Kuchen sollst du suchen

Verfasser: Astrid Brandt, Julia Richling, Matthias von Zedlitz, Oliver Baeck, Oliver H. Herde, Ralf Büngener und andere

RB

Nachdem die Heilerin das Gespräch mit der Freiin beendet hat, tritt nun mit einem erwartungsfrohen Lächeln auf den Lippen die Signora an den Tisch. Als die beiden dort Sitzenden sich erheben, wehrt sie mit einer Geste ab: "Bitte bleibt doch sitzen, die Damen, wir haben uns ja schon begrüßt." Dabei wendet sie sich hauptsächlich Urszula zu, denn natürlich hat sie den Auftrag an die Norbardin mitbekommen. "Es wäre mir ein Vergnügen, Eure freundliche Einladung jetzt anzunehmen, wenn Euch der Moment genehm ist", erklärt sie der Form halber.

AB

"Bitte, bitte, unbedingt", versichert die Bornländerin und bringt das Kunststück fertig, sich trotz der halb erhobenen Haltung halb zu verneigen und mit einer eleganten Handbewegung auf die freien Stühle zu zeigen. "Wie Ihr seht, ist noch eine gewisse Auswahl an Sitzplätzen vorhanden, und ich hege die Hoffnung, dass Euch einer davon genehm sein wird."
Entgegen der Worte der Signora hat sich Urszula inzwischen vollends erhoben. Niemand soll ihr schlechte Umgangsformen nachsagen können.

RB

"Vielen Dank, Ihr seid zu gütig", erwidert Jana und knickst so weit, wie es bei einer Gleichgestellten angemessen ist, "Wenn es Euch recht ist, wähle ich gleich hier den Stuhl an Eurer Seite, das ist am bequemsten für die Unterhaltung."
Ihr fällt auf, dass sie den Kopf etwas in den Nacken legen muss, da die Bornländerin sie um einen halben Spann überragt. Die blonden Haare und blauen Augen erinnern Jana an Selina, aber im Vergleich zu ihrer Frau wirkt Urszula geradezu gewaltig, was ihr Auftreten noch unterstreicht.
Als sie sich nähert und den Stuhl zurückzieht, ist der Duft nach Lavendel und Rosen wahrzunehmen, der sie umgibt ohne penetrant zu sein. Sie wartet vor dem Stuhl, bis die Gastgeberin sich wieder setzt, bevor sie sich niederlässt. "Ihr müsst eine lange Reise hinter Euch haben und habt bestimmt viel zu erzählen."

AB

Da Urszula als Gastgeberin am Tisch ihrerseits mit dem Hinsetzen warten will, bis sich Jana gesetzt hat, kommt es zu einer Pattsituation. Noch immer stehend erwidert sie: "Ja, in der Tat, wir sind schon eine geraume Weile unterwegs. Aber die Reise von Landgasthaus zu Landgasthaus dürfte kaum etwas bieten, was einer Plauderei beim Tee würdig ist. Es sei denn, Ihr interessiert Euch für die Beschreibungen der Innenausstattung und der Speisekarten, Frau D'Aminovitch."
Höflich auffordernd schaut die Bornländerin der Signora in die Augen und deutet dann mit dem Blick auf den soeben ausgewählten Stuhl. "Nach Euch."
Den unaufdringlichen Blumenduft nimmt Urszula zur Kenntnis. Sie selbst bevorzugt zwar eher einen frischen Duft mit einem Hauch Arange, doch zu Jana passt er außerordentlich gut. Wie eigentlich alles an ihr hervorragend zu ihr passt und von einem ausgezeichneten Gespür für Aussehen, Auftreten und Wirkung spricht. Ob ihr wohl jemand dabei behilflich ist?

