdruck wird mit einem wohlwollenden Nicken erwidert. Als das Mädchen entschwindet, schmunzelt Reska wieder Zaünin an, die ihre übliche wenig aussagekräftige Mine zur Schau stellt. Ein - etwas rauh klingendes - "Wohlsein" scheint angebracht. Wenn das hier so weitergeht, wird Reska noch geschwätzig! Und irgendwann auffliegen.

MvZ

"Wohlsein", antwortet Zaünin automatisch und hebt ihren Teebecher. Sie ist so sehr in Gedanken versunken, dass sie den dampfenden Teller vor sich völlig vergessen hat.

OHH

Möglicherweise möchte Zaünin die Eierpfanne erst ein wenig abkühlen lassen. Wahrscheinlicher ist wohl ein Missverständnis oder vielleicht eine gewisse Geistesabwesenheit. Vermutlich könnte Reska stundenlange Monologe halten, ohne dass dieses fremdartige Wesen je hinter das etwas bröckelig gewordene Geheimnis käme. Womöglich wäre nicht nur ihr gegenüber eine etwas entspanntere Haltung ratsam. Eine Planung darüber mag jedoch wenig Sinn haben, wenn eintretende Situationen dann eh wieder alles ändern.
Zunehmend lenkt der leckere Duft der Eier Reskas Aufmerksamkeit auf sich. Da könnte man neidisch werden!

MvZ

Zaünin schaut zu Reska, folgt ihrem Blick zum Teller mit dem Kräuterei, blinkt zweimal mit den Augen, sagt erneut "Wohlsein" und greift schließlich zum Besteck.

OHH

Nochmals nickt Reska freundlich bei der Wohlseinwiederholung. Ein etwas neidischer Blick auf den Teller lässt sich nicht vermeiden. Dagegen wirken belegte Brotscheiben etwas kärglich. Vermutlich schadet eine Bestellung nachher nicht - höchstens der eigenen Beweglichkeit. Wenn Urszula nicht bald gesundet, wird aus Reska hier noch ein Norbardischer Klops.

MvZ

Ein Löffel voll Kräuterei verschwindet in Zaünins Mund und wird sogleich hinuntergeschluckt, dann der nächste und noch einer. Es will der Echsenfrau nicht gelingen, das Frühstück so zu genießen wie am Morgen zuvor. Als ihr das bewusst wird, hält sie inne und schiebt den Teller von sich.

OHH

Ob der Bewegung hebt Reska die Brauen. "Nicht gut?" Falls Zaünin bloß plötzlich keinen Appetit mehr hat, mag sich eine eigene Bestellung erübrigen. Sofern die Eier schlecht sind, womöglich auch. Dabei riechen sie doch so gut!

MvZ

Zaünin braucht einen Moment, um zu verstehen, worauf sich Reskas Frage bezieht. Sie sieht der Norbardin ins Gesicht, kurze Zeit später auf ihren Teller. "Nein, nein, das ist es nicht", antwortet sie schließlich. "Ich habe wohl nicht den gleichen Appetit wie gestern. Wollt Ihr vielleicht den Rest haben?"

OHH

Wieder hüpfen die Brauen empor. Wer sagt es denn! Solche Glücksfälle ergeben sich sogar, wenn man nicht mal selbst bezahlen müsste. Man muss sie nur zulassen. "Gern!" Schon bewegt sich die Rechte dem angebotenen Teller entgegen, obgleich das aktuelle Brot noch nicht einmal ganz im Schlund verschwunden ist.

MvZ

Zaünin greift zu einem Stück Brot und beginnt, darauf herumzukauen. "Es ist schon seltsam", kommentiert sie schmatzend. "Gestern war das Kräuterei die köstlichste Speise der Welt, und heute verlangt mich stattdessen nach Brot."

OHH

Für Reska ist diese Erkenntnis keine Neuigkeit, wenn auch nie groß darüber weiter nachgedacht wurde. "Der Körper weiß, was er will", lautet die nüchterne Antwort. Mangels Gegenmaßnahmen erfassen die Finger den freigegebenen Teller mit der Eierpfanne und ziehen ihn zu Reska herüber.

MvZ

"Ja, das stimmt wohl", setzt Zaünin diese belanglose Unterhaltung mit Reska fort, während sie weiter am Brot kaut.

OHH

Da es darauf allzu wenig zu erwidern gibt, wirft sich Reska erst einmal das letzte Stücklein der Schnitte zwischen die Zähne. Die Eierspeise wird noch ein Momentchen als leckerer Nachtisch aufgehoben.

MvZ

Nach einem weiteren Stück Brot und einer viel zu langen Redepause ergänzt die Heilerin: "Meistens, aber nicht immer."

OHH

Wovon redet diese verkleidete Echse? Achso, vom Körper. Mag wohl sein, dass auch er manchmal irrt oder getäuscht wird. Ein sachtes Nicken zeugt von Zustimmung.
Derweil sich Reska nun dem Eigericht zuwendet, drängt sich ein weiteres Mal ein Gedanke in den Vordergrund, dem diesmal auch nach außen hin nachgegangen wird: "Wollt Ihr Euch auch ohne Dharain noch in Eurer wahren Gestalt zeigen?"

MvZ

Zaünin blickt mit einem leichten Ruck Reska an. "Oh, sicher, wenn Ihr wünscht. Dharain hatte mich eh schon gesehen. Und Horathio und Floris scheint es nicht zu interessieren. Oder sie erinnern sich gar nicht mehr daran, was ich bin."

OHH

Wahrhafig ist dies ja auch schwer vorstellbar und fällt auch Reska immer wieder aus den Gedanken. Wenn sich die Echse nicht andauernd so kurios verhielte, wäre ihre Behauptung der Andersartigkeit überaus unglaubwürdig. Möglicherweise helfen Reska auch die Erfahrungen mit eigenwilligen Magiern, der Geschichte nicht von Anfang an zu misstrauen. Freundlich wird genickt und Ei gekaut.

MvZ

"Die Frage ist: Wo?" sagt Zaünin schmatzend. "Ich will ja niemandem Angst einjagen, der nicht weiß, was ich bin."

OHH

Hierin hat sie natürlich recht. In Gedanken lässt Reska den Blick über die Umgebung des Hauses schweifen. "Am Waldesrand?" scheint das in doppelter Hinsicht naheliegendste Ergebnis der Betrachtung.

MvZ

OHH

Wird fortgesetzt...


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Redaktion und Lektorat: Oliver H. Herde im Jahre 2025