OHH

Von der Herantretenden muss sich Reska also offenbar nicht genügend angesprochen fühlen, um ihr in irgendeiner Weise zu antworten. Den Abgang kann getrost Urszula zu erklären übernehmen, die ihn ja auch angeordnet hat.
Nanu, Blumenduft? Vermutlich ein Duftwasser der Dame. Nichts, womit sich Reska abgeben würde - außer, um es schnellstmöglich zu verkaufen. Nutzloses Zeugs, jenen vorbehalten, die zuviel Geld haben. Von denen nimmt es sich besonders gern.
Mit diesen flüchtigen Gedanken über flüchtige Gerüche und sich verflüchtigenden Reichtum entfleucht auch Reska eilends der Treppe zu, die gestellte Aufgabe rasch hinter sich zu bringen.
Ob die beiden nachher wohl auch noch herumstehen? Reska wäre es ein Vergnügen, sich als erste niederzulassen. Ein Zurückblicken ergäbe, dass daraus leider nichts werden wird, doch die Aufmerksamkeit ist zur Treppe hinauf gerichtet.
Lange Beine ermöglichen große Schritte am Boden, sowie im Anschluss zwei Stufen zugleich. 'Was du sofort kannst besorgen, wird nachher nur noch lästiger.' Im Norbarischen würde sich das reimen.
Weiter oben wird es immer dunkler, doch vermisst Reska keinerlei Lichtquelle. In der Wildnis muss man bisweilen mit dem Mondlicht auskommen; das ist eh billiger, und man bleibt uneingeladenen Blicken verborgen.
Zudem ist langes Tasten ja keineswegs notwendig, da sie gleich das Zimmer hinter der ersten Türe bezogen haben. Doch sie lässt sich nicht öffnen! Ach ja, der Schlüssel...
Rasch ist die Türe aufgeschlossen und Reska ins Zimmer geschlüpft. Bereits im Herannahen ans Bett wird die auszuplündernde Satteltasche ins Auge gefasst. Ob darin wohl noch andere interessante Dinge zu finden sind, die über die eine oder andere offene Frage Auskunft geben könnte? Doch jetzt, wo dieser Gedanke einmal aufgetreten ist, will Reska so plötzlich gar nicht recht einfallen, was es überhaupt genau zu klären gebe. Es ist ja mehr ein allgemeines Verwundern, ein unbestimmtes Bauchgefühl, dass Urszula ähnlich viel zu verbergen haben mag.
Einerlei; die Tasche wird geöffnet und nach dem in Auftrag gegebenen Wachspapierpäckchen durchstöbert.
Alsbald ist es gefunden, ansonsten hingegen nichts Bemerkenswertes. So richtet sich Reska mit der Beute wieder zu voller Größe empor, wirft im Umwenden einen Rundumblick über das Bett und auch die lederne Kleiderhülle, doch weitere Ausrüstung zu durchstöbern, ist weder Zeit noch Anlass. Mit wenigen Schritten wird die Türe erreicht und dort die Hand an den Griff gelegt.
Noch vor Öffnung dringen Schritte an Reskas Ohr. Entsprechend gering hält sich das Erschrecken, als draußen auf dem Flure nahebei eine Gestalt mit Licht steht: offenbar das Fräulein, welches als Mann zu gelten beansprucht. Neuerlich darüber nachzudenken, was dies eigentlich bedeutet, kommt Reska noch nicht, da die Treppe herauf unzweifelhaft weitere Personen mit ebenfalls mindestens einem Lichte herannahen.
In jedem Falle gilt es zunächst, die Türe wieder abzuschließen.

MvZ

Oben im Flur angekommen, stellt sich Zaünin mit dem Rücken an die linke Wand und presst Mantel und Speer an sich, um Reska durchzulassen. 'Nanu, war die Frau mit der auffälligen Frisur nicht gerade noch unten? Oder gibt es hier zwei davon?'

JuR

Avessandro steckt den schlüssel ins Schloss. Er passt. Dann dreht er ihn um und öffnet die Tür.
Er blickt sich um, um sicherzugehen, dass Zaünin ihm folgt. Dabei stellt er fest, dass dem nicht der Fall ist, sondern dass eine weitere Person - Reska - das Zimmer verlässt, dessen Tür er gerade passiert hat, und Zaünin offenbar warten möchte, bis Reska an ihr vorbei gegangen ist. Also wartet auch er ab.

OHH

Nein, es ist doch nur die Heilerin, welche um die Ecke biegt. Lichtschein und weitere Geräusche kommen wohl lediglich aus dem Schankraum. Mit einem dankenden Nicken und Lächeln drückt sich Reska an der Frau vorüber der Treppe zu. Das Kuchenpaket wird dabei seitlich hintangeführt, um dafür keinen eigenen Platz zu beanpruchen.

MvZ

Zaünin nickt zurück, als sich Reska an ihr vorbeiquetscht, und setzt dann ihren Weg fort. Ihr Blick fällt an Avessandro vorbei durch die Tür in das spärlich von des Türöffners gehaltener Kerze erleuchtete Zimmer. Da entfährt ihr: "Nein, nein, nein, das geht gar nicht!"

JuR

Avessandro zuckt ob Zaünins mehrfachem 'Nein!' zusammen, und ob der Überraschung schnellen seine Augenbrauen in die Höhe. Dann wirft er ebenfalls einen Blick in das Zimmer. "Ihr meint das Doppelbett?" erkundigt er sich verwirrt.

DS

Myrana biegt mit der Hilfe Leranos um die Ecke und fragt in die Runde: "Gibt es ein Problem?"

MvZ

Zaünins Kopf zuckt zurück, und sie blickt dem hilfsbereiten Herrn Avessandro ins Gesicht: "Könnt Ihr Gedanken lesen? Wenn Ihr..." Sie unterbricht sich, als sie Myranas Frage vernimmt. Also dreht sie den Kopf zu ihr und verkündet: "Eines der Betten muss verschoben werden."

JuR

Als Zaünins Zimmergnossin mit Leranos Hilfe nach oben kommt, tritt Avessandro in das Zimmer.

DS

Myrana versucht einen kurzen Blick in das entsprechende Zimmer zu werfen, etwas verständnislos weshalb man Betten verschieben sollte.

OHH

Verdutzt über die Zimmerbewertung der Heilerin ist Reska stehengeblieben und hat einen Blick zurück geworfen. Als jedoch gefühlt zeitgleich noch mehr Leute den Flur bevölkern und sich die gefallene Kämpferin vobeidrängelt, als wäre Reska gar nicht mehr anwesend, lässt dies vor allem den Schluss zu, hier überflüssig zu sein, wenn es mit dem Imwegstehen wohl auch irgendwie gar nicht so weit her sein kann. Mit der Verletzung hingegen auch nicht, wenn die Patientin so energisch zu fuß ist, dass ihre zweibeinige Gehhilfe kaum zu folgen vermag. Andererseits und letztlich ist die Art der Zimmerbeanstandung vermutlich auch nicht so wissenswert, wie ihre Schärfe vermuten ließe.
Etwas unsicher lächelnd drückt sich Reska daher nun auch am Kapitän vorüber.

OB

Der Capitano folgt seinem Schützling auf dem Fuße und erwidert im Vorbeigehen das kurze Lächeln der Norbardin. So ganz kann auch er offenbar nicht nachvollziehen, worin nun das Problem eines Doppelbettes liegt.
"Nun ja", spricht er in die allgemeine Verwirrung hinein. "Wenn mir der Heilzauber gelingt, dann geht es der Patientin so gut, dass sie heute Nacht keine Heilerin an ihrer Seite mehr braucht. Wenn Euch das Arrangement nicht genehm ist, könnte man's also wieder ändern."

MvZ

Zaünin schaut kurz Avessandro zu und wundert sich, was der da tut. Wahrscheinlich sucht er nach dem einfachsten Weg, die beiden Betten zu trennen. Als Myrana vorschlägt, auf dem Boden zu schlafen, will sie gerade ansetzen, ihr zu widersprechen, als sie den Kommentar Leranos vernimmt. An ihn gerichtet, fragt sie: "Oh, Ihr wollt sie nun doch mit Magie heilen? Auf dem Bett?"

OHH

Wirklich ein seltsamer Fall. Vom alleinigen Zuhören wird Reska nicht erfahren, wo das Problem liegt. Es wäre auch allzu auffällig und aufdringlich, sich zu den anderen zu gesellen, so sehr es danach auch im Bauche kribbeln mag. Gegen eine Übernachtung im Doppelbett mögen viele andere Gründe sprechen als Reskas eigene - durchaus auch medizinische. Im Resultat jedoch bedeutet dies Verständnis für das Unverstehbare.
Jedenfalls muss Reska hier nicht länger im Wege herumstehen, auch wenn diesen momentan niemand beansprucht. Rasch ist um die Ecke gebogen und die Treppe erreicht.
Auf der Stiege fallen die beengenden Gründe - vier andere Personen nämlich - fort, welche Anlass zur Eile gegeben haben. Gemächlich sinkt Reska Stufe um Stufe hinab, nach dem Knicke kurz den Schankraum insgesamt erfassend und sogleich den Blick auf den inzwischen einzig besetzten Tisch fokussierend: den eigenen, an welchem Urszula und ihr Gast die Zeit recht abgeregt verbracht zu haben scheinen.
Tatsächlich lassen sich die beiden in ihrer gemütlichen Teestunde nicht stören. Warum auch? Es ist Reska zur Gewohnheit geworden, nicht beachtet zu werden - bisweilen vielleicht, bis es zu spät ist. Zur lieben Gewohnheit? Schwer zu sagen. Im Leben hat nun einmal alles so seine Vor- und Nachteile, selbst ein Beutel voller Geld, den man tragen und verteidigen muss, oder ein herzergreifendes Lied, das nach seiner Beendigung eine gewisse Leere hinterlässt.
In solche Gedanken versunken, wird Reska beinahe selbst ein wenig überrascht, als der Tisch in unmittelbare Nähe rückt.

AB

"...Also hat mein Großvater bestimmt, dass wir einfach anfangen. Slawa war der erste, und ich löse jetzt Joke ab. Und in vier Wochen kommt dann Swetla." Verstohlen lugt Urszula, ob es der Signora nicht langsam zu viel wird mit den Familiengeschichten. Dabei wird sie der sich Nähernden gewahr.
Rasch bemüht sie sich daher, auch die zweite Frage noch zu beantworten: "Wie es Tantchen Vernuschka nach Bethana verschlagen hat? Rahjas Wirrungen, liebe Frau D'Aminovitch, Rahjas Wirrungen. Ihre Mutter hatte sich in einen fahrenden Händler verliebt und ist mit diesem aus Sewerien fortgegangen. Letztendlich haben sie sich in Bethana niedergelassen, und dort hat dann auch Vernuschka ihr Glück gefunden."
Der zurückkehrenden Reska nickt sie freundlich zu.

RB

Jana versucht, die Panemareikischen Familienverhältnisse im Kopf zu entwirren. Warum helfen die Cousins mütterlicherseits der Tante dritten Grades väterlicherseits? Sind die überhaupt noch verwandt? Oder gibt es da eine Querverbindung, von der Jana noch nichts weiß? Und warum bestimmt das Urszulas Großvater, oder ist das auch nur ein Nenn-Großvater? Natasha ist dann wohl Urszulas Schwester? Sie beschließt, das Thema nicht weiter zu verfolgen.
"Rahjas Wirrungen sind natürlich ein unvergleichlich starker und gleichzeitig wunderschöner Grund." Mit einer Hand streicht die Signora gedankenverloren über das Rahja-Amulett an ihrem Hals. "Es freut mich, dass Eure Tante ihr Glück gefunden hat, auch wenn es, wie alles derische, endlich war. Wäre es nicht einfacher für Euch, wenn sie heim zur Familie käme, als dass Ihr ständig durchs Land reisen müsst? Aber wahrscheinlich hat sie inzwischen in Bethana ihr Leben, das sie nicht verlassen will. Nicht zuletzt das Wetter ist bestimmt auch ein guter Grund zu bleiben. Und wenn Ihr die Freiheit habt zu reisen und das Land kennenzulernen, profitiert Ihr ja auch davon."
Jana folgt Urszulas Blick zur zurückkehrenden Reska, die unauffällig schon fast den Tisch erreicht hat. Sie überlegt, ob sie sich jetzt vorstellen sollte oder ob sie das der Freiin überlassen soll oder ob sie es, da sie den Namen der Norbardin schon kennt, einfach auf sich beruhen lässt. Langsam werden die Hände dank des Teebechers wieder warm.

AB

"Ja und ja und nochmals ja. Das Wetter wäre kein Problem, das Tantchen könnte ja auch im Frühjahr reisen. Aber sie will nicht, auf gar keinen Fall. Und Großvater meinte, es würde uns jungen Hüpfern gut tun, mal was anderes zusehen als immer nur Sewerien. Also reisen wir. Und bis jetzt bereue ich es nicht, nein, im Gegenteil. Sonst wäre mir die Gelegenheit entgangen, Eure Bekanntschaft zu machen, Frau D'Aminovitch. Oder die von Reska." Urszula deutet auf die herantretenden Norbardin.

RB

Jana nickt anerkennend. Elegant, wie die Bornländerin die Vorstellung in ihre Rede einbezieht und so jegliche Überlegung, wer jetzt wen wann vorstellen müsste, obsolet macht. Von der Hinterwäldlerischkeit, die den Bornländern und insbesondere den Seweriern nachgesagt wird, zeigt sie jedenfalls keine Spur.
"Die Freude ist ganz meinerseits, auch die Freude, Euch kennenzulernen, Domna Reska", bei diesen Worten wendet sich Jana der Angesprochenen zu, nickt grüßend und betrachtet sie. Sie ist also eine Reisebekanntschaft, wird aber von Usrzula auch wie eine Dienstbotin behandelt. "Was führt Euch denn in unser Land?"

OHH

Es geht also wieder einmal um Vettern und Basen. Oder auch schon wieder nicht mehr. Wichtiger ist, dass man noch nichts von den Speisen sieht, aber Ochsenkeulen kommen ja üblicherweise nicht fertig gebraten in diese Welt.
Über die Art der anerkennenden Vorstellung gerät Reska doch ein wenig in Verlegenheit. Verschämt wird dem Tischgast zugenickt. "Auch", klingt es etwas tonlos, dann gleitet Reska erst einmal flugs auf den Stuhl von vorhin nieder und schiebt fast in derselben Bewegung Urszula das in Auftrag gegebene Päckchen zu.

AB

Voller Freude nimmt Urszula das Päckchen entgegen. "Ich danke dir, meine Gute. Jetzt fehlt nur noch der Wirt mit dem Teller, dann können wir loslegen. Der Tee sollte noch recht warm sein, ansonsten haben wir noch eine ganze Kanne voll davon."
Sie hält inne und schaut zur Treppe, welche leer ist. Dann wendet sie sich wieder Reska zu. "Sag mal Reska, hast du den Capitano gesehen? Oder diesen Avessandro? Irgendwie sind auf einmal alle nach oben gegangen; es war fast ein Menschenauflauf wie beim Bardentreffen in Norburg auf der Treppe."

OHH

Zweimal nickt Reska auf die Fragen, dann einmal etwas bekräftigender auf die letzte Bemerkung hin. Nicht nur dort! Eingedenk der vorhin geäußerten Plapperwünsche Urszulas wird wenigstens noch ein "Beide" hintangefügt.

AB

Die Freiin legt überlegend den Kopf ein wenig zur Seite. "Was die wohl alle da oben wollen? Konntest du sehen, in welchem Zimmer unsere Mitgäste untergebracht sind? Das war ja vorhin ein ganz schönes Durcheinander mit den Zimmerschlüsseln. Nicht, dass sich jetzt der Capitano mit Avessandro ebenfalls um das richtige Zimmer streiten muss. Ich habe mir leider nicht gemerkt wer bei welchem Schlüssel Einspruch eingelegt hat und warum."

OHH

Kurz wird sich am Kopf gekratzt, dann zuckt Reska die Achseln. "Offen war gegenüber." Auch ohne die Betonung auf dem ersten Wort würde vermutlich genügend angedeutet, wie wenig dies darüber aussagen mag, ob alle vier Personen auch im betreffenden Zimmer zu nächtigen gedenken.
Nebenbei kann man ja endlich mit dem Tee beginnen. Reska nimmt sich einen der Becher und reckt sich im Anschluss nach der Teekanne.

AB

'Offen war gegenüber'... Die Freiin braucht einen Augenblick, um zu verstehen, was Reska damit meint. "Alle in einem Zimmer?" Die Angelegenheit wir ja immer mysteriöser. Wenn jetzt alle in einem Zimmer versammelt sind, warum wurde dann vorhin so ein Auftstand wegen vorab reservierter und belegter Zimmer gemacht? Oder ist das eine Liebfelder Sitte - mehrere Zimmer zu reservieren und dann nicht zu gebrauchen? Nun, die Freiin ist sich noch nicht sicher, ob es notwendig sein könnte, sich dieser Eigenart näher anzunehmen. Vielleicht gibt es ja auch eine ganz einfache, harmlose Erklärung dafür. Also erst einmal abwarten und Tee trinken, wie man so schön im Bornischen sagt.
In diesem Sinne rückt sie entgegenkommend die Teekanne in erreichbare Nähe der Norbardin.

RB

"Vielleicht haben die Herren die Damen auf ihr Zimmer geleitet", schaltet sich Jana mit einer amüsierten Bemerkung wieder in die Unterhaltung ein. "Mir schien, als stütze der Capitano Domna Myrana. Und Dom Avessandro hat wohl Domna Zaünin heimgeleuchtet." Wie nützlich so etwas bei vollen Händen ist, daran erinnert sie der Wachsfleck auf dem Muff in ihrem Zimmer. "Wie schade, dass uns keine solch galante Behandlung zuteil wurde", seufzt sie.

OHH

Auf Urszulas Erstaunen hin lässt Reska noch einmal die Schultern hüpfen. Ganz recht, es geht wohl vor allem um die Verletzung der Reiterin. Recht viele Personen für die Pflege, fraglos. Das ist nicht Reskas Bier.
Doch einstweilen gibt es ohnehin Tee, der lächelnd herangezogen und schließlich eingeschenkt wird. Dem Dampfen nach scheint er weder zu warm noch zu kalt zu sein. Wobei: Wenn er zu kalt wäre, müsste man ihn eben lutschen. Es wäre nicht das erste Mal.

Weiter...


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Redaktion und Lektorat: Oliver H. Herde im Jahre 2